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Dark Rose
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NRW
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Ich bin Viel-, Schnell- und Stressleserin :-)

Bewertungen

Insgesamt 634 Bewertungen
Bewertung vom 21.08.2024
Die Nacht der Bärin
Mohn, Kira

Die Nacht der Bärin


sehr gut

Echt heftige Themen, aber ein wichtiges Buch


Triggerwarnung: häusliche Gewalt, Missbrauch, Trauma.



Jule weiß nicht, was sie machen soll. Ein Moment hat ihr Leben komplett auf Links gedreht. Nichts ist mehr wie es war und ihre Zukunft scheint plötzlich in weite Ferne gerückt zu sein und unvorstellbar. Aber ist sie bereit, alles hinter sich zu lassen? Ist sie bereit, Konsequenzen zu ziehen? Und wenn ja, welche?

Komplett verwirrt, den Kopf voller widersprüchlicher Gedanken, flüchtet sie zu ihren Eltern, deren Ehe stets so unerschütterlich scheint. Doch dann verändert ein Anruf alles: ihre Großmutter ist gestorben – eine Frau, die Jule nie kennengelernt hat – und ihre Mutter wirkt einerseits erschüttert und andererseits irgendwie erleichtert deswegen. Was hat das zu bedeuten? Und warum weiß Jule eigentlich so gut wie nichts über die Kindheit und Jugend ihrer Mutter?





Die Handlung läuft auf zwei Ebenen ab, in der Gegenwart, in der es um Jule geht und in der Vergangenheit, in der man Jules Mutter und ihrer Schwester in deren Jugend folgt.



Was ich besonders toll fand, waren die Aussagen, die jedem Kapitel vorangestellt waren. Aussagen, die erst harmlos wirken, aber dann bald ihre volle Wucht entfalten.



Jule ist zu Beginn des Buches total durch den Wind. Es gab einen Vorfall mit ihrem Freund Jasper, aber man erfährt nichts Konkretes. Nur die Andeutungen werden mit der Zeit deutlicher, aber man erlebt die Situation nicht live mit, auch nicht in einer Rückblende. Das ist bezeichnend für dieses Buch. Vieles erlebt man nicht wirklich live mit, es wird nur angedeutet, aber irgendwie reichen diese Andeutungen mehr als aus, um einen zutiefst zu erschüttern. Und manchmal sind die Andeutungen fast schlimmer, als die Alternative.

Als die Nachricht von Jules Großmutter bekannt wird, gibt ihr das ein neues Ziel, etwas, worauf sie sich konzentrieren kann. Der Wunsch mehr über die Vergangenheit ihrer Mutter zu erfahren, mehr über die ihr unbekannte Großmutter zu erfahren, treibt sie an und lenkt sie von den Gedanken ab, die sie nicht denken will und von der Entscheidung, die sie treffen muss, aber nicht treffen will, weil sie einfach nicht weiß, wie sie ausfallen soll.



In der Vergangenheit sieht man, was für eine Hölle die Kindheit von Jules Mutter, Anna, war. Man folgt dabei ihrer Schwester, die in der Gegenwart überhaupt nicht mehr erwähnt wird. Es geht um Eifersüchteleien und die Angst, die ältere Schwester an die Liebe zu verlieren, aber vor allem geht es um das Monster, mit dem sie unter einem Dach leben.





Fazit: Dieses Buch ist echt heftig. Es ist zutiefst erschütternd und roh. Es geht um heftige Themen, die zwar teilweise nicht „live“ gezeigt werden, doch die Andeutungen im Buch sind fast noch schlimmer.



Das Buch bricht einem das Herz für Anna und ihre Schwester, aber auch für ihre Mutter, die wie ein Schatten durch das Buch geistert. Es ist ein flammendes Plädoyer dafür, frühzeitig die Reißleine zu ziehen und gleichzeitig zeigt es auch, warum das so oft eben nicht geschieht.



Das Buch ist wirklich erschütternd und absolut lesenswert, auch wenn es sich für mich ab und an ein wenig zog.



Von mir bekommt es 4 Sterne.

Bewertung vom 12.08.2024
Rule of the Aurora King / Die Artefakte von Ouranos Bd.2
Tuli, Nisha J.

Rule of the Aurora King / Die Artefakte von Ouranos Bd.2


sehr gut

Wieder total interessant und spannend, aber ohne Kritik gehts nicht


Achtung: Band 2 einer Reihe – nicht unabhängig lesbar!

Triggerwarnung: Folter, Missbrauch, Gewalt, Trauma!

