Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
seiten.schwaermer

Bewertungen

Insgesamt 63 Bewertungen
Bewertung vom 21.07.2024
Ruthless Vows / Letters of Enchantment Bd.2
Ross, Rebecca

Ruthless Vows / Letters of Enchantment Bd.2


ausgezeichnet

„Ruthless Vows“ setzt nach den Geschehnissen des ersten Bandes an und lässt den einem sofort wieder in die spannende Welt von Iris und Roman eintauchen. Trotz der kurzen Zeit, die seit dem Ende des ersten Bandes vergangen ist, bleibt die Handlung packend und fesselnd.

Im zweiten Band rückt der Krieg zunehmend in den Vordergrund, was der Geschichte eine düstere und intensivere Note verleiht, während die Liebesgeschichte zwischen Iris und Roman etwas in den Hintergrund tritt, wird ihre Beziehung dafür umso intensiver. Das Vertrauen zwischen den beiden Protagonisten ist absolut großartig und verleiht ihrer Beziehung eine besondere Stärke. Der Briefkontakt zwischen ihnen, der bereits im ersten Band eine wichtige Rolle spielte, ist wieder wunderbar poetisch und berührend, jedoch für beide auch äußerst gefährlich.

Ein weiteres Highlight des Buches ist, dass man endlich mehr über Enva erfährt und auch Einblicke in den Krieg aus der Perspektive von Dacre bekommt, was die Handlung noch facettenreicher macht.

Iris bleibt eine selbstlose, freundliche und unabhängige Protagonistin, die man einfach lieben muss. Roman, der ruhig und überlegt handelt, beeindruckt durch seine Echtheit und seine weisen Entscheidungen. Beide Charaktere sind wunderbar ausgearbeitet und ihre Entwicklungen im Verlauf des Buches sind nachvollziehbar und tiefgehend.

Der Schreibstil ist von Anfang an ausdrucksstark und sensibel. Er schafft es, die Emotionen und die Spannung der Geschichte perfekt zu transportieren, was „Ruthless Vows“ zu einem absoluten Wohlfühlbuch macht.

Das Ende ist vollkommen richtig gewählt – es ist bewegend, hat mich Tränen vergießen lassen und bleibt mir vermutlich ewig in Erinnerung. Ich liebe es und kann dieses Buch wärmstens empfehlen.

Bewertung vom 01.07.2024
Sparks
Dawson, J.R.

Sparks


weniger gut

Leider nicht ganz so magisch

HANDLUNG:
Einige Jahre nach dem Ende des Ersten Weltkriegs durchstreift eine Gruppe von Zirkusartisten den Mittleren Westen der USA. Obwohl ihre Manege bescheiden ist, sind ihre Fähigkeiten alles andere als gewöhnlich: Odette, die Trapezkünstlerin, besitzt die Gabe, Krankheiten und Verletzungen zu heilen. Mauve kann die Zukunft vorhersagen. Und Rin hat die Fähigkeit, durch die Zeit zu reisen. Gemeinsam mit dem Zirkus bieten sie anderen übernatürlich Begabten ein Zuhause, Sicherheit und eine Gemeinschaft.
Für diese Gruppe von "Sparks" ist das Leben jedoch keineswegs einfach. Die Regierung versucht, sie zu kontrollieren oder wegzusperren. Zudem müssen sie sich dem grausamen Mitternachtszirkus des mächtigen Circus King stellen, der noch eine offene Rechnung mit Rin hat. Doch die größte Bedrohung lauert in der Zukunft: Auf einer ihrer Zeitreisen erfahren Mauve, Odette und Rin, dass ein weiterer Krieg die Welt an den Rand des Abgrunds führen wird. Entschlossen, dies zu verhindern, setzen sie alles daran, die drohende Katastrophe abzuwenden ...

