Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Queenmam
Wohnort: 
Neudörfl

Bewertungen

Insgesamt 25 Bewertungen
Bewertung vom 24.03.2024
Der Nachtläufer
Fossum, Karin

Der Nachtläufer


ausgezeichnet

Das Cover ist schön und passend, aber nicht sensationell. Der Titel hat mich sofort angesprochen.
Die Autorin schreibt in einem literarisch und psychologisch ausgezeichneten Stil. Die Charaktere werden sehr einfühlsam beschrieben. Man taucht sofort mitten hinein ins Geschehen. Die Handlung ist von Beginn an extrem spannend. Es ist ein Buch, daß man vor der letzten Seite nur schwer aus der Hand geben kann. Unbedingte Leseempfehlung! Erfreulich, dass es der 1. Band einer Krimireihe ist. Da kann man sich schon auf den nächsten Band freuen.
Zum Inhalt: Der Tod des Großvaters bringt den erst 18jährigen Mendel Jonsson in eine prekäre Lage. Der Vater im Gefängnis, die Mutter psychisch krank, war der Großvater Mendels einziger Fixpunkt in seinem Leben. Plötzlich allein und im Besitz einer Schusswaffe!
Schnitt: Der Nachtläufer bricht nachts in Wohnungen ein und bedroht die Überfallenen mit gezogener Waffe, lässt sie aber, nachdem er ihnen die Waffe an den Kopf hält, am Leben. Zettel mit mysteriösen Zahlen werden am Tatort gefunden.
Kommissar Feber ermittelt und sieht Zusammenhänge….

Bewertung vom 13.03.2024
Annas Lied
Koppel, Benjamin

Annas Lied


sehr gut

Der Autor schreibt über die reale Geschichte seiner Großtante in den Kriegswirren des 2. Weltkriegs. Es gelingt ihm, die Figuren sehr real zu skizzieren. Man spürt seine emotionale Beteiligung vom Schicksal seiner Verwandten.
Sein Schreibstil ist packend, warmherzig und fesselnd. In manchen Passagen etwas langatmig, aber immerhin umfasst die Geschichte 7 Jahrzehnte.
Das Cover ist einfühlsam gestaltet, vielleicht etwas traurig.
Zum Inhalt: Die Koppelmans, eine dänisch-jüdische Familie, lebt in Kopenhagen ein beschauliches Leben mit Freunden, Familie und viel Musik. Die 4 Brüder von (H)Anna sind Musiker, aber Hanna soll eine von den Eltern arangierte Ehe eingehen. Den Traum von der Musikerin muss sie genauso aufgeben wie ihre heimliche Liebe Aksel. Durch den Krieg verschlägt es Anna nach Paris. Trotz aller Widrigkeiten wird Anna eine starke, selbstbewusste Frau, die ihren Träumen und der Musik treu bleibt.

Bewertung vom 04.02.2024
Wir werden jung sein
Leo, Maxim

Wir werden jung sein


ausgezeichnet

Wie weit darf Forschung am Menschen gehen? Was und wieviel ist noch ethisch vertretbar? Wie weit würden Menschen gehen, um sich die ewige Jugend zu erkaufen? Welche Risiken würde ich selbst eingehen, an einer solchen Medikamentenstudie mit unabsehbaren Folgen teilzunehmen? Das Thema wirft viele grundlegenden Fragen zum Sinn des Daseins auf, über die man meist nicht gern nachdenkt. Es wirkt auf mich ähnlich unangenehm wie die Klimakrise. Man muss sich damit auseinandersetzen, ob man mag oder nicht.
Kurz zum Inhalt: 4 sehr untersch. Personen, alle mit schwerwiegenden Gesundheitsproblemen, nehmen an einer klinischen Studie teil. Die drastischen Nebenwirkungen des neuen Wirkstoffs sind nicht absehbar. Und alles scheint zunächst gut zu funktionieren.....
Die Charaktere sind gut umrissen, der Schreibstil flüssig und leicht lesbar, auch die wissenschaftlichen Sachen leucht verständlich. Das Cover gefällt mir sehr gut.
Ich habe die Seiten verschlungen und möchte das Buch auf jeden Fall weiterempfehlen. Ein Highlight!
Wie weit darf Forschung am Menschen gehen? Was und wieviel ist noch ethisch vertretbar? Wie weit würden Menschen gehen, um sich die ewige Jugend zu erkaufen? Welche Risiken würde ich selbst eingehen, an einer solchen Medikamentenstudie mit unabsehbaren Folgen teilzunehmen? Das Thema wirft viele grundlegenden Fragen zum Sinn des Daseins auf, über die man meist nicht gern nachdenkt. Es wirkt auf mich ähnlich unangenehm wie die Klimakrise. Man muss sich damit auseinandersetzen, ob man mag oder nicht.
Kurz zum Inhalt: 4 sehr untersch. Personen, alle mit schwerwiegenden Gesundheitsproblemen, nehmen an einer klinischen Studie teil. Die drastischen Nebenwirkungen des neuen Wirkstoffs sind nicht absehbar. Und alles scheint zunächst gut zu funktionieren.....
Die Charaktere sind gut umrissen, der Schreibstil flüssig und leicht lesbar, auch die wissenschaftlichen Sachen leucht verständlich. Das Cover gefällt mir sehr gut.
Ich habe die Seiten verschlungen und möchte das Buch auf jeden Fall weiterempfehlen. Ein Highlight!

Bewertung vom 17.04.2022
Freunde. Für immer.
McCreight, Kimberly

Freunde. Für immer.


ausgezeichnet

Das Cover gefiel mir zuerst nicht so, passt aber sehr gut zur Geschichte. Der Klappentext war vielversprechend und dieser Eindruck hat sich beim Weiterlesen nur bestätigt.
Zum Inhalt: 5 Collegefreunde verbindet ein dunkles Geheimnis aus der Vergangenheit. Als sie den Junggesellenabschied im Wochenendhaus von Jonathan feiern, kommt es zu