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Brombeere

Bewertungen

Insgesamt 220 Bewertungen
Bewertung vom 24.03.2025
Handbuch für den vorsichtigen Reisenden durch das Ödland
Brooks, Sarah

Handbuch für den vorsichtigen Reisenden durch das Ödland


sehr gut

Worum geht es?
Ein Zug verbindet China und Russland miteinander, durchquert dabei das riesige Ödland, das sich im Laufe der Zeit als fantastisch und gefährlich entpuppt. Im Zug treffen mehrere Menschen aufeinander, die aus unterschiedlichen Gründen heimlich Unklarheiten auf den Grund gehen.

Worum geht es wirklich?
Sehnsucht, Natur und Wandel.

Lesenswert?
Ja, absolut. Dieses Buch hat mich sehr überrascht, weil es sich ganz anders entwickelt als man vielleicht erwarten wird.
Ich denke, man verrät nicht zu viel, wenn man sagt: Es handelt sich hierbei um keinen historischen Roman, geht viel eher in die Richtung historisch und fantastisch. Unsere Realität wird hier also ausgehebelt und erweitert und für mich persönlich war das unglaublich passend und stimmig.
Das Cover, der Titel und auch der Klappentext lassen meiner Meinung nach den fantastischen Anteil nicht erahnen, was je nach Publikum sich nicht gut ankommt. Wenn man wirklich rein historische oder Romane der Gegenwart liest und immer die komplette Handlung in unseren realen Grenzen existieren muss, dann wird man mit diesem Buch nicht glücklich.
Wer sich darauf allerdings ein wenig einlassen kann, der wird eine sehr gute Lektüre erhalten.
Die Handlung spielt beinahe komplett in dem Zug, die Protagonist*innen setzen sich gemischt zusammen aus Mitreisenden, Personal und auch dem sogenannten Zugkind, was schon seit seiner Geburt in dem Zug zu Hause ist.
Sprachlich (Übersetzung Claudia Feldmann) angenehm zu lesen, passend zu dem Setting im 19. Jahrhundert, aber auch ein bisschen poetisch und gut klingend. Habe kurz gebraucht, um mich daran zu gewöhnen, aber dann war es stimmig.
Der Spannungsbogen ist gut, man begleitet den fahrenden Zug und neu auftretende Herausforderungen im Laufe der Zeit, die unterschiedlicher Natur sein können.
Die Figuren waren spannend, sympathisch und ebenfalls genau richtig und passend. Stellenweise distanziert oder auch ein wenig übertrieben, aber genau richtig!
Schön finde ich, wie hier auch philosophische Fragestellungen und das Thema Natur vs. Zivilisation behandelt werden und man immer wieder zum Nachdenken angeregt wird.
Ich empfehle das Buch und hoffe, dass sich viele Lesende auf diese überraschende Lektüre einlassen können!

Bewertung vom 24.03.2025
30 Pflanzen pro Woche
Seiser, Katharina

30 Pflanzen pro Woche


gut

Was erwartet einen?
Das Buch beginnt mit einem Theorieteil, auf den dann Rezepte (auch von anderen Kochbuchautor*innen) folgen. Zudem gibt es eine Checkliste zum Ausdrucken, damit man direkt die Theorie in die Praxis umsetzen kann.

Was habe ich bisher getestet?
Ich habe das Buch primär als Input für die Hintergründe der aktuell vermehrt erwähnten „30 plants per week“-Idee verwendet. Der Theorie-Teil war für mich also der entscheidendere Teil. Die Rezepte habe ich ein wenig durchstöbert.

Was gefällt mir gut / hat mich positiv überrascht?
Die Theorie wird übersichtlich und verständlich beschrieben und es werden auch Fragen geklärt, warum gerade viele verschiedene Pflanzen einen größeren Nutzen haben, als immer die identischen in vielleicht größerer Menge. Ich würde sagen, dass es mir grundsätzlich geholfen hat, mehr über gesunde Ernährung zu lernen.
Die beiden Tracker, die man sich ausdrucken kann, sind eine super Grundlage um direkt zu starten und einfach mal den aktuellen Essenszustand zu beobachten. Ich kenne mich zu wenig mit Essstörungen aus, um zu wissen, ob dann das Buch tendenziell eher ungeeignet ist.

