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books_and_chocolate
Wohnort: 
Düsseldorf

Bewertungen

Insgesamt 9 Bewertungen
Bewertung vom 17.05.2024
Funny Story
Henry, Emily

Funny Story


gut

Unterhaltsame Romcom
Emily Henrys "Funny Story" ist eine kurzweilige Romcom, die wie gewohnt mit Charme und Witz daherkommt. Die Geschichte bedient sich an beliebten Tropes wie Fake Dating und Small Town Romance, und entführt die Leser in eine malerische Kleinstadt.

Wie in Henrys früheren Werken sind die Charaktere, insbesondere der männliche Protagonisten, liebevoll ausgearbeitet und äußerst sympathisch. Die Dynamik zwischen den Figuren ist stimmig und es macht Spaß, ihre Interaktionen zu verfolgen. Besonders das Setting, dass die Figuren den gesamten Sommer über begleitet werden und man mit diese Jahreszeit sozusagen mit den Protagonisten mitfühlt, hat mir gut gefallen.

Trotz dieser Stärken enttäuscht "Funny Story" in einigen Aspekten. Der Plot verläuft leider allzu vorhersehbar und bietet keine überraschenden Wendungen oder neuen Ideen. Schon früh lässt sich erahnen, wie sich die Geschichte entwickeln wird, und so fehlt es an Spannung und Innovation. Dies führt dazu, dass man sich als Leser oft an bekannte Muster und Situationen erinnert fühlt, die man bereits aus anderen Romanzen kennt.

Emily Henrys humorvoller Schreibstil, der sonst oft Schwung und Frische in ihre Geschichten bringt, kann hier das Ruder nicht herumreißen. Die Dialoge sind zwar witzig und charmant, aber sie reichen nicht aus, um die Vorhersehbarkeit der Handlung zu überdecken. Man wünscht sich beim Lesen mehr Tiefgang und überraschende Momente, die "Funny Story" aus der Masse der Romcoms hervorheben würden.

Insgesamt ist "Funny Story" eine solide Romanze, die Fans von Emily Henry und dem Genre gefallen könnte, jedoch ohne besondere Highlights auskommt. Der Lesegenuss bleibt trotz sympathischer Charaktere und gutem Schreibstil etwas auf der Strecke. Daher vergebe ich drei Sterne.

Bewertung vom 17.04.2024
Die Vermesserin der Worte
Seck, Katharina

Die Vermesserin der Worte


ausgezeichnet

Ein modernes Märchen inmitten vieler Bücher
"Die Vermesserin der Worte" von Katharina Seck ist eine literarische Entdeckung, in dem es um den Wert von Worten, um Mut und um Selbstfindung geht.
Die Schreibweise von Katharina Seck ist außergewöhnlich und zauberhaft. Mit einer poetischen Sprache webt sie eine atmosphärische Welt, die den Leser sofort in ihren Bann zieht. Obwohl ich selbst keinen wirklichen Blick für Worte habe, haben mich die Sätze aus dem Buch berührt und zum Nachdenken angeregt.

Die beiden Protagonistinnen des Romans sind auf ihre eigene Art und Weise stark und faszinierend. Obwohl sie auf den ersten Blick sehr unterschiedlich sind, Ottilie ist bereits alt, misstrauisch und lebt zurückgezigen, die junge Autorin Ida sucht noch ihren Platz im Leben und ihren Weg aus einer Schreibblockade, verbindet sie ihre Liebe zu Büchern.

Ein möglicher Kritikpunkt könnte sein, dass die Handlung des Romans eher ruhig verläuft und ohne großen Spannungsaufbau auskommt.

Insgesamt ist "Die Vermesserin der Worte" für mich ein absolutes Highlight in diesem Jahr. Die außergewöhnliche Schreibweise, die faszinierenden Protagonistinnen und die zauberhafte Atmosphäre machen dieses Buch zu einer absoluten Empfehlung. Ich vergebe volle fünf Sterne und werde dieses Buch unter Garantie mehrmals lesen.