Schon wieder wurde Lor entführt, aber dieses Mal von Nadir, dem Aurora-Prinzen. Der Sohn des Mannes, der Lors Leben und das ihrer Geschwister zerstört und sie in das berüchtigte Nostraza-Gefängnis steckte, als sie noch Kinder waren. Obwohl Nadir behauptet, seinen Vater stürzen zu wollen, weiß Lor nicht, ob sie ihm vertrauen kann und soll. Zu oft wurde ihr Vertrauen gebrochen, zuletzt von Atlas, dem Sonnenkönig. Zudem gibt Lor Nadir eine Mitschuld an dem, was man ihr und ihren Geschwistern antat. Andererseits: Der Feind deines Feindes ist dein Freund – oder wie lautete die Redewendung noch mal? Wäre da nur nicht diese verdammte Anziehungskraft zwischen ihnen …


Lor hat so viel Schreckliches durchgemacht und in diesem Band erfährt man auch wieder einiges mehr. Ab und an ist das nur schwer zu ertragen und man kann sie nur dafür bewundern, dass sie überlebt hat.
Aber auch ihre Gegenwart ist nicht ohne. Sie wurde schon wieder entführt, dieses Mal von Nadir, aber Käfig ist Käfig, richtig?

Nadir ist fest davon überzeugt, dass Lor mehr ist, als sie zu sein scheint. Sie ist der Schlüssel zum Sturz seines Vaters, da ist er sich sicher. Nur warum und wie weiß er nicht, ist aber fest entschlossen, es herauszufinden. Allerdings stellt sich seine Gefangene als äußerst unkooperativ heraus. Doch Nadir wird ihr ihre Geheimnisse entlocken. Es ist zu wichtig, dass er Erfolg hat, er darf jetzt nicht versagen.

Am Anfang lag mir der Fokus zu sehr auf den Enemies-to-Lovers-Machtspielen der beiden. Lor versucht sich gegen Nadir zu behaupten, er versucht sie „auf ihren Platz“ zu verweisen. Allein die Tatsache, dass er einen Verdacht hat, wer Lor wirklich ist und was das bedeutet, nämlich, dass sie zu Unrecht im berüchtigten Gefängnis saß, seit sie ein Kind war, sollte ihn ihr gegenüber milder stimmen, aber stattdessen besteht er darauf, sie mit „Häftling“ anzusprechen und tut so, als sei sie eine Kriminelle. Das fand ich ermüdend und nahm mich eher gegen ihn ein.

Später wird das Buch deutlich interessanter. Zum einen, weil die Karten auf den Tisch gelegt wurden, zum anderen aber auch durch die Rückblenden-Kapitel, in denen man erfahren hat, was wirklich in der Vergangenheit ihrer Großmutter vorgefallen ist. Anstatt Legenden und Halbwahrheiten, erlebt man alles aus deren Sicht.


Fazit: Mir war es etwas zu viel Klischee mit dem Enemies-to-Lovers am Anfang. Es ging um was Ernstes, wirkte aber eher übertrieben. Sie wirkte wie ein bockiges Kind, obwohl sie recht hatte und er wirkte ebenfalls wie ein Kleinkind, das nicht zugeben kann, im Unrecht zu sein.
Zum Glück entwickelte sich das Buch im weiteren Verlauf in eine andere Richtung. Es war nicht uninteressant – mich hat die Reihe definitiv gepackt, aber mir war es insgesamt etwas zu viel hin und her und ab und an zog es sich auch etwas durch ein paar Wiederholungen.

Insgesamt hat mir das Buch aber sehr gut gefallen und ich freue mich schon auf Band 3. Von mir bekommt das Buch 4 Sterne.

Bewertung vom 12.08.2024
Part of Your World
Jimenez, Abby

Part of Your World


sehr gut

Teilweise habe ich es echt geliebt, aber ich habe auch Kritik


Achtung: Das Buch spielt zeitlich VOR „Yours Truly“!

Alexis kennt von ihrer Familie nur Druck und übersteigerte Erwartungen. Das war bislang auch kein großes Problem, ihr Bruder war der Goldjunge und sie die Enttäuschung, weil sie „nur“ Notaufnahmeärztin war und keine Chirurgin. Doch als ihr Bruder seinem Herzen folgt und aus dem „Familienunternehmen“ aussteigt, bleibt nur noch Alexis übrig und die droht bald an den Erwartungen und dem Druck zu zerbrechen, zumal sie eigentlich schon privat genug um die Ohren hätte mit ihrem untreuen Ex, der sich weigert aus dem Haus auszuziehen und kindische Spielchen spielt. Aber es gibt auch einen Lichtblick in Alexis’ Leben: Daniel. Er und die Kleinstadt, in der er lebt und arbeitet, werden bald zu Alexis Rettungsinsel auf stürmischer See. Doch für die Beiden kann es keine Zukunft geben, oder?


Ich finde es ein bisschen schade, dass dieses Buch, das eigentlich zeitlich vor „Yours Truly“ spielt, erst als Zweites veröffentlicht wurde. So wurde man schon für dieses Buch gespoilert. Abgesehen davon hat das Lesen aber zu großen Teilen sehr viel Spaß gemacht.

