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Wayland

Bewertungen

Insgesamt 12 Bewertungen
12
Bewertung vom 11.07.2023
Was weinst du denn so viel, kleines Krokodil?
Imlau, Nora

Was weinst du denn so viel, kleines Krokodil?


ausgezeichnet

Juli, das kleine Krokodil in diesem Buch neigt dazu schnell zu weinen. Es gewinnt aber trotz oder wegen der dicken 'Krokodilstränen' unser Herz. Juli erschreckt sich und weint, weil ein großer Hund bellt. Wegen fehlendem Mut, geklautem Spielzeug, Missgeschicke, Angst, Wut und Empathie sind unter anderem die vorgestellten Gründe, warum Juli weinen muss. Dabei gibt ihr Papa ihr den nötigen Freiraum, die Zeit sich zu beruhigen und den Raum ihre Gefühle zu verstehen. Daher sehe ich mich als Elternteil hier genauso oder sogar noch etwas mehr als Zielgruppe als die Kinder. Das Buch hilft auf ganz mitfühlende und liebevolle Art und Weise, komplexe Gefühle zu verstehen und hilft dabei, nicht nur die stressige Situation und die Tränen zu sehen, sondern Verständnis für die aufkommenden Gefühle zu entwickeln. Weinen ist ein wichtiger Bestandteil der sozialen Entwicklung und sollte keinesfalls bestraft werden. Immer mehr Kinder sind sehr empfindsam und sensibel und wir Eltern müssen genauso lernen, mit unseren aufkochenden Emotionen zurecht zu kommen, wie die allerkleinsten. Denn allzu schnell reagiert man gestresst, in Eile und wenig verständnisvoll. Das Buch ist eine ganz wunderbare Erinnerung daran, dass das Kind nicht weint, weil es uns ärgern möchte. Es hat seine Gründe, die wir gemeinsam verstehen müssen.
Für uns ein ganz wundervolles Pappbilderbuch übers Traurigsein und über das Verständnis, das unsere Kinder verdienen.

Das Herzstück sind für mich die süßen Illustrationen, die sofort Mitgefühl wecken. Man möchte Juli einfach nur in den Arm nehmen und trösten. Das fördert ganz nebenbei auch die Empathie :)

Bewertung vom 22.07.2022
Rille: Wann ist bald?
Krämer, Fee

Rille: Wann ist bald?


ausgezeichnet

Rille ist einfach großartig! In dem neuen Buch "Wann ist bald?" zeigt er Kindern jeden Alters, wie viel Spaß es machen kann zu warten.

Die Illustrationen sind einfach zauberhaft. Schön bunt und die Charaktere sind einfach einzigartig und super niedlich. Ganz besonders verzaubert waren wir von Tatu, der alten Gürteltierdame. Die Seiten sind übersichtlich gestaltet und die Dschungelszenen laden ein, auf eine kleine Entdeckungsreise zu gehen.

Das Thema ist für Kinder erst einmal schwer zu greifen. Und Geduld ist selbst für Erwachsene manchmal echt hart ;) Aber das Buch vermittelt ganz spielerisch, dass es auch Spaß machen kann und Zeit viel schneller vergeht, wenn man nicht darauf wartet, dass sie vergeht. Beschäftigt euch und seid einfallsreich und wenn möglich, wartet zusammen. Dann kann die Zeit ganz wunderbar und viel zu schnell vorbei sein.

Die Geschichte ist wunderschön geschrieben und die Textpassagen teilweise auch sehr emotional

Besonders schön fanden wir, dass die Kinder auf jeder Seite animiert werden, sich selbst einzubringen und kreativ zu werden. Dadurch wurde die Geschichte interaktiv und hat uns sehr viel Freude bereitet. Ich glaube, dass die Geschichte so viel besser verinnerlicht werden kann.

Bewertung vom 22.03.2021
Wer die Seele berührt / Kaleidra Bd.2
Licht, Kira

Wer die Seele berührt / Kaleidra Bd.2


sehr gut

Voller Mysterien, Geheimnisse, Rätsel, Abenteuer und Gefühle! Geniale Verknüpfung von realen Mythen, Geschichte, Chemie und Fantasy!

Das Cover ist wieder einfach perfekt gelungen und es passt auch weiterhin super zur Geschichte. Es verstecken sich in den Covern alchemistische Symbole und die Kapitel werden mit immer einem kleinen süßen Ouroboros eingeleitet.

