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Lesefastalles

Bewertungen

Insgesamt 58 Bewertungen
Bewertung vom 11.11.2024
Vielleicht hat das Leben Besseres vor
Gesthuysen, Anne

Vielleicht hat das Leben Besseres vor


sehr gut

Klatsch, Tratsch und Zusammenhalt in einer ländlichen Gemeinde
Das schlichte Cover des Buchs „Vielleicht hat das Leben Besseres vor“ passt sehr gut zum Text.
In der kleinen Gemeinde Alpen herrscht Aufruhr.
Raffaela, ein Mädchen, das als Kleinkind einen schicksalshaften Unfall erlitten hat und seither unter einer schweren Beeinträchtigung leidet, wird leblos neben der Straße aufgefunden. Sofort brodelt die Gerüchteküche und ein junger drogensüchtiger Bursche wird verdächtigt, Raffaela etwas angetan zu haben.
Die Notfallseelsorgerin Anna, die auch Pastorin in dem kleinen Ort ist, kennt Raffaelas Mutter Heike von früher. Anna kümmert sich nicht nur um Heike, sie hat auch Sascha, den Adoptivsohn ihrer Schwester zu sich genommen, da sein Vater wegen eines Wirtschaftsdelikts im Gefängnis sitzt und seine Mutter alkoholabhängig ist.
Auch Anna hat Lasten aus ihrer Vergangenheit mitzuschleppen, die es ihr schwer machen, sich auf eine Beziehung einzulassen. Avancen des ermittelnden Kommissars Volker sind jedoch unverkennbar vorhanden.
Die Geschichte wird auf zwei Ebenen geschildert. Einerseits sind da die aktuellen Ereignisse seit Raffaelas mysteriösem Koma, die Ermittlungen, die Vorbereitungen für das jährliche Spargelfest und die Gerüchte um Schwangerschaften und homosexuelle Dorfbewohner. Parallel dazu wird die Vergangenheit konkret von Raffaelas Familie von Kindheit an, dem schweren Unfall, dem Scheitern der Beziehung ihrer Eltern und der liebevollen Fürsorge von Heike und Raffaelas Bruder erzählt.
Die Charaktere sind sehr gut herausgearbeitet, man erfährt von Annas Gewissenskonflikten, von Heikes aufopfernder Fürsorge, die nicht zuletzt dem schlechten Gewissen geschuldet ist, da sie sich für Raffaelas Zustand verantwortlich fühlt. Auch die schrullige, großherzige Großtante, die mit ihren über 90 Jahren zum xten mal verheiratet ist und Annas Mutter, die als Schwiegersohn am liebsten einen adeligen Freier sehen würde, sind jeweils ein Unikat für sich.
Gewürzt ist die teils tragische Handlung mit einer Prise Humor, die zur Auflockerung nicht schadet.
Zu Beginn fanden sich einige Wiederholungen und ich brauchte ein wenig, bis mich der Sog erreicht hatte, das Durchhalten hat sich aber wirklich ausgezahlt!
Das Ende finde ich sehr toll gelöst – ich kann dieses Buch nur empfehlen!

Bewertung vom 03.11.2024
Die Mission beginnt / Amanda Black Bd.1
Gómez-Jurado, Juan;Montes, Bárbara

Die Mission beginnt / Amanda Black Bd.1


ausgezeichnet

Abenteuerliche Rettung der Villa Black
Mit „Amanda Black – Die Mission beginnt“, dem ersten Band der Amanda Black-Reihe des Autorenduos Juan Gómez-Jurado und Bárbara Montes, ist den beiden ein genialer Auftakt für eine durchwegs spannende und actiongeladene Kinderbuchreihe gelungen.
Die Vollwaise Amanda lebt mit ihrer Großtante Paula in ärmlichen Verhältnissen, bis sie an ihrem 12. Geburtstag einen mysteriösen Brief erhält, der scheinbar vor fast 12 Jahren von ihrer Mutter verfasst wurde und sie mit ihrem Erbe vertraut macht.
Amandas Erbe ist nicht nur eine riesige alte verwahrloste Villa, sondern auch Amandas Herkunft, der es gilt, auf den Grund zu gehen.
Mit Tante Paula zieht Amanda in die Villa Black. Die gute Seele des Hauses ist Benson, der scheinbar schon ewig der Familie Black dient.
Obwohl Amanda schwer Freundschaften schließt, freundet sie sich gleich am ersten Schultag mit dem Nerd Eric an, der die Aufgabe übertragen bekommen hat, sie mit den neuen Gegebenheiten vertraut zu machen.
Eric ist es auch, der Amanda bei ihrer gefährlichen Mission unterstützt – bis er sie scheinbar verrät. Kann sie sich so in Eric getäuscht haben?
Die Geschichte ist von der ersten Seite an spannend und äußerst sarkastisch verfasst. Amanda, ihre Tante Paula, Benson und Eric sind mir schnell ans Herz gewachsen. Der Großteil der Geschichte wird aus Amandas Sicht erzählt, ein Teil jedoch, der in einer unterschiedlichen Schrift verfasst ist, wird über Eric erzählt. So kann man sich gut in Amandas Gefühlswelt versetzen
Die Aufgabe, die sie zusammen zu erfüllen haben ist mehr als gefährlich, wobei Amanda durch viele Gadgets unterstützt wird, die wahrscheinlich James Bond vor Neid erblassen ließen.
Da das Buch mit einem Cliffhanger endet, kann ich es kaum erwarten, den zweiten Band zu lesen.
Ich kann dieses Buch allen Kids, die Nervenkitzel und einen gewissen Thrill suchen, nur wärmstens empfehlen!