Was hat mir gefehlt?
Tatsächlich waren für mich die Rezepte eher enttäuschend. Dies stößt mir negativ auf, weil die einen Großteil des Buches ausmachen. Wie bereits erwähnt sind es Rezepte aus anderen im Verlag erschienenen Kochbüchern, die hier in eine geeignete pflanzenreiche Sammlung kopiert wurden - so zumindest mein Verständnis.
Zudem wird bei jedem Rezept vermerkt, wie viele Pflanzen enthalten sind. Und obwohl die Autorin im Theorieteil selbst anregt, dass man bei Gewürzen jetzt nicht alle Gewürze einzeln als Pflanze abhakt, weil man nicht nur darüber die Vielfalt herstellen soll, werden sie eben im Praxisteil alle mitgezählt.
Ich hätte mir hier mehr Tipps gewünscht, wie ich vielleicht meine vorhandene Kochroutine pflanzenvielfältiger gestalten kann oder auch „versteckt“ mehr Pflanzen integrieren kann. So wird hier eher aufgezeigt, welche Länderküchen besonders geeignet zu sein scheinen.

Fazit:
Spannende Idee, finde es schön, dass das Thema in einem deutschen Buch aufgegriffen wird. Hat mich auf jeden Fall motiviert, mal meine eigene Ernährung im Bezug auf Vielfältigkeit zu tracken und zu verbessern.

Bewertung vom 24.03.2025
Allein gegen die Lüge
Finlay, Alex

Allein gegen die Lüge


weniger gut

Worum geht es?
Ein junger Mann wegen Mordes im Gefängnis, eine True-Crime-Doku, die der Sache auf den Grund geht, der Mord einer ganzen Familie und ein in Freiheit lebender zweiter Bruder, der versucht die Wahrheit heraus zu finden.

Worum geht es wirklich?
Geheimnisse, Schuld und Familie.

Lesenswert?
Nein, hat mich nicht überzeugt und bereits nach ein paar Tagen bekomme ich den Plott nicht mal mehr richtig rekapituliert.
Das Buch ist gut lesbar, das Cover und der Klappentext machen neugierig und sind ansprechend.
Die eigentliche Handlung ist jedoch völlig überzogen, teilweise auch verworren und ein wenig abgehoben. Gerade die Auflösung hat mir nicht zugesagt.
Die Figuren sind oft voller Klischees und es wird sehr oft betont, wie wunderschön nicht alle Familienmitglieder sind. Dann ist es natürlich besonders tragisch, dass sie teilweise ums Leben kommen oder ihre Schuld nicht definitiv geklärt ist. Ein unnötiger Umstand und meiner Meinung nach viel zu häufig erwähnt. Das Verhalten ist entweder nicht nachvollziehbar oder merkwürdig. Ein richtiges Verständnis für ihre Handlungen oder gar ein Mitfiebern habe ich nicht entwickeln können.
Der Spannungsbogen war ausreichend, denn ich habe das Buch offensichtlich beendet. Trotzdem kam kein richtiges Gefühl auf, es wirkt wie eine Aneinanderreihung an Dingen, die der Autor gerne unterbringen möchte. Die Struktur habe ich mittlerweile schon oft gelesen: Es gibt einen aktuellen Erzählstrang und einen in der Vergangenheit, der sich dem zentralen Ereignis immer mehr annähert.
Es war eine Lektüre für zwischendrin, den Namen des Autors werde ich mir aber nicht merken und lieber zu besseren Büchern greifen, die mehr zu bieten haben.

Bewertung vom 03.03.2025
Der letzte Mord am Ende der Welt
Turton, Stuart

Der letzte Mord am Ende der Welt


sehr gut

Wow! Was für eine wilde Story!

Worum geht es?
Ein Nebel hat beinahe das gesamte Leben ausgelöscht, nur eine Insel wird noch von etwas mehr als 100 Überlebenden bewohnt. Wissenschaftler:innen halten den Nebel in Schach, doch dann geschieht ein Mord und der Nebel rückt unaufhaltsam näher. In Windeseile muss ermittelt werden, sonst wird die gesamte Gruppe sterben.

Worum geht es wirklich?
Visionen, Miteinander und Detektivarbeit.