MEINUNG:
Dawsons Schreibstil ist eher knapp und zutreffend. Sie verzichtet auf langatmige Erklärungen und kommt stets direkt auf den Punkt. Dies lässt dem Leser viel Raum für eigene Vorstellungen, da sie mit wenigen Beschreibungen arbeitet. Manchmal ist das jedoch wirklich schade, da es mir schwerfiel, mich in der Welt zu verlieren.
Das Thema Zirkus verspricht viele Wunder, Magie und Geheimnisse, allerdings sucht man diese lange Zeit vergeblich. Den überwiegenden Teil erfährt man etwas über Rins Vergangenheit und Gegenwart sowie ihre Angst, dass diese sie einholen könnte.
"Sparks" bietet eine faszinierende Idee, jedoch bleibt unklar, warum und wie die Sparks überhaupt erschienen sind, was für mich eine Lücke in der Geschichte darstellt. Die Handlung wechselt zwischen der Gegenwart von Rin, Mauve und Odette sowie der Vergangenheit des Circus King. Leider fehlt es an emotional mitreißenden Momenten, wodurch ich Schwierigkeiten hatte, mich mit den Charakteren zu identifizieren und mit ihnen mitzufiebern.
Besonders spannend ist dafür der Handlungsstrang in der Vergangenheit, in dem der Circus King, mit seinem Spark hadert sowie von den Folgen seines Frontdienstes im Ersten Weltkrieg, hin- und hergerissen ist. Er ist eine vielschichtige, wenn auch nicht sympathische Figur, die durch ihre Komplexität fesselt.
Die Handlung ist sprunghaft, besonders durch Rins Fähigkeit, durch die Zeit zu springen, um Veränderungen herbeizuführen. Leider fehlen hier die nötige emotionale Tiefe und ausführliche Beschreibungen, wodurch die Handlungen eher trocken als bewegend wirken. Erst gegen Ende gewinnt die Geschichte an Spannung, als die Freundinnen versuchen, einen weiteren Krieg zu verhindern. Dieser Teil erscheint jedoch zu überstürzt, da hätte man sich tatsächlich etwas mehr Zeit nehmen müssen.
Zusammenfassend konnte "Sparks" meine Erwartungen leider nicht erfüllen. Dawson versucht, zu viele Themen in die Geschichte einzubinden, was zu einer Vernachlässigung der Charakterentwicklung und der detaillierten Ausarbeitung einzelner Handlungsstränge führt. Einige zusätzliche Beschreibungen hätten ebenfalls geholfen, um eine stärkere emotionale Bindung zu den Charakteren und den Ereignissen aufzubauen.

Bewertung vom 17.03.2024
Blutsschwestern / Vampire Academy Bd.1
Mead, Richelle

Blutsschwestern / Vampire Academy Bd.1


sehr gut

Gute Romantasy mit Academy Setting

Ich fand das Buch wirklich gut, vor allem da man eigentlich direkt in die Handlung hineingeworfen wird und sich die offenen Fragen erst nach und nach im Handlungsverlauf entschlüsseln.
Das Buch hat einfach alles, was man für einen Einstieg in die Romantasy benötigt: erste Liebe, Academy Leben, Gefahren und Abenteuer, ein Magiesystem und verschiedene fantastische Wesen.
Lissa fand ich zu Beginn eher etwas unscheinbar und ruhig. Doch je besser man sie kennenlernt, erfährt wovor genau sie damals mit Rose weggelaufen ist, versteht man sie und ihre Ängste immer besser. Lissa befindet sich in Gefahr und niemand scheint so recht zu verstehen, was genau vor sich geht und wer dahintersteckt. Also ist ihre beste Freundin und angehende Wächterin Rose an ihrer Seite.
Rose würde ich als sehr aufopferungsvoll, schlagfertig und loyal bezeichnen. Sie handelt oftmals recht impulsiv, was sich im Laufe der Handlung jedoch legt. Rose lernt dazu eine gute Wächterin zu sein und wird verantwortungsbewusster. Diese Entwicklung hat mir persönlich wirklich gut gefallen. Was mich von Anfang an eher beunruhigt hat, ist die Rolle von Rose als einerseits Lissas beste Freundin und andererseits als Dhampir. So lebt sie beinahe nur, um Lissa zu beschützen, was ein eigenes Leben eher erschwert und sie so zwischen ihrer Aufgabe, ihrem Wunsch steht Lissa zu beschützen und zwischen ihren Gefühlen für Dimitri. Das erklärt für mich dann auch, dass die Beziehung der beiden sich nur zögerlich entwickelt und eher erstmal darauf fokussiert ist, dass sie sich langsam kennenlernen, was mir persönlich auch einfach viel besser gefällt und auch authentischer wirkt, zumal der Altersunterschied zwischen den beiden ja auch recht erheblich ist, jedenfalls in diesem Alter.
Der erste Band hat meiner Meinung nach die Grundlage für die nächsten Bände gelegt, da wir einen Überblick über die verschiedenen Charaktere, Probleme, Konflikte und die Welt gewonnen haben. Vor allem nach den sich gegen Ende anhäufenden Plottwists, bin ich wirklich gespannt, wie es an der Academy weitergehen wird!