Nachdem mir Band 1 so wahnsinnig gut gefallen hat, habe ich auf Band 2 sehr hin gefiebert. Und ich wurde nicht enttäuscht! Ich finde das Kira Licht mit Band 2 eine super Fortsetzung gelungen ist, die nichts an Spannung einbüßt. Normalerweise sind Mittelbände manchmal etwas langatmig und langweilig. Aber nicht Kaleidra. Es bleibt durchweg spannend und die Ereignisse überschlagen sich beinahe.

Auch die Mischung aus Fantasy und den realen Mythen und dem Wissen unserer Welt war einfach wieder genial und faszinierend. Ich liebe es, wie die Realität hier ganz geschmeidig mit fantastischen Elementen angereichert und ausgeschmückt wird. Es fügt sich alles total gut und fühlt sich zu jeder Zeit einfach richtig an.

Ich hoffe nur, dass Ben und Emilia in Band 3 wieder auf Expeditionen gehen können. In Band 2 war es leider nur die eine letzte zu Beginn des Buches. Die Expeditionen mochte ich in Band 1 ganz besonders, da sie dem Buch geschichtliche, reale Bezüge und den gewissen Indiana-Jones-Faktor verliehen haben.

Die Charaktere werden in diesem Band etwas reduziert, da wir uns nicht mehr in Italien befinden. Es dreht sich hauptsächlich um Emilia und Ben, die sich aber leider nicht wirklich näher gekommen sind. Larkin und Murphy haben mir sehr gefehlt. Der Quecksilberorden konnte das Fehlen der charmanten Nebencharaktere nicht aufwiegen, auch wenn ich Kyle mochte.

Besonders positiv an diesem Band fand ich die unerwartete Handlung. Kira Licht konnte mich in diesem Teil gleich mehrfach überraschen.

Fazit: Insgesamt eine absolut spannende Fortsetzung, die die Geschichte rasant voran treibt. Leider etwas schwächer als Band 1, da mir die Expeditionen mit realen und geschichtlichen Bezügen sowie dem Indiana-Jones-Faktor etwas gefehlt haben und die liebevollen Nebencharaktere (Larkin!!!!) etwas zu kurz gekommen sind. Ben und Emilia sind auch nicht weitergekommen, sodass die Liebesgeschichte weiter auf sich warten lässt. Aber die überraschenden Wendungen, der Schreibstil, die Story ansich und die Spannung konnten mich auf ganzer Linie überzeugen! Ich brauche dringend Teil 3 :)

Bewertung vom 15.02.2021
Die Sage der Wandler / Touch of Ink Bd.1
Lasthaus, Stefanie

Die Sage der Wandler / Touch of Ink Bd.1


gut

Die Hauptprotagonistin Quinn wurde schon sehr früh adoptiert und kann sich an ihre Kindheit vor der Adoption nicht erinnern. Sie trägt ein mysteriöses Tattoo im Nacken. Es ist zwar wunderschön, aber niemand weiß, woher sie es haben könnte. Quinn quälen zudem merkwürdige Visionen. Als Quinn das erste Semester an der Universität verbringt, trifft sie Nathan, der sie zu Beginn der Geschichte in den Wahnsinn treibt. Sie ist fasziniert von ihm und spürt, dass Nathan unberechenbar ist. Nathan hütet ein Geheimnis, das etwas mit ihr und ihren Visionen zu tun hat. Er kann ihr bei der Suche nach ihrer Herkunft helfen, aber er sitzt dabei zwischen 2 Stühlen.

Das Cover hat mir von Anfang an sehr gut gefallen. Ich mag die Farben und die Verzierungen. Toll finde ich auch, dass dieses Buch ein weiteres Jugendbuch ohne Gesicht auf dem Cover ist. Nach dem Lesen finde ich es aber etwas schade, dass es keinen Bezug zur Geschichte gibt. Die Hintergrundgeschichte hätte bestimmt viele Gestaltungsansätze für das Cover geboten.

Der Schreibstil ist sehr angenehm und locker. Man kann die Geschichte hier abwechselnd aus Quinns und Nathans Perspektive verfolgen, was ich immer sehr mag. Perspektivwechsel können eine ganz neue Form von Spannung in die Geschichte bringen und auch hier empfand ich die Wechsel nicht als störend.

Die Idee zur Story finde ich einfach genial. Die Tribes, die Wandler und Sänger und die Tattoos bieten wahnsinnig viel Potenzial und die Geschichte kann sehr bildhaft erzählt werden.

Der Spannungsbogen und der Verlauf der Geschichte waren mir allerdings etwas zu flach. Ich könnte mir vorstellen, dass ein Einzelband hier besser gewesen wäre. Dafür muss ich aber natürlich erst noch den zweiten Band lesen. Die Geschichte geht zwar gut und spannend los, aber wir treiben sehr lange auf eine Welle an Informationen vor uns hin und ich hatte leider nicht das Gefühl, die Einleitung schnell genug verlassen zu können. Es ist zwar nicht so richtig langweilig, aber durch die vielen Informationen und wenig Action, dümpelt man sehr lange vor sich hin.

Fazit: Ein angenehmes Buch, mit symphytischen Charakteren, das als Einzelband eventuell hätte richtig punkten können. So ließ aber die Spannung zu lange auf sich warten und es gab einfach zu wenig Action. Durch den Cliffhanger und die Hoffnung, dass es als Gesamtes eine tolle Geschichte ergibt, werde ich Band 2 lesen.

Bewertung vom 29.10.2020
Moonlight Touch / Chroniken der Dämmerung Bd.1
Jager, Jennifer Alice

Moonlight Touch / Chroniken der Dämmerung Bd.1


ausgezeichnet

Eine fesselnde Geschichte, die böse Nachtalben einmal ganz anders zeigt. Raffiniertes Storytelling und überraschende Wendungen!


Es fiel mir von Anfang an sehr leicht, in die Geschichte einzutauchen. Die Karte im Buch ist eine super Hilfe, um die Welt zu erkunden, die nach und nach erklärt wird. Ich liebe schön gestaltete Karten in Büchern und diese ist ganz besonders hübsch.

Und ich konnte mich schnell einfinden, weil der Leser schon von Anfang an alle notwendigen Informationen bekommt, die für einen "sanften" Einstieg gebraucht werden.

Da wir die Geschichte auch aus der Sicht von Lysander lesen dürfen, erfährt man genug über beide Königreiche, die eigentlich nicht unterschiedlicher sein könnten. Amberan, regiert von einem blutrünstigen, unterdrückenden und machtgierigem König und Farhir, regiert von einer anscheinend liebevollen Königin, für die alle Wesen gleichgestellt sind.

Die Perspektivwechsel brachten schon zu Beginn eine schöne Abwechslung und Einblicke in das andere Königreich. Etwas merkwürdig fand ich allerdings, dass Lysander nicht aus der Ich-Perspektive erzählt. Wir wechseln also zwischen der "Ich-Perspektive" bei Sheera und der "Er-Perspektive" bei Lysander.

Sheera ist eine starke und zähe Protagonistin, was mir auf Anhieb gut gefallen hat. Sie ist an der Ungerechtigkeit und den Herablassungen nicht zerbrochen und weder verbittert noch rachedurstig. Sie steht für sich und die Menschen oder Alben ein, die ihr etwas bedeuten.

Zum Teil war die Geschichte für mich wirklich nervenaufreibend. Ich konnte mich einfach so gut in Sheera hineinversetzen, dass ich wirklich mit ihr gefühlt habe. Diese Ungerechtigkeit und die Hilflosigkeit von Sheera hat mich zum Teil wirklich mitgenommen. Ich habe mich selbst völlig in die Ecke gedrängt gefühlt.

Moonlight Touch hat mir unheimlich gut gefallen. Ich kann ich es nicht erwarten, den zweiten Teil zu lesen. Ich liebe es, dass am Ende des Buches jede Intrige und jede kleine Handlung zu einem großen Ganzen geführt haben. Die Geschichte ist sehr raffiniert geschrieben und konnte mich auch an vielen Stellen überraschen.

Bewertung vom 01.09.2020
Das Erwachen der Träumerin / Strange the Dreamer Bd.4
Taylor, Laini

Das Erwachen der Träumerin / Strange the Dreamer Bd.4


ausgezeichnet

Auf das Finale der Strange the Dreamer-Reihe habe ich mich sehr gefreut und ich wurde auf keiner Ebene enttäuscht. Laini Taylor ist eine tolle Autorin, die es immer wieder schafft, mich mit Ihren Worten zu verzaubern. Auch im letzten Band nimmt sie uns wieder mit auf eine Reise nach "Weep" und darüber hinaus.

Lazlos und Sarai sind für mich immer noch das Herzstück der Geschichte. Die Geheimnisse, Vergeltungswünsche, aber auch die Selbstlosigkeit und ihre Liebe zueinander sowie ihre offene Art, waren einfach mitreißend. Die Entwicklung von Lazlo hat mich dabei ganz besonders fasziniert. Er war stets hoffnungsvoll, in der Lage hinter die Kulisse zu blicken und niemals neidisch, rachsüchtig oder Eitel - egal was ihm widerfahren ist. Er war einfach von Beginn an er selbst und ist doch noch über sich hinaus gewachsen.

In dem letzten Teil wird eigentlich alles aufgeklärt. Wir erfahren endlich den vergessenen Namen und die einzelnen Handlungsstränge führen raffiniert zusammen. Der Leser erhält viel Hintergrund Wissen und taucht ein in die Vergangenheit. Die neuen Charaktere haben ab Band 3 die Handlung und deren Fortschritt angekurbelt und es wurde niemals langweilig.

Weep und die Bewohner sind mir im Laufe der vier Bücher sehr ans Herz gewachsen. Die Reise hat mich verzaubert, einiges hinterfragen lassen und begeistert. Ihre Fantasie und ihre fast schon poetische Wortwahl lassen einen ganz und gar eintauchen in eine fantastische Welt, die nicht nur aus Weiß und Schwarz besteht.

Das ist für mich ein absolutes Highlight der Reihe. Denn Laini Taylor lässt uns beide Seiten des Schlachtfeldes betrachten. Opfer und Täter; Täter, die zu Opfern werden und Opfer, die zu Tätern werden. Es war sehr fesselnd, die Beweggründe der einzelnen Charaktere zu ergründen und wirklich zu verinnerlichen. Man fragt sich, ob man selbst vielleicht auch so gehandelt und sich so entwickelt hätte. Schwarz und Weiß vermischen sich im Laufe der Geschichte zu den unterschiedlichsten Grautönen. Das hat mir sehr gut gefallen und macht die Reihe für mich zu etwas ganz Besonderem.

Bewertung vom 15.07.2020
Im Sturm der Echos / Die Spiegelreisende Bd.4
Dabos, Christelle

Im Sturm der Echos / Die Spiegelreisende Bd.4


sehr gut

Das unglaubliche Finale der Spiegelreisenden von Christelle Dabos, erschienen im Insel Verlag

***Achtung: der vierte und abschließende Teil einer Reihe***

Nach den ersten drei Bänden fragte man sich, wie in nur einem Buch alles zusammengeführt und aufgelöst werden soll. Ich konnte den Abschluss dieser Reihe kaum erwarten und wurde schlussendlich nicht enttäuscht.

Auch wenn zwischendrin einiges verwirrend war, hat die Autorin hier doch ein befriedigendes Finale hingelegt. Die gesamte Reihe ist fantasievoll, unheimlich detailliert und einfallsreich beschrieben und die Handlung ist immer spannend,
wenn auch zwischendrin etwas verworren und langatmig.

Die Ereignisse überschlagen sich zeitweise - vor allem gegen Ende - und die Erklärungen waren für mich zum Teil auch etwas zu dürftig. Man hatte irgendwie lange das Gefühl, als Leser Informationen viel zu spät zu bekommen.

Die Welt der Archen bricht immer weiter auseinander und die Zerstörung der Archen kann nur gestoppt werden, wenn der Schuldige gefunden wird.

Ophelia und Thorn sind tolle und einnehmende Charakter, die als Team auf ihrer langen Reise wunderbar zusammengewachsen sind. Es hat Spaß gemacht,
sie zu begleiten und mit ihnen mitzufiebern. Besonders Ophelia hat eine tolle Entwicklung vollzogen und sie ist über sich hinausgewachsen.
Aber nicht nur die Hauptprotagonisten waren vielschichtig und interessant. Auch viele Nebencharakter haben mir unheimlich gut gefallen.

Der Schreibstil der Autorin ist fesselnd. Die Geschichte bleibt fast immer spannend, obwohl die Handlung eher mäßig voran schreitet und man objektiv vielleicht sogar sagen könnte, dass es arg in die Länge gezogen ist. Es lässt sich aber trotzdem super leicht lesen.

Fazit: Am Ende wird man aufgrund der Menge an Ereignissen beinahe erschlagen, weil sich ein eher ruhiger Rhythmus eingestellt hatte. Die Spannung bzw. die Ereignisse und Informationen hätten eventuell ein bisschen besser über das Buch verteilt werden können, aber dafür wird man regelrecht in ihre komplexe Welt gezogen. Ich fand die gesamte Reihe sehr bildgewaltig und wunderschön zu lesen.
Auch die Charaktere sind liebenswert und vielschichtig. Ich finde die Reihe hat einen guten und befriedigenden Abschluss gefunden, auch wenn ich diesen Teil eventuell als schwächsten bezeichnen würde.

Bewertung vom 09.07.2020
Das Geheimnis des Träumers / Strange the Dreamer Bd.3
Taylor, Laini

Das Geheimnis des Träumers / Strange the Dreamer Bd.3


ausgezeichnet

***Teil 3 einer Reihe***

Teil 2 der wundervollen Reihe aus Laini Taylors Feder ließ uns ratlos zurück. Wir waren geschockt und wussten nicht, wie es weitergehen soll. Dementsprechend aufgeregt war ich, dass die Fortsetzung nun endlich erscheint.

Die Charaktere und der Handlungsort bleiben uns in "Muse of Nightmares" erhalten und aufgrund des Titels, hatte ich schon vermutet, dass es mit Sarai und Lazlos weitergeht.

Lazlo ist ein beindruckender Charakter, den ich seit dem ersten Kapitel ins Herz geschlossen habe. Auch in der Fortsetzung beeindruckt er mich mit seiner unermüdlichen Hoffnung und dem Wille, das Gute zu sehen - trotz der scheinbar unüberwindbaren Hindernisse. Er ist fantasie- und liebevoll und man merkte mit jeder Begegnung, wie er es geschafft hat, Sarai zu heilen.

In Band 3 spitzt sich die Lage immer mehr zu und wir bekommen weitere Hintergrundinformationen zu den Göttern. Es werden neue/alte Charaktere eingeführt, bekommen neue Wesenszüge oder eine neue Gewichtung und besonders diese neuen Einblicke haben mir in diesem Teil sehr gut gefallen.
Es ergeben sich durch die Zeit- und Perspektivsprünge ganz neue und faszinierende Handlungsstränge, die ich wahnsinnig gerne verfolgt habe.

Besonders hat sich bei mir das Duo Calixte und Thyon eingeprägt. Sie machen eine wahnsinnige Entdeckung und könnten unterschiedlicher nicht sein. Insbesondere Thyon zeigt eine ganz neue Seite an sich. Zu Beginn der Geschichte war er mir wahnsinnig unsympathisch, weshalb es toll war, in seinen Kopf schauen zu können. Die beiden bilden ein ungewöhnliches und witziges Duo, denn der Schlagabtausch der beiden hat noch einmal richtig Würze in die Story gebracht.

Der Schreibstil von Laini Taylor ist einfach unbeschreiblich und einzigartig. Der Kontext kann noch so grausam sein, sie schafft es immer wieder mit ihrer Poesie und unvergleichlichen Wortwahl, Szenen wunderschön zu beschreiben. Sie hat eine intensive Art an sich, die einen sofort packt und mitreißt.

Leider endet auch dieser Teil wieder mittendrin (bedingt durch die Trennung), was ich sehr schade finde. Man wird richtig rausgerissen. Aber das schmälert natürlich nicht diese unglaublich tolle Geschichte. Es ist einfach eine Verlagsentscheidung gewesen, die Bücher zu trennen, aber zum Glück dauert es ja dieses Mal nicht so lange, bis das Ende dieses Buches erscheint :). Ich bin absolut gespannt und regelrecht aufgeregt. Ich liebe Laini Taylors Schreibstil, ihre erschaffenen Charaktere und ihre ganz besondere Welt, in die sie uns entführt.

Bewertung vom 18.05.2020
Die Verschwörung von Brigant / Kingdoms of Smoke Bd.1
Green, Sally

Die Verschwörung von Brigant / Kingdoms of Smoke Bd.1


ausgezeichnet

Nach der ersten Hälfte bin ich ganz gut in die Geschichte gekommen und auch die Perspektivwechsel, Ländereien und Namen konnte ich ab da ganz gut zuordnen.

Das Besondere an diesem Buch ist, dass fünf Hauptcharaktere ihre Geschichte erzählen. Anfängliche Schwierigkeiten hatte ich etwas mit den Nebencharakteren, der politischen Situation und den Namen der Könige und Königskinder. Diese konnte ich leider nicht immer ganz zuordnen.

Die verschiedenen Geschichten empfand ich sehr unterschiedlich, da ich die Charaktere auch nur zum Teil interessant oder sympathisch fand.

Am interessantesten finde ich die Geschichte von Tash. Sie und die Dämonenjagd hätten in meinen Augen ein eigenes Buch verdient. Sie ist frech, schlagfertig, mutig, hat einen totalen Stiefeltick und die Dämonenjagd und die Wirkung des Rauches finde ich bisher am spannendsten.

Catherines und Embrose' Geschichte finde ich auch ganz gut, da hier die meisten Rätsel auftauchen. Was hat es mit dem Dämonenrauch, der Hinrichtung und dem Hinweis von Ann auf sich, was führt der König im Schilde, warum gibt es ein Heer an Kindersoldaten und welchen Zweck hat die Hochzeit? Catherine und Embrose als Charaktere sind auch interessant, ehrenhaft, mutig und bewundernswert. Allerdings fehlen mir etwas die "Ecken" und "Kanten", die einen Charakter für mich wirklich interessant und liebenswert machen.

Edyon hingegen ist mir sogar recht unsympathisch. Bisher habe ich ihn als weinerlich, feige und hinterlistig empfunden. Er klaut, versucht sich herauszureden, spricht kaum die Wahrheit, bemitleidet sich selbst und selbst bei March, den er eigentlich zu mögen scheint, denkt er direkt, dass er ihn als Diener und Liebhaber ausnutzen kann, wenn er erst als Prinz am Hof lebt. Daher gefällt mir diese Geschichte am wenigsten.

Auch March hat bei mir nicht unbedingt mit Charakterstärke gepunktet. Er lebt jahrelang am Hofe des Königs - zwar als Diener - aber dennoch geht es ihm eigentlich ganz gut und der König hat ihn kaum gemaßregelt, als er abgehauen ist und dann zurückkam. Er scheint eigentlich ganz gut behandelt worden zu sein. Dennoch hinterfragt er nicht einmal die Geschichten von Holliway. Er dürstet sofort nach Rache und ist bereit über Leichen zu gehen, um diesen Durst zu stillen. Diese Verbundenheit zu einem Überlebenden des eigenen Volkes kann ich zwar grundsätzlich verstehen, aber ich hätte die Geschichten eines Fremden zumindest hinterfragt und versucht mehr herauszufinden, bevor ich in solch fiese Pläne einsteige.

Beeindruckend finde ich allerdings, dass die fünf Hauptcharaktere total authentisch wirken und super ausgearbeitet sind, dafür dass sie immer nur kurze Abschnitte für ihre Entwicklung und Inszenierung zur Verfügung stehen haben. Das hat Sally Green wirklich gut gemacht, auch wenn ich grundsätzlich kein Fan von so vielen Handlungssträngen bin.

Gegen Ende der Geschichte nimmt die Handlung noch einmal richtig Fahrt auf und es wird so richtig spannend. Die Handlungsstränge kommen zudem auch zusammen. Nicht ganz vollständig, aber so ist Tash z. B. auf March und Edyon gestoßen und auch der Dämonenrauch taucht so langsam in allen Geschichten auf.

Ich bin sehr gespannt auf den zweiten Teil und kann es kaum erwarten, dass die Geschichten fortgeführt werden.

Bewertung vom 18.05.2020
Cursed Kiss / Gods of Ivy Hall Bd.1
Falk, Alana

Cursed Kiss / Gods of Ivy Hall Bd.1


ausgezeichnet

Cover: Das Cover ist wunderschön gestaltet. Der Umschlag funkelt golden und die Federn haben eine leichte Prägung. Unter dem Schutzumschlag sind die Feder noch einmal abgedruckt. Die Spiegelung und die Farben finde ich auch super.

Erin ist eine Rachegöttin und dient dem griechischen Gott Hades. Sie sammelt Seelen, indem Sie Männer küsst und somit die Seelen raubt. Die griechische Mythologie ist eines meiner liebsten Fantasythemen. Es hätte für meinen Geschmack gerne mehr in die Geschichte einfließen dürfen. Erin ist selbst recht unwissend, was das alles angeht. Durch Recherchen erfährt sie zwar einiges, aber eigentlich nur Theorien und Eventualitäten. Keine Hintergründe, Entstehungs- oder Abstammungsinformationen, die die Mythologie so ausmachen.

Der Anfang der Geschichte ließ sich super Lesen und der Einstieg fiel mir durch einen lockeren Schreibstil ganz leicht. Das Setting wurde zwar immer wieder gut beschrieben, aber das College-Feeling hat für mich eher eine kleine Nebenrolle gespielt. Umso mehr taucht man in die Gefühls- und Gedankenwelt von Arden und Erin ab, die hier die beiden Hauptcharaktere sind. Zwischendurch wird auch immer einmal kurz in dem gleichen Zeitstrahl zu Ardens Perspektive gewechselt , was perfekt war, um ihn kennenzulernen und die Handlung ein bisschen aufzulockern. Allerdings hätten die Nebencharaktere gerne etwas mehr ausgearbeitet sein können. Dadurch wäre das Verbindungs- und Collegefeeling auch evtl. mehr in den Vordergrund gerückt. Der Fokus liegt klar auf Erin und Arden und die inneren Konflikte der beiden. Das war insbesondere im Mittelteil sehr dominant.
Erin als Charakter gefällt mir sehr gut. Sie ist taff, besonnen, familienverbunden und ihre starken Gefühle kann ich sehr gut verstehen. Und Hades scheint ihre Wut und ihren Hass zu schüren. Sie hat klare Prinzipien, für die sie auch bereit ist, Risiken einzugehen und auch andere zum Teil zu gefährden. Dadurch wirkte sie in meinen Augen aber nicht egoistisch, sondern sehr authentisch. Manchmal muss man schwere Entscheidungen treffen und etwas riskieren, um sich selbst treu zu bleiben und das Richtige zu tun. Sie ist über die Jahre aber auch etwas schwermütig geworden, hoffnungslos, perspektivlos und Lustlos. Das kommt schon etwas durch. Umso schöner fand, dass sie zusammen mit Arden Situationen erlebt hat, wo sie ganz unbeschwert und losgelöst sein könnte. Das kam super rüber und hat mich richtig mitgerissen.

Die Autorin macht in dem Buch immer wieder einige Andeutungen, ohne die Hintergrundgeschichte genau zu erklären, was mich schon immer wieder ein bisschen irritiert hat. Sie hat es so formuliert, als würde der Leser schon wissen, worum es geht. Dadurch hatte ich ein paar Mal das Gefühl etwas "verpasst" zu haben. Das zieht sich tatsächlich bis zum Ende des Buches. einige Hintergründe erfährt man erst ganz zum Schluss. Das hätte in meinen Augen ein bisschen geschickter angedeutet und auch später geschickter eingebunden werden können. Dass während des Lesens immer wieder neue Fragen aufkommen und wenig alte beantwortet werden, finde ich rückblickend gut, aber dass ich beim Lesen immer wieder gestolpert bin und dachte es fehlt etwas, fand ich nicht so elegant.

Auch fand ich im Mittelteil einiges unlogisch und Szenen kamen mir konstruiert vor. Das hat sich am Ende nicht zu 100 % aufgelöst, aber die Wendung - soviel kann ich wohl verraten - hat mich umgehauen! Der Überraschungsmoment und die Täuschung des Lesers, um diesen zu erzeugen, ist wirklich gelungen! Ich hätte niemals mit diesem Ausgang gerechnet und die (Charakter-)Entwicklung macht das Buch wirklich besonders. Ich denke zudem, dass sich in dem zweiten Teil, von dem ich mir sehr viel verspreche, auch noch einiges klären wird.

Ich bin wahnsinnig gespannt auf Teil 2 und kann den 1.08.2020 kaum erwarten!! :)

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