Alexis hat es echt nicht leicht. Sie ist Ärztin in der Notaufnahme im Krankenhaus ihrer Familie und andere Eltern wären stolz auf sie, doch für ihre Familie ist sie eine Enttäuschung, weil sie keine Chirurgin geworden ist. Jetzt, da ihr Bruder als „Thronerbe“ ausfällt, bekommt Alexis alles ab, den Druck, die Erwartungen, die Manipulationen und die Toxizität ihrer Eltern. Nichts, was sie tut, ist jemals gut genug. Jeder Meilenstein in ihrem Leben oder ihrer Karriere entweder nicht gut genug oder gerade ausreichend, um den Erwartungen zu entsprechen.
Alexis spürt andauernd den Druck der Verantwortung ihres Erbes, nur dann nicht, wenn sie mit Daniel zusammen ist.

Daniel hat es auch nicht leicht, vor allem seine flatterhafte egoistische Mutter macht ihm das Leben schwer. Er versucht alles gleichzeitig zu managen, seinen Lebensunterhalt zu verdienen und seine Heimatstadt am Leben zu erhalten, sowie seinen besten Freund, der unter einer schlimmen PTBS leidet. Auch für ihn ist Alexis eine Rettungsinsel.


Fazit: Das Städtchen, in dem Daniel lebt, Wakan, macht einem total Lust auf Kleinstadt. Ja, man merkt definitiv die Einschränkungen des Landlebens, aber auch die schönen Seiten. Ich meine, ein Ziegenbaby? Ein tauber, total verschmuster und überschwänglicher Hund? Ein freilaufendes Schwein, das gern Selfies macht? Muss ich noch mehr aufzählen?

Auch Daniel hat mein Herz im Sturm erobert. Ich wollte so oft rufen: „Nimm mich! Schieß Alexis ab und nimm mich!“ aber leider hat er mich nicht gehört.

Man merkt immer wieder, dass es zwei Alexis’ gibt. Die, die in Wakan mit Daniel entspannt sie selbst ist, obwohl auch da nicht immer alles heile Welt ist, und die, die in der Großstadt an ihrer Familie, dem Druck und den Erwartungen zerbricht. Vor allem ihre Eltern und ihren Ex fand ich ganz furchtbar schrecklich. Auch ihre „Freundinnen“ bis auf Bree, aber die anderen waren noch schlimmer.

Ein bisschen Kritik habe ich aber auch. Mir war es rund um die Wendung zu dramatisch. Und davor zog es sich ab und an durch die Wiederholungen ziemlich. Im Prinzip waren es die immer gleichen Gedankengänge immer und immer und immer wieder. Zudem war es auch sehr vorherbar. Dafür habe ich aber Daniel und Wakan echt geliebt!

Von mir bekommt das Buch 4 Sterne.

Bewertung vom 09.08.2024
Wolke Sieben ganz nah
Greenwood, Kirsty

Wolke Sieben ganz nah


gut

Den Anfang fand ich super, aber später bekam ich Probleme


Delphie ist tot. Erstickt an einem Mikrowellenburger mit gerade einmal 27 Jahren. Und es kommt noch schlimmer. Nachdem sie ohne Erfolg minutenlang versucht hat, sich zu retten, gehen ihr die Lichter aus und sie landet in einer Art Warteraum, wo sie von der etwas zu fröhlichen Merritt in Empfang genommen wird. Merritt ist ihre Jenseits-Therapeutin und soll ihr beim Übergang in ihr Nicht-Leben helfen. Und nachdem Delphie ihren Traummann, Jonah, im Warteraum getroffen und umgehend wieder verloren hat, steht sie kurz vor dem Verzweifeln, bis ihr Merritt einen Deal vorschlägt: Delphie bekommt 10 Tage Aufschub, in denen sie ihren Traummann aufspüren und dazu bringen soll, dass ER sie küsst. Gelingt ihr das, darf sie weiterleben, gelingt es ihr nicht, ist und bleibt sie tot. Aber hey, kein Druck oder so …


Das Buch ist von Anfang an ziemlich schräg und mehr oder weniger stark überdreht. Dabei findet man immer wieder mal was ziemlich Wichtiges zwischen den Zeilen versteckt. Das fängt schon bei Delphies Leben bis zu ihrem Tod an. Ja, sie hatte es alles andere als leicht, aber sie hat sich irgendwann auch dazu entschieden, es einfach nicht länger zu probieren und ihr Leben in seinen enggesteckten Grenzen zu akzeptieren. Allerdings ist Delphie keineswegs eine Egomanin, denn in der Art, wie sie sich um ihren alten Nachbarn, Mr. Yoon, kümmert, merkt man, aus welchem Holz sie wirklich geschnitzt ist.

Das Buch ist schräg. Definitiv. Mir war es auch immer wieder zu schräg. Einiges fand ich super witzig und originell, anderes zu gewollt und vorhersehbar. Manchmal habe ich mich auch mit den Charakteren schwergetan. Was aber vielleicht auch Sinn macht, immerhin geht es Delphie ja genauso.

Die Suche nach Jonah gleicht der nach der Nadel im Heuhaufen – ohne Magnet, wohlgemerkt! London ist nicht gerade klein und es gibt unglaublich viele Männer, die Jonah heißen und viel mehr Anhaltspunkte hat Delphie nicht. Nur die wenigen Minuten, die sie sich unterhielten, um mögliche Hinweise zu finden, wo sie ihn treffen könnte.