Lesenswert?
Ja, absolut. Das Buch ist stellenweise grandios und die Handlung genau so ungewöhnlich, wie sie auf den ersten Blick klingt. Nachdem der Mord geschehen ist, beginnt eine Frau zu ermitteln. Es ist ein Kampf gegen die Zeit und auch gegen das Vergessen, denn kaum eine Person kann sich an die vorherige Nacht erinnern. Ein paar wenige jedoch wissen mehr und lenken die Ermittlungen neutral oder nach ihren Wünschen.
Es war für mich die apokalyptische romanhafte Version eines Exit Games in Kombination mit dem Spiel Werwölfe von Düsterwald.
Das ganze Setting ist unglaublich faszinierend und diese in sich geschlossene Gemeinschaft mit all ihren Abhängigkeiten sehr interessant aufgebaut. Man begleitet die Ermittlerin beim Tappen im Dunkeln, sie muss Puzzlestück für Puzzlestück finden, interpretieren und dann weiter suchen. Dabei ist natürlich nicht immer alles so wie es scheint.
Das Cover gefällt mir sehr und ebenso der Farbschnitt in der ersten Auflage. Es gibt eine Karte und eine kleine Liste der wichtigsten Personen - aber auch ohne diese beiden Unterstützungen ist alles gut vorstellbar und verständlich. Im übrigen kann ich auch das Hörbuch sehr empfehlen, weil die Sprecherin es richtig toll liest!
Sprachlich (Übersetzung Dorothee Merkel) hat es mich ebenfalls voll überzeugt. Die Kapitel sind unterschiedlich lang, jedoch generell eher kurz gehalten. Schätzungsweise zwischen zwei und zehn Seiten. Auch die Erzählart ist ein bisschen besonders und sorgt für weitere Unklarheiten.
Man weiß also auch als lesende Person die ganze Zeit nicht, woran man ist und wer die Wahrheit erzählt - denn natürlich hat jede Person Gründe, warum sie Umstände verschweigt und Indizien vernichtet.
Man muss sich definitiv bei der Lektüre konzentrieren, weil man sonst sehr schnell den Faden verliert. Gegen Ende konnte man das Finale dann erahnen und generell waren mir manche Lösungen dann ein wenig zu weich gespült.
Die Danksagung war inhaltlich sehr spannend, weil der Autor berichtet, dass er ganz bewusst verschiedene Genre und Erzählten ausprobiert und seine bisherigen drei Bücher deshalb so grundverschieden sind. Außerdem gibt es einen kleinen Ausblick auf Buch vier und das geplante Genre.
Ich kann dieses Buch definitiv empfehlen, den Autor sollte man sich merken! Ich freue mich schon auf das nächste Buch und werde das mir fehlende auch in dieser Wartezeit lesen.

Bewertung vom 27.02.2025
Achtzehnter Stock
Gmuer, Sara

Achtzehnter Stock


gut

arme Mutter träumt von großer Karriere

Worum geht es?
Wanda lebt mit ihrer Tochter im Plattenbau, träumt aber von großer Schauspielkarriere. In Berlin erscheint diese auch zum Greifen nah, sodass Wanda alles geben muss um nicht noch unscheinbarer zu werden.

Worum geht es wirklich?
Glaube, Risiko und Überraschungen.

Lesenswert?
Jein, ich hadere mit dem Inhalt des Buches.
Sprachlich definitiv gut lesbar und das Cover weckt Interesse.
Man begleitet Wanda, eine junge Mutter, die von der großen Karriere träumt, während ihr Alltagsleben im kleinen Kreis mit anderen Frauen und Müttern in der Platte statt findet. Das Geld ist knapp, die Wohnungsbedingungen nicht gut und der Balanceakt zwischen alleinerziehender Mutter und Job bringt sie mehrfach in Schwierigkeiten.
Ich habe Schwierigkeiten mit Wandas Prioritätensetzung. Oft will sie alles für ihre Tochter tun, will ihr Wünsche erfüllen und nimmt dafür viel in Kauf. Doch auch ihre Tochter muss auf diesem Weg zurückstecken und wird stellenweise vernachlässigt. Wanda scheint keine echten Freundschaften in dem großen Haus zu pflegen, alles ist mehr auf Zweckgemeinschaft ausgelegt und sie kann nicht verstehen, dass die anderen sie für ihren Schauspieltraum belächeln.
Auf dem Weg trifft Wanda immer wieder auf Männer, von denen sie zum einen Hilfe erwartet, mit denen sie andererseits aber auch nicht ehrlich umgeht. Trotzdem vergisst sie dann für diese Männer alles andere und umkreist sie wie magisch angezogen.
Der Großteil der anderen Figuren sind eher unsympathisch, die Gegensätze aus reicher Schauspielwelt und armem Plattenleben prallen heftig aufeinander. Wanda verliert sich immer wieder in dem Wunsch nach Reichtum.
Mir fällt es schwer, hier eine größere Intention zu interpretieren, da ich nicht herausgefunden habe, wie viel eigene Erfahrungen bei der Autorin hinter diesem Roman stecken. Der Lebenslauf der Autorin lässt eher nicht vermuten, dass es um selbst erlebte Situationen geht. Sollte es quasi nur eine Geschichte sein, finde ich es fragwürdig, hier so auf ein Armutsleben zu blicken. Welche Erfahrungen die Autorin selbst hat, spielt für mich tatsächlich eine Rolle.
Zwischendrin driftet der Roman ein bisschen ab und die Protagonistin schwebt sozusagen über den Ereignissen. Dahingegen war das Ende für mich wieder stimmig und passend und auch berührend schön.

