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Benutzername: 
Blanche_S
Wohnort: 
Deutschland

Bewertungen

Insgesamt 4 Bewertungen
Bewertung vom 02.04.2024
Die Reise
Heter, Bruno

Die Reise


sehr gut

Der Schweizer Schriftsteller Marco Stalder braucht dringend Urlaub. Urlaub von seinem Leben, welches desolat vor ihm liegt, seit seine langjährige Beziehung zerbrochen ist, und vor allem aber auch Abstand von seiner Verlegerin Kathrin Zürcher, die ihm unablässig in den Ohren liegt endlich sein Buch zu beenden. Dumm nur, dass ihm gerade aus eben jenen Gründen eine Schreibblockade hindert irgendetwas zu Ende zu bringen und somit auch kaum Besserung in Sicht ist.
Also überredet er kurzerhand seine Verlegerin ihm die wichtige Auszeit in Italien zu gönnen, um danach tatkräftig wieder ans Werk gehen zu können. Soweit, so gut. Sein schicker VW Camper steht bereit. Der Laptop sowie das Notizbuch sind gut verstaut und Marco steigt voller Vorfreude auf Bella Italia in sein Auto. Doch diese Reise steht von Anfang an unter keinem guten Stern. Nach etlichen Planänderungen seiner bevorzugten Route, aufgrund von kilometerlangen Staus, Unfällen und Schneefalls bleibt ihm nur noch eine Variante zu fahren. Anscheinend hat sich alles gegen ihn verschworen. Aber es kommt für Marco noch viel schlimmer, denn nach einer kurzen Kaffee- und Pinkelpause, muss er entsetzt feststellen, dass ihm sein Camper gestohlen wurde.
Nachdem ihm die italienische Polizei nicht wirklich helfen kann oder will, beginnt er auf eigene Faust nach seinem Camper zu suchen. Seine Ermittlungen führen ihn schnell in die Hafenstadt Livorno. Dort strandet Marco als blinder Passagier auf der Fähre „Barbarossa“, die scheinbar nicht nur Autos legal überführt, sondern auf der auch vermutlich ein Menschenhändlerring am Werk ist. Hier trifft er auf die italienische Sängerin Elena Pignatelli, die nicht das zu sein scheint, was sie vorgibt und auf den aus Ghana stammenden Koch Umbigwe. Zusammen versucht dieses vermeintlich ungleiche Trio sieben entführte Frauen zu befreien und geraten dadurch ziemlich schnell zwischen die Fronten unterschiedlichster Mafiaorganisationen.

Eindrücke am Buch:

Dem Schweizer Autor Bruno Heter merke ich sofort seine Vorliebe für jegliche fahrbare Untersätze an. Er schildert immer wieder liebevoll bis ins kleinste Detail die Vorzüge der jeweiligen Fahrzeuge, die einem im Buch begegnen, ohne dabei aber zu langweiligen. Eher im Gegenteil sind es doch sehr interessante Fakten, die er aus seinem persönlichen Erfahrungsschatz hier teilt.

Auch wohl kommt seine Zuneigung zum Land Italien in diesem Buch deutlich zum Vorschein, welches er oft malerisch verzaubert und kulinarisch auf Höchstniveau, oder eben auch aufrichtig und kritisch darstellt und dadurch klar wird, dass er diese Orte wohl schon alle besucht und erkundet haben muss.

Bruno Heter hat einen sehr eigenen und angenehmen Schreibstil. Er ist klar, leicht verständlich und dennoch bildhaft. Immer wieder kommen sein gelungener Wortwitz, sein Einfühlungsvermögen und seine Beobachtungsgabe für die Menschen und deren Umgebung deutlich zum Vorschein.

Da dieses Buch vordergründig Marco gewidmet ist, steht in erster Linie auch seine Gefühls- bzw. Gedankenwelt im Mittelpunkt. Also begleitet dieses Buch Marco durch seine abenteuerliche und zum Teil doch recht aberwitzige Irrfahrt, die mit dem Diebstahl seines Autos beginnt und ihn schlussendlich mit Menschen zusammenbringt, die für sein weiteres Leben von großer Bedeutung werden.