Bewertung vom 28.10.2024
Lia und Lea im Ponyglück - Silberpferde in Not
Kessel, Carola von;Beckmann, Lia;Schirdewahn, Lea

Lia und Lea im Ponyglück - Silberpferde in Not


sehr gut

Ein Herz für Pferde
Im zweiten Band von Lea und Lia im Ponyglück – Silberpferde in Not haben Lea und Lia eine besondere Herausforderung zu stemmen.
Wilde Silberpferde sollen für ein Verkaufsshow vorbereitet und trainiert werden, da das Gestüt, auf dem sie sich befinden in ein Hotel mit Golfplatz umgebaut werden soll.
Maja, die diese Verkaufsshow vorbereiten soll, macht den Mädels immensen Druck und schreckt auch vor unlauteren Hilfsmitteln nicht zurück – sie war mir gleich mal richtig unsympathisch.
Gut, dass sich die Mädels für das Wohl der Pferde einsetzen und ihnen die Zeit geben, die sie brauchen.
Im Text sind immer wieder Sprechblasen eingebaut, die die unausgesprochenen Gedanken der Mädels zeigen, außerdem wird abwechseln von Lea und Lia berichtet und man kann im Text entscheiden, wo man weiterlesen möchte.
Es sind auch Rätsel nach den Kapiteln installiert, die den Text ein wenig auflockern – natürlich gibt’s dazu auch eine Auflösung im Anhang.
Mein Fazit lautet: Jemand wie Maja sollte aus meiner Sicht keinen Reitbetrieb leiten!
Junge Pferdefans werden jedoch von dem Buch begeistert sein.

Bewertung vom 28.10.2024
Das Erwachen / Dirty Diana Bd.1
Besser, Jen;Feste, Shana

Das Erwachen / Dirty Diana Bd.1


ausgezeichnet

Delikat und enttabuisiert
Im ersten Teil ihres Romans „Dirty Diana – das Erwachen“ gelingt dem Autorinnenduo Jen Besser und Shana Feste ein aufgeschlossener Roman über Sexualität, Leidenschaft aber auch Freundschaft.
Diana ist eine Frau in den 40ern, die eigentlich alles hat, was man sich nur wünschen kann. Einen lukrativen Job, ein Haus einen liebenden Ehemann und eine sechsjährige Tochter. Leider ist in der Beziehung die Leidenschaft abhandengekommen und das Ehepaar Diana und Oliver lebt sich trotz diverser Versuche, die Ehe zu kitten, wie Paartherapie immer mehr auseinander.
Als Diana auf einem Antiquitätenmarkt ein Bild entdeckt, erinnert sie sich an den Fotografen dieses Bilds, Jasper, den Mann mit dem sie eine wunderbare, leidenschaftliche Beziehung geführt hat, bis Jasper diese abrupt beendet.
Um ihre Beziehung zu retten, beginnt Diana wieder Interviews mit Frauen zu führen, die ihre intimsten Geheimnisse oder Erlebnisse schildern – sie macht daraus ein Kunstprojekt.
Obwohl ich nicht mit allem übereinstimme, ist mir Diana durch ihre Ich-Erzählweise sehr sympathisch und authentisch erschienen, man konnte durchaus Verständnis und Mitgefühl für sie entwickeln.
Aber auch Dianas Ehemann Oliver konnte ich gut verstehen, er war ebenfalls sehr liebenswert und teilweise tat er mir richtiggehend leid.
Der Cliffhanger am Ende des Buchs lässt den zweiten Band dieser Trilogie sehnsüchtig erwarten. Ich habe mich gut unterhalten gefühlt und freue mich auf den nächsten Teil dieser Story.