Bewertung vom 27.02.2025
Die Villa
Ryder, Jess

Die Villa


gut

teilweise unsympathisch und unlogisch

Worum geht es?
Vor Jahren starb bei dem Junggesellenabschied in Marbella die Braut - nun sind die anderen mehr oder weniger unfreiwillig erneut an den Ort des Geschehens gemeinsam zurückgekehrt. Denn die Vergangenheit will nicht ruhen.

Worum geht es wirklich?
Männer, Macht und Gefahr.

Lesenswert?
Bin ich eher zweigespalten. Positiv muss ich definitiv erwähnen, dass ich das Buch recht schnell gelesen habe und schon neugierig war, wie das ganze aufgelöst werden wird.
Allerdings war es stellenweise skurril und die gesamte Grundvoraussetzung zum Start der Handlung wirkte absolut erzwungen und unlogisch.
Aus mehreren Sichtweisen erfährt man, was bei dem heutigen Zusammentreffen passiert und stückchenweise auch, wie das Wochenende damals verlaufen ist. Dabei war für mich keiner der beiden Handlungsstränge logisch, sondern wirkte gekünstelt.
Die Figuren sind in beiden Zeitebenen eher alle unsympathisch, dauernd in einem Kampf untereinander und werden stellenweise übertrieben tussig geschildert - das hat mir alles nicht sonderlich zugesagt.
Es ergibt für mich größtenteils keinen Sinn, wie die Frauen agieren und bei wem sie Vertrauen suchen. Hier hätte ich mir gewünscht, dass überhaupt eine Darstellung existiert, dass Frauen wirklich miteinander ehrlich befreundet sein können. Auch die Reaktionen auf Ereignisse oder das Ausbleiben von Reaktionen wirkt befremdlich.
Während für mich Richtung Ende erst Spannung aufkam, habe ich von anderen Leser*innen gehört, die den ersten Part als spannender empfunden haben - dies scheint wirklich sehr individuell zu sein.
Sprachlich (Übersetzung Matthias Frings) ist mir nichts besonderes aufgefallen, ab und zu waren Anführungszeichen nicht sauber geöffnet und geschlossen, was man sicher hätte vermeiden können mit gutem Korrektorat.
Grundsätzlich konnten mich Figuren und Handlung nicht überzeugen, ich habe mich aber mehrere Abends trotzdem gut unterhalten gefühlt. Daher war die Lektüre schlussendlich doch lohnenswert. Als kleinen spannenden Snack kann man durchaus Gefallen an diesem Buch finden.

Bewertung vom 27.02.2025
Der Sternenstaubdieb
Abdullah, Chelsea

Der Sternenstaubdieb


sehr gut

ein toller Reihenauftakt

Worum geht es?
Die Mitternachtsdiebin Loulie verkauft illegale magische Dschinn-Gegenstände, in einer Welt in der Dschinn gejagt werden und sie dennoch einen als heimlichen Begleiter bei sich hat. Durch mehrere Zufälle sieht sie sich plötzlich gezwungen, mit einer Gruppe auf die Suche nach einer magischen Lampe zu gehen. Doch die Wüste ist voller Gefahren und die Gruppe bietet keine Sicherheit.

Worum geht es wirklich?
Verrat, Sand und Kraft.

