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Benutzername: 
lacastra
Wohnort: 
Jena

Bewertungen

Insgesamt 89 Bewertungen
Bewertung vom 23.09.2021
Der Tod und das dunkle Meer
Turton, Stuart

Der Tod und das dunkle Meer


sehr gut

Wieder ein großartiges Buch!

Stuart Turton schaffte es bereits mit seinem Debüt "Die Sieben Tode der Evelyn Hardcastle" einen mehr als außergewöhnlichen Kriminalroman abzuliefern, der mich von der ersten Seite an bis hin zum großen Finale fesseln konnte.
Mit "Der Tod und das dunkle Meer" legt er nun nicht weniger beeindruckend nach.

Auch hier fühlt man sich nach wenigen Seiten wieder direkt als Teil der Geschichte, dem eindringlichen und wunderbaren Schreibstil des Autors geschuldet. Und diese Geschichte hat es erneut in sich, sie ist spannend, düster und enthält die ein oder andere geheimnisvolle Verstrickung, daher sollte man neben dem ohnehin lesbaren Klappentext auch gar nicht mehr zur Handlung verraten.
Auch die Figuren sind wieder so beschrieben, dass man mit ihnen mitfiebert und sich in sie hineinversetzen kann (wenn auch nicht ganz so hineinversetzen wie in "Evelyn Hardcastle", wers gelesen hat versteht die Anspielung).

Für mich ist dieses Buch genau wie Stuart Turtons Erstlingswerk eine unbedingte Leseempfehlung für fast alle. Lediglich wer extrem realistische Kriminalfälle sucht und sich nicht auf eine unter Umständen fantastische Prämisse einlassen will, der sollte den Kauf nochmal....ach was, lest einfach das Buch!

Bewertung vom 23.09.2021
Die Rückkehr der Zwerge 1 / Die Zwerge Bd.6
Heitz, Markus

Die Rückkehr der Zwerge 1 / Die Zwerge Bd.6


sehr gut

Sie sind zurück...mal wieder!

Erneut kehrt Markus Heitz zurück ins geborgene Land, um die Geschichte der Zwerge doch noch einmal fortzusetzen.

Die Handlung setzt einige hundert Zyklen (Jahre) nach dem letzten Band an und laut Klappentext wird nicht zwangsläufig Vorwissen benötigt, meiner Meinung nach gehen dann jedoch so einige Aha-Momente verloren. Ich würde eher sagen, das Buch eignet sich auch für Leser, bei denen die Vorgängerbände schon einige Zeit zurückliegen, so kommt einem beim Lesen vieles wieder ins Gedächtnis.

Die neu etablierten Hauptfiguren können größtenteils überzeugen, jedoch finde ich Goimron als neuen Protagonisten noch etwas eindimmensional, allgemein ist Charakterzeichnung in diesem Buch jedoch nicht der große Kauf- /Lesegrund. Dafür überzeugt erneut die detailliert ausgearbeitete Welt mit ihren fantastischen Schauplätzen und gefährlichen Bewohnern.

Wer wie ich die vorangegangenen Bände bereits geliebt hat, der wird hier sicher nicht enttäuscht...und Teil zwei der neuen Reihe steht ja quasi schon in den Startlöchern.
Wenn man mit Markus Heitz Zwergen noch keinerlei Berührungspunkte hatte, empfehle ich jedoch definitiv, vorher die ersten Bücher der Reihe zu lesen. Einfach aus dem Hintergrund, weil das Wissen aus den Vorgängern das Leseerlebnis im neuen Buch steigert.

Bewertung vom 09.11.2020
Mord in Highgate / Hawthorne ermittelt Bd.2
Horowitz, Anthony

Mord in Highgate / Hawthorne ermittelt Bd.2


gut

Sherlock Hawthorne ermittelt wieder.

Zunächst einmal, ich bin eigentlich ein großer Fan von Anthony Horowitz, "Moriarty" ist bis heute in meiner Top 5 der besten Bücher, dennoch habe ich an seinem neuesten Werk einige Kritikpunkte.
Nach "Ein perfider Plan" kommt nun schon der zweite Band um den Ermittler Hawthorne und seinen Assistenten Anthony Horowitz.
Was, wie? Ganz genau, Autor Anthony Horowitz hat sich kurzerhand selbst zum Dr. Watson-Ersatz gemacht. Was man davon halten mag, bleibt wohl jedem selbst überlassen, sicher ist das eine innovative Idee, aber meinen Geschmack trifft das auch im zweiten Buch nicht, ein gut ausgearbeiteter, fiktiver Charakter hätte für mich einfach besser gepasst.
Was mich gleichzeitig zum anderen Teil des Ermittlerduos bringt, denn Hawthorne ist mir auch im neuen Fall immernoch zu blass, was daran liegen mag, dass dem Leser dessen Gedankenwelt größtenteils verborgen bleibt. So wirkt er zu distanziert und unnahbar. Daher geht er für mich als würdiger Sherlock Holmes Ersatz einfach noch nicht durch, das haben die Protagonisten in "Moriarty" weitaus besser geschafft.
Der Fall an sich ist solide aufgebaut, aber für Krimifans und Vielleser eher in die Sparte "Standardkost" einzuordnen.
Jedoch hatte ich neben all der Negativpunkte doch wieder meinen Spaß, was wohl nicht zuletzt am Schreibstil von Horowitz liegt, der gewohnt routiniert und in hoher Qualität daherkommt. Dem nächsten Teil werde ich defintiv auch eine Chance geben.