Bewertung vom 21.10.2024
Lauf wie der Wind, Sky!
Parry, Rosanne

Lauf wie der Wind, Sky!


ausgezeichnet

Berührende Geschichte des Wildpferds Sky
Das Buch „Lauf wie der Wind, Sky!“ der Autorin Rosanne Parry besticht durch die Haptik des Bucheinbands sowie die tollen schwarz-weiß Illustrationen im inneren des Buchs, die den Text gekonnt untermalen.
Hier wird mit viel Feingefühl und Empathie die Geschichte des Wildpferds Sky von seiner Geburt an erzählt. Die Erzählung erfolgt aus der Sicht des Fohlens Sky selbst, wobei der Leser sehr für die Gefühlswelt der Wildpferde sensibilisiert wird.
Sky wird in der Obhut seiner Familie geboren und erlebt die Höhen und Tiefen der Lebensweise in Freiheit. Die ständige Suche nach Nahrung und Wasser, die Gewissheit, dass er, wenn er erwachsen ist, seine eigene Herde gründen muss und seine Familie verlassen oder gegen den Leithengst kämpfen muss.
Als eines Tages Menschen in seine Heimatgewässer eindringen und Sky und seine Freundin Storm gefangen nehmen, gelingt es Sky, Storm zur Flucht zu verhelfen.
Sein Schicksal ist es jedoch in Gefangenschaft zu geraten und mit einem Brandzeichen versehen zu werden. Er wird dem Ponyexpress zugeteilt und muss sich daran gewöhnen, einen Reiter zu tragen.
Skys größtes Ziel ist es jedoch, wieder ein Leben in Freiheit zu leben. – Ob ihm das gelingen wird?
Sky ist mir sofort ans Herz gewachsen und auch seine Sicht der Dinge war spannend. Wie schnell er erkannt hat, dass es Menschen gibt, die freundlich sind und andere, die das menschliche Hengstfohlen schlecht behandeln. Wunderschön war der Zusammenhalt unter den Pferden, Eseln und Maultieren, als es wirklich darauf ankam, gemeinsam ein Ziel zu verfolgen.
Im Anhang findet man viel Wissenswertes über Wildpferde und das Territorium in dem der Roman spielt. Ganz schlimm ist die Schilderung zu den Silberminen, die quasi umwelttechnisch eine kleine Katastrophe darstellen und das Grundwasser verpesten.
Allen Pferdefans kann ich das Buch nur wärmstens empfehlen!

Bewertung vom 16.10.2024
Das zweite Kind
De Franchi, Marco

Das zweite Kind


ausgezeichnet

Ein echter Pageturner – Spannung pur
Der Thriller „Das zweite Kind“ von Marco De Franchi konnte mich ab der ersten Seite fesseln -der Schreibstil ist mitreißend und hochspannend.
Die Geschichte beginnt mit einem entführten Jungen namens Fosco, der seinem Peiniger durch einen glücklichen Zufall entkommen konnte. Fosco erzählt, dass in dem Transporter, aus dem er geflohen ist, auch ein weiterer Junge, der möglicherweise schon tot war, festgehalten wurde.
Kurz darauf wird ein weiterer Junge entführt, der Fosco frappierend ähnlichsieht.
Die leitende Ermittlerin Valentina Medici vermutet sofort einen Zusammenhang. Sie und ein Kollege aus Pisa, der einst bei einer Spezialeinheit war, aber aufgrund eines Gerichtsverfahrens degradiert wurde, kommen bald einer Serie von länger zurückliegenden Entführungen auf die Spur, die alle im Zusammenhang mit ihrem gesuchten Täter stehen dürften. Erschwert wird die Arbeit der Polizei dadurch, dass immer wieder Ermittlungsdetails an die Presse durchsickern.
Als die Identität des Entführers bekannt ist, kommen immer wieder Kapitel vor, die aus der Sicht des Täters geschildert werden, hier erfährt man aus erster Hand, was in einem so kranken Hirn vorgeht.
Man merkt die Professionalität bei der Ermittlungsarbeit, die der Autor wohl aus eigener Erfahrung einfließen lässt, da er selbst Mitglied einer Spezialeinheit war.
Die Hauptcharaktere sind vor allem Valentina Medici, die sehr sympathisch und menschlich rüberkommt. Auch ihr Co-Ermittler, der von seinen eigenen Kollegen wegen seiner mutmaßlichen Verfehlung geschnitten wird, wird als sehr kompetent und mitfühlend dargestellt.
Ich habe lange keinen Thriller mehr gelesen, der mich derart gefangen hat. Die Kapitel sind kurz und enden meist mit einem Cliffhänger, sodass es wirklich schwer ist, das Buch aus der Hand zu legen.
Auf jeden Fall beinhaltet der Thriller Textstellen, die kompromisslos, unbeschönigt, grausam und verstörend dargestellt werden, also ein No-Go für Zartbesaitete sind.
Allen Thrillerfans kann ich dieses Buch nur wärmstens empfehlen! - Schlaflose Nächte garantiert!