Lesenswert?
Ja, habe ich wirklich gerne gelesen. Hierbei handelt es sich um den ersten Band einer Reihe.
Loulie und der Dschinn Qadir stehen im Mittelpunkt der Erzählung, jedoch gibt es auch andere Erzählstimmen, die für mich eher nebensächlich waren.
Loulie ist eine starke und eigenständige Protagonistin, die voller Gefühle und Schmerz steckt und nicht aufgibt. Aber auch die anderen Figuren sind ganz spannend und facettenreich, sie sind keine perfekten Protagonist*innen, sondern handeln auch mal unklug.
Die realistische Gestaltung von Menschen und die tolle Welt in die die Autorin einen hier entführt, konnten mich definitiv überzeugen.
Auch sprachlich (Übersetzung Urban Hofstetter) ist dieses Buch gelungen und macht Spaß beim Lesen!
Es gibt einen großen Plot (die Suche nach der verlorenen Lampe) und darum herum winden sich allerhand andere Probleme und Handlungsstränge. Manchmal war der rote Faden hier nicht ganz greifbar. Wird aber stets wiedergefunden.
Jetzt könnte man meinen, dass eine Handlung in der Wüste langweilig sein könnte, aber das ist sie absolut nicht. Er ist sehr stimmungsvoll und auch gefährlich und düster an vielen Stellen. Manchmal auch erschreckend und schmerzhaft, dafür teilweise gewaltig.
Die Welt ist dauerhaft erfüllt von leichter Magie, trotzdem bleiben reale Probleme bestehen.
Wie die Reisegruppe nach und nach miteinander umgeht und sich die Figuren entwickeln, war für mich stimmig und weder zu schnell noch zu langsam. Liebe Und Gefühle spielen für die Figuren eine Rolle, jedoch ist dies eine reine Nebenhandlung. Das Buch ist keine Romantasy.
Mir gefällt sehr gut, wie die Autorin Mythen und Legenden in die Handlung aufnimmt, wie sie die Dschinn und ihre Magie beschreibt und wie lebhaft einfach alles wirkt. Man kann sich beim Lesen so viel genau vorstellen.
Richtig gut und lesenswert, interessanter Reihenauftakt, dessen Folgebände ich definitiv verfolgen werde!

Bewertung vom 16.02.2025
Die blaue Stunde
Hawkins, Paula

Die blaue Stunde


sehr gut

geheimnisvolle Künstlerin

Worum geht es?
Vanessa Chapmans Kunst wird in einer Ausstellung gezeigt, doch die Nachricht eines Wissenschaftlers lässt die Organisatoren aufschrecken und alles hinterfragen, was man von Chapman zu wissen glaubte.

Worum geht es wirklich?
Eifersucht, Lösungen und Freiheit.

Lesenswert?
Ja, dieses Buch lässt sich ganz hervorragend inhalieren und innerhalb kürzester Zeit durchlesen.
Dafür sorgen nicht nur die angenehme Sprache (Übersetzung Birgit Schmitz) und die kurzen knackigen Kapitel, an deren Ende man direkt das nächste starten will, sondern auch die eingeschobenen Zeitungsartikel und Tagebucheinträge, die das ganze auflockern und verschiedene Blickwinkel bieten. Zusätzlich wird die Handlung von ein paar wenigen verschiedenen Personen erzählt.
Der Start in die Handlung beginnt richtig gut und zeigt schon, welche Art von Buch man hier erwarten kann. Es war immer wieder spannend, man erfährt nach und nach mehr und ist sich dabei gar nicht so sicher, wie man die Figuren einordnen kann. Alle Beteiligten sind eher unstet, auch nicht gerade Sympathieträger und je nach Handlungsfortschritt mochte ich die Personen mehr oder weniger.
Das hat sich bis zum Schluss gezogen und hat einen öfters ratlos zurückgelassen, da man sich auf keine Seite schlagen konnte.
Teilweise wird dieses Buch als Thriller beschrieben, ich würde es eher als Spannungsroman bezeichnen.
Für mich war konstant genug Spannung da, um mich gut durch die Handlung zu führen und mein Interesse an der Auflösung und Erklärung eigentlich von Anfang an vorhanden.
Zwischendrin hat mich die wiederholte negative Beschreibungen von älteren Frauenkörpern gestört, aber das ergibt im Rahmen der Handlung durchaus Sinn.
Es war mein erstes Buch der Autorin, wird aber nicht mein letztes sein!

Bewertung vom 16.02.2025
Das Dinner - Alle am Tisch sind gute Freunde. Oder?
Rudolf, Emily

Das Dinner - Alle am Tisch sind gute Freunde. Oder?


sehr gut

Worum geht es?
Eine Freundesclique trifft sich nach Jahren wieder um gemeinsam ein Krimidinner zu spielen. Sie kommen das erste Mal beisammen, seit ihre gemeinsame Freundin unter ungeklärten Umständen verschwunden ist. Geht es bei dem Spiel wirklich nur um das Spiel?