Bewertung vom 10.03.2024
Yours Truly
Jimenez, Abby

Yours Truly


ausgezeichnet

"Yours Truly" von Abby Jimenez hat mich von der ersten Seite an in seinen Bann gezogen und ich habe es förmlich verschlungen. Obwohl ich normalerweise nicht besonders von der "Fake Dating"-Trope angetan bin, hat mich die Umsetzung in diesem Buch völlig überzeugt. Das Buch besticht nicht nur durch eine fesselnde Handlung, sondern vor allem durch die facettenreichen Charaktere.

Besonders Protagonist Jacob, zurückhaltende männliche Hauptfigur mit Sozialphobie, ist in Liebesromanen eine erfrischende Abwechslung. Und Briana als offenen und selbstbewussten Gegenpol zu Jacob, war mir ebenfalls sehr sympathisch. Diese Charakterdimensionen machen "Yours Truly" zu einem herausragenden und modernen Romance-Buch. Die Autorin hat es geschafft, die psychologischen Aspekte dieser Persönlichkeit überzeugend darzustellen, was dem Leser einen tiefen Einblick in die Gedanken- und Gefühlswelt der Protagonisten ermöglicht.

Die Erzählgeschwindigkeit ist atemberaubend, was das Buch zu einem Pageturner macht. Die Geschichte wird durch zahlreiche Handlungsstränge und Personen dynamisch vorangetrieben, sodass Langeweile nie aufkommt. Allerdings bringt dies auch einen kleinen Nachteil mit sich: Die Liebesgeschichte der Protagonisten wirkt durch das rasante Tempo und den überraschenden Plottwist am Ende etwas gehetzt und nicht vollkommen schlüssig. Hier hätte eine ausführlichere Ausarbeitung der emotionalen Entwicklung der Charaktere dem Lesevergnügen sicherlich zugutekommen können.

Ein weiterer Punkt, der mir aufgefallen ist, betrifft den Arbeitsplatz der Protagonisten, die beide in einer Notaufnahme tätig sind. Zu Beginn des Buches spielt dieser Aspekt eine zentrale Rolle, da die beiden um denselben Job konkurrieren. Leider verliert diese berufliche Komponente im weiteren Verlauf der Handlung völlig an Bedeutung, was ich als etwas schade empfand. In einem so fordernden Berufsfeld wie der Notfallmedizin hätte ich erwartet, dass die Arbeit der Charaktere einen stärkeren Einfluss auf die Handlung hat und hatte mir das vom Cover und der Leseprobe auch so erwartet.

Etwas verwirrt hat mich, dass dieses Buch eigentlich bereits der zweite Teil einer Reihe ist, der erste jedoch erst nachträglich auf Deutsch herauskommt. Zwar sind die Bücher problemlos voneinander getrennt zu lesen, allerdings spoilert es leider doch etwas den ersten Band. Dafür gefällt mir das Cover im modernen Look und mit kräftigen Farben sehr gut und sogar besser als das amerikanische Original.

Trotz dieser kleinen Kritikpunkte hat mich "Yours Truly" insgesamt beeindruckt und begeistert. Wer sich nach einem mitreißenden Liebesroman sehnt, der nicht nur romantische, sondern auch emotionale und psychologische Tiefe bietet, wird hier voll auf seine Kosten kommen. Mit fünf Sternen empfehle ich dieses Buch gerne weiter und freue mich schon auf weitere Werke von Abby Jimenez.

Bewertung vom 13.02.2024
Die Königin
Conrad, Sebastian

Die Königin


sehr gut

Ein moderner Blick auf Nofretetes faszinierende Karriere
"Die Königin. Nofretetes globale Karriere" von Sebastian Conrad hat mich von Anfang an durch seine erfrischende Perspektive auf die berühmte ägyptische Königin und ihre Büste beeindruckt. Der Autor entführt den Leser nicht nur in die Welt des alten Ägyptens, sondern beleuchtet auch die Geschichte hinter dem ikonischen Kunstwerk aus einem überraschend modernen Blickwinkel.