Bewertung vom 10.10.2024
Wohnverwandtschaften
Bogdan, Isabel

Wohnverwandtschaften


ausgezeichnet

Ein wirklich besonderes Buch
Im Buch Wohnverwandtschaften vermittelt Isabel Bogdan, dass Zusammengehörigkeit und füreinander einstehen nicht zwingend etwas mit Blutsverwandtschaft zu tun haben muss.
Constanze verlässt ihren langjährigen Freund Flo Hals über Kopf, nachdem er ihr einen Antrag macht. Der Zufall will es, dass sie in einer 3-er WG landet und sich hier schnell zugehörig fühlt. Ihre WG-Partner sind:
Jörg, ihm gehört die Wohnung, er ist pensionierter Journalist und nach dem Tod seiner Frau Brigitte funktioniert er seine Wohnung in eine WG um. Er träumt davon, mit seinem Bulli nach Georgien zu reisen.
Murat, er liebt es zu Kochen – auch gerne für die ganze WG, Essen schlichthin ist für ihn höchster Genuss, er kann gut mit Zahlen, seine liebenswerte Art und sein Helfersyndrom bringen der WG auch noch einen Hund namens Alien ein.
Dann ist da auch noch Anke. Die seit längerem arbeitslose Schauspielerin verzweifelt beinahe daran, dass sich bei ihr beruflich gar nichts aufzutun scheint.
Constanze ist Zahnärztin, anfangs ist die WG für sie nur eine Notlösung, da sie die Miete für eine Wohnung alleine nicht stemmen könnte. Im Laufe der Zeit wird die WG aber immer mehr zu ihrer Familie.
Die Geschichte wird abwechselnd aus Ich-Perspekive der jeweiligen Protagonisten erzählt bzw. teilweise werden die Texte in Dialogform wiedergegeben. Hieraus ergibt sich ein guter Einblick in die Gedankenwelt der Charaktere und man erfährt auch, wie sie untereinander interagieren.
Der Text ist warmherzig verfasst. Liebevoll und mit viel Humor wird der Alltag in der WG geschildert, wobei der Zusammenhalt an der großen Herausforderung, die die sich verändernden Lebensumstände mit sich bringen, wächst.
Gerne hätte ich dieser WG noch beigewohnt, der Schluss war etwas abrupt, aber an sich stimmig.
Klare Leseempfehlung von mir für dieses tolle Werk - ich war auch vom Pfau hellauf begeistert!

Bewertung vom 03.10.2024
Der Bademeister ohne Himmel
Pellini, Petra

Der Bademeister ohne Himmel


ausgezeichnet

Thema Demenz warmherzig aufgearbeitet
„Der Bademeister ohne Himmel“ von Petra Pellini war für mich ein ganz besonderes Lesehightlight.
Die Geschichte wird aus der Sicht von Linda erzählt. Sie ist ein 15-jähriges Mädchen, das außer ihrem Freund Kevin, der 2 Jahre jünger als sie ist und dem demenzkranken Hubert und dessen polnischer Pflegerin Ewa quasi keine sozialen Kontakte hat.
Aus der Bitte von Huberts Tochter heraus, die Pflegerin Ewa 3x die Woche zu entlasten, entwickelt sich eine Freundschaft zwischen Ewa, Hubert und Linda.
Linda versucht mittels Videos, Geräuschen und Fotos Huberts Erinnerungen hervorzurufen und ihm so viele wie möglich wache Momente zu bereiten.
Besonders die Reflexionen von Linda haben mir sehr gut gefallen. Nachdem Linda mit dem Gedanken gespielt hat, sich das Leben zu nehmen, merkt sie im Laufe der Handlung immer mehr, dass sie dadurch anderen Menschen einen großen Schmerz zufügen würde. Auch ihre unvoreingenommene Art Hubert gegenüber und die liebevolle Fürsorge mit der sie ihm entgegnet, fand ich wunderschön. Die vielen „Insider“ zwischen Ewa und Linda, die für Huberts Tochter kaum nachvollziehbar waren, zeigen einfach wie viel Zeit die beiden mit Hubert verbrachten – auch die Rolle der polnischen Pflegerin kam gut heraus, die ihre Schützlinge meist bis zum Tod betreut.
Die rasch fortschreitende Erkrankung von Hubert wird mit all ihren Schattenseiten beschrieben, hier wurde eindeutig gut recherchiert.
Das Buch fand ich trotz der aussichtslosen Krankheit von Hubert doch sehr positiv und emphatisch. Ich habe sowohl während des Buchs gelacht, aber auch die eine oder andere Träne verdrückt.
Von mir gibt es eine klare Empfehlung für diesen warmherzigen Roman, der sich wie mitten aus dem Leben gerissen anfühlt!