Anfänglich hatte ich mein Tun, alle neueingeführten Charaktere einzuordnen und vor allem mir zu merken. Dies verläuft sich aber im Laufe der Geschichte, da alle sehr gut zusammengeführt werden. Der Autor stellt all seine Figuren mit ihren unterschiedlichsten Charakterzügen sehr authentisch, unverfälscht und lebensnah dar. Seine drei Hauptdarsteller Marco, Elena und Umbigwe sind Menschen mit dem Herzen am richtigen Fleck. Sie sind sympathisch, empathisch und humorvoll. Jeder von den Dreien hat seine Ecken und Kanten sowie Geheimnisse oder eben auch Träume und sie sind dadurch unwahrscheinlich gut greifbar. Diese drei Charaktere haben so wunderbar miteinander harmonisiert, dass es richtig Spaß gemacht hat, ihnen durch dieses Abenteuer zu begleiten. Aber auch die Nebenfiguren haben sich sehr gut in die Handlung eingefügt, so dass alles zu einem wunderbaren Gesamtbild zusammengewachsen ist.

Bruno Heter beschreibt wortgewandt einen sehr dichten und gut recherchierten Thriller, der ohne blutrünstigen Morde und aufwendige Wendungen auskommt, aber dennoch mit so einigen actionreichen Szenen gespickt ist und eher den Blick auf reale Probleme im Weltgeschehen lenkt. In dieser Geschichte passiert eigentlich immer etwas, sie wird stetig vorangetrieben, hat keine gefühlten Längen, und kommt ganz ohne überspitzte Handlungsdarstellungen aus. So hält der Autor gekonnt über das gesamte Buch die Spannung aufrecht und gewährt mir am Ende diese Buches schon einen Blick in den zweiten Teil dieser fünfteiligen Romanreihe.

Fazit:

Bruno Heters Geschichten sind immer wieder witzige, wilde und sehr unterhaltsame, aber auch nachdenkliche Roadtrips, bei denen die Gefühle nie zu kurz kommen.

Bewertung vom 28.07.2023
In verfluchter Gesellschaft
Grochowski, H. D.

In verfluchter Gesellschaft


sehr gut

Eine unerwartet rasante Jagd nach der menschlichen Gier

Wusstet ihr, dass menschlich gewordene Flüche unter uns weilen. Nein?!? Dann seid auf der Hut! Denn sie können uns alle treffen. Diese grauenvollen und schwer zu fangenden Monster, die einst Menschen waren, haben alle eins gemeinsam. Sie wurden von ihrem eigenen unersättlichen Verlangen verdorben. Nun lauern diese Schatten ihrer Selbst in der Düsternis und warten auf den einen, den richtigen Moment, um zuzuschlagen und um ihre unermessliche und ungezügelte Gier zu befriedigen. Und dass sie darüber über Leichen gehen, brauche ich nicht zu erwähnen, das versteht sich von selbst.

Professor Atticus Delacroix lehrte an den verschiedensten Universitäten Englands, zuletzt an der Universität von Oxford. Er war und ist ein vielgelobter Wissenschaftler, der sich aber keineswegs zur Ruhe setzt, sondern ausgesprochen düstere Geheimnisse mit sich herumträgt. Professor Delacroix begibt sich auf die Suche nach den dreizehn Flüchen, die ihr Unwesen im spätviktorianischen Großbritannien treiben und richtet sein ganzes Leben danach aus. Sein erklärtes Ziel ist es, diese zu fangen und ruhig zu stellen, bevor sie noch mehr Unheil anrichten. Er schmiedet seit Jahren im Geheimen Pläne um die Flüche, einen nach dem anderen dingfest zu machen. Er bekommt unerwartet Hilfe durch einen jungen Mann, Silias Bennet, der ihm nicht mehr von der Seite weicht und durch einige gewagte und schmerzhafte Prüfungen gehen muss, um sich des Professors Vertrauen zu gewinnen. Und ehe sich Silias Bennet versieht, ist er in einer Hatz voller Geheimnisse und monströsen Biestern gefangen, die ihn gemeinsam mit dem Professor ziemlich oft in missliche Lagen bringt, aus denen es scheinbar kein Entrinnen gibt.
Mit seinem hohen Intellekt, aberwitzigen Einfallsreichtum und Geschick, sowie unbestreitbar mit seinem trocknen britischen Humor löst Professor Delacroix seine äußerst brisanten Fälle. Doch trotz all seiner Gerissenheit scheint nicht der Professor die Fäden in der Hand zu halten. Ein Fluch, der ihm persönlich sehr nahestand, hat es auf ihn abgesehen und versucht die Pläne des Professors zu durchkreuzen.
Ob es dem Professor und seinem jungen Assistenten gelingen wird, diese scheinbar übermächtigen, unkontrollierbaren und rücksichtslosen Dämonen zu fassen? Und welchen hohen Preis sie beide letztendlich dafür bezahlen müssen, erfahrt ihr nur, wenn ihr das Buch lest.

