Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Märchens Bücherwelt
Wohnort: 
Wolfenbüttel

Bewertungen

Insgesamt 236 Bewertungen
Bewertung vom 05.03.2025
Denk daran, ich bin immer bei dir
Lucado, Max

Denk daran, ich bin immer bei dir


ausgezeichnet

Einfühlsam, berührend und nachdenklich stimmend erlebt man die Geschichte in der sich so viel Liebe, Wärme und Geborgenheit zeigt.

Das Cover mit den sanften Farben und dem großen und dem kleinen Bären hat mich sofort angesprochen. Der Titel dazu macht neugierig und man möchte gerne erfahren, was der Bär dem Kind mit auf den Weg geben möchte.
Auf insgesamt 32 Seiten wird man durch viele Alltagssituationen eines Kindes geführt, wobei es auch mal ängstlich, einsam, traurig oder entmutigt sein kann oder ihm vielleicht sogar zum Weinen zumute sein mag.

Der Zuspruch des Bären, dass das ganz normal ist, dass man sich so fühlen kann und darf, ist total berührend. Egal ob es gute oder nicht so schöne Erlebnisse gibt, das Bärenjunge wird daran erinnert, dass es nie alleine ist und immer jemanden an seiner Seite hat, der es beschützt, den Kummer teilt oder auch mal in den Arm genommen wird.
Zusätzlich wird es ermutigt, sich Gott anzuvertrauen, der rund um die Uhr erreichbar ist, er zuhört, wenn man betet und jedes seiner Geschöpfe sieht und sehr liebt.

Dargestellt durch den großen Bären kann jeder in diese Vertrauensrolle schlüpfen - ob Eltern, Großeltern, Onkel, Tante, Nichte, Neffe oder bester Freund, der seinem Lieblingsbärchen eine Freude bereiten möchte. Dieses Versprechen, immer für denjenigen da zu sein wird noch gestärkt, durch den Hinweis, dass auch Gott diese Vertrauensperson sein kann und das Kind dadurch erlebt, wie wundervoll er sich auch um die ganz Kleinen kümmert und immer für sie da ist.

Die Widmung vorne macht es dann gleich noch persönlicher und ist eine schöne Geschenkidee.
Die Illustrationen sind so liebevoll und herzerwärmend gezeichnet, Seite für Seite genießt man die Umgebung des Kindes, seine Erlebnisse und wie der Bär auf das Junge reagiert und sich Zeit nimmt.

Die Alterseinstufung von 3 Jahren passt, es eignet sich durch eine gut gewählte Schriftgröße prima zum Vorlesen oder auch zum Selbstlesen und bietet wundervolle Gesprächsmöglichkeiten, um herauszufinden, was das eigene Kind empfindet oder vielleicht auch traurig oder einsam macht.

Ich kann das Buch von Herzen empfehlen und es verdient volle 5 Sterne!

Bewertung vom 04.03.2025
Wer das Feuer schürt
Hannon, Irene

Wer das Feuer schürt


sehr gut

Dieser Auftaktband ist ein gelungener romantischer Spannungsroman, der so einige Überraschungseffekte zu bieten hat. Gleich der Prolog startet schon mit einem Brandanschlag aus Sicht des Täters selbst, was einem die Haare zu Berge stehen lässt aufgrund der Abgebrühtheit.

Während man dann immer wieder zwischen den perfiden Gedankenspielen des Täters und der Handlung um die Mordermittlungen etlicher Opfer wechselt, nimmt der Roman nach und nach an Fahrt auf.
Der motivierten und ehrgeizigen Brandermittlerin Bri Tucker wird Special Agent Marc Davis an die Seite gestellt, als sie im Mordfall ihres ehemaligen Kollegen ermittelt, der ihr kurz vor seinem Tod noch etwas wichtiges mitteilen wollte.

Für beide ist die Situation nicht gerade leicht, denn persönliche Umstände haben dazu geführt, dass ihr beruflicher Werdegang diesen Verlauf nahm und beide ziemlich mit ihrer Vergangenheit zu kämpfen haben. Allerdings spüren sie auch eine gewisse Anziehungskraft, was mir anfangs ein wenig zu hollywoodmäßig verlief, sich dann im Lauf der Geschichte aber vom äußeren Schein zu vielen kleinen Details in Bezug auf Charakter, Persönlichkeit und Empfindungen veränderte, was mir wesentlich besser gefiel.

Was ich absolut raffiniert fand, war das Auftreten von zwei Tätern, was natürlich ordentlich Spannung aufgebaut hat, aber einen völlig anderen Verlauf als erahnt nimmt und mit einem heftigen Paukenschlag endet, mit dessen Verlauf ich so nicht gerechnet habe, auch wenn der Leser doch recht schnell erfährt, um wen es sich handelt und warum. Doch bis auch die Ermittler darauf kommen, nimmt der Spannungszug noch einiges an Fahrt auf, wobei man auch immer mehr aus dem Privatleben erfährt, was doch so einiges an Raum der Geschichte einnimmt.
Für den Einstieg in diese Reihe waren mir die Erlebnisse bei so vielen Personen zeitgleich etwas zu viel auf einmal. Zu viel persönliches Drama, was zwar zum Teil der Handlung dient, mir aber insgesamt etwas vollgestopft vorkam, weil der Roman auch mit weniger spannend genug gewesen wäre.

Marcs Großmutter, liebevoll Nan genannt, hat mir mit ihrer sanften, gutmütigen Art sehr gefallen, ihre Gedankengänge und ihr großer Glaube waren ansteckend und haben mich oft innehalten und darüber nachdenken lassen.

Extrem berührt hat mich auch ein ganz besonderer Brief am Ende des Buches, bei dem ich einen ziemlichen Kloß im Hals hatte und damit das Buch zu einem schönen Abschluss gebracht hat, auch wenn es hier auch wieder ein kleines bisschen kitschig, aber auf gute Art wurde.

Das Thema Vergebung nimmt in diesem Buch einen großen Stellenwert ein, denn dieses Wort ist leichter gesagt als getan, weil es bei manchen Taten schwer ist, barmherzig zu sein und Vergebung aus dem Herzen heraus zu erweisen. Auch Vertrauen, das so oft verletzt wurde aufzubauen und Gefühle zuzulassen, die oft mit Füßen getreten wurden, ist ein weiteres Thema, das richtig schön entwickelt wurde.

Ich freue mich auf die Folgebände, bei denen ich mit den Geschichten von Bris Geschwistern Cara und Jack rechne und gespannt bin, was man noch alles über diese besondere Verbindung zwischen ihnen erfahren wird.

Ein empfehlenswerter Krimi mit christlichen Werten, den man aber gut aushalten kann und der einen ab der 1.Seite ordentlich fesselt.

Bewertung vom 25.02.2025
Flucht der Herzen
Caudill, Crystal

Flucht der Herzen


sehr gut

Wenn Geheimnisse und Täuschungsmanöver aufeinanderprallen, dann erlebt man das, was Crystal Caudill in dieser Geschichte wunderbar und höchst spannend miteinander verwoben hat.

Gefangen und ausgeliefert in der gefürchteten Clanfamilie Thorne muss Lu gute Miene zu bösem Spiel machen, stets bangend um ihr Leben und das ihres Sohnes. Während sie Fluchtpläne schmiedet, begegnet sie dem verschollenen Sohn der Familie, Andrew, der allerdings auch in die Machenschaften seiner Familie gezogen wird, hier aber auch einige andere Pläne hat. Es scheint jedoch so, als wäre seine Familie immer einen Schritt voraus.

Die Charaktere sind so interessant herausgearbeitet, dass man als Leser ziemlich oft in die Irre geführt wird, der Glaube hier aufgrund der Vergangenheit auf beeindruckende Weise zum Wirken kommt. Die Frage nach dem Verbleib von Gott während der schlimmsten Momente im Leben taucht ebenso auf, wie das Bezweifeln von Vergebung, selbst wenn die Beweggründe aus gutem Herzen kommen, die Situation aber keinen Spielraum ließ.

Mit Lu wird eine großherzige, liebenswerte Frau gezeichnet, die schon in jungen Jahren Verrat und Ausweglosigkeit kennenlernen und sich in ihr Schicksal fügen muss, obwohl sich immer mehr Verzweiflung in ihr breit macht. Sie greift nach jedem Sonnenstrahl am Horizont, bis sie auf überraschende Weise nach und nach merkt, wie Gott schon längst in ihrem Leben wirkt und Lösungen parat hält. Auf besondere Art lernt sie durch einige Personen kennen, was es bedeutet, Vergebung und damit verbunden inneren Frieden zu spüren, der ihr bei weiteren Entscheidungen behilflich ist.

Ein wundervolles Katz und Mausspiel mit hohem Spannungsfaktor und Passagen, die besonders für die Ärmsten und Benachteiligten der Gesellschaft eine großartige Botschaft enthält – warmherzig, gefühlvoll und ergreifend.

Anfangs brauchte ich ein wenig, um aufgrund der vielen Namen und Verbindungen in die Geschichte zu finden, manche Handlung mag zeitweise etwas kurios ablaufen, doch insgesamt hat mich der Schreibstil gefesselt, beeindruckt und gefühlsmäßig komplett abgeholt. Trotz der Schwere des Themas, auf das mit einer Triggerwarnung anfangs aufmerksam gemacht wird, konnte mich das Buch auch durch die passend dosierte humorvolle Art überzeugen.

Bewertung vom 24.02.2025
Was es zu beschützen gilt
Hedlund, Jody

Was es zu beschützen gilt


sehr gut

„Gott sammelt die Scherben ein, um etwas Besseres daraus zusammenzusetzen“.

Besser könnte man das bisherige Leben des jüngsten McQuaid Sprosses Dylan nicht beschreiben, der seinen Geschwistern durch sein bislang oberflächliches, rücksichtsloses Leben viel Kummer und Sorge bereitet hat. Doch durch ihre Unterstützung hat er jetzt die Chance auf ein besseres, gottgefälliges Leben, bis die junge Hebamme Catherine auftaucht und ihm seinen neugeborenen Sohn präsentiert.

Zwischen Vaterrolle und der Wiedergutmachung, die er durch den tiefen Glauben an Gott am eigenen Leib erfahren hat, lässt er sich auf eine alles verändernde Vereinbarung mit Catherine ein. Obwohl sie einige dunkle Wolken am Horizont überstehen müssen.

Mittlerweile hat man diese großherzige, stets zusammenhaltende Familie im Lauf der Buchreihe schätzen und lieben gelernt, wobei die Erwähnung von Dylan bisher eher für Kopfschütteln gesorgt hat und nicht gerade Sympathiepunkte sammeln konnte.
Allerdings muss ich gestehen, dass mir ausgerechnet seine Geschichte von allen am meisten gefallen und mich sehr berührt hat.

Es braucht manchmal nur einen kleinen Denkanstoß damit Menschen sich von Altlasten befreien können und erkennen, was wirklich im Leben zählt und dass jeder eine neue Chance verdient hat.

Vergebung, Zusammenhalt und aufrichtige Liebe ist das, was diese Reihe und die McQuaids so besonders macht und Leserherzen zum Schmelzen bringt. Auch Dylans Geschichte hat so einiges an Spannung, Überraschungen und Humor parat, ich hab das Buch sehr genossen und kann es von Herzen empfehlen.

Bewertung vom 16.01.2025
Ein Winter am Meer
Klassen, Julie

Ein Winter am Meer


ausgezeichnet

Endlich geht es weiter mit den Summers-Schwestern und ihrer verwitweten Mutter. Nachdem sich der Herzog mit Frau und Kind nebst Geleit in Sidmouth angekündigt hat, haben auch die verbliebenen 3 Schwestern – Sarah, Emily und Georgie einiges zu tun, um einen Teil der königlichen Angestellten unterbringen zu können. So ziehen schon bald der Schatzmeister During, der Hilfskoch und Konditor Bernardi und der Privatsekretär James ein und bringen frischen Wind in die Gästepension.

Während Emily versucht, ihre Träume vom Schreiben zu verwirklichen, geht Sarah voll in ihrer Rolle als älteste, verantwortliche Schwester auf, während Wirbelwind Georgie auf burschikose Art ihr Herz gern auf der Zunge trägt.

Die Begegnung mit alten Bekannten hat eben so viel Freude bereitet, wie die Entwicklung mitzuerleben, die die Geschwister inklusive der verheirateten Zwillingsschwester Viola gemacht haben.

Es gibt einige Vorkommnisse, schicksalhafte Begegnungen und Verläufe und auch die Liebe kommt hier nicht zu kurz, die auch so manche Überraschung parat hält.

Die Szenen wechseln, was die Geschichte noch lebendiger macht und man so Einblicke in Erlebnisse der Familie Summers erhält.

So grundverschieden sie alle sind, so unperfekt das Leben mit all seinen Herausforderungen verläuft und so verzweifelt manche Situation sein mag, alle durchleben eine charakterliche Entwicklung, müssen Entscheidungen treffen, die nicht immer leicht sind und wo es darauf ankommt, wem man mehr vertraut und ob Gott eine wichtige Rolle hierbei spielt. Diese sanfte, gefühlvolle Art des Lerneffekts hat mir sehr gefallen.

Mit James erlebt man eine Persönlichkeit, die durch so viele kleine Details und liebenswerte Aufmerksamkeiten zeigt, wie tief sein Vertrauen zu Gott ist, obwohl auch er mit Unzulänglichkeiten zu kämpfen hat.

Genau dadurch wird hier das Thema Glauben auf eine ganz besondere Weise dargestellt, weil es die vielen Kleinigkeiten sind, die verstehen helfen, wie Gebete erhört werden und Gottvertrauen hilft, sich nicht von Schlechtem beeinflussen zu lassen, denn Gott hat den Überblick und lässt niemanden allein.

Für mich ganz besonders war die Versorgung und der Umgang mit den Bewohnern des Armenhauses und welchen Lerneffekt auch Höhergestellte erhielten. Vor Gott sind wir alle gleich und das wurde sehr berührend dargestellt.

Ein Buch, das ich von Anfang bis Ende genossen habe und gerne ein Empfehlung für diese Reihe ausspreche. Auch wenn es jetzt wieder Warten heißt, bis wir wieder nach Sidmouth reisen dürfen, aber das Warten lohnt sich. Für mich eine begnadete Autorin, die einfach weiß, wie historische Romanzen mit christlichen Elementen verwoben werden können und dabei das Herz des Lesers erreichen und berühren.

Auch der 2.Teil ein Herzensbuch und Lesehighlight – 5 Sterne voll verdient

Bewertung vom 05.11.2024
Das Echo vergessener Bücher
Davis, Barbara

Das Echo vergessener Bücher


gut

Zwei ganz besondere gebundene Bücher geraten in die Hände der Buchhändlerin und Restauratorin Ashlyn. Hierin enthalten sind wie in Tagebuchform die tragische Liebesgeschichte von Hemi und Belle, die jeweils ihre eigene Version des Werdegangs schildern. Fasziniert von diesen Eindrücken beschließt Ashlyn, herauszufinden, um wen es sich handelt, was wirklich passiert ist und ob ein Happy End möglich war.
In zwei Zeitebenen erlebt man sowohl in den 80er Jahren die hartnäckigen Nachforschungen Ashlyns, die aufgrund einer medizinisch bestätigten Fähigkeit einen speziellen Bezug zu Büchern hat, was mich allerdings am meisten gestört hat, denn dieses Phänomen hätte nicht sein müssen und hat mich anfangs überlegen lassen, ob ich die Geschichte weiterlese.
Dazwischen wandert man in die jeweiligen Buchauszüge zurück in die 40er Jahre, das Kennenlernen des geheimnisvollen Hemi und seiner Belle, deren Geheimnisse, die vielen Missverständnisse und eine Reihe von Intrigen und familiären dramatischen Entscheidungen, die ihr Leben durcheinander würfeln und zu der großen Frage des WARUMS führen.

Die Erlebnisse von Hemi und Belle nehmen den Hauptteil der Geschichte in Anspruch, während Ashlyns persönliche Lebensgeschichte eher am Rande erwähnt wird, obwohl gerade sie trotz ihrer manchmal etwas beharrlichen Art Licht ins Dunkel bringt und etwas ins Rollen bringt, mit dem keiner gerechnet hat, auch ich als Leserin. Genau das hat mich fasziniert, wie zwei persönliche Erzählungen ineinanderlaufen und in der Zeit von Ashlyn ihren Höhepunkt erreichen. Dabei bleibt der Spannungsbogen hoch, auch wenn es mir stellenweise etwas zu aufwühlend und dramatisch war und ich immer wieder dachte, nur etwas mehr Kommunikation und weniger Wut hätte so viel Leid ersparen können.

Aber genau darum soll es gehen – was Vergebung ausmacht, loslassen von verletzten Gefühlen, aufgestauter Wut und Stolz, damit man auch zwischen den Zeilen erkennt, worum es im Leben wirklich geht.

Diese Tagebücher sind auf eine Weise lebendig geworden, die wie Echos in längst vergangene Zeiten reichen, verletzlich, hoffnungslos und großem Herzschmerz, aber dennoch voller Sehnsucht, Wünschen und Gefühlen.

Während die Auszüge der Bücher in der Ich-Form geschrieben sind, werden Ashlyns Erlebnisse in der Beobachterperspektive erzählt, die auch mit Gedankensplittern von ihr eingeleitet werden, diese Variante hat mir auch gut gefallen und hat auch eine Menge Abwechslung gebracht.

Ein Buch, das anders als erwartet ist, an einigen Stellen sehr dramatisch und bedrückend, wo ich mir zwischendurch etwas mehr heitere Einlagen gewünscht hätte und auch besagtes Phänomen bei Ashlyn störend fand, so war die Geschichte ansonsten herzzerreißend und eigen, auf eine ungewöhnliche, überraschende Art, die ich so bisher noch nicht gelesen habe.

Bewertung vom 04.11.2024
Die Pädagogin der glücklichen Kinder / Bedeutende Frauen, die die Welt verändern Bd.23
Baldini, Laura

Die Pädagogin der glücklichen Kinder / Bedeutende Frauen, die die Welt verändern Bd.23


gut

Es gab schon so manche Romanbiographie über tapfere, unerschrockene Frauen, die etwas bewegt haben. In diesem Teil, mittlerweile Teil 23, geht es um das Leben und Wirken der Emmi Pikler- einer Pädagogin und Kinderärztin im Zeitraum der goldenen 20er Jahre und dem 2.Weltkrieg.

Ich habe bisher noch gar nichts von dieser unermüdlichen Frau gehört, weshalb ich sehr neugierig auf dieses Werk war. Als Jüdin unter der Herrschaft des ungarischen Diktators Miklos Horthy musste sie aufgrund der steigenden Anfeindungen ihr Studium in Wien absolvieren, wo sie mit bedeutenden Persönlichkeiten in der Kindermedizin und Pädagogik zusammengearbeitet und von ihnen gelernt hat.
All dieses Wissen mit dem Wunsch, ihre eigenen Kinder zu selbstständigen, nach ihren Fähigkeiten wachsenden Individuen zu erziehen, lernt sie hier auch ihren künftigen Ehemann kennen, der sich allerdings gegen das Regime Horthys auflehnt und sich im Untergrund den Kommunisten angeschlossen hat. Eine Gefahr, die Emmi besonders in den 30er Jahren während der Machtergreifung Hitlers zu spüren bekommt und schon bald um ihr Leben bangen muss.

Schicksalsschläge, Spott, Missgunst und etliche Gefahren hinterlassen Spuren im Leben dieser kämpferischen Frau, die sehr streng mit sich selbst ist und auch in der eigenen Kindererziehung schnell merkt, dass Vorstellungen und Pläne nicht immer mit der Realität übereinstimmen. Dabei wird sie aber von lieben Menschen begleitet, die ihr in den schwersten Stunden zur Seite stehen, alte wie neue Bekannte. Alle tragen zu einer Biographie bei, die die Autorin interessant, detailliert mit ein paar fiktiven Extras verpackt hat.

Manchmal war mir Emmi etwas zu ehrgeizig, zu verbissen und dickköpfig, besonders nach dem schweren Schicksalsschlag fand ich ihr Verhalten befremdlich, besonders gegenüber ihrer Familie.
Ebenso wie einige etwas widersprüchliche Ansichten, in denen sie zeitweise auch anders agiert hat, als sie es all den Eltern vermittelt hat. Der Schluss war mir etwas zu abrupt, auch wenn die Autorin noch ein paar Sätze im Nachwort zu Emmi und ihrem Lebenswerk schreibt.

Von der Idee her interessant, ich mag es immer gerne, historische Persönlichkeiten und ihre Lebenswerke kennenzulernen, aber hier war es mir oft sehr trocken und ich konnte nicht so recht mit Emmi und ihrem Ehemann György warm werden, zu schnell verlief mir ihr Kennenlernen und die Einblicke in ihre Ehe waren teilweise sehr ernüchternd ebenso wie ihre Auffassung der Behandlung von Kindern zwar aufschlussreich, allerdings an verschiedenen Stellen unverständlich.

Bewertung vom 29.10.2024
Wir treffen uns zwischen den Zeilen wieder
Deese, Nicole

Wir treffen uns zwischen den Zeilen wieder


ausgezeichnet

So viel Zerbrechlichkeit in einer Geschichte, die Chance auf einen Neubeginn, voller Hoffnung und Zuversicht. Genau so geht es Joel, der beste Jugendfreund von Ingrid und Cece, die so viel miteinander verbunden hat. Doch der plötzliche Tod Ceces bringt viel an die Oberfläche, was besonders Ingrid gern weiter begraben hätte, viel zu tief sind die Schuldgefühle und Ängste.

Doch als Lektorin mit einer Konzentrationsblockade bleibt ihr nicht viel übrig, als das Angebot Joels anzunehmen, in Ceces Heimatort zu kommen und dort nach dem verschwundenen Manuskript zu suchen, das die Erfolgsreihe zum Abschluss bringt und ihren Job rettet. Doch das, was sie dort erwartet, ist etwas völlig anderes und sie hat nicht damit gerechnet, dass Cece eine ganz eigene Geschichte schreibt, die wie ein Pflaster all die Herzenswunden versorgen soll, die durch Missverständnisse und unausgesprochenes entstanden sind.

Trotz all des Herzschmerzes in dieser besonderen Geschichte erlebt man gleichzeitig so viel Gefühl, Verbundenheit und die Echtheit von Freundschaft. Nach und nach wird auch der christliche Aspekt mit eingearbeitet und all die seelischen Risse, die besonders Ingrid durch all das Erlebte bewältigen muss, werden durch wundervolle Menschen versorgt. Menschen, die so herzensgut sind, ohne Vorurteile, mit viel Geduld und einem starken Glauben, der auch gelebt wird. So viele Situationen, die mich sehr berührt haben, weil es einerseits authentisch, dennoch ungezwungen und zu Herzen gehend verlaufen ist.

Was mich richtig begeistert hat, war nicht die Suche nach Schuld oder Vorwürfen, sondern nach dem Guten im Menschen und der nötigen Hilfestellung. Dabei gibt es so wunderschöne Vergleiche und Zitate, die auch zu etlichen Bibelpassagen passen.

Für mich ein weiteres Buch einer Autorin, die es versteht, aus dem Leben gegriffenes in einer Art zu vermitteln, die nachdenklich stimmt, berührt, unter die Haut geht und gleichzeitig so viel Gefühl, Wärme und Wohlfühlatmosphäre vermittelt. Ich konnte mit jeder Person mitfühlen, habe mit den drei Freunden gelacht, geweint, in Erinnerungen geschwelgt und es genossen, wie wendungsreich alles verlaufen ist.

Noch ein Highlightbuch der Autorin, die zu meinen Lieblingsautorinnen gehört.

Bewertung vom 17.10.2024
Nur noch eine Geschichte, Pia!
Emerson, Perry

Nur noch eine Geschichte, Pia!


gut

Wie süß kann ein Cover sein. Angetan von der Aufmachung des Buches wollte ich gerne wissen, was für Geschichten die Pia denn so begeistert liest.

Die Illustrationen ziehen sich sehr süß über jede Seite und die beiden Hasen Pia und Ben sind auch niedlich dargestellt.

Inhaltlich geht es um die lesebegeisterte Pia und den kleinen Wusel Ben, der nichts anderes will, als mit Pia spielen und toben, schließlich sind Bücher total langweilig. Nachdem Pia ihn auch noch als klein bezeichnet, fühlt er sich in seiner Ehre gepackt und schnappt sich heimlich ein Buch.

Das, was Bücher manchmal auslösen und wie man das Lesen gestalten kann, zeigen Ben und Pia auf verschiedene Weise, auch wie man seine eigene Geschichte schreiben kann. Allerdings geht nicht alles reibungslos und die beiden müssen lernen, wie man sich arrangiert und verträgt. Denn gemeinsam ist immer besser als alleine.

Ich fand den Grundgedanken dieses Buches total niedlich, allerdings muss man hier, anders als erwartet, ein wenig um die Ecke denken, wenn man den christlichen Gedanken dabei entdecken möchte. Es ist schön mit Kindern über das Lernen mit Büchern, Kreativität zu sprechen aber auch das Miteinander und Vertragen, aber da hätte ich bei einem Buch aus einem christlichen Verlag etwas mehr Lerneffekt mit biblischem Gedanken gewünscht. Hierbei sind mir ein paar Möglichkeiten eingefallen, die man den Kindern auch schön in Verbindung mit Gottes Gedanken erklären kann, die hier leider fehlten.

Ansonsten ein süßes Kinderbuch, schön illustriert und zeigt gleichzeitig eine Geschichte aus dem Alltag, die sich mit Sicherheit in vielen Kinderzimmern abspielen wird und in der sich die Kinder gut wiederfinden.

Bewertung vom 15.10.2024
Hortensientage
Inusa, Manuela

Hortensientage


gut

Angetan von dem Buchcover, dem Titel und der Inhaltsbeschreibung wollte ich unbedingt mehr über die persönliche Geschichte der Großeltern der Autorin erfahren. Wer hat schon die Möglichkeit, so viele schöne Gelegenheiten nutzen zu können, wie es Manuela mit ihren Großeltern konnte. Erinnerungen festzuhalten ist etwas ganz Besonderes und deshalb wollte ich dieses Buch sehr gern lesen.

Immer mittwochs besucht Ela ihre Oma Lisa, die seit einiger Zeit im Seniorenheim leben muss. Immer hilfsbereit und fröhlich, einen guten Witz oder einen lustigen Schwenk aus der Vergangenheit auf den Lippen, während sie beide in Erinnerungen schwelgen. Bislang kennt Ela allerdings nur die guten Seiten, doch nach und nach lernt sie auch die traurigen Zeiten kennen, die ihre Großeltern überstehen mussten.
So schwenkt man zwischen den Abläufen im Pflegeheim, den jeweiligen Mitbewohnern dort und dem, was Oma Lisa alles so erlebt und der Zeit der Erinnerung.

An sich finde ich die Idee wirklich schön, auch wenn es etwas sehr Persönliches ist, was man mit der Öffentlichkeit teilt. Einige Rückblicke sind auch sehr emotional, allerdings fiel es mir schwer, gefühlsmäßig eintauchen zu können, weil diese Reisen in die Vergangenheit oft sehr kurz waren und der Part im Seniorenheim einen viel größeren Teil der Geschichte einnahm, der allerdings oft mit vielen Wiederholungen gespickt war. Auch die Art, wie Ela versucht, an die weniger schönen Erinnerungen zu kommen, fand ich bei all der Liebe zu ihren Großeltern manchmal etwas unpassend und aufdringlich. Ebenso wie die häufig einfließende Eigenwerbung für die eigenen Bücher. Das hat mir leider nicht so sehr gefallen.

Man spürt die Liebe der Enkeltochter zu ihren Großeltern, das wird auch immer wieder betont, allerdings fehlte mir hier dieser Spannungsbogen, den man angesichts der anfänglichen Weigerung der Oma über die Vergangenheit zu sprechen erwartet hat. Das, was dabei herauskam war zwar süß und nett zu lesen, aber auch leider nicht mehr.

Es ist schön, dass die Autorin Einblicke von sich, ihrer Familie und dem Leben ihrer Großeltern mit den Lesern teilt, aber der Funke ist für mich dabei nicht wirklich übergesprungen.