Bewertung vom 29.09.2024
Pina Ponyhexe - Eine magische Freundschaft
Jablonski, Marlene

Pina Ponyhexe - Eine magische Freundschaft


ausgezeichnet

Zauberwald in Gefahr
Das Buch Pina Ponyhexe von Marlene Jablonski besticht durch ein liebevoll und detailreich gezeichnetes Cover. Auch im Buch finden sich wunderschöne schwarz-weiß Zeichnungen, die den Text gekonnt begleiten.
Die Geschichte ist ausgesprochen turbulent und erzählt von Pinas großem Tag.
Pinas Junghexenprüfung steht vor der Tür und die leicht schusselige Hexenschülerin hat große Panik davor, da ihr nicht selten eine kleine Panne passiert.
Immer wieder hört sie ein Pony, das Hilfe benötigt, und das ihr beinahe ihre letzte Zutat für ihren Prüfungstrunk wegfrisst.
Pina besteht die Prüfung jedoch mit Auszeichnung und begibt sich auf Wanderschaft. Bald erkennt sie, dass ihr die größte Prüfung noch bevorsteht – der Zauberwald läuft in Gefahr, komplett zerstört zu werden. Ob Pina eine Rettung des Zauberwalds und somit der magischen Quelle mit Hilfe des Ponys Josh gelingen wird?
Die Charaktere sind mir sehr schnell ans Herz gewachsen, Pina, die leicht schusselige Hexe entdeckt ihr Seelentier. Das Pony Josh, das sich erst als mutiger Held präsentiert, aber Pina dann doch seine Angst eingesteht – Josh fand ich besonders lustig.
Der Text ist teilweise recht witzig, er vermittelt jedoch ohne zu belehren wichtige Werte für Kinder wie Mut, Verantwortung für die Umwelt, Hilfsbereitschaft und Freundschaft.
Der erste Band der Reihe ist ein wunderbarer Auftakt und ich freue mich schon auf den zweiten Band, der ja schon im Buch ein wenig gespoilert wurde.

Bewertung vom 23.09.2024
Tee auf Windsor Castle
Parker, Claire

Tee auf Windsor Castle


ausgezeichnet

Tee mit einer bemerkenswerten, alten Dame
Das Cover des Buchs hat eine ganz besondere Haptik. Kein Einband würde wohl besser zu diesem Büchlein und diesem Roman passen.
Die Geschichte ist wie das Cover ebenso besonders.
Kate, die mit den Royals gar nichts am Hut hat, besucht einer Freundin zuliebe mit ihr das Schloss Windsor Castle. Als sie während der Führung ein sehr dringendes menschliches Bedürfnis verspürt, sucht sie auf eigene Faust eine Toilette und landet prompt in den Räumlichkeiten des Dienstpersonals, die ihr wie ein Labyrinth vorkommen.
Eine alte Dame, die sich als Betty vorstellt, lädt sie sogleich zu einer Tasse Tee ein und schon nimmt der Beginn einer ungewöhnlichen Freundschaft seinen Lauf.
Kate und Betty tauschen eine ganze Nacht lang bis zur Mittagszeit des folgenden Tags viele Weisheiten aus, wobei ihre beiden Leben unterschiedlicher nicht sein könnten, da Kate in ärmlichen Verhältnissen in Glasgow aufgewachsen ist.
Witzig und liebenswert wird diese Geschichte erzählt, wobei mir der Corgi Henri, der ein sehr aufmerksamer, aber auch verwöhnter Hund ist, auch besonders ans Herz gewachsen ist.
Das Ende finde ich gut, obwohl es etwas unkonventionell ist.
Ich habe dieses kurze Buch mit den kurzen Kapiteln (was ich übrigens sehr mag) im Nu gelesen und habe mich köstlich amüsiert – unbedingte Leseempfehlung!