Bewertung vom 26.10.2020
Die Jagd beginnt! / Die Jagd nach dem magischen Detektivkoffer Bd.1
Stronk, Cally

Die Jagd beginnt! / Die Jagd nach dem magischen Detektivkoffer Bd.1


ausgezeichnet

Magische Abenteuer für junge Detektivfans.

Kinderbuch ist nicht gleich Kinderbuch, auch das Schreiben eines solchen Werkes erfordert einiges an Können. Umso toller, dass "Die Jagd nach dem magischen Detektivkoffer" unter die guten Kinderbücher zählt. Hier sollte beim Lesen definitiv keine Langeweile aufkommen.
Der Schreibstil ist nicht allzu schwer, die Protagonisten sympatisch und die Bösewichte auf angenehme Art und Weise schurkisch, ohne dabei zu beängstigend zu sein.
Auch die Idee des magischen Detektivkoffers trägt einen großen Teil zum Coolness Faktor des Buches bei, beinhaltet dieser doch allerlei nützliche Utensilien, auf die wohl selbst Inspector Gadget eifersüchtig wäre. Als würde das noch nicht reichen, kann man während der Geschichte auch noch selbst miträtseln und obendrein gibts sogar noch Illustrationen, quasi ein Komplettpaket, um selbst das lesefaulste Kind bei der Stange zu halten.

Bewertung vom 26.10.2020
Hilfe, meine Eltern haben meinen Geburtstag gestrichen!
Simmons, Jo

Hilfe, meine Eltern haben meinen Geburtstag gestrichen!


sehr gut

Geburtstag muss sein!

Der wahr gewordene Alptraum eines jeden Kindes (und von mir immernoch), der eigene Geburtstag wurde gestrichen...dabei ist das doch der wichtigste Tag ihm Jahr!
Keine Angst, hier geht es zur Abwechslung mal nicht um Corona-bedingte Geburtstagsrestriktionen, wie der Titel schon sagt scheinen Toms Eltern Schuld zu sein an diesem Schlamassel. Dem Voraus gehen mehrere lustige oder teils tragische Ereignisse (den Tod eines Tieres sollte man hierfür schon verkraften können), sodass für eine Geburtstagsplanung keine Zeit mehr zu bleiben scheint.
Also nimmt Tom dies mithilfe seine Freunde kurz entschlossen selbst in die Hand, was wiederum zu allerlei witzigen Situationen führt, denn selbstverständlich geht auch hier nicht alles glatt.
Der Schreibstil ist einfach und flüssig zu lesen, Illustrationen lockern die Geschichte immer wieder zusätzlich auf. Alles in allem ein gelungenes Kinderbuch...und sicher auch ein gutes Geburtstagsgeschenk für junge Leser (sofern dieser nicht schon gestrichen wurde).

Bewertung vom 15.10.2020
Mein Familienkompass
Imlau, Nora

Mein Familienkompass


gut

Nicht immer auf geradem Weg Richtung Norden.

Man hat das Gefühl, Erziehung scheint heute um einiges schwieriger zu sein als noch vor ein paar Jahren, zu groß scheint mittlerweile der Einfluss von Medien aller Art.
Dass man sich die Vorbilder eher nicht aus sozialen Medien aussucht, sollte wahrscheinlich klar sein, aber wie weiß man den richtigen Weg? Dafür bietet die Autorin zumindest nützliche Hinweise...neben vielen anderen informativen Themen.

Bewertung vom 15.10.2020
Das Leben ist ein wilder Garten
Buti, Roland

Das Leben ist ein wilder Garten


gut

Das Leben ist ein ruhiger Garten.

Aufruhr gibt es in letzter Zeit so einigen im beschaulichen Leben des Gärtners Carlo, das Buch hingegen erzählt seine Geschichte eher ruhig als aufregend, was keinesfalls schlecht gemacht oder langweilig wirkt, vielmehr passt der unaufgeregte, ruhige Erzählstil gut zur Story, man fühlt sich beim Lesen irgendwie gut aufgehoben.
Das Thema an sich ist gut gewählt und lässt auch Raum für eigene Gedanken und Interpretationen, die Story hat mich dann doch auch emotional abgeholt, einen allzu spannenden Handlungsbogen sollte man als Leser allerdings nicht erwarten.