Mir hat sich die Suche zu lange hingezogen. Insgesamt hatte das Buch das Problem, dass es sich, je mehr es Richtung Mitte ging, immer mehr zog und der überdrehte Humor mir leider zu viel wurde. Zudem empfand ich einiges als unlogisch.


Fazit: Den Anfang fand ich wirklich mega. Das Buch startet stark, lässt dann aber leider merklich nach. Delphie tat mir echt leid. Sie musste zu viel in zu jungen Jahren einstecken und entschied, sich von allen und allem abzukapseln, um nicht wieder verletzt zu werden, nur um dann mit 27 an einem Mikrowellenburger zu ersticken. Zum Glück bekommt sie ihre zweite Chance und legt dabei auch eine Entwicklung hin. Allerdings hat das Buch für mich Richtung Mitte deutlich abgebaut. Mir wurde der Humor zu arg, es zog sich und ich fand auch einiges unlogisch und zu vorhersehbar.

Ich denke bei diesem Buch steht und fällt alles mit dem überdrehten Humor. Wenn der voll den eigenen Geschmack trifft und einem gar nicht zu viel werden kann, dürfte man mit dem Buch viel Spaß haben. Für mich war es eher ein durchwachsenes Erlebnis. Von mir bekommt das Buch ganz, ganz knappe 3 Sterne.

Bewertung vom 02.08.2024
Darling Venom - Ihre Liebe ist sein Lieblingsgift
Huntington, Parker S.

Darling Venom - Ihre Liebe ist sein Lieblingsgift


gut

Stellenweise sehr heftig, aber es hat wirklich was


Triggerwarnung: Erwähnung von Suizid, Suizid-Gedanken, Mobbing, Trauma, Trauer, Alkoholmissbrauch, emotionaler Missbrauch.

Am Valentinstag, ihrem Geburtstag, will Charlotte ihrem Leben ein Ende machen. Sie hält die Schuldgefühle nicht mehr aus und die Art, wie ihre Schwester mit ihr umgeht. Doch das Dach ihrer Schule, von dem sie sich stürzen wollte, ist bereits besetzt. Kellan hat dasselbe vor wie Charlotte, aber aus anderen Gründen. Die beiden unterhalten sich und es entwickelt sich eine gewisse Nähe zwischen ihnen, also schließen sie einen Pakt: sie werden sich einmal im Jahr, immer am Valentinstag, genau hier treffen und ansonsten keinen Kontakt zueinander aufnehmen.
Doch beide brechen den Pakt auf die eine oder andere Art und am Ende folgt eine Tragödie.

Jahre später kreuzen sich die Wege von Charlotte und Kellans älterem Bruder. Er ist ein A… und sie geigt ihm die Meinung. Dabei bringt sie auch Kellan ins Spiel und Tate ist fortan hin- und hergerissen. Er will mehr über die Verbindung der beiden erfahren, sich aber auch von Charlotte fernhalten, weil sie ihn aus dem Gleichgewicht bringt. Aber was, wenn sie sich vielleicht gegenseitig helfen können?


Das Buch ist echt heftig. Beide, Charlotte und Kellan leiden schrecklich. Er unter Mobbing und einigem anderem und sie unter Schuldgefühlen und der Art, wie ihre Schwester mit ihr umgeht. Es bricht einem das Herz für beide. Es ist einfach furchtbar, wenn so junge Menschen keinen anderen Ausweg mehr sehen. Für mich war dieser Teil besonders schwer zu lesen, weil ich auch einmal beinahe keinen anderen Ausweg mehr sah, als das Mobbing bei mir immer schlimmer wurde.

Tate hat es mir echt schwergemacht. Stellenweise war er ein unerträgliches A… auch wie verächtlich er sich über die Frauen äußerte, mit denen er – ich würde ja sagen „ins Bett ging“, aber so viel Mühe machte er sich oft einfach nicht. Seine Gedanken dazu sind stellenweise einfach nur widerlich.
Aber man merkt auch bald, zu was für tiefen Gefühlen er fähig ist. So wie einst Kellan befindet sich auch Tate in einer Abwärtsspirale. Er leidet ähnlich wie Charlotte sehr unter Schuldgefühlen und Selbsthass.

Gerade Charlotte brach mir immer wieder mal das Herz. Sie hat so viel durchgemacht, so viel verloren. Ähnlich wie ihre Schwester. Und man kann auch verstehen, warum diese verbittert und wütend ist, aber beide sitzen in ihren jeweiligen Rollen in der Dynamik zwischen ihnen fest und kommen da einfach nicht mehr raus.


Fazit: Immer wieder, wenn ich dachte, ich halte Tate nicht mehr aus, zeigte er sich von seiner anderen Seite. Das Buch ist stellenweise wirklich emotional heftig und schont den Leser auch kein Stück bei Beschreibungen. Stellenweise wird es sehr spicy.
Es gibt ein paar Überraschungen – die ich größtenteils erraten habe – und was ich besonders Liebe: einen Einblick in die Verlags- und Literaturwelt.