Bewertung vom 06.03.2024
Thieves' Gambit Bd.1
Lewis, Kayvion

Thieves' Gambit Bd.1


sehr gut

Der Wettbewerb der Diebe

Der Einstieg ins Buch war etwas holprig. Ich fand Ross‘ Mom absolut unsympathisch und selbstbezogen. Ich konnte einfach nicht nachvollziehen, weshalb Ross nicht schon viel früher auf die Idee gekommen ist wegzugehen und das auch wirklich durchzuziehen. Die Einladung zum Gambit und die Entführung ihrer Mom waren mir dann doch etwas zu viele Zufälle auf einmal.
Was mich ein wenig gestört hat, ist dass Ross ihr eigenes Leben leben möchte, beim Gambit dann aber immer wieder mit der Ausrede um die Ecke kommt, dass sie ja niemanden an sich heranlassen darf. Ich meine klar so ist man geschützt, aber wirklich leben tut man so eben auch nicht. Beim Gambit ist Ross dann im Zwiespalt zwischen der Rettung ihrer Mom und dem Erleben neuer Erfahrungen und dem Leben als wirkliche Teenagerin. Die Aufgaben des Gambits sind äußerst spannend und actionreich, man weiß nie was genau als Nächstes geschieht, welche Aufgaben gestellt werden oder wem man wirklich trauen kann, da schließlich jeder diesen Wunsch erhalten möchte und somit einen Grund hat am Wettbewerb teilzunehmen.
Es hat Spaß gemacht Ross zu begleiten, zu sehen wie sie andere Menschen erstmals wirklich kennenlernt, wie sie sich selbst entwickelt und wie sie zum ersten Mal anfängt eigene Entscheidungen zu treffen. Mir haben die unterschiedlichen Charaktere der Teilnehmer des Gambits wirklich gut gefallen, gerade weil sie so viele verschiedene Gefühle in mir ausgelöst haben und ihr Aufeinandertreffen manchmal wirklich sehr unterhaltsam und spannend war. Das Ende des Buches wurde dann nochmal wirklich spannend und lässt einiges offen, was dann wohl im nächsten Band aufgeklärt wird bzw. aufgearbeitet werden muss. Wer die Oceans Filme liebt, der kommt bei diesem Buch allemal auf seine Kosten.

Bewertung vom 06.03.2024
Murtagh - Eine dunkle Bedrohung
Paolini, Christopher

Murtagh - Eine dunkle Bedrohung


ausgezeichnet

Endlich zurück in Alagaësia! Ich habe mich so so sehr auf dieses Buch gefreut und wurde auch definitiv nicht enttäuscht. Ich habe im Vorfeld leider keinen Re-read von Eragon geschafft, aber das war auch nicht wirklich nötig, da wichtige vergangene Ereignisse nochmal kurz aufgegriffen werden und man sich direkt fühlt, als würde man endlich wieder nach Hause zurückkehren.