Der Autor H. D. Grochowski schickt mich sehr wortgewandt in die doch recht dunkle spätviktorianische Ära Delacroix und ich bin sofort im Geschehen bei regendunkler Nacht eingebunden. Der Schreibstil des Autors ist dem Zeitalter hervorragend angepasst und er liest sich weder staubtrocken noch öde, wie es vielleicht diesem Zeitalter anmuten würde, sondern sehr angenehm locker, leicht und in weiten Teilen auch recht amüsant. Aber trotz allem verliert der Autor den düsteren und melancholischen Grundton seines Dark Fantasy Romans nicht aus den Augen. Er spielt mit seinen schaurigen Flüchen gekonnt die menschlichen Abgründe sowie deren finstere Leidenschaften aus. So treffe ich unter anderem auf tollwütige Biester, steinernen Riesen, flinken Strippenziehern und monströsen Blickfängern, nur um einige dieser interessanten Wesen zu nennen, die alle das gleiche antreibt, nämlich den unersättlichen Hunger auf ihre jeweiligen Gelüste. Und der Autor nimmt mich mit zu den unterschiedlichsten Orten, sei es ein Friedhof in dunkler Nacht, gewaltige Schlösser und andere Prunkbauten jener Zeit in denen rauschende Feste gefeiert werden, und es ein leichtes für die Flüche ist, sich unbehelligt dort zu bewegen.
Im diesem ersten Teil geht es also vordergründig um die Suche der besagten Flüche und deren Bekämpfung. Eingebettet in dieser kuriosen und spannenden Verfolgungsjagd, die beinahe ein Schleudertrauma verursacht, ist der Protagonist Professor Delacroix. Es haftet ihm dieser typische snobistische Charakterzug des englischen Adels an, aber dennoch hat er etwas an sich, das ihn keineswegs unsympathisch wirken lässt. Ich mag, wie der Autor seine trockene Art von Humor herausgearbeitet hat, sehr. Aber dennoch lässt mich der Autor bewusst an vielen Stellen im Dunklen wandeln, gerade wenn es um seinen Hauptcharakter geht, oder auch um dessen Kontaktmann Old Crook Cooseman. Beides, nebenbei erwähnt, sehr interessante Charaktere, deren Unterhaltung ich sehr gerne gelauscht habe und von denen ich im zweiten Band gern mehr erfahren möchte.
So bleiben einige Geheimnisse nebelverhangen in den dunklen Gassen des ersten Teils. Andere wiederum werden in diesem Buch schaurig gut in Szene gesetzt.
Und all diese aufgeworfenen Fragen die sich darauf im Laufe der Geschichte entwickeln, sowie dieses doch recht missliche Ende seitens des Professors, halten die Spannung gekonnt hoch und wecken die Vorfreude auf den zweiten Band.

Alles in allem ist dieser erste Teil eine unterhaltsame und rasante Lektüre, die viele schaurige Ecken und ideenreiche Wendungen in sich hatte.