Mir zog es sich aber zu sehr. Ich fand Tate sehr lange extrem nervig und stellenweise auch echt widerlich. Was ich aber toll fand, war die Aufarbeitung eines Themas, das hier viel Raum einnimmt.

Von mir bekommt das Buch ganz knappe 3,5 Sterne.

Bewertung vom 02.08.2024
Das Verschwinden
Newman, Sandra

Das Verschwinden


schlecht

Leider war es überhaupt nicht meins


In nur einem Augenblick verschwinden auf der ganzen Welt alle Menschen mit einem Y-Chromosom - urplötzlich, ohne jede Spur. Ein Chirurg, mitten während einer Herz-OP, andere beim Autofahren. Es bricht Panik aus. Das Chaos übernimmt. Doch während die einen fast froh sind, dass ihre Männer weg sind, gibt es andere, die daran verzweifeln.
Wie geht es weiter? Was machen die Frauen? Nahrungsmittel werden knapp, bestimmte Berufsgruppen bekommen Probleme die Stellen zu besetzen. Überall trauern Mütter um ihre verschwundenen Söhne und der Schmerz ist allgegenwärtig. Werden sie es schaffen, eine neue Gesellschaft aufzubauen und das Rätsel um das Verschwinden lösen?


Ich muss vornewegschicken, dass ich etwas ganz anderes erwartet hatte. Ich dachte, es ginge um eine Art Endzeit. Ich hatte erwartet, dass es darum gehen würde, wie sich das Leben und die Gesellschaft verändern, wenn es nur noch Frauen gäbe. Ich dachte, das Buch wäre eine Dystopie, aber leider entwickelte es sich in eine ganz andere Richtung.

Der Anfang ist sehr interessant, als plötzlich überall auf der Welt im genau gleichen Moment alle Männer und Jungs verschwinden. Die Geschichte wird aus vielen unterschiedlichen Perspektiven erzählt. Jede der Frauen verliert jemanden und reagiert anders darauf. Irgendwann treffen diese vielen Frauen aufeinander. Aber da war es für mich schon fast zu spät. Mich haben die vielen Sichtweisen leider sehr verwirrt. Es fiel mir extrem schwer, den Überblick zu behalten. Immer wieder ging mir gefühlt der rote Faden verloren.

Das Verschwinden der Männer, die Suche nach den Gründen, das alles geht irgendwann unter. Alles andere scheint mehr Raum einzunehmen und wichtiger zu werden, dabei wollte ich genau deswegen das Buch lesen. Ich wollte wissen, was passiert war, warum und wie es passiert war, ob es umgekehrt werden kann und was das alles für die Gesellschaft bedeutet.


Fazit: Die Idee fand ich super. Mich hat der Klappentext total neugierig gemacht und ich hatte so Lust eine Dystopie zu lesen über eine Welt ohne Männer. Aber leider handelt es sich bei dem Buch nicht um eine Dystopie. Es ging in eine ganz andere Richtung, die leider nicht meins war.
Ich hatte schon früh Probleme durch die vielen verschiedenen Sichtweisen und ab einem gewissen Punkt hat mich das Buch leider komplett abgehängt. Es driftete so oft ab und zog sich, dann kam noch Verwirrung hinzu als es mit der Fernsehsendung losging und dann ging irgendwie nichts mehr. Das war mir alles zu hoch und zu unverständlich.
Leider war das Buch für mich ein Flop und bekommt von mir 0,5 Sterne. Es war überhaupt und gar nicht meins. Hätte ich gewusst, wie es endet, hätte ich es abgebrochen.

Bewertung vom 02.08.2024
Even If I fall
Johnson, Abigail

Even If I fall


gut

Ein sehr interessantes und wichtiges Thema, aber ich habe auch etwas Kritik


Triggerwarnung: Mobbing, Gewalt, Trauma.

Vor einem Jahr gestand Brookes Bruder den Mord an seinem besten Freund. Damit brach für Brooke und ihre Eltern die Welt zusammen. Seitdem sind sie Ausgestoßene in ihrem Heimatort und werden von fast allen wie Dreck behandelt. Gerade Brooke leidet sehr darunter. Dazu kommt noch die Belastung für die Familie selbst, zu wissen, dass ein Mitglied zu so etwas fähig war und jetzt für Jahrzehnte hinter Gittern sitzen wird. Jeder geht damit unterschiedlich um, aber eben jeder für sich allein.
Doch neben Brookes Familie ist noch eine andere an dieser Tat zerbrochen und zwar die des Opfers, Heaths Familie. Und als er und Brooke immer öfter Zeit miteinander verbringen, kommt auch immer wieder die Frage auf, wie sie beide mit der Sache zwischen ihren Brüdern umgehen sollen.


