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safran12

Bewertungen

Bewertung vom 26.12.2014
Phi Phi Island
Haslinger, Josef

Phi Phi Island


sehr gut

Das Buch besticht durch seine subjektive, sachliche Schilderung der Ereignisse und wirkt gerade dadurch nach. Es ist alles andere als ein Abenteuerbericht und erhebt auch nicht den Anspruch, allen Opfern der Tsunami-Katastrophe gerecht zu werden. Wie sollte das auch gelingen? So angebracht es ist, sich kritische Gedanken über die fokussierte Art der medialen Berichterstattung dieser Katastrophe im Zusammenhang mit den Opfern unter Urlaubern zu machen, so wenig kann man dem Autor vorwerfen, hier sein persönliches Erlebnis im Detail zu schildern. Daher nennt er sein Buch lapidar einen „Bericht“. Insofern wirkt die Kritik von Frau Hanika in der SZ von 2007 auf mich irritierend und falsch adressiert. Gerade die Banalität der Unvorhersehbarkeit persönlicher Grenzsituationen ist es, die hier eine Sprache findet. Dabei beschreibt die „Todeszone“ eben nichts Menschengemachtes sondern eine natürliche Grenze. Bei den 8000ern des Himalaya definiert sie eine gefährliche, sauerstoffarme Zone, in die sich der Mensch freiwillig begibt. Im vorliegenden Buch ist es eine tödliche Zone, die völlig unerwartet entsteht und in der sich Menschen plötzlich befinden. Diese Schicksal verbindet tatsächlich alle Opfer aller Katastrophen. Herr Haslinger steuert dieser schrecklich einfachen Tatsache seine Perspektive bei. Die Perspektive eines Urlaubers.

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