Wir lernen Murtagh und Dorn nach all den Jahren wirklich kennen, erfahren was die beiden alles durchstehen mussten und wie stark ihre Bindung wirklich ist. Sie haben viel zu verarbeiten und nach und nach versteht man die beiden sehr gut, man kann endlich nachvollziehen, wieso sie in der Eragon Reihe gehandelt haben, wie sie es taten. Auch nach Galbatorix Herrschaft werden die beiden stets gemieden und gelten als Außenseiter, die nirgendwo wirklich ankommen. Allein dieser Umstand ist schon wirklich grausam, bedenkt man was die beiden alles für Alagaësia getan haben und das trotz allem, was sie ertragen mussten. Und anstatt endlich zur Ruhe zu kommen und sich Zeit für sich zu nehmen, gehen die beiden Spuren auf den Grund, die das Leben der Drachen und ihrer Reiter erneut zu bedrohen scheinen. Für die beiden beginnt ein spannendes Abenteuer in den Schatten Alagaësias, zwischen Schwefel und einer geheimnisvollen Hexe. Murtagh und Dorn stellen sich also erneut einigen Gefahren und beweisen, dass sie mehr sind als bloße Außenseiter und sie zeigen, was sie gemeinsam erreichen können. Wir begleiten die beiden in diesem Buch nicht nur bei ihren Erlebnissen, sondern auch bei der Aufarbeitung ihrer Vergangenheit und ihrer emotionalen und charakterlichen Entwicklung, man leidet das ganze Buch hinweg mit ihnen mit und wünscht den beiden eigentlich immer mehr ihr wohlverdientes Happy End, ihr Lebensglück.

Das Ende hat mich wirklich umgehauen und mir die Tränen in die Augen getrieben. Ich brauche unbedingt Lesenachschub und dank der Worte von Christopher Paolini scheint das auch sehr sehr realistisch zu sein und wir müssen vielleicht nicht so lange auf eine Rückkehr nach Alagaësia warten, wie bei diesem Buch.

Bewertung vom 17.12.2023
Erinnere dich! / Froststerne Bd.1
Fleck, Anna

Erinnere dich! / Froststerne Bd.1


ausgezeichnet

Was ist, wenn alles, was du über die Schneekönigin weißt, auch wirklich der Realität entspricht?

Dieses Buch ist mit seinem winterlich geheimnisvollen Setting Bestens für gemütliche Stunden geeignet. Die Geschichte folgt Elvy, die sich auf die Suche nach ihrem besten Freund Erik macht, der von der Schneekönigin entführt wurde. Auf ihrem Weg begegnet sie unter anderem der herzensguten Wichtelin Tomte Teda, die ich sehr ins Herz geschlossen habe und die eine gute Wegbegleiterin für Elvy ist. Wir begleiten sie auf ihrer Reise, bei all den Abenteuern, Gefahren, Höhen und Tiefen, ob Liebe oder Verrat. Gespickt sind diese Erlebnisse mit Träumen von Elvy, in denen sie auf Erik trifft und mit ihm kommunizieren kann, was eine absolut umwerfende Idee ist, da man Erik so kennenlernt und auch die Beziehung der beiden zu verstehen lernt. Die beiden sind ganz zauberhaft und es hat richtig Spaß gemacht zu erleben, wie sie wieder vereint sind und wieviel sie einander doch bedeuten. Doch über diesem scheinbaren Frieden steht leider immer dieses Damoklesschwert, die Schneekönigin, die es aufzuhalten gilt. Das macht die ganze Geschichte sehr spannend und man fiebert die ganze Zeit mit Elvy mit und fürchtet sich doch auch ein wenig vor der Begegnung mit der Schneekönigin, denn spätestens seit den Chroniken von Narnia blicke ich dieser Figur mit einem wahren Grauen entgegen.