Man kann es sich gar nicht vorstellen und doch ist es für viele Familien Realität. Brookes Bruder Jason hat einen Mord begangen und sitzt dafür im Gefängnis. Aber in gewisser Weise hat er auch durch seine Tat dafür gesorgt, dass seine Familie ebenfalls in einer Art Gefängnis landet. Seine Mutter will nicht wahrhaben, was passiert ist. Ihr Leben dreht sich praktisch nur noch um Besuche bei Jason. Sein Vater besucht ihn nie und will auch nicht darüber reden, was passiert ist, während ihn Schuldgefühle auffressen. Jasons jüngste Schwester redet fast überhaupt nicht mehr und zieht sich nur immer weiter in sich selbst zurück. Und Brooke, seine mittlere Schwester versucht einfach irgendwie damit klarzukommen, von allen schikaniert und abgelehnt zu werden.

Brooke tat mir schrecklich leid. Man erlebt an ihrer Seite immer wieder die Boshaftigkeit ihres Umfelds, als hätte sie ebenso die Tat begangen, wie ihr Bruder. Sippenhaft, nannte man das früher. Nur ihre beste Freundin hält zu ihr – weil sie nicht weiß, was vor einem Jahr passiert ist und Brooke hat panische Angst, dass sie es herausfinden und sich ebenfalls von ihr abwenden könnte.
Mich hat Brooke stellenweise emotional sehr berührt. An ihrem Beispiel merkt man auch, wie Trauer und Akzeptanz in so einem Fall funktionieren. Einerseits versucht sie, ihren Bruder zu verklären, ähnlich wie ihre Mutter, aber andererseits sind da immer wieder auch die Misstöne, denn Jason war alles andere als ein Heiliger und manchmal ein richtiges A… - aber darf sie so etwas denken? Er ist immerhin noch ihr Bruder, trotz allem.

Heaths Familie leidet ebenfalls unter Jasons Tat, denn sie sind die Opfer. Sie haben jemanden verloren. Auch Heath lässt seine Wut, seinen Frust und seine Trauer an Brooke und ihrer Familie aus, aber ihm wird bald klar, dass er Brooke nicht einfach mit ihrem Bruder gleichsetzen kann. Was bedeutet das für ihn?


Fazit: Es geht im Buch um ein sehr wichtiges und oft verschwiegenes Thema. Niemand spricht über die Familien der Täter und wie sie damit umgehen, dass einer der ihren zum Täter geworden ist. Das war sehr interessant und toll differenziert dargestellt.
Ich fand das Buch aber auch sehr tragisch. Jason hat durch seine Tat so viele Leben zerstört. Brooke leidet sehr darunter, wie sie von anderen behandelt wird – und das macht auch wirklich oft genug sprachlos. Ich kann gut verstehen, warum sie ihrer neuen besten Freundin das Warum verschweigt. Aber es ist auch klar, dass sie damit nicht für immer durchkommen wird.
Leider konnte ich die Liebesgeschichte nicht fühlen. Da drehte sich für mich zu viel zu lange im Kreis. Vieles empfand ich auch als sehr abrupt und plötzlich.

Trotzdem bekommt das Buch von mir 3,5 Sterne, weil mit dem wichtigen und heftigen Thema toll umgegangen wurde.

Bewertung vom 23.07.2024
VIEWS
Kling, Marc-Uwe

VIEWS


sehr gut

Ein sehr wichtiges und erschütterndes Buch - aber ich habe auch Kritik


Triggerwarnung: Erwähnung von Vergewaltigung, Trauma, Gewalt, Diskriminierung, Fremdenhass, rechter Gewalt!

Als ein verstörendes Video viral geht, in dem die seit drei Tagen verschwundene 16-jährige Lena von drei jungen Männern dunkler Hautfarbe vergewaltigt wird, bricht ein Sturm der Empörung los. BKA-Kommissarin Yasira Saad wird, vor allem wegen ihres Migrationshintergrunds, wie ihr Chef zugibt, ausgewählt, den Fall aufzuklären. Doch die Ermittlungen gestalten sich als schwerer als erwartet. Scheinbar jede Spur verläuft im Sand, während die Stimmung im Land immer weiter hochkocht. Eine rechtsradikale Gruppierung namens „Aktiver Heimatschutz“ gewinnt rasant an Zulauf und auch Yasira selbst wird zum Feindbild. Kann sie die Täter verhaften, bevor der Lynchmob zuschlägt und der Rechtsstaat zu wanken beginnt?


Wir alle kennen es, ein brutales und verstörendes Video wird hochgeladen, in dem einem Menschen etwas Furchtbares angetan wird. Anstatt dieses Video aber zu melden, wird es geteilt und noch mehr geteilt und plötzlich geht es viral und ist überall. Das Video von Lena ist so ein Fall. Das Land verwandelt sich binnen kürzester Zeit in ein Pulverfass und die Bevölkerung schwankt zwischen Hass auf Ausländer, vor allem auf Flüchtlinge, Schuldzuweisungen in Richtung Lena und allgemein Hass auf die Polizei.

Marc-Uwe Kling schafft es, einen von Seite 1 an mitzunehmen. Er zeigt an diesem Beispiel wie schnell die Demokratie vor dem Abgrund steht. Man will widersprechen und behaupten, so schlimm würde es in Wirklichkeit nie werden, aber wir wissen es alle mittlerweile besser.

