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Benutzername: 
Miriam K
Wohnort: 
Berlin

Bewertungen

Bewertung vom 10.02.2020
Blaue Nächte
Knoll, Rebekka

Blaue Nächte


ausgezeichnet

Die Geschichte von Emil und Lotte, verwoben in die von Milena und Paul, ist so romantisch wie tragisch, eine literarische Reise in die 60er Jahre, die einen vollkommen mitreißt. Sie ist auf leichte und doch tiefgehende Weise erzählt, die einen sofort in ihren Bann schlägt und es schafft, niemals in Kitsch und Oberflächlichkeit abzurutschen.
Ich habe das Buch bereits vor ein paar Tagen auf einer langen Zugfahrt in einem Rutsch durchgelesen und trotzdem spukt mir besonders Emils Stimme noch immer im Kopf herum. Das Lesen war ein Genuss und das Ende des Buches hat mich tatsächlich zu Tränen gerührt (und das geht mir nicht oft so!)
Ich habe schon mehr von Rebekka Knoll gelesen und wusste, dass ich sprachlich und auch erzählerisch viel von der Autorin erwarten kann. Ich wurde nicht enttäuscht, man merkt, dass jedes Wort sogfältig durchdacht ist, mit einem feinen Gefühl für Sprache ausgewählt wurde und genau an der Stelle steht, an die es hingehört.
Man taucht ein in das Leben, die Jugendkultur, die Musik der 60er Jahre und hat das Gefühl, man könnte den Beat aus dem Nachtclub direkt spüren, so eindringlich wird erzählt. Besonders gut gefallen mir die Bilder, die die Autorin immer wieder in den Text einwebt, ihre Beschreibungen des Blue Nights aus den verschiedenen Blickwinkeln und ihre atmosphärischen Schauplätze.
Ich finde, die Autorin ist eine richtige Wortkünstlerin, ich habe mir viele Sätze und Abschnitte markiert, weil ich sie so eindrücklich finde und nicht vergessen möchte. Beim Lesen habe ich doch wirklich Lust auf Kaffee und Kaugummi bekommen. Ich mag Kaugummi nicht mal! :) Eine klare Leseempfehlung für dieses wunderschöne und ganz besondere Buch!

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.