Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Martin Schlochau

Bewertungen

Insgesamt 3 Bewertungen
Bewertung vom 16.06.2022
Ostwind dreht auf West - Von Pommern an die Ruhr
Albin Lenhard

Ostwind dreht auf West - Von Pommern an die Ruhr


ausgezeichnet

Jetzt weiß ich mehr über Onkelehen, das Fringsen und die Aufnahme der Flüchtlinge im Ruhrgebiet.
Und dann diese ergreifenden GEschichten vom Hamstern im Münsterland.
Das Kriegsgeschehen, das im zweiten TEil geschildert wird, ähnelt dem, was gerade in der Ukraine geschieht.
Köstlich, was dann kritisch über die Sexualmoral der katholischen Kirche geschrieben wird.
Und wie das mit den Nüssen ist, die Gott uns schenkt und die wir selber knacken müssen - super.
Auch vom "Wunder von Bern" ist am Ende die Rede und dann noch diese köstlich satirischen Geschichten aus einem Gymnasium ....
Gut die Einteilung: immer Mini-Geschichten von wenigen Seiten.
Kaufen, bevor das preiswerte Buch vergriffen ist. Echt klasse, Alter!

39 von 40 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 27.05.2022
Die Ewigkeit ist nur ein Augenblick
Hauser, Petra

Die Ewigkeit ist nur ein Augenblick


ausgezeichnet

Wie lebt man heute ? Na, als Single, in einer Partnerbeziehung, notgedrungen mit einem Kind, allenfalls mit zweien. Eigentlich ziemlich langweilig.
Und wie spannend dagegen, in die Erzählwelt der Karlsruher Autorin Petra Hauser einzutauchen.
Konnte mit dem Lesen ihres neuesten Buches ( "Die Ewigkeit ist nur ein Augenblick") nicht aufhören, in dem sie vom Leben einer badischen Familie im 20.Jahrhundert erzählt:
Paul und Wilhelmine Sömmer haben zehn Kinder, und die sind in Geschichten von Liebe und Hass und in die Wirren der politischen Ereignisse verstrickt. Petra Hauser erzählt mit viel Einfühlungsvermögen und dirigiert souverän die Auf- und Abtritte ihres Personen-Ensembles, das man auch auf S.332 in einer Stammbaum-Skizze als Orientierungshilfe wiederfindet.
NIcht nur ein Buch für VielleserInnen; denn die nur jeweils drei oder vier Seiten umfassenden Erzählabschnitte versprechen Lesegenuss für alle von Zeitdruck Gestressten.

8 von 8 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 06.03.2020
Ein herrliches Vergessen
Hauser, Petra

Ein herrliches Vergessen


ausgezeichnet

Ein neues Lesevergnügen von Petra Hauser
Verrätselt ist der Erzähleingang dieses lesenswerten Romans, denn da wird von der Geburt eines Menschen gesprochen, der sich - rückblickend - einmal als Glückskind bezeichnen würde. Rätselhaft ist auch der Titel. Was ist mit "Ein herrliches Vergessen" gemeint?
Doch dann wird man von der Autorin Petra Hauser gleichsam an die Hand genommen und durch 56 Kapitel geführt, die - zwei bis sechs Seiten umfassend - vom Jahre 1915 bis in die fünfziger Jahre des 20. Jahrhunderts führen. Gleichsam in konzentrischen Kreisen, in deren Mittelpunkt ein Willy Hug steht, wird die Familiengeschichte dieses Jungen mit der gesellschaftlichen Entwicklung Deutschlands verknüpft. Mit seinen Eltern, die zunächst ein Hotelgewerbe als Angestellte und später als Besitzer ihr Glück suchen, lernt der oft auf sich selbst zurückgeworfene Junge verschiedene Orte kennen, und die Leserinnen und Leser begegnen dabei unterschiedlichsten Menschen, welche die Autorin in ihrer Umgebung mit subtilem Feingefühl und mit Empathie charakterisiert.
Lebendige Dialoge, fesselnde Beschreibungen, vor allem beim Einschwenken in die Kriegszeit in Karlsruhe.
" Ein herrliches Vergessen" meint zweierlei: das pure Entrücktsein beim Lesen, aber speziell spielt es auf jene Kinobesucher an, denen Willy Hug, Kinobesitzer in Karlsruhe, das Eintauchen in die Welt des Films ermöglichte, in der von einem besseren Leben geträumt werden durfte.
Kurzum: ein Buch für Jung und Alt, vermutlich ein Best- und Longseller!

4 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.