Wer nach dem lesen des Klappentextes denkt, das Buch könnte mir gefallen, der kann sicher bedenkenlos zugreifen und ein paar ruhige Stunden des Lesens und der anschließenden Selbstreflexion verbringen. Wer zwingend Spannung zum dranbleiben oder eine wendungsreiche Handlung braucht, der ist hier eher fehl am Platz.

Bewertung vom 14.10.2020
Die Topeka Schule
Lerner, Ben

Die Topeka Schule


weniger gut

Obama fands gut, ich eher nicht.

Die "Topeka Schule" gehört für mich zu den Büchern, die ich zwar halbwegs gern gelesen habe, aber trotzdem nicht unbedingt weiterempfehlen würde.

Gefiel mir der Schreibstil des Autors zunächst recht gut auf den ersten Seiten, stellte sich beim Lesen schon bald etwas Langeweile, gelegentlich sogar Mühsal ein. Sprachliche Schönheit ist vorhanden, aber wenn diese sich, wie hier, zu sehr in Beschreibungen oder Abschweifungen verliert, dann verliert sie meistens auch mich.
Der Perspektivenwechsel empfand ich auch als störend, nicht weils zu kompliziert wurde, sondern vielmehr weil die Qualität der einzelnen Perspektiven aus meiner Sicht stark schwankte...es ist nie ein gutes Zeichen, wenn einem vor bestimmten Perspektiven schon im Vorfeld die Lust vergeht und man das Buch dann doch erstmal beiseite legt.

Die Geschichte an sich ist durchaus interessant, deswegen habe ich schlussendlich auch nicht aufgegeben und das Buch beendet, aber gleichzeitig ist sie doch nicht so besonders, dass sie mir länger im Gedächtnis bleiben wird.

Wer von einem Buch gute Unterhaltung erwartet (so wie ich), der sollte "Die Topeka Schule" eher links liegen lassen.

Bewertung vom 14.10.2020
Das Lied des Wolfes / Rabenklinge Bd.1
Ryan, Anthony

Das Lied des Wolfes / Rabenklinge Bd.1


sehr gut

Nach schwierigem Einstieg zurück zu alten Qualitäten!

Die Rabenschatten-Trilogie von Anthony Ryan gehört nach wie vor zu meinen All-Time Favourites, auch wenn bei Vielen der Abschlussband nicht ganz so hoch im Kurs steht.
Nach Ausflügen ins Genre der Drachenfantasy kehrt Ryan jetzt nach ein paar Jahren wieder zu seinem Erstlingswerk zurück, und somit selbstverständlich auch ich.
Was ich zum Einstieg wirklich gern gehabt hätte...einfach ein paar kurze Absätze, die die Handlung der ersten Trilogie nochmal zusammenfassen. Nach ein paar Jahren Pause voller anderer gelesener Bücher stellte ich fest, außer die Namen der Hauptprotagonisten (und selbst da waren manche der unwichtigeren nur noch Fragezeichen)war mir von der Welt und ihren Bewohnern dann doch zu wenig im Gedächtnis geblieben, aber meines Erachtens setzt das erste Vaelin-Kapitel ein Stück weit voraus, dass man die anderen Bücher noch im Gedächtnis hat. Wenn man allerdings über die anfänglichen Fragezeichen hinwegliest, dann entfaltet sich wieder nach und nach eine gute Geschichte und der Beginn einer epischen neuen Trilogie.
Gerade der als Schriftstück verfasste Prolog macht genau wie damals wieder Lust, die Story und ihre Geheimnisse zu ergründen (und er klang für mich irgendwie nach einem gewissen Reitervolk aus Game of Thrones).
Auch Hauptakteur Vaelin Al Sorna scheint nun wieder mehr in den Fokus zu rücken, was ich durchaus begrüße. Außerdem wird der Leser mit in ein neues Land genommen, welches wiederum viele neue Geheimnisse birgt und die Welt des Autors weiter vervollkommnet.

Alles in allem auf jeden Fall eine unbedingte Empfehlung, jedoch mit dem Tipp, diesen Band nicht als Einstieg zur Hand zu nehmen, sondern vorher die Rabenschatten-Trilogie zu lesen (wer das noch nicht getan hat, der hat da sowieso drei sehr gute Bücher verpasst). Sofern man jedoch zu den Lesern gehört, die mit den ersten Büchern so gar nichts anfangen konnten, dann kann man "Das Lied des Wolfes" getrost auch weglassen, Anthony Ryan bleibt seinen Vorgängern weitestgehend treu.