Bewertung vom 15.04.2023
Einseitige Texte - Momentaufnahmen des Lebens
Heter, Bruno

Einseitige Texte - Momentaufnahmen des Lebens


sehr gut

Eine durchaus gelungene und kunterbunte Mischung aus dem Leben …

Beinahe schnörkellos erzählt der Autor die unterschiedlichsten Anekdoten aus (s)einem Leben. Sie folgen keinem roten Faden, der sich linear an einem Zeitstrang windet, sondern er verläuft wie das Leben selbst, mal hier hin und mal dort hin oder eben alphabetisch, der Ordnung halber. ;-)

Diese Kurzgeschichten sind oft mit einem leicht humoristischen Unterton, aber dabei doch immer wieder nachdenklich, überlegt und ehrlich angehaucht. Sie sollen unterhalten, Freude oder auch ganz einfach Trost spenden. Sie gleichen beinahe einem Reiseführer, quer durch die Gedankenwelt des Autors und ich als Leser darf vertrauensvoll mit auf die Fahrt.

Und was wäre, wenn ich mich auf diese Fahrt mit dem Hotel Volvo oder auch mit dem Bus einlassen würde? Würde ich auf der Autobahn des Lebens bunten Schmetterlingen, Tänzerinnen, Tangomeistern, Jerrys und kleinen Hexen begegnen? Was wäre, wenn ich in den Rückspiegel schaue? Dort würde ich womöglich das Herbstlicht golden schimmern sehen und durch die Frontscheibe würde vielleicht mein Schicksal auf mich warten. Eventuell wären meine Träume auf der Heimfahrt wahr geworden, die Tränen getrocknet und der Liebeskummer ganz weit weg, und dann hätte ich bestenfalls eine Reise zu mir selbst gehabt.

Der Autor lässt mich an seine Erfahrungen und Erlebnisse, die er hier gedanklich und höchst persönlich beschreibt, teilhaben. Dabei werde ich an Orte geführt, die mein Fernweh und Heimweh schüren. Manche lassen mich auf meinem Spaziergang schmunzeln, andere wiederum halten mir einen Spiegel vor, aber andere lassen mich auch einfach sprachlos zurück.

„… also fügst du dich deinem Schicksal und betrittst die Wohnung, öffnest die Tür der Räume, die dein Zuhause sein könnten. … Dein scheuer Ruf vermischt sich mit dem Geschrei der Personen, die deine Eltern sein könnten. … Im Hintergrund steigert sich das Geschrei zu einem untrennbaren Gemisch aus zwei Stimmen, einer hohen schrillen und einer bedrohlich tiefen. Zwei Menschen, aus deren Liebe du einst entstanden bist. Ihre Liebe ist zerbrochen – was ist mit dir? (Sprachlos S.147/148)

Aber auch Zwiegespräche mit Jesus und Gott werden geführt. Diese Gedankengänge zum Thema Religion bzw. Jeshua selbst haben mir, und gerade da ich überhaupt kein kirchlicher Mensch bin, trotz allem wirklich gut gefallen. Sie haben mich nicht zum Massenprodukt Kirche geführt, sondern haben mich einen Blick hinter die Kulissen werfen lassen und da steht seit tausenden Jahren nämlich ein Mann, dem eigentlich leider keiner mehr zuhört.

„Wer sich heute auf die Handlungen Jesu reduziert, wer heute die Einfachheit seiner Einstellung und seiner Art erkennt, der hat begriffen, was Menschlichkeit wirklich bedeutet. (Der Influencer von Nazareth S. 44/45).

Und doch sind es immer lebensbejahende Geschichten, die uns die Sicht auf das Wesentliche eröffnen sollen, aber auch auf unsere heutige Gesellschaft, die den Blick auf das Wichtigste verloren zu haben scheint. Wieder mehr zusammenrücken, füreinander da sein, aufeinander zugehen, einander zuhören und jedes Individuum so zu akzeptieren, wie es in seiner Welt nun mal ist. Welch wunderschöner Traum wäre das.