Worum geht es wirklich?
Eifersucht, Schuld und Misstrauen.

Lesenswert?
Ja, auch das neue Buch der Autorin hat mich richtig gepackt. Das Setting ist auf jeden Fall gut und der Fokus liegt sehr auf den Protagonist*innen.
Damals waren sie also sechs Freund*innen, dann ist eine von ihnen verschwunden und die übrigen sind nicht mehr in dieser Konstellation zusammen gekommen. Die Figuren sind interessant und lange Zeit schwer zu durchschauen. Öfters einmal hatte ich eine Theorie, die sich dann später doch als Fehlschluss herausstellte.
Eigentlich möchten sie zusammen das Spiel spielen, aber nach kurzer Zeit stehen die damaligen Ereignisse im Mittelpunkt und so wie die Spielfiguren sich untereinander nicht trauen, so ergeht es auch den echten Personen. Denn Marias Verschwinden ist noch immer ungeklärt.
Obwohl man ja nur wenige Figuren in dieser Geschichte hat, kann man dennoch leicht verwirrt werden. Denn es gibt noch die Rollennamen der Dinner-Figuren und die reale Handlung wird von den verschiedenen Personen erzählt, sowohl damals als auch heute.
Trotzdem schafft die Autorin es, den Fokus zu halten und die Lesenden auch gut mitzunehmen.
An einigen Stellen habe ich die Personen als klischeehaft empfunden, aber spannend waren sie alle.
Sprachlich ist das Buch eine gute Wahl und das Cover ist stimmig zur Geschichte.
Ich mochte den Spannungsbogen und auch die falschen Fährten, auf die man gelockt wurde. Zum Ende hin war ich erst ein wenig unzufrieden mit der Erklärung, dann aber doch versöhnt und das Ende hat mich noch ein wenig beschäftigt.
Definitiv werde ich weitere Bücher dieser Autorin lesen und kann sie sehr ans Herz legen, wenn man spannende Bücher mit Figurenfokus mag!

Bewertung vom 16.02.2025
Kinder - Minderheit ohne Schutz
El-Mafaalani, Aladin;Kurtenbach, Sebastian;Strohmeier, Klaus Peter

Kinder - Minderheit ohne Schutz


sehr gut

Worum geht es?
Um die Situation von Kindern in unserer Gesellschaft und an wie vielen Stellen sie leider nicht mitgedacht werden, obwohl sie doch unsere Zukunft sind.

Worum geht es wirklich?
Vergessen, Verantwortung und Liebe.

Lesenswert?
Ja, das Buch ist sehr informativ und empfehlenswert, egal ob man selbst Kinder hat oder nicht.
Die Autoren beleuchten zum einen die Situation der Kinder in Deutschland im Bezug auf Familie, Schule (Bildung) und Umfeld. Anhand vieler Studien in deutschen Städten belegen sie ihre Aussagen und vermitteln so ein (hoffentlich) recht gutes Bild von der Lebensrealität.
Kinder haben keine eigene Stimme in unserer Gesellschaft und sind somit auf ihre Eltern oder andere Bezugspersonen angewiesen, die für sie einstehen.
Aber auch die Situation von Eltern ist natürlich nicht leicht, die es irgendwie schaffen sollen, Familie und eigene Arbeit unter einen Hut zu bekommen.
Besonders hat mich der Part interessiert, bei dem die Verfasser dieses Buches auf die Verantwortung in anderen Bereichen, wie etwa Kita und Schule eingehen und auch die Möglichkeit der Unterstützung durch Freundschaften und Nachbarschaften, sowie kommunale Angebote. Das gleicht natürlich nicht aus, was politisch übersehen wird, aber bietet dennoch ganz konkrete Punkte, bei denen man für Kinder einstehen kann, auch wenn es nicht die eigenen sind.
Sprachlich habe ich das Buch als gut lesbar empfunden, dennoch ist die Sprache ein wenig anspruchsvoll und nicht immer einfach.
Ich habe aus diesem Buch auf jeden Fall mitgenommen, wie bestimmte gesellschaftliche Situationen entstehen, wie man auch persönlich etwas verbessern kann und warum Kinder viel mehr mitgedacht werden sollten.
Wie eingangs erwähnt ist das Buch für alle geeignet, vielleicht aber gerade für Menschen ohne (kleine) Kinder.