Das Buch hebt sich besonders durch seinen zeitgemäßen Ansatz hervor. Sebastian Conrad wirft nicht nur einen Blick auf die historischen Ereignisse, sondern integriert auch relevante Themen der Gegenwart geschickt in die Erzählung. Besonders beeindruckend fand ich die Herangehensweise des Autors in Bezug auf die race-Problematik im Kontext der Nofretete-Büste. Diese Integration verleiht dem Buch eine zusätzliche Aktualität und macht es zu einer fesselnden Lektüre.

Der Autor vermittelt ein tiefgehendes Verständnis für die historische Bedeutung der Büste und führt den Leser durch ihre faszinierende Reise durch die Jahrhunderte. Dabei fand ich besonders spannend welch unterschiedliche Gruppen Nofretete und das zu ihr entstandene Kunstwerk für sich beanspruchten und mit Bedeutung aufluden. Besonders, da ich auch schon seit Jahren Nofretete verfolge und als Person sehr interessant finde, konnte ich mich bei einigen Bedeutungszuschreibungen selbst wiederfinden.

Leider neigt das Buch gegen Ende dazu, sich ein wenig zu wiederholen. Einige Bedeutungszuschreibungen werden mehrfach aufgegriffen, was den Lesefluss leicht beeinträchtigen kann. Dennoch überwiegen die positiven Aspekte, und die Gesamterfahrung bleibt äußerst zufriedenstellend.

Insgesamt vergebe ich "Die Königin. Nofretetes globale Karriere" vier von fünf Sternen. Die innovative Perspektive auf die Nofretete-Büste und die geschickte Einbindung aktueller Themen machen das Buch zu einer empfehlenswerten Lektüre für alle, die sich für Geschichte, Kunstgeschichte und die faszinierende Reise eines ikonischen Kunstwerks interessieren.

Bewertung vom 05.02.2024
Not Your Business, Babe!
Bogner, Verena

Not Your Business, Babe!


gut

"Not your Business, Babe!" ist ein Buch, welches sich an junge Frauen im Arbeitsleben richtet und kritisch die Phänomene der sogenannten "Hustle Culture" und des "Girlboss"-Movements beleuchtet. Die Autorin versucht, einen Spagat zwischen Motivation und kritischer Reflexion zu schaffen, doch gerade der erste Teil des Buches bleibt dabei oberflächlich.

Der zweite Teil des Buches ist jedoch deutlich gelungener und bietet eine differenzierte Auseinandersetzung mit dem Girlboss-Movement. Die Autorin wirft einen kritischen Blick auf die Idee der "Alleskönnerin" und hinterfragt, inwiefern diese Vorstellung realistisch und gesund für Frauen im Arbeitsleben ist. Dabei macht sie immer wieder deutlich, wo strukturelle Probleme auf die individuelle Ebene verschoben und damit zu persönlichen Problemen einzelner Frauen gemacht werden, statt allgemein angegangen zu werden. In meinen Augen eine wichtige Message. Zudem betont sie die Wichtigkeit von einem ausgewogenen Verhältnis zwischen Beruf und persönlichem Wohlbefinden.

Gut gelungen ist der Schreibstil. Er ist sehr auf eine junge Zielgruppe zugeschnitten und sorgt dafür, dass sich das Buch sehr locker lesen lässt. Die Aufmachung mit Titel, Cover, Schreibstil und Zusätzen wie z.B. eine auf das Buch abgestimmte Spotify-Playlist, sind stimmig und überzeugend. Insgesamt hätte ich mir aber noch eine vertiefte Analyse und eine stärkere Einbindung von wissenschaftlichen Erkenntnissen für das Buch gewünscht. Außerdem ist das Buch, anders als ich beim Lesen des Klapptextes dachte, kein Ratgeber. Die Tipps, die das Buch vermittelt sind eher genereller Natur und kaum originell.