Bruno Heter lässt auch seine Tätigkeit als Lehrer mit in seinen Texten einfließen. Hier erfahre ich vom Alltag aus Sicht des Lehrers und wie wichtig seine Arbeit an dem wichtigsten Gut der Menschheit ist, nämlich unserer Kinder. Es werden liebevolle, aber eben auch sehr ehrliche Worte an Schüler, Lehrer und Eltern gerichtet. Das der Autor seinen Beruf liebt und verdammt ernst nimmt, ist deutlich aus diesen Erzählungen herauszulesen. Und so geht er auch einfach mal in das Schneetreiben hinaus und lässt allen das Gefühl da, wieder sorglos, neugierig und glücklich zu sein. Danke an den Autor und Lehrer Bruno Heter.

Für mich ist dieses Werk ein buntes Potpourri an Geschichten, Begebenheiten, Erinnerungen und Möglichkeiten, das sanft nachklingen wird und in dem ich sicherlich noch öfters blättern werde.

Bewertung vom 15.04.2023
Bittersüßes Chaos. Life is a Story - story.one
Malungo, Brigitte Lunguieki

Bittersüßes Chaos. Life is a Story - story.one


sehr gut

Ein kleines außergewöhnliches, aber dennoch wunderschönes Buch - von außen wie von innen -

Bittersüßes Chaos ist eine Kurzgeschichtensammlung, die, wie der Titel es schon verspricht, schöne aber zugleich auch schmerzliche Erinnerungen oder Erlebnisse einer jungen Frau erzählt, die sich im Dschungel der heutigen Dating Plattformen auf einem Weg zu einem Partner auf Augenhöhe befindet.

Nun, dass dies überhaupt nicht einfach ist, zeigen diese fünfzehn Geschichten sehr eindrucksvoll.
Die Autorin nimmt mich mit auf eine Reise des modernen Kennenlernens. Und diese Reise hat es in sich. Sie ist mitunter verdammt verletzend und sehr traumatisch. Diese Geschichten haben mich zum Teil sehr berührt und geschockt zurückgelassen. Die fünfzehn kurzen Abschnitte wechseln sich gekonnt in ihrer Leichtigkeit und Heftigkeit ab und werden am Ende zu einer rundum gelungenen Geschichte, die zum Schluss mir als Leser auch so etwas wie ein glückliches, aber auch ehrliches Ende beschert.

Brigitte Lunguiecki Malungo hat einen sehr angenehmen und lockeren Schreibstil. Es war für mich ein leichtes durch ihre geschriebenen Zeilen zu fliegen, obwohl das Geschriebene nicht immer einfach zu verdauen war. Und so blicke ich auf ein kleines wunderschön verpacktes Büchlein mit teilweise schwerwiegendem Inhalt, welches mich nachdenklich zurücklässt.

Aber gleichzeitig vermittelt mir die Autorin deutlich, dass es wichtig ist weiterzumachen, sich nicht verbiegen zu lassen und vor allem zu sich Selbst zu stehen. Und, ganz essentiell, all das Schlechte aus seinem Leben zu kicken.

Wer hier eine lockere, leichte und zuckersüße Geschichte erwartet, wird sie hier nicht finden. Was der Leser hier aber finden wird, sind genussvolle, schmerzvolle, hoffnungsvolle und sinnliche Geschichten, die nur das wahre Leben schreibt. Und genauso will ich das lesen. Das ist ehrlich und fair.

Und am Ende blicken wir mit der jungen Frau gemeinsam auf all das Geschehene zurück und begreifen, dass das Leben eben nicht nur schöne und leichte Seiten hat. Aber wenn wir durch die schlechten Zeiten mehr oder weniger heil gekommen sind und diese uns eins mit Sicherheit gelehrt haben, dann, dass wir daran gewachsen sind.

Auszug aus dem Buch:

Plötzlich muss ich an die letzten vier Jahre denken. An meine verzweifelte Suche in der Dating – App. An die Enthüllung in Pablos Badezimmerschrank und das traumatische Erlebnis mit Alejandro.
Es waren einsame, düstere und vor allem schmerzhafte Zeiten, aber sie haben mich stärker gemacht.
Und mich zu Jorge geführt … (Zu mir oder zu dir? S. 65)

Eine rundum gelungene Lektüre, die ich sehr gerne weiterempfehle.