Leider endet das Buch mit einem Cliffhanger, sodass ich jetzt gespannt und geduldig auf Band 2 warten muss, bevor es mich wieder in die frostige Welt zieht.

Bewertung vom 14.09.2023
Die Davenports - Liebe und andere Vorfälle
Marquis, Krystal

Die Davenports - Liebe und andere Vorfälle


sehr gut

Lovestorys in Chicago

So unterschiedlich sie sind – von Olivia, die ihr Interesse an den politischen Ungerechtigkeiten ihrer Zeit entdeckt, bis zu Helen, der Automobile wichtiger sind als Partys, vom Dienstmädchen Amy-Rose, die ihr eigenes Geschäft eröffnen will, bis zur Träumerin Ruby, deren Familie finanziell ruiniert ist – im Reigen der unerwarteten Liebe treffen sie sich wieder.

Die Geschichte erzählt nichts absolut Neues, doch gerade das Setting in Chicago des 20. Jahrhunderts zwischen Bällen und der aufkommenden Modernisierung, sorgt für Abwechslung. Die Geschichten der vier jungen Frauen wird kapitelweise abwechselnd erzählt, sodass man sie langsam etwas näher kennenlernt. Das abwechselnde Erzählen sorgt einerseits dafür, dass man immer neugierig ist zu erfahren, wie es der jeweiligen Protagonistin weiterhin ergehen wird, doch andererseits ist es etwas frustrierend, dass der Geschichte daher etwas an Tiefe fehlt, da eben vier Handlungsstränge erzählt werden.

Mir hat das Buch dennoch wirklich gut gefallen, da es Bezüge zu Sklaverei und Rassismus herstellt und dabei für eine Liebesgeschichte nicht zu viele Informationen gibt, die die eigentliche Story in den Hintergrund rücken. Die jungen Frauen sind unterschiedlich, aber irgendwie auch wieder nicht, da sie alle ihren Platz im Leben suchen, sich behaupten wollen und dabei verschiedene Wege einschlagen. Mir hat gefallen, dass sie sich nicht alle von vornherein einen Weg einreden lassen, sondern dass alle lernen ihre Interessen zu verfolgen und für das einzustehen, was sie wollen. Was ich etwas schade fand war, dass man die jungen Männer nicht so gut kennengelernt hat, wie ich es mir gewünscht hätte, doch da mit großer Wahrscheinlichkeit eine Fortsetzung folgen wird, setzte ich meine Hoffnungen mal in diese.

Bis dahin lege ich allen, die eine ruhige Liebesgeschichte zu schätzen wissen, dieses Buch ans Herz.

Bewertung vom 17.06.2023
Die Gefangene / The Darkest Gold Bd.1
Kennedy, Raven

Die Gefangene / The Darkest Gold Bd.1


sehr gut

Bedrückend und düster, aber ich sehe den Silberstreif!

MEINUNG

Midas, der Goldkönig, der ja soo großzügig, charmant und liebevoll ist. Am liebsten hätte ich ihm gleich zu Beginn den Hals umgedreht! Selbstverliebt, machthungrig, gierig und verlogen, das wären gute Bezeichnungen für ihn. Gleich zu Beginn hat er mich so unfassbar wütend gemacht, seine selbstverherrlichende Art ist einfach nur abstoßend und die Art und Weise, wie er Auren benutzt und sie belügt macht mich krank. Es ist einfach nur verletzend und widerlich.

