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Benutzername: 
monalisa13
Wohnort: 
Braunschweig

Bewertungen

Insgesamt 130 Bewertungen
Bewertung vom 15.03.2025
Stromlinien
Frank, Rebekka

Stromlinien


ausgezeichnet

Die Elbe, Lebensader und Geheimnisträger – atmosphärisch
Der Roman fängt ganz seicht an und hat mich dann Seite für Seite mehr in seinen Bann gezogen. Die Zwillingsschwestern Enna und Jale leben in der Elbmarsch bei ihrer Großmutter Ehmi, bei der sie auch aufgewachsen sind. Sie warten nur noch auf den Tag an dem ihre Mutter Alea nach 38 Jahren aus dem Gefängnis entlassen wird. Als dieser Zeitpunkt kurz bevor steht, verschwindet Jale und Alea ist am vereinbarten Treffpunkt nicht erschienen. Enna kann diese Geschehnisse nicht begreifen und begibt sich auf die Suche nach Mutter und Schwester.

Der Roman spielt auf verschiedenen Zeitebenen und man erfährt natürlich erst nach und nach, wie diese einzelnen familienbezogenen Epochen ganz geschickt ineinander verwoben sind. Das hebt die Spannung Seite für Seite.

Die Autorin spart auch nicht an naturnahen Beschreibungen der Elbmarsch im Wandel Gezeiten mit seiner Flora und Fauna. Die Charaktere sind hervorragend ausgearbeitet und teilweise auch etwas speziell, was den einzelnen Personen eine besondere Authentizität gibt.

Der wunderbare Schreibstil und diese Familiengeschichte hat diese Lektüre zu einem unvergleichlichen Lesegenuss gemacht.
Das Cover hat mich sofort angesprochen, mit den haptischen Wellenbewegungen fühlt man sich sofort in die Geschichte versetzt, als wäre man mitten auf der Elbe. Wunderschön. Ich kann hier eine ganz klare Leseempfehlung aussprechen.

Bewertung vom 05.03.2025
Vor hundert Sommern
Fuchs, Katharina

Vor hundert Sommern


sehr gut

Was geschah vor 100 Jahren? Sehr bewegend
Das Cover und der Titel haben mich sofort angesprochen. Eine junge Frau, die anscheinend in einem Buch ihre eigene Familiengeschichte liest, die in diesem Buch Vor hundert Sommern im Jahr 1924 beginnt und 2024 erstmals von der Familie thematisiert wird.

Sie beschreibt das Leben von mehreren Frauen in einer Familie, die sich jeweils mit den Schwierigkeiten ihrer Zeit und persönlichen Hindernissen auseinandersetzen müssen.

Als die 94 jährige Elisabeth nicht mehr allein in ihrer Wohnung in Berlin Charlottenburg leben kann und in ein Seniorenheim nach Hamburg in nächster Nähe zu ihrer Tochter Anja ziehen muss, bleibt Anja und ihrer Tochter Lena nichts anderes übrig, als die Wohnung aufzulösen. Dabei finden sie Relikte und Unterlagen aus längst vergangenen Zeiten, vornehmlich von Elisabeths Tante Clara, der die Wohnung vorher gehört hatte. Ganz behutsam bringen Anja und Lena Elisabeth dazu, die Familiengeschichte zu erzählen. Sehr zögerlich lässt sich Elisabeth darauf ein, denn es gibt Geheimnisse, vor denen sie sich noch immer scheut, sie preiszugeben.

Die Handlung spielt auf zwei Zeitebenen und die Rückblenden in das 1924 und die folgenden Jahre werden stückchenweise von Elisabeth aufgearbeitet. Hier wird dann aus der Sicht von Clara erzählt. Mit ihrem unvergleichlich angenehmen und flüssigen Schreibstil nimmt die Autorin die Leser*innen mit auf eine Reise in die Vergangenheit mit den Widrigkeiten, mit denen die Familienmitglieder damals konfrontiert waren und beleuchtet parallel die Themen und Probleme unserer heutigen Zeit.

Auch die Charaktere sind sehr gut ausgearbeitet und ich konnte mich gut in Anja hineinversetzen, die als berufstätige Mutter, Tochter und Ehefrau sehr gefordert ist. Auch Clara war eine starke Persönlichkeit ihrer Zeit. Sehr authentisch. Gut recherchiert. An der einen oder anderen Stelle hätten die Ausführungen tatsächlich etwas kürzer sein können, doch nichtsdestotrotz hat mich der Roman sehr gut unterhalten. Absolut empfehlenswert.

Bewertung vom 09.02.2025
Schmerz
Jónasson, Jón Atli

Schmerz


ausgezeichnet

Außergewöhnlich schonungslos
Das Cover zieht durch den großen Titel sofort den Blick auf sich. Und tatsächlich gibt es sehr viel Schmerz in diesem Buch, körperlichen, seelischen und zwischenmenschlichen.

Der Prolog gibt dem Leser schon den ersten Eindruck, warum Dora wohl nur noch für den Innendienst geeignet zu sein scheint. Und so kann man sich in Dora mit ihrer Persönlichkeitsveränderung und in ihre Situation ziemlich gut hineinversetzen.

Rado, einst mit Eltern und Bruder aus Serbien nach Island eingewandert, ist bei der Polizei durch seine familiären Beziehungen ins Abseits geraten. Nichtstestotrotz kämpft er mit allen Mitteln für die Gerechtigkeit.

Aufgrund einer Großrazzia sind bei der Reykjaviker Polizei keine weiteren Einsatzkräfte verfügbar und so wird dieses eigenwillige Duo nun wegen eines vermissten Teenagers in den Einsatz geschickt. Die Suche wird zur Obsession und die Ermittlungen zur Gefahr.

Mir gefällt es, wenn etwas aus dem privaten Umfeld der Charaktere mit in die Geschichte einfließt, denn das macht sie authentischer und nahbarer. Die Zusammenhänge der ganzen Story werden erst nach und nach sichtbar, was natürlich im Verlauf der Handlung die Spannung stetig steigen lässt. Durch den flüssigen und angenehmen Schreibstil, die abwechslungsreiche Handlung, das Verwirrspiel und die doch sehr eigenwilligen Protagonisten konnte ich das Buch fast nicht aus der Hand legen.

Die schon fast freundschaftliche Entwicklung zwischen Dora und Rado lässt auf weitere gute Krimis eines eingespielten Teams hoffen. Sehr gerne mehr davon, ich bin begeistert und empfehle das Buch sehr gerne weiter.

Bewertung vom 09.02.2025
In einem Zug
Glattauer, Daniel

In einem Zug


gut

Eine Zugfahrt - ein Gespräch
Wie das Cover unschwer erahnen lässt, sitzen sich in einem Zug von Wien nach München Eduard Brünhofer, schon etwas in die Jahre gekommen, und Catrin Meyr, eine Frau frühen mittleren Alters, schräg gegenüber. Er einst erfolgreicher Liebesromanautor mit Schreibblockade, sie Physio- und Psychotherapeutin ohne längere tiefgreifende Beziehungen. Und so kommt es wie es kommen muss, sie verwickelt ihn in ein Gespräch. Nichts belangloses, sondern über die Liebe und mit jeder Frage entlockt sie Eduard mehr über seine eigene Liebe und die Beziehung zu seiner Ehefrau Gina.

Die raffinierten wie tiefgründigen Dialoge sind das Kernstück dieser Zugfahrt. Wortgewandt, mit Humor und Selbstironie führt uns Glattauer auch durch die Gedankenwelt von Eduard.

Die Spannung bzw. Anspannung wächst mit jeder Haltestelle, die hier eigene Kapitelüberschriften bilden und wo man als Leser noch die eine oder andere Anekdote zu dem jeweiligen Ort erfährt.

Eine kurzweilig geschriebene Geschichte mit überraschender Wendung. Eine Zugfahrt, ein Gespräch. Für Glattauer-Fans genau das Richtige.

Bewertung vom 09.02.2025
Yoko / Die Rache Bd.1
Aichner, Bernhard

Yoko / Die Rache Bd.1


gut

Außergewöhnlich schonungslos
Das in Pastellfarben gestaltete Cover dieses Buches ist schon ein Eyecatcher und kommt nur mit einem schwarzen Titelschriftzug daher.

Yoko ist eine junge Frau, die bei ihrem Vater in der Metzgerei gelernt und diese später übernommen hat, um dort ihr Glück mit einer kleinen Glückskeksmanufaktur zu versuchen. Als sie eine Kiste Glückskekse an ein chinesisches Restaurant liefert und dort einem kleinen Hund zur Hilfe eilt, der von zwei Chinesen zu Tode geprügelt wird, fängt für sie der Alptraum an.

Bernhard Aichners Schreibstil ist speziell, rasant, brutal, schonungslos und an detailliert beschriebenen Aktionen wird nicht gespart. Der Rhythmik zwischen kurzen und längeren Sätzen ist gut austaxiert und machen den Thriller sehr dynamisch.

Yoko ist der Hauptcharakter, verletzlich, emotional, gerechtigkeitssuchend und über sich hinauswachsend. Alle weiteren Nebenfiguren geben der Geschichte den nötigen Hintergrund. Der Autor versteht es, die Spannung von Anfang an auf einem recht hohen Niveau zu platzieren und zu halten.

Leider war der Rachefeldzug in einigen Teilen etwas unglaubwürdig, trotzdem hat mich der Thriller gut unterhalten.

Bewertung vom 02.02.2025
Der 4-Schritte-Plan für einen gesunden Darm
Rosenow, Saskia Johanna

Der 4-Schritte-Plan für einen gesunden Darm


ausgezeichnet

Gesunder Darm - gesundes und glückliches Ich
Der Weg zum gesunden Darm kann so einfach sein. Schon das Cover macht Lust auf mehr. Frisch und inspirierend ist der in einem harmonischen Gelb und Beige gehaltene Einband. In 4 Schritten wird dem Leser, Nutzer oder auch Betroffene*r der Weg zu einem gut funktionierenden Verdauungstakt erklärt.

Selbstverständlich muss man erstmal die Grundlagen für einen gesunden Darm verstehen, denn er ist das Zentrum unserer Gesundheit und sozusagen unser „zweites Gehirn“. In diesem ersten Abschnitt sind leichte Gerichte gewählt worden, die uns helfen das Fundament zu legen. Der zweite Schritt befasst sich gezielt mit der Entgiftung des Darmtraktes. Auch hier gibt es praktische Tipps und Anleitungen. Die leichten Rezepte sind auf die Entlastung des Darmes ausgerichtet. Im nächsten und dritten Schritt wird sich mit dem Aufbau und Pflege der Darmflora befasst. Auch hier gibt es wieder einiges Wissenswertes was man aus diesem Abschnitt mitnehmen kann. Natürlich wieder mit tollem Rezepten, die einem durch den Tag begleiten. Leicht und lecker. Im vierten Schritt gibt die Autorin noch einige grundsätzliche Tipps, z.B. über Reinigungsmittel und Kochutensilien. Auch hier werden wieder leckere Rezepte vorgeschlagen, wie die Nutzer bzw. Leser ihren gesunden Darm erhalten können.

Wer diese vier Schritte zu einer darmfreundlicheren Ernährung beherzigt, wird sich langfristig über einen gesünderen Darm und einem gesünderen Ich freuen. Aufbau und Inhalt sind von der Autorin mit viel Hingabe zum Thema verfasst worden und man merkt sofort, dass sie selbst von ihren eigenen Erfahrungen berichtet. Ein sehr wissenswertes Buch, das ich hier sehr gerne weiterempfehle.

Bewertung vom 26.01.2025
Von hier aus weiter
Pásztor, Susann

Von hier aus weiter


sehr gut

Das Leben geht weiter
Für mich war es das erste Buch der Autorin Susann Pásztor und wohl auch nicht das Letzte.

Marlene, die nach dem Tod von Rolf nicht mehr in den Alltag zurückfindet, keine Telefonanrufe oder Nachrichten beantwortet, möchte nichts weniger, als dem eigenen Leben ein Ende setzen. Sie kann nicht trauern sondern ist einfach nur wütend. Wütend auf Rolf. In diese Gefühlswelt tritt durch Zufall der Klempner Jack ein zweites Mal in ihr Leben. Er entpuppt sich als ihr ehemaliger Schüler. Da er derzeit wohnungslos ist, darf Jack bei Marlene einziehen. Dies gibt Marlenes Leben ganz neue Impulse, doch sie hält noch immer an ihrem eigenen Ableben fest.

Trauer und Trauerbewältigung sind ein ernstes Thema und der Autorin ist es hier sehr gut gelungen, eine gewisse Leichtigkeit in die Handlung zu transportieren. Mit Humor und viel Empathie für die Protagonisten lässt sie hier im Laufe der Geschichte eine tolle Gemeinschaft entstehen. Geprägt von Veränderung, Verständnis, Rücksicht, Freundschaft, Liebe und über sich hinauswachsen. Das ist doch das, was jemand braucht, der anscheinend ausweglos an einem Tiefpunkt angelangt ist. Die Charaktere sind wunderbar ausgearbeitet und wurden bei mir auch gleich Sympathieträger.

Das schön gestaltete Cover zeigt eine minimale Veränderung in der harmonischen Farbgebung und der Perspektive zwischen den beiden Bildern. Hier wird dem Betrachter vermittelt, das Leben geht weiter. Wunderbar passend zum Inhalt.

Eine schön erzählte Geschichte, die auch durch den flüssigen Schreibstil bei mir absolut punkten konnte.

Bewertung vom 25.01.2025
Verlassen / Mörderisches Island Bd.4
Ægisdóttir, Eva Björg

Verlassen / Mörderisches Island Bd.4


sehr gut

Es ist nicht alles Gold, was glänzt - Spannend und atmosphärisch
Die Autorin hat für ihren neuen Krimi als Schauplatz ein abgelegenes hypermodernes Hotel auf einem Lavafeld in Westisland gewählt. Hier trifft sich die superreiche Familie Snæberg über das Wochenende, um den 100. Geburtstag eines längst verstorbenen Familienmitgliedes zu feiern. Neben den Feierlichkeiten, bei denen auch eine erhebliche Menge an Alkohol fließt, sind auch gemeinsame Unternehmungen geplant. Und schon bereits hier sieht man, dass mehr Schein als Sein vorherrscht.

Ich habe bereits die Vorgängerbände gelesen, doch dieser Band setzt sich in der Erzählweise erheblich von den anderen ab. Anfänglich steht nicht die Ermittlung im Vordergrund, sondern die einzelnen Familienmitglieder, aus deren Sicht, Gedanken- und Gefühlswelt wechselweise erzählt wird. Um eine bessere verwandtschaftliche Übersicht der einzelnen Personen zu bekommen, ist der Stammbaum sehr hilfreich.

Die Kapitel sind kurz und durch die ständigen Personen- und Zeitwechsel, im Jetzt und der vorangegangenen Tage, braucht der Leser eine gewisse Zeit, um sich ganz auf diese Familie und ihre Geheimnisse einzulassen und die Zusammenhänge zu ergründen. Doch je mehr man in diese Geschichte eintaucht, desto spannender werden die Auflösungen, die sich natürlich erst nach und nach ergeben. Dies hält den Spannungsbogen ab dem zweiten Drittel sehr hoch.

Die Beschreibungen sowohl von der Landschaft wie auch von den Witterungsverhältnissen waren sehr szenisch, so dass dieser Hintergrund und die Stimmung innerhalb der Familie mit den einzelnen gut ausgearbeiteten Charakteren eine ganz eigene Atmosphäre gebildet haben.

Die Ermittlungsarbeit ist hier eher zur Nebensache geworden, was ich sehr schade fand. Dieser Band müsste eigentlich der erste sein, da am Ende erst von Elma gesprochen wird und die wiederum erst in Verschwiegen das erste Mal zum Einsatz kommt.

Nichtsdestotrotz hat mich der Krimi gut unterhalten und für Island- und Krimifans ist es wieder eine spannende Lektüre.

Bewertung vom 25.12.2024
Dorn
Beck, Jan

Dorn


ausgezeichnet

Cold Cases - Spannende Abgründe hinter verschlossenen Türen
Für mich ist es das erste Buch von Jan Beck und die Erwartungen waren groß, da ich schon viel von ihm gehört habe. Und dieser Auftakt zur neuen Thriller-Serie um den Kriminalpsychologen Simon Dorn und die Ermittlerin Lea Wagner hat es in sich.

Simon Dorn, einst ein angesehener Kriminalpsychologe, wurde durch den Tod seiner Frau völlig aus der Bahn geworfen. Sein Rückzugsort ist das in Familienbesitz befindliche alte baufällige Hotel, das Dornwald, in Bad Gastein, das seine besten Zeiten lange hinter sich gelassen hat. Ungewöhnliche Abgründe und Cold Cases warten hinter den Türen dieses Hotels und die zu lösen, hat sich Simon Dorn zur Aufgabe gemacht.

Bereits mit dem Prolog geht es spannend und mysteriös los und so wird man Seite um Seite mehr in diese äußerst spannende Handlung hineingezogen. Die Charaktere sind gut ausgearbeitet und die Attribute speziell und unkonventionell treffen sowohl auf Simon Dorn wie auch auf Lea Wagner zu. Alle anderen Personen bilden einen guten Background, um diese Geschichte zu einem tollen Thriller werden zu lassen.

Auch der Schreibstil, die stetig ansteigende Spannung, das Verwirrspiel und das wechselnde Setting haben mich in den Bann gezogen.
Abgerundet wird dieser spannende Thriller noch durch das besondere Cover mit seiner Gestaltung und Haptik und natürlich bezugnehmend auf den Inhalt. Super gemacht.

Sehr spannend und mitreißend, meine absolute Leseempfehlung.

Bewertung vom 18.11.2024
Als wir im Schnee Blumen pflückten
Harnesk, Tina

Als wir im Schnee Blumen pflückten


sehr gut

Entwurzelung des samischen Volkes
Bereits das schön gestaltete Cover mit dem eindrücklichen Titel und der Klappentext lassen eine berührende Geschichte von Máriddja und Biera Rijá, die am Rande des Fjälls in einer zerfallenen Hütte leben, erahnen.

Mariddja ist schwer erkrankt und Biera leidet an Altersdemenz. Bevor Máriddja stirbt, hat sie noch einen einzigen Wunsch, sie möchte ihren Neffen noch einmal wiedersehen. So macht sie sich auf ihre ganz spezielle eigensinnige Art auf eine ungewöhnliche Suche.

Die Charaktere, so unterschiedlich und speziell sie auch sind, wurden sehr gut ausgearbeitet. Neben den Hauptpersonen, gibt es noch verschiedene Bewohner des Ortes, die einen geeigneten Hintergrund darstellen. Der Text ist fließend und die Kapitellängen sind gut dosiert und fügen sich harmonisch ineinander. Die Autorin hat ihren ganz eigenen Schreibstil und man trifft hier auf humorvolle und etwas skurrile Passagen. Auch wer Metaphern mag, wird hier gut bedient.

Die Handlung hat zwei Erzählstränge, die sich wie Puzzlestücke gut ineinanderfügen und zum Schluss die Geschichte harmonisch abrunden.
Von der Zwangsumsiedlung der Samen aus dem hohen Norden in den Süden des Landes habe ich vorher noch nicht gehört und so hat auch dieses Buch mein Wissen erweitert.

Der Autorin ist es wichtig, mit diesem Buch auf das Leben, die Kultur und die alten Traditionen der Samen hinzuweisen und den Lesern näherzubringen. Ich hätte mir noch einen kleinen Anhang mit der Übersetzung der samischen bzw. finnischen Wörter gewünscht.

Vor der fantastischen Kulisse der schwedischen Landschaft ist hier ein bewegender und lesenswerter Roman entstanden.