Die ganze Welt scheint ein Pulverfass zu sein und es braucht nur ein Video, um ein Land zum Explodieren zu bringen. Gefühlt sind die Geduldsfäden der Menschen eh viel dünner geworden, immer mehr tragen ihre teils tiefbraunen Gedanken offen vor sich her und glauben ernsthaft, den Durchblick zu haben, während sie Hetzern auf den Leim gehen.

Marc-Uwe Kling hat das wirklich toll eingefangen, wie scheinbar aus dem Nichts plötzlich die Hölle losbricht. Wie Ermittler alles versuchen, aber scheinbar nichts entgegensetzen können. Wie die Wahrheit auf einmal niemanden mehr interessiert und der Hass überall ist.


Fazit: Heftig, aber echt mega, wie Marc-Uwe Kling die Stimmung und den Zeitgeist eingefangen hat. Erschreckend, aber leider sehr realistisch. Bis kurz vor Schluss hat es mir richtig, richtig gut gefallen. Die erste Wendung war mega, aber die zweite und das Ende leider nicht meins.
Zum einen fand ich das echt extrem krass und hätte es mir anders gewünscht, auch wenn es so natürlich einen dramatischeren Effekt hat und zum anderen war mir das Ende zu abrupt. Ich hätte gern gewusst, wie es weitergeht. Gefühlt ist man noch mittendrin und will wissen, was als nächstes passiert, was am Ende rauskommt und irgendwie ist noch gar nichts geklärt und dann ist das Buch einfach zu Ende.
Für mich war das Ende leider enttäuschend.

Von mir bekommt es 4 Sterne.

Bewertung vom 23.07.2024
Emily Wildes Atlas der Anderswelten / Emily Wilde Bd.2
Fawcett, Heather

Emily Wildes Atlas der Anderswelten / Emily Wilde Bd.2


ausgezeichnet

Ich hab es wieder so geliebt


Achtung: Band 2 einer Reihe!

Emily Wilde ist eine der führenden Expertinnen für Feen, doch jetzt bedroht ihr Vorgesetzter in Cambridge ihre Festanstellung und ihren guten Ruf. Schuld daran ist ihr Kollege, vielleicht-bald-Verlobter und Feenprinz im Exil Wendell Bambleby. Doch bevor Emily Maßnahmen ergreifen kann, überstürzen sich die Ereignisse als Wendell im Hörsaal mitten während einer Vorlesung von Feen-Attentätern angegriffen wird und seine Fähigkeiten enthüllen muss, um sich selbst und Emily zu retten. Zudem wurde er allem Anschein nach von seiner Stiefmutter vergiftet. Ihnen bleibt nur die Flucht nach vorn und die Suche nach der Tür in Wendells Reich. Also reisen sie zusammen mit Emilys Nichte/Forschungsassistentin und ihrem Vorgesetzten, der sich von der Reise leider nicht abbringen lässt, nach Österreich.


Ich habe schon Band 1 der Reihe geliebt und Band 2 steht ihm in nichts nach. Dabei ist Band 2 nicht bloß ein Abklatsch. Man lernt neue Feenwesen kennen, erfährt mehr über Wendells Reich und Hohe Feen im Allgemeinen, es wird richtig spannend, verdammt gefährlich, ein wenig romantisch und verdammt interessant.

Das Buch ist wieder in Form von Tagebucheinträgen Emilys verfasst – was trockener und langweiliger klingt, als es ist. Ich liebe es ja, dass es in ihrem Tagebuch Fußnoten gibt! Emily ist einfach sehr verschroben, bis ins Mark eine Gelehrte und in Sachen Sozialkompetenz alles andere als gesegnet. Sie schafft es normalerweise in kürzester Zeit, Menschen gegen sich aufzubringen, wobei Feenwesen sie in den meisten Fällen irgendwie mögen – soweit man da von mögen sprechen kann.

Wendell ist wie immer, Wendell eben. Ein verwöhnter Feenprinz, ziemlich exzentrisch, aber auch echt süß, wenn er will. Er versucht Emily immer wieder dazu zu überreden, seinen Antrag anzunehmen, allerdings kann man ihre Argumente dagegen durchaus nachvollziehen. Aber es ist echt süß, wie er immer wieder versucht, sie zu beschützen und sie bei ihren Forschungen unterstützt. Er kann aber auch eine typische Fee sein und fies werden – allerdings nicht Emily gegenüber.

Die Nebencharaktere geben auch wieder einiges her, sie sind eher „normal“ und dadurch treffen da immer die Reaktionen der „Experten“ auf die der Normalos, wenn etwas passiert. Das sorgt für Spannung und Lacher.

Am witzigsten sind aber wieder die kleinen Feen, die Emily kennenlernt. Sie hat irgendwie ein Händchen für diese Art Feen. In Band 1 lernt man ja bereits Poe kennen, der auch hier wieder auftaucht und ein anderes Wesen, das Emily irgendwie mag, aber andererseits der Meinung ist, Menschen seien nur zum Fressen da.


Fazit: Ich habe das Buch wieder als Hörbuch gehört und kann das nur empfehlen. Nora Schulte macht einen grandiosen Job und schafft es, einen die ganze Zeit zu fesseln. Emilys Verschrobenheit kommt toll rüber, aber auch die anderen Charaktere fühlen sich perfekt getroffen an.

Ich habe Band 2 genauso geliebt wie Band 1. Wieder hat man einiges über die Feen und ihre Welten gelernt, erlebt einiges zusammen mit den Charakteren und es wird auch teilweise extrem spannend. Das alles geht aber auch nicht spurlos an allen vorbei.

Ich kann es schon jetzt kaum erwarten, bis es endlich mit Band 3 weitergeht. Ich liebe die Reihe und bin süchtig! Von mir gibt es natürlich 5 Sterne.

Bewertung vom 23.07.2024
Three Swedish Mountain Men / Why Choose Bd.1
Gold, Lily

Three Swedish Mountain Men / Why Choose Bd.1


sehr gut

Ich habs geliebt - aber die Übersetzungsfehler haben leider gestört


Daisys Leben liegt in Trümmern. Ihr Ex hat dafür gesorgt, dass sie nicht nur vor der ganzen Welt lächerlich gemacht wurde, sondern auch ihren Job verloren hat und vom gefühlt gesamten Internet und jede Menge „echter“ Menschen regelmäßig beschimpft oder angegriffen wird. Daisy ist verzweifelt, also flieht sie spontan nach Schweden. Sie wollte schon immer mal die Polarlichter sehen und da sie eh nichts hat, was sie noch in England hält, warum nicht? Doch Daisys Pechsträhne hält an – sie baut einen Unfall (ein Elch ist schuld!) und ihr Auto hinüber. Zwei Einheimische kommen ihr zu Hilfe und nehmen sie mit in ihr Zuhause – eine abgelegene Hütte im Wald – wo noch ein dritter Mann wartet. Allerdings könnte es auch sein, dass ihre Pechsträhne jetzt endlich ein Ende hat …





Ich weiß, das Buch klingt nach Sex-Roman und ja, explizite Szenen nehmen einen großen Stellenwert im Buch ein, ABER es geht auch um verdammt wichtige Themen, die ich bislang noch gar nicht – oder wenn ganz selten – in Romanen gelesen habe. Also lasst euch bitte nicht direkt von der Weichenstellung des Buches abschrecken, es lohnt sich.





Daisy tat mir furchtbar leid. Eben noch war ihr Leben vielleicht nicht perfekt, aber okay, abgesehen von ihrem Ex, der sie bedrohte. Aber dann machte er eben jene Drohung wahr und schon liegt alles in Trümmern. Niemanden interessiert ihre Seite der Geschichte. Sogar ihre eigenen Eltern haben sich von ihr abgewandt. Daisy ist plötzlich ganz allein und angesichts der heftigen Drohungen, denen sie tagtäglich ausgesetzt ist, ist das extrem heftig. Ich kann gut verstehen, warum sie Hals über Kopf nach Schweden flieht. Die Frage ist jetzt nur, ob das Zusammentreffen mit den drei Einheimischen ein weiterer Ausdruck ihrer Pechsträhne ist, oder der Weg zurück in ein normales Leben – so normal wie es mit drei Männern eben sein kann.



Die drei Männer, der Arzt Riven, der Ski-Lehrer Eli und der Ranger Cole, haben auch einiges erlebt und tragen viel Ballast mit sich herum. Gerade Cole fällt es extrem schwer zu vertrauen. Doch ihre Geschichte erfährt man erst viel später. Erst einmal müssen die vier versuchen irgendwie miteinander auszukommen, denn ein Schneesturm bricht über sie herein und macht es ihnen unmöglich, Daisy in ihre Unterkunft zurückzubringen.





Fazit: Ja, es geht in diesem Buch um drei Männer und eine Frau, aber, trotz der vielen expliziten Szenen fand ich das Buch alles andere als „schmutzig“. Die super wichtigen Themen, die enthalten waren, waren nicht bloß ein Hintergrundrauschen, sondern wurden schön in die Geschichte eingearbeitet. Es geht um sehr viel Schmerz, Scham und um Menschen, die man gern an wilde Tiere verfüttern würde.

Wer es nicht explizit mag, oder sich von dem Gedanken an Sex mit mehreren Personen abgestoßen fühlt, ist hier falsch und wird keine Freude an dem Buch haben. Wer aber bereit ist, sich darauf einzulassen, dass Frau vielleicht nicht immer entscheiden muss welcher eine (!) Mann zu ihr passt, der bekommt hier ein tolles Buch in die Hand gedrückt, mit ganz viel Gefühl, sehr wichtigen Themen, etwas Drama und tollen Charakteren.



Gut, die Handlung war vorhersehbar, aber das hat mich nicht gestört. Ich hab’s echt geliebt. Ich fand die Handlungen nachvollziehbar und das ist mir wichtig. Ich mochte es, wie die heftigen Themen verarbeitet wurden und welche das waren. Aber die Übersetzungsfehler im Buch haben leider gestört.



Von mit bekommt das Buch 4,5 Sterne.