Insgesamt vergebe ich drei Sterne für "Not your Business, Babe!". Der erste Teil bietet zwar einen guten Einstieg in die Thematik, bleibt aber zu oberflächlich. Der zweite Teil punktet mit einer kritischen Hinterfragung des Girlboss-Movements, könnte jedoch inhaltlich noch mehr Tiefe vertragen. Das Buch eignet sich für Leserinnen, die nach einer grundlegenden Auseinandersetzung mit aktuellen Arbeitskulturthemen suchen.

Bewertung vom 25.10.2023
Baustellen der Nation
Banse, Philip;Buermeyer, Ulf

Baustellen der Nation


sehr gut

Ich höre nur sehr selten die "Lage der Nation", war aber anhand des Klappentextes sehr an dem Buch interessiert. Die beiden Hosts des Podcasts widmen sich in diesem Buch in essayartigem Schreibstil grundlegenden Problemfeldern mit denen die Bundesrepublik Deutschlands 2023 zu kämpfen hat. Bei vielen davon - der Deutschen Bahn, dem Rentensystem, der Digitalisierung, dem Bildungssystem - war mir zumindest in Grundzügen klar, dass es hier Schwierigkeiten gibt. Andere wie zum Beispiel die mit dem Föderalsystem einhergehende Problematiken waren mir dagegen neu.

Jedes dieser Baustellen-Kapitel umfasst zu Beginn in der Regel eine persönliche Anekdote der Autoren, dann einen tiefergehenden Einblick in die Thematik und anschließend werden mögliche Lösungswege skizziert. Dieser Aufbau führt dazu, dass die Themen für LeserInnen überschaubar und nachvollziehbar bleiben und niemand mit Fakten zugedonnert wird. Dazu trägt auch der gut verständliche Schreibstil und die große Anzahl an Unterkapiteln bei.

Das Design ist eng an den Podcast angelehnt und modern, der Titel war sehr passend und hat den Inhalt gut zusammengefasst.

Mir persönlich hat das Buch sehr gut gefallen und ich habe viel gelernt, was ich davor noch nicht wusste. An einigen Stellen waren mir die vorgestellten Lösungsvorschläge etwas zu kurz gegriffen wie z.B. die Darstellung einer Schule mit Inklusionsmodell oder die Aussage man sollte Eltern dazu animieren nach dem Kinderkriegen wieder schneller in den Beruf einzusteigen, um das Rentensystem zu entlasten, ohne in aller Deutlichkeit auf die Probleme mit Betreuungsplätzen einzugehen.

Etwas verwirrt war ich von fehlender Transparenz in Bezug auf die Entstehung des Buches. So finden sich überall Banse und Buermeyer, die Podcasts-Hosts, als Autoren und sie berichten auch in den persönlichen Anekdoten über den intensiven Entstshungsweg des Sachbuches. Auf der Titelseite findet sich allerdings der Hinweis "mit Susann Sitzler", eine Formulierung die oft mit Ghostwriting einhergeht. Hier hätte ich gerne noch genauere Infos erhalten wie genau die Entstehung dieses Buches ausgesehen hat und wie die Autor*Innenarbeit wirklich verteilt war.

Insgesamt kann ich das Buch empfehlen aber sehr, an alle die mitgestalten möchten wie Deutschland in Zukunft aussehen soll.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 29.09.2023
Between Us - Die große Liebe kennt viele Geheimnisse
McFarlane, Mhairi

Between Us - Die große Liebe kennt viele Geheimnisse


sehr gut

Ein gelungener Roman über die Veränderungen in einer Freundesgruppe

Mhairi McFarlanes Bücher sind immer eine sichere Bank, wenn es um unterhaltsame Liebesromane angeht und auch "Between Us" ist wieder gut gelungen.