Und Auren? Sie freut sich über jeden Blick, jede Aufmerksamkeit von Midas. Für sie ist er ihr König, ihre Liebe, ihr Beschützer. Ich hätte sie so gern geschüttelt und ihr versucht verständlich zu machen, wie grausam und manipulativ Midas wirklich ist. Aber verdammt, ich kann Auren sogar verstehen. Die Welt war grausam zu ihr und Midas war für sie da, hat sie in falsche Sicherheit gewogen und ihre Angst ausgenutzt. Doch er hat ihre Güte, ihre Freundlichkeit und ihre Liebe einfach nicht verdient. Auren ist wahnsinnig intelligent, stark und hat ein so großes Herz, nur leider ist sie auch unglaublich einsam und so braucht es einige Zeit bis sie anfängt an sich selbst zu glauben und die Welt mit neuen Augen zu sehen, doch dieser Prozess hat mich einfach nur glücklich und mir neue Hoffnung

Die Welt ist voll von grausamen Männern, die Frauen nur als ihren Besitz betrachten und sie benutzen und über sie reden, wie sie wollen. Ich wollte schreien, weil ich Aurens Leid kaum ertragen konnte. Trotz aufkommender Zweifel und Ängste, war sie immer stark und unterwürfig. Jedes Mal, wenn sie ihren Silberstreif gesucht hat, kamen mir die Tränen und ich wollte noch mehr schreien.

Auren gelangt von einer schlechten Situation in die Nächste, muss sich Gefahren stellen und Missbrauch und Spott ertragen. Wir begleiten Auren, wie sie ihrem Käfig entkommt und sich in der Welt draußen ganz neuen Abenteuern stellen muss.

Das Buch ist voll von derber Sprache, Sex, Gewalt, Missbrauch, Ängsten und Tod. Es ist düster und auf den gesuchten Silberstreif muss man selbst sehr lange warten, doch es lohnt sich dranzubleiben. Auren ist es wert.

Das Ende lässt einen ganz hibbelig und nervös zurück und es verspricht soo viel! Ich werde mir Band zwei gleich zur Hand nehmen.

Bewertung vom 17.06.2023
Stealing Infinity / Gray Wolf Academy Bd.1
Noël, Alyson

Stealing Infinity / Gray Wolf Academy Bd.1


sehr gut

Die KUNST des Zeitreisens

MEINUNG

Die Geschichte hat mich sehr gut unterhalten und mich trotz ein paar Schwächen neugierig auf mehr gemacht.

Natasha würde ich als vom Leben mitgenommene, unsichere, aber dennoch toughe Protagonistin bezeichnen. Sie hat sich selbst verloren und erst als sie durch eine Reihe merkwürdiger Ereignisse ihren Weg auf die Gray Wolf Academy findet, lernt sie, was es heißt an etwas zu glauben, an sich selbst zu glauben. Nach und nach wird sie selbstbewusster und beginnt auch die Dinge zu hinterfragen.

Die Academy macht auf mich einen sehr mysteriösen, aber doch eindrucksvollen Eindruck und ich denke dort gibt es noch viel zu entdecken. Was ich etwas schade fand, war, dass man kaum etwas von den Lehrinhalten und dem Unterricht an der Academy mitbekommt, wobei es doch durchaus sehr spannende und interessante Fächer sind. Was mir allerdings gut gefallen hat, waren die Zeitreisen selbst, die wirklich spannend und unterhaltsam waren und ich gern mehr gelesen hätte.

Was mich anfangs auch irritiert hat, war die starke Anziehung zwischen Braxton und Natasha. Sie verstehen sich quasi von Anfang an sehr gut und bauen schnell eine Beziehung zueinander auf, was mir einfach zuu glatt läuft. Braxton birgt so viele Geheimnisse und kaum eines wird in diesem Band aufgedeckt, was mich natürlich nur ganz leicht frustriert.

Die anderen Schüler der Academy kann ich auch schlecht einschätzen. Schließlich scheinen sich alle mit ihrer Situation und ihrem neuen Leben abgefunden zu haben. Man sollte meinen, dass sie dadurch eine starke Bindung hätten, aber ich sehe nur viel Misstrauen, Resignation und noch mehr Geheimnisse.

Der Prolog hat mich wirklich in seinen Bann gerissen und mich wahnsinnig neugierig gemacht mehr über die Zeitreisen herauszufinden, aber leider erfährt man nicht viel Neues. Doch nach und nach wird Natasha wiederholt mit Erinnerungen an ihren Dad konfrontiert und diese werfen immer mehr Fragen auf, die nur spärlich beantwortet werden. Gegen Ende konnte mich die Handlung dann allerdings wieder mehr überzeugen und ich setze große Hoffnung in den zweiten Band. Es sind soo unfassbar viele ungeklärte Fragen, dass ich mich durchdrehe, sollte ich keine Antworten erhalten.

FAZIT

Das Buch hat mir ein paar wirklich unterhaltsame Stunden beschert. Ich habe Natasha gern begleitet und ihre Entwicklung verfolgt. Die Academy ist ein sehr geheimnisvoller Ort, die Zeitreisen faszinieren mich und es gibt viele Intrigen und Machspielchen, die man bis zum Ende nicht durchschaut. Es sind soo unfassbar viele ungeklärte Fragen, aber das Ende verspricht, dass Band zwei wirklich interessant werden wird.

Bewertung vom 04.06.2023
Babel
Kuang, R. F.

Babel


ausgezeichnet

Babel bietet einen breiten Umfang von Wissen zur Bedeutung der Sprache. Möglicherweise liest man von eigenen ähnlichen Erfahrungen, hat diesen Aha-Moment oder lernt völlig neue Informationen über Sprache kennen.
Dieses Buch hat mich einfach umgehauen, nicht nur durch das traumhaft gestaltete Cover, sondern die liebevolle und detailreiche Ausgestaltung von Handlung, Charakteren und Setting. Immer wieder wird man überrascht, auch dann, wenn man zu wissen glaubt, wie es weitergeht. Allein der Schreibstil von R.F. Kuang weiß zu überzeugen. Der Umgang mit der Sprache ist herausragend, trägt einen direkt nach Oxford, was bei mir durch die Wortwahl und die bildhaften Beschreibungen eingeleitet wurde.
Man merkt, welch große Arbeit hinter Babel steckt, da allein die Recherche zu Oxford, dem Beruf des Übersetzers oder dem umfassenden Wissen zur Sprache sehr umfangreich sind.
Was mir ebenfalls sehr gut gefällt, sind die Fußnoten, die bestimmte historische Ereignisse, Werke, Personen, etc. aufgreifen und nochmal näher erläutern. Das erleichtert das Leseerlebnis ungemein, da man so nicht völlig ahnungslos weiterliest oder erst im Internet suchen muss, was dies oder jenes bedeutet.

Das Oxford, das R.F. Kuang geschaffen hat, ist brutal aber absolut ehrlich. Es zeigt das Wesen und das Potential der Menschen von ihrer besten, wie auch ihrer schlechtesten Seite. Mit den vier Hauptprotagonisten bin ich durch Oxford gelaufen, habe großartige Orte kennenlernen dürfen, aber ebenso Gefahren. Alle vier sind wahnsinnig intelligente, vom Leben gezeichnete, geheimnisvolle, aber völlig verschiedene junge Menschen, die trotz ihrer vielen Unterschiede aber auch Gemeinsamkeiten zueinanderfinden und sich gegenseitig unterstützen.Sie werden Teil eines Systems, mit dem sich jeder von ihnen auf eine andere Weise konfrontiert sieht bzw. auseinandersetzen muss. Die vier Babelstudenten werden einem wirklich hartem Studium unterzogen, das sie wiederholt an ihre Grenzen bringt und doch eine ruhmreiche Zukunft verspricht. Ihr Erfolg, ihr Wissen erfüllt jedoch die Zwecke der Mächtigen, für die sie alle nur austauschbare Figuren darstellen, weshalb sie sich zweier Zukunftsperspektiven gegenüber sehen, die entweder Ruhm und Ansehen versprechen oder aber ihrem Ende, die sie selbst zu beeinflussen vermögen. Das Buch setzt sich auf wirklich eindrucksvolle Weise mit Themen wie Sprache, Übersetzung, Etymologie, Macht, Märkte, Liebe, Hass, Rassismus, etc auseinander.

Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung!