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Märchens Bücherwelt
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Wolfenbüttel

Bewertungen

Insgesamt 239 Bewertungen
Bewertung vom 26.03.2025
Ein Stiefel kommt selten allein
Witemeyer, Karen

Ein Stiefel kommt selten allein


ausgezeichnet

Herrlich lustig, unterhaltsam und rasant entführt uns die Autorin in ihrer vertrauten, humorvollen und charmanten Art in einen Roman aka Aschenputtel im Wilden Westen. Ja schon beim Titel musste ich schmunzeln, hat er mich doch sofort an dieses Märchen erinnert und gleich zu Beginn und am Ende passte es auf Cowboy meets Prinzessin Art perfekt, obwohl auch das Schloss gegen eine Rinderfarm ausgetauscht wurde.

Eine etwas kopflose Entscheidung von Asher Ellis, einem fleißigen, gerechtigkeitsliebenden jungen Mann, die er aufgrund seiner Liebe zu seinen Stiefbrüdern und Stiefmutter trifft, bringt ihn in arge Schwierigkeiten, denn die Betroffenen sind keine anderen als der größte Rinderbaron Eli Dearing und seine Kinder Clint und Samantha. Letztere kann ziemlich eigensinnig und impulsiv sein, hat aber auch ein großes, hilfsbereites Herz.

Während Ashers Gewissen schlägt, sehen sich alle bald noch viel ernsteren Problemen gegenüber, die sich mit fortlaufender Handlung fast schon überschlagen und das Leben von allen erheblich verändert.
Und auch hier hatte man wieder das Gefühl, als wäre man Teil der Handlung, mitten im Geschehen und konnte hautnah miterleben, was sich alles abspielt und welche Wendungen die Geschichte nimmt.

Was mir richtig gut gefallen hat, waren die eingefügten Bibelverse, Gespräche mit Gott, aber auch persönliche unglaublich schöne, bedeutende Überlegungen, die so perfekt auf die Handlung abgestimmt waren und absolut aus dem Herzen herauskamen und damit der Geschichte auch die nötige Ernsthaftigkeit und Tiefe gaben. Genuss pur von Anfang bis Ende und ganz ehrlich: Ich hätte auch Glasschuh gegen Cowboystiefel getauscht, denn die Entwicklung dieser Geschichte hat mir unglaublich gut gefallen, weil es kein Zufall und nicht klischeehaft war.

Es gab etliche Hürden und Sorgen zu überwinden, die aber durch Vertrauen, Geduld, echter Freundschaft, Hilfsbereitschaft und Gottes Hilfe gemeistert werden konnten, auch wenn das Leben nicht immer wie geplant läuft.
Dabei gab es auch eine Reihe von Nebenfiguren, die mir sehr ans Herz gewachsen sind, besonders Mama Bess, Mrs.Stewart und Tante Regina, die einfach das Herz am richtigen Fleck hatten und sich ihr Glauben durch Taten bemerkbar gemacht hat, wovon wieder andere profitieren konnten.

Ein wieder mal lesenswerter Roman mit schönem Lernfaktor – für mich aufgrund der unerwarteten Handlung und der Art wie Probleme und Gefahren verarbeitet wurden ein absolutes Lesehighlight.

Bewertung vom 19.03.2025
Auf Flügeln getragen
Scott McDaniel, Rachel

Auf Flügeln getragen


ausgezeichnet

Um den egoistischen Anforderungen Ihres hartherzigen Vaters Genüge zu tun und ihre kränkliche Schwester zu schützen, willigt Geneva Ashcroft in die arrangierte Ehe mit dem Zeitungsbesitzer und Piloten Warren Hayes ein. Ihre gemeinsame Liebe zu Flugzeugen ist nur von kurzer Dauer, denn Warren verunglückt bei einer Flugvorführung. Plötzlich gerät sie selbst unter Mordverdacht und reist inkognito als Stella von Flugshow zu Flugshow, um den Freund ihres Mannes zu finden, der ebenfalls dabei ist, das Unglück aufzuklären und einige Beweise gesammelt hat, wodurch etliche weitgreifende Geheimnisse ans Licht kommen, die eine immer größer werdende Gefahr darstellen.

Als Leser begleitet man sie bei ihren Ermittlungen, während man zwischendurch immer wieder Rückblicke in die Zeit ihres Kennenlernens erhält. Aufgrund der Erzählung aus Stellas Sicht wirkt der Roman viel intensiver und man erlebt eine gefühlsmäßige Achterbahnfahrt, die so viel Kurven, Tempo und Geschwindigkeit aufnimmt, dass man Seite für Seite aufsaugt, wie der Schwamm eines Verdurstenden.

Die offene, direkte und gleichzeitig humorvolle Art Stellas hat mir sehr gefallen, gerade zu einer Zeit, die für Frauen der gehobenen Gesellschaft mit den starren Regeln und Anforderungen eine große Herausforderung waren. Sich beugen oder die Konsequenzen tragen war die Devise und doch hat sich die Begegnung mit dem aufmerksamen, warmherzigen und charmanten Warren als glückliche Fügung herausgestellt, bis ihr Glück ein jähes Ende findet. Was mir ganz besonders gefiel, waren die Kontraste der Charaktere, die nach und nach zeigen, was das eigene Verhalten bewirken oder auch anrichten kann und was für eine Rolle Geduld, Vertrauen, Vergebung, aufrichtige Liebe und Zuneigung spielen.

Für mich ist dieses Buch ein Roman der Spitzenklasse. Gleich der Einstieg und der anfängliche Überraschungseffekt, mit dem ich aufgrund des Klappentextes so gar nicht gerechnet habe, waren wie ein Paukenschlag und absolut genial gemacht.

Mit einem gut gelungenen Crimeanteil erfolgt die Suche nach den Motiven und der Aufklärung und ich hab das Buch von der ersten Seite bis zum genialen Finale geliebt und genossen. Dabei ist der Glaube dezent aber doch wirkungsvoll mit eingearbeitet, was dem Titel eine zusätzliche Bedeutung gibt.

Das Buch ist für mich ein Highlight der besonderen Klasse und ich hoffe sehr, dass wir noch viele weitere Bücher der Autorin zu lesen kriegen.

Bewertung vom 13.03.2025
Die Tochter des Leuchtturmwächters
Cox, Amanda

Die Tochter des Leuchtturmwächters


ausgezeichnet

Inhalt: Joey Harris übernimmt nach einem herben Tiefschlag in ihrer Heimatstadt den Auftrag, einen stillgelegten Leuchtturm zu sanieren. Obwohl sie an ihrem neuen Wirkungsort auch erst mit Gegenwind zu kämpfen hat, so hat sie bei dem neuen Besitzer Walt einen Stein im Brett. Nach und nach kommt sie hinter die Gründe, was er mit diesem Leuchtturm verbindet und wie Pflicht und Schuld eng zusammenhängen.

Schon die ersten beiden Romane der Autorin haben mich sehr berührt, weil sie so tiefgründig, gefühlvoll, ausdrucksstark und emotional sind. Auch dieser hier gefiel mir sehr, obwohl er nochmal völlig anders, ruhiger, sanfter und doch absolut realitätsnah ist. Er lebt mehr durch die verschiedenen Persönlichkeit, die mir auf ihre ganz eigene Art unglaublich gut gefallen haben. Nicht nur durch Walts Geschichte, sondern auch durch Joeys Familie erlebt man auf verschiedene Weise, was es bedeutet, Geduld, Güte, inneren Frieden und Vergebung zu finden, auch wenn dies viel Zeit und Raum braucht. Nicht alles ist so offensichtlich und Missverständnisse sorgen für Entwicklungen, die das Schicksal auf Umwege schickt, bis man merkt, dass Gott trotzdem seinen ganz eigenen Zeitplan hat.

Ich konnte mich sowohl in die Umgebung als auch die Charaktere sofort hineinversetzen, es war, als begleite man die Personen auf ihren unterschiedlichen Wegen und ist natürlich gespannt, was sich hinter all den Geheimnissen und Spukgeschichten wirklich verbirgt, wobei man so manche Zeitreise in die Vergangenheit durchlebt.

Wenn es auch nicht ganz so emotional wie die Vorgängerbände war, so hab ich das Buch genossen, hab ebenso gelitten, die Verzweiflung und den Schmerz gespürt, aber auch gelacht und mich gefreut, wenn es so manchen Überraschungseffekt gab, der nicht unbedingt immer absehbar war.

Die sich anbahnende Romanze war auch realitätsnah und hat sich ebenso wie der Glaube ganz dezent und unaufdringlich in die Geschichte gefügt, so dass es ein rundum Wohlfühlpaket war, was mir schöne Lesestunden bereitet und sich für mich zu einem Lesehighlight entwickelt hat.

Bewertung vom 05.03.2025
Denk daran, ich bin immer bei dir
Lucado, Max

Denk daran, ich bin immer bei dir


ausgezeichnet

Einfühlsam, berührend und nachdenklich stimmend erlebt man die Geschichte in der sich so viel Liebe, Wärme und Geborgenheit zeigt.

Das Cover mit den sanften Farben und dem großen und dem kleinen Bären hat mich sofort angesprochen. Der Titel dazu macht neugierig und man möchte gerne erfahren, was der Bär dem Kind mit auf den Weg geben möchte.
Auf insgesamt 32 Seiten wird man durch viele Alltagssituationen eines Kindes geführt, wobei es auch mal ängstlich, einsam, traurig oder entmutigt sein kann oder ihm vielleicht sogar zum Weinen zumute sein mag.

Der Zuspruch des Bären, dass das ganz normal ist, dass man sich so fühlen kann und darf, ist total berührend. Egal ob es gute oder nicht so schöne Erlebnisse gibt, das Bärenjunge wird daran erinnert, dass es nie alleine ist und immer jemanden an seiner Seite hat, der es beschützt, den Kummer teilt oder auch mal in den Arm genommen wird.
Zusätzlich wird es ermutigt, sich Gott anzuvertrauen, der rund um die Uhr erreichbar ist, er zuhört, wenn man betet und jedes seiner Geschöpfe sieht und sehr liebt.

Dargestellt durch den großen Bären kann jeder in diese Vertrauensrolle schlüpfen - ob Eltern, Großeltern, Onkel, Tante, Nichte, Neffe oder bester Freund, der seinem Lieblingsbärchen eine Freude bereiten möchte. Dieses Versprechen, immer für denjenigen da zu sein wird noch gestärkt, durch den Hinweis, dass auch Gott diese Vertrauensperson sein kann und das Kind dadurch erlebt, wie wundervoll er sich auch um die ganz Kleinen kümmert und immer für sie da ist.

Die Widmung vorne macht es dann gleich noch persönlicher und ist eine schöne Geschenkidee.
Die Illustrationen sind so liebevoll und herzerwärmend gezeichnet, Seite für Seite genießt man die Umgebung des Kindes, seine Erlebnisse und wie der Bär auf das Junge reagiert und sich Zeit nimmt.

Die Alterseinstufung von 3 Jahren passt, es eignet sich durch eine gut gewählte Schriftgröße prima zum Vorlesen oder auch zum Selbstlesen und bietet wundervolle Gesprächsmöglichkeiten, um herauszufinden, was das eigene Kind empfindet oder vielleicht auch traurig oder einsam macht.

Ich kann das Buch von Herzen empfehlen und es verdient volle 5 Sterne!

Bewertung vom 04.03.2025
Wer das Feuer schürt
Hannon, Irene

Wer das Feuer schürt


sehr gut

Dieser Auftaktband ist ein gelungener romantischer Spannungsroman, der so einige Überraschungseffekte zu bieten hat. Gleich der Prolog startet schon mit einem Brandanschlag aus Sicht des Täters selbst, was einem die Haare zu Berge stehen lässt aufgrund der Abgebrühtheit.

Während man dann immer wieder zwischen den perfiden Gedankenspielen des Täters und der Handlung um die Mordermittlungen etlicher Opfer wechselt, nimmt der Roman nach und nach an Fahrt auf.
Der motivierten und ehrgeizigen Brandermittlerin Bri Tucker wird Special Agent Marc Davis an die Seite gestellt, als sie im Mordfall ihres ehemaligen Kollegen ermittelt, der ihr kurz vor seinem Tod noch etwas wichtiges mitteilen wollte.

Für beide ist die Situation nicht gerade leicht, denn persönliche Umstände haben dazu geführt, dass ihr beruflicher Werdegang diesen Verlauf nahm und beide ziemlich mit ihrer Vergangenheit zu kämpfen haben. Allerdings spüren sie auch eine gewisse Anziehungskraft, was mir anfangs ein wenig zu hollywoodmäßig verlief, sich dann im Lauf der Geschichte aber vom äußeren Schein zu vielen kleinen Details in Bezug auf Charakter, Persönlichkeit und Empfindungen veränderte, was mir wesentlich besser gefiel.

Was ich absolut raffiniert fand, war das Auftreten von zwei Tätern, was natürlich ordentlich Spannung aufgebaut hat, aber einen völlig anderen Verlauf als erahnt nimmt und mit einem heftigen Paukenschlag endet, mit dessen Verlauf ich so nicht gerechnet habe, auch wenn der Leser doch recht schnell erfährt, um wen es sich handelt und warum. Doch bis auch die Ermittler darauf kommen, nimmt der Spannungszug noch einiges an Fahrt auf, wobei man auch immer mehr aus dem Privatleben erfährt, was doch so einiges an Raum der Geschichte einnimmt.
Für den Einstieg in diese Reihe waren mir die Erlebnisse bei so vielen Personen zeitgleich etwas zu viel auf einmal. Zu viel persönliches Drama, was zwar zum Teil der Handlung dient, mir aber insgesamt etwas vollgestopft vorkam, weil der Roman auch mit weniger spannend genug gewesen wäre.

Marcs Großmutter, liebevoll Nan genannt, hat mir mit ihrer sanften, gutmütigen Art sehr gefallen, ihre Gedankengänge und ihr großer Glaube waren ansteckend und haben mich oft innehalten und darüber nachdenken lassen.

Extrem berührt hat mich auch ein ganz besonderer Brief am Ende des Buches, bei dem ich einen ziemlichen Kloß im Hals hatte und damit das Buch zu einem schönen Abschluss gebracht hat, auch wenn es hier auch wieder ein kleines bisschen kitschig, aber auf gute Art wurde.

Das Thema Vergebung nimmt in diesem Buch einen großen Stellenwert ein, denn dieses Wort ist leichter gesagt als getan, weil es bei manchen Taten schwer ist, barmherzig zu sein und Vergebung aus dem Herzen heraus zu erweisen. Auch Vertrauen, das so oft verletzt wurde aufzubauen und Gefühle zuzulassen, die oft mit Füßen getreten wurden, ist ein weiteres Thema, das richtig schön entwickelt wurde.

Ich freue mich auf die Folgebände, bei denen ich mit den Geschichten von Bris Geschwistern Cara und Jack rechne und gespannt bin, was man noch alles über diese besondere Verbindung zwischen ihnen erfahren wird.

Ein empfehlenswerter Krimi mit christlichen Werten, den man aber gut aushalten kann und der einen ab der 1.Seite ordentlich fesselt.

Bewertung vom 25.02.2025
Flucht der Herzen
Caudill, Crystal

Flucht der Herzen


sehr gut

Wenn Geheimnisse und Täuschungsmanöver aufeinanderprallen, dann erlebt man das, was Crystal Caudill in dieser Geschichte wunderbar und höchst spannend miteinander verwoben hat.

Gefangen und ausgeliefert in der gefürchteten Clanfamilie Thorne muss Lu gute Miene zu bösem Spiel machen, stets bangend um ihr Leben und das ihres Sohnes. Während sie Fluchtpläne schmiedet, begegnet sie dem verschollenen Sohn der Familie, Andrew, der allerdings auch in die Machenschaften seiner Familie gezogen wird, hier aber auch einige andere Pläne hat. Es scheint jedoch so, als wäre seine Familie immer einen Schritt voraus.

Die Charaktere sind so interessant herausgearbeitet, dass man als Leser ziemlich oft in die Irre geführt wird, der Glaube hier aufgrund der Vergangenheit auf beeindruckende Weise zum Wirken kommt. Die Frage nach dem Verbleib von Gott während der schlimmsten Momente im Leben taucht ebenso auf, wie das Bezweifeln von Vergebung, selbst wenn die Beweggründe aus gutem Herzen kommen, die Situation aber keinen Spielraum ließ.

Mit Lu wird eine großherzige, liebenswerte Frau gezeichnet, die schon in jungen Jahren Verrat und Ausweglosigkeit kennenlernen und sich in ihr Schicksal fügen muss, obwohl sich immer mehr Verzweiflung in ihr breit macht. Sie greift nach jedem Sonnenstrahl am Horizont, bis sie auf überraschende Weise nach und nach merkt, wie Gott schon längst in ihrem Leben wirkt und Lösungen parat hält. Auf besondere Art lernt sie durch einige Personen kennen, was es bedeutet, Vergebung und damit verbunden inneren Frieden zu spüren, der ihr bei weiteren Entscheidungen behilflich ist.

Ein wundervolles Katz und Mausspiel mit hohem Spannungsfaktor und Passagen, die besonders für die Ärmsten und Benachteiligten der Gesellschaft eine großartige Botschaft enthält – warmherzig, gefühlvoll und ergreifend.

Anfangs brauchte ich ein wenig, um aufgrund der vielen Namen und Verbindungen in die Geschichte zu finden, manche Handlung mag zeitweise etwas kurios ablaufen, doch insgesamt hat mich der Schreibstil gefesselt, beeindruckt und gefühlsmäßig komplett abgeholt. Trotz der Schwere des Themas, auf das mit einer Triggerwarnung anfangs aufmerksam gemacht wird, konnte mich das Buch auch durch die passend dosierte humorvolle Art überzeugen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 24.02.2025
Was es zu beschützen gilt
Hedlund, Jody

Was es zu beschützen gilt


sehr gut

„Gott sammelt die Scherben ein, um etwas Besseres daraus zusammenzusetzen“.

Besser könnte man das bisherige Leben des jüngsten McQuaid Sprosses Dylan nicht beschreiben, der seinen Geschwistern durch sein bislang oberflächliches, rücksichtsloses Leben viel Kummer und Sorge bereitet hat. Doch durch ihre Unterstützung hat er jetzt die Chance auf ein besseres, gottgefälliges Leben, bis die junge Hebamme Catherine auftaucht und ihm seinen neugeborenen Sohn präsentiert.

Zwischen Vaterrolle und der Wiedergutmachung, die er durch den tiefen Glauben an Gott am eigenen Leib erfahren hat, lässt er sich auf eine alles verändernde Vereinbarung mit Catherine ein. Obwohl sie einige dunkle Wolken am Horizont überstehen müssen.

Mittlerweile hat man diese großherzige, stets zusammenhaltende Familie im Lauf der Buchreihe schätzen und lieben gelernt, wobei die Erwähnung von Dylan bisher eher für Kopfschütteln gesorgt hat und nicht gerade Sympathiepunkte sammeln konnte.
Allerdings muss ich gestehen, dass mir ausgerechnet seine Geschichte von allen am meisten gefallen und mich sehr berührt hat.

Es braucht manchmal nur einen kleinen Denkanstoß damit Menschen sich von Altlasten befreien können und erkennen, was wirklich im Leben zählt und dass jeder eine neue Chance verdient hat.

Vergebung, Zusammenhalt und aufrichtige Liebe ist das, was diese Reihe und die McQuaids so besonders macht und Leserherzen zum Schmelzen bringt. Auch Dylans Geschichte hat so einiges an Spannung, Überraschungen und Humor parat, ich hab das Buch sehr genossen und kann es von Herzen empfehlen.

Bewertung vom 16.01.2025
Ein Winter am Meer
Klassen, Julie

Ein Winter am Meer


ausgezeichnet

Endlich geht es weiter mit den Summers-Schwestern und ihrer verwitweten Mutter. Nachdem sich der Herzog mit Frau und Kind nebst Geleit in Sidmouth angekündigt hat, haben auch die verbliebenen 3 Schwestern – Sarah, Emily und Georgie einiges zu tun, um einen Teil der königlichen Angestellten unterbringen zu können. So ziehen schon bald der Schatzmeister During, der Hilfskoch und Konditor Bernardi und der Privatsekretär James ein und bringen frischen Wind in die Gästepension.

Während Emily versucht, ihre Träume vom Schreiben zu verwirklichen, geht Sarah voll in ihrer Rolle als älteste, verantwortliche Schwester auf, während Wirbelwind Georgie auf burschikose Art ihr Herz gern auf der Zunge trägt.

Die Begegnung mit alten Bekannten hat eben so viel Freude bereitet, wie die Entwicklung mitzuerleben, die die Geschwister inklusive der verheirateten Zwillingsschwester Viola gemacht haben.

Es gibt einige Vorkommnisse, schicksalhafte Begegnungen und Verläufe und auch die Liebe kommt hier nicht zu kurz, die auch so manche Überraschung parat hält.

Die Szenen wechseln, was die Geschichte noch lebendiger macht und man so Einblicke in Erlebnisse der Familie Summers erhält.

So grundverschieden sie alle sind, so unperfekt das Leben mit all seinen Herausforderungen verläuft und so verzweifelt manche Situation sein mag, alle durchleben eine charakterliche Entwicklung, müssen Entscheidungen treffen, die nicht immer leicht sind und wo es darauf ankommt, wem man mehr vertraut und ob Gott eine wichtige Rolle hierbei spielt. Diese sanfte, gefühlvolle Art des Lerneffekts hat mir sehr gefallen.

Mit James erlebt man eine Persönlichkeit, die durch so viele kleine Details und liebenswerte Aufmerksamkeiten zeigt, wie tief sein Vertrauen zu Gott ist, obwohl auch er mit Unzulänglichkeiten zu kämpfen hat.

Genau dadurch wird hier das Thema Glauben auf eine ganz besondere Weise dargestellt, weil es die vielen Kleinigkeiten sind, die verstehen helfen, wie Gebete erhört werden und Gottvertrauen hilft, sich nicht von Schlechtem beeinflussen zu lassen, denn Gott hat den Überblick und lässt niemanden allein.

Für mich ganz besonders war die Versorgung und der Umgang mit den Bewohnern des Armenhauses und welchen Lerneffekt auch Höhergestellte erhielten. Vor Gott sind wir alle gleich und das wurde sehr berührend dargestellt.

Ein Buch, das ich von Anfang bis Ende genossen habe und gerne ein Empfehlung für diese Reihe ausspreche. Auch wenn es jetzt wieder Warten heißt, bis wir wieder nach Sidmouth reisen dürfen, aber das Warten lohnt sich. Für mich eine begnadete Autorin, die einfach weiß, wie historische Romanzen mit christlichen Elementen verwoben werden können und dabei das Herz des Lesers erreichen und berühren.

Auch der 2.Teil ein Herzensbuch und Lesehighlight – 5 Sterne voll verdient

Bewertung vom 05.11.2024
Das Echo vergessener Bücher
Davis, Barbara

Das Echo vergessener Bücher


gut

Zwei ganz besondere gebundene Bücher geraten in die Hände der Buchhändlerin und Restauratorin Ashlyn. Hierin enthalten sind wie in Tagebuchform die tragische Liebesgeschichte von Hemi und Belle, die jeweils ihre eigene Version des Werdegangs schildern. Fasziniert von diesen Eindrücken beschließt Ashlyn, herauszufinden, um wen es sich handelt, was wirklich passiert ist und ob ein Happy End möglich war.
In zwei Zeitebenen erlebt man sowohl in den 80er Jahren die hartnäckigen Nachforschungen Ashlyns, die aufgrund einer medizinisch bestätigten Fähigkeit einen speziellen Bezug zu Büchern hat, was mich allerdings am meisten gestört hat, denn dieses Phänomen hätte nicht sein müssen und hat mich anfangs überlegen lassen, ob ich die Geschichte weiterlese.
Dazwischen wandert man in die jeweiligen Buchauszüge zurück in die 40er Jahre, das Kennenlernen des geheimnisvollen Hemi und seiner Belle, deren Geheimnisse, die vielen Missverständnisse und eine Reihe von Intrigen und familiären dramatischen Entscheidungen, die ihr Leben durcheinander würfeln und zu der großen Frage des WARUMS führen.

Die Erlebnisse von Hemi und Belle nehmen den Hauptteil der Geschichte in Anspruch, während Ashlyns persönliche Lebensgeschichte eher am Rande erwähnt wird, obwohl gerade sie trotz ihrer manchmal etwas beharrlichen Art Licht ins Dunkel bringt und etwas ins Rollen bringt, mit dem keiner gerechnet hat, auch ich als Leserin. Genau das hat mich fasziniert, wie zwei persönliche Erzählungen ineinanderlaufen und in der Zeit von Ashlyn ihren Höhepunkt erreichen. Dabei bleibt der Spannungsbogen hoch, auch wenn es mir stellenweise etwas zu aufwühlend und dramatisch war und ich immer wieder dachte, nur etwas mehr Kommunikation und weniger Wut hätte so viel Leid ersparen können.

Aber genau darum soll es gehen – was Vergebung ausmacht, loslassen von verletzten Gefühlen, aufgestauter Wut und Stolz, damit man auch zwischen den Zeilen erkennt, worum es im Leben wirklich geht.

Diese Tagebücher sind auf eine Weise lebendig geworden, die wie Echos in längst vergangene Zeiten reichen, verletzlich, hoffnungslos und großem Herzschmerz, aber dennoch voller Sehnsucht, Wünschen und Gefühlen.

Während die Auszüge der Bücher in der Ich-Form geschrieben sind, werden Ashlyns Erlebnisse in der Beobachterperspektive erzählt, die auch mit Gedankensplittern von ihr eingeleitet werden, diese Variante hat mir auch gut gefallen und hat auch eine Menge Abwechslung gebracht.

Ein Buch, das anders als erwartet ist, an einigen Stellen sehr dramatisch und bedrückend, wo ich mir zwischendurch etwas mehr heitere Einlagen gewünscht hätte und auch besagtes Phänomen bei Ashlyn störend fand, so war die Geschichte ansonsten herzzerreißend und eigen, auf eine ungewöhnliche, überraschende Art, die ich so bisher noch nicht gelesen habe.

Bewertung vom 04.11.2024
Die Pädagogin der glücklichen Kinder / Bedeutende Frauen, die die Welt verändern Bd.23
Baldini, Laura

Die Pädagogin der glücklichen Kinder / Bedeutende Frauen, die die Welt verändern Bd.23


gut

Es gab schon so manche Romanbiographie über tapfere, unerschrockene Frauen, die etwas bewegt haben. In diesem Teil, mittlerweile Teil 23, geht es um das Leben und Wirken der Emmi Pikler- einer Pädagogin und Kinderärztin im Zeitraum der goldenen 20er Jahre und dem 2.Weltkrieg.

Ich habe bisher noch gar nichts von dieser unermüdlichen Frau gehört, weshalb ich sehr neugierig auf dieses Werk war. Als Jüdin unter der Herrschaft des ungarischen Diktators Miklos Horthy musste sie aufgrund der steigenden Anfeindungen ihr Studium in Wien absolvieren, wo sie mit bedeutenden Persönlichkeiten in der Kindermedizin und Pädagogik zusammengearbeitet und von ihnen gelernt hat.
All dieses Wissen mit dem Wunsch, ihre eigenen Kinder zu selbstständigen, nach ihren Fähigkeiten wachsenden Individuen zu erziehen, lernt sie hier auch ihren künftigen Ehemann kennen, der sich allerdings gegen das Regime Horthys auflehnt und sich im Untergrund den Kommunisten angeschlossen hat. Eine Gefahr, die Emmi besonders in den 30er Jahren während der Machtergreifung Hitlers zu spüren bekommt und schon bald um ihr Leben bangen muss.

Schicksalsschläge, Spott, Missgunst und etliche Gefahren hinterlassen Spuren im Leben dieser kämpferischen Frau, die sehr streng mit sich selbst ist und auch in der eigenen Kindererziehung schnell merkt, dass Vorstellungen und Pläne nicht immer mit der Realität übereinstimmen. Dabei wird sie aber von lieben Menschen begleitet, die ihr in den schwersten Stunden zur Seite stehen, alte wie neue Bekannte. Alle tragen zu einer Biographie bei, die die Autorin interessant, detailliert mit ein paar fiktiven Extras verpackt hat.

Manchmal war mir Emmi etwas zu ehrgeizig, zu verbissen und dickköpfig, besonders nach dem schweren Schicksalsschlag fand ich ihr Verhalten befremdlich, besonders gegenüber ihrer Familie.
Ebenso wie einige etwas widersprüchliche Ansichten, in denen sie zeitweise auch anders agiert hat, als sie es all den Eltern vermittelt hat. Der Schluss war mir etwas zu abrupt, auch wenn die Autorin noch ein paar Sätze im Nachwort zu Emmi und ihrem Lebenswerk schreibt.

Von der Idee her interessant, ich mag es immer gerne, historische Persönlichkeiten und ihre Lebenswerke kennenzulernen, aber hier war es mir oft sehr trocken und ich konnte nicht so recht mit Emmi und ihrem Ehemann György warm werden, zu schnell verlief mir ihr Kennenlernen und die Einblicke in ihre Ehe waren teilweise sehr ernüchternd ebenso wie ihre Auffassung der Behandlung von Kindern zwar aufschlussreich, allerdings an verschiedenen Stellen unverständlich.