Neben der schönen Liebesgeschichte gefällt mir besonders womit sich "Between Us" sonst noch beschäftigt: Wie eine Clique an Personen funktioniert, die sich zwar Jahrzehnte kennt, die jedoch außerhalb von gemeinsamen, alten Anekdoten, kaum noch gemeinsame Anknüpfungspunkte hat. Das Auseinanderleben in einer langen Paarbeziehung und - wie immer bei McFarlane - der Umgang mit toxischen und manipulierenden Personen.

Der Schreibstil war erfrischend kurzweilig, unterhaltsam und fesselnd. Ich habe das Buch am Stück durchgelesen, weil ich so gerne wissen wollte wie es mit Roisin weitergeht.

Etwas enttäuscht war ich von den Figuren. Diesen unterlegt McFarlane ein eindeutiges Schwarz-Weiß Schema, wonach sie wie die Hauptperson entweder uneingeschränkt gut oder wie der Antagonist durch und durch böse sind. Somit sind Figuren allerdings auch meist sehr eindimensional gezeichnet und können von LeserIn schnell durchschaut werden.

In meinen Augen war es eine kluge Entscheidung den englischen Originaltitel "Between Us" auch für die deutsche Version zu übernehmen. Er hat den Umgang mit Geheimnissen in Cliquen und Beziehungen hervorragend auf den Punkt getroffen. Auch wenn sich das Buch damit von den letzten, längeren Titeln von McFarlanes Büchern abhebt. Farbe und Layout des Buches haben mich sehr angesprochen, da sehr modern und eher ruhig gehalten.

Fazit: Ich kann das Buch allen FreundInnen von Liebesroman im Stil einer romantischen Komödie sehr ans Herz legen, das Buch hat alles was benötigt wird um LeserIn in seinen Bann zu ziehen.

Bewertung vom 19.04.2023
Mein PMS und ich
Wagner, Mirjam

Mein PMS und ich


weniger gut

In dem Buch "Mein PMS und ich" geht Gynäkologin Dr. Miriam Wagner intensiv auf die Hintergründe zum prämenstruellen Syndrom ein und erläutert Strategien gegen Zyklusschmerzen.

Das Buch ist sehr modern und farblich ansprechend designt und lädt zum Lesen ein. Dadurch, dass das Buch nur knapp 200 Seiten umfasst und in einem einfachen Schreibstil gehalten ist, lässt es sich ohne viel Zeitaufwand zwischendurch lesen.

Zu Beginn des Buches gibt Wagner einen Überblick über den Zyklus und die einzelnen Zyklusphasen, dann geht sie auf PMS, einzelne Beschwerden und Strategien dagegen ein. Im Anschluss setzt Wagner sich noch generelle Therapien mit Fokus auf Naturheilmitteln und alternativen Heilungsmethoden auseinander und erläutert das gesellschaftliche Tabu, welches auf der Menstruation lastet.

Mich hat das Buch leider enttäuscht. Es hat kaum neue Lösungen und Strategien geliefert, die nicht schon lange bekannt und geteilt wurden. Dazu kamen so generelle und unspezifische Tipps wie "weniger Stress haben" und "genügend schlafen", die für so gut wie jede Erkrankung gelten. Auf Bereiche wie die richtige Ernährung, die ich dagegen sehr hilfreich gefunden hätte, hat nur in kurzen Auszügen Eintritt in das Buch gefunden.

Fazit: Die Idee, ein Buch zu dieser Erkrankung zu schreiben, ist gut und wichtig. Die Umsetzung ist jedoch leider ausbaufähig.
In dem Buch "Mein PMS und ich" geht Gynäkologin Dr. Miriam Wagner intensiv auf die Hintergründe zum prämenstruellen Syndrom ein und erläutert Strategien gegen Zyklusschmerzen.

Das Buch ist sehr modern und farblich ansprechend designt und lädt zum Lesen ein. Dadurch, dass das Buch nur knapp 200 Seiten umfasst und in einem einfachen Schreibstil gehalten ist, lässt es sich ohne viel Zeitaufwand zwischendurch lesen.

Zu Beginn des Buches gibt Wagner einen Überblick über den Zyklus und die einzelnen Zyklusphasen, dann geht sie auf PMS, einzelne Beschwerden und Strategien dagegen ein. Im Anschluss setzt Wagner sich noch generelle Therapien mit Fokus auf Naturheilmitteln und alternativen Heilungsmethoden auseinander und erläutert das gesellschaftliche Tabu, welches auf der Menstruation lastet.

Mich hat das Buch leider enttäuscht. Es hat kaum neue Lösungen und Strategien geliefert, die nicht schon lange bekannt und geteilt wurden. Dazu kamen so generelle und unspezifische Tipps wie "weniger Stress haben" und "genügend schlafen", die für so gut wie jede Erkrankung gelten. Auf Bereiche wie die richtige Ernährung, die ich dagegen sehr hilfreich gefunden hätte, hat nur in kurzen Auszügen Eintritt in das Buch gefunden.

Fazit: Die Idee, ein Buch zu dieser Erkrankung zu schreiben, ist gut und wichtig. Die Umsetzung ist jedoch leider ausbaufähig.

Bewertung vom 24.02.2023
Morgen, morgen und wieder morgen
Zevin, Gabrielle

Morgen, morgen und wieder morgen


ausgezeichnet

"Morgen, morgen und wieder morgen" ist ein besonderes Buch. Es lässt sich schwer in ein Genre einordnen, es ist nicht unbedingt eine Liebesgeschichte, auch kein Coming-of-Age Roman... Sondern eher eine Mischung aus verschiedenen Genres.
Der Roman spielt in den USA, in den 90er und 2000er Jahren. Im Fokus stehen die beiden ProtagonistInnen Sadie und Sam, die bereits in der Kindheit befreundet waren und sich nun während der Uni wiedertreffen. Beide sind große Fans von Computerspielen und entscheiden sich daher, gemeinsam mit Sams Mitbewohner ein eigenes Videospiel zu entwickeln. Diese ProtagonistInnen begleitet der Roman über ein Jahrzehnt intensiv. Begonnen mit ihrer Arbeit in der Spieleindustrie, ihrem Privatleben und ihrer Beziehung untereinander.
Besonders gut hat mir an dem Roman die Darstellung der Charaktere gefallen, alle Personen sind sehr vielschichtig und weisen sowohl positive, als auch negative Charakterzüge auf. Auch das Setting innerhalb der amerikanischen Spieleindustrie fand ich spannend, selbst als Nicht-Spielerin hatte ich im Anschluss Lust mal ein Retro-Game zu spielen. Man lernt auch eine ganze Menge darüber wie ein Computerspiel genau entwickelt und produziert wird.
Ebenfalls gut gelungen ist die Diversität der Charaktere. Ohne diese Thematiken stark in den Mittelpunkt zu stellen, haben die ProtagnistInnen verschiedene Hintergründe. Und auch mit Sadie eine Frau in der Spieleindustrie zu begleiten, war interessant.
Leider war speziell die zweite Hälfte des Romans sehr negativ eingefärbt, zerbrochene Freundschaften, berufliche Tiefschläge, gesundheitliche Probleme, Traumata und Trauer werden hier intensiv behandelt. Dabei hätte ich gerne noch etwas mehr von dem Enthusiasmus der ProtagonistInnen im ersten Teil gelesen.
Der Schreibstil ist sehr angenehm, das Buch lässt sich gut lesen und alle Fachbegriffe sind auch für Nicht-SpielerInnen gut verständlich. Hier auch ein Lob an die Übersetzung, es war sicherlich nicht einfach in Bezug auf die Informatik-Begriffe den richtigen Ton in der Übersetzung zu treffen.
Das Cover ist toll, glücklicherweise wurde es von der englischsprachigen Ausgabe übernommen.
Insgesamt ein großartiges und ganz besonderes Buch! Nicht nur für Fans von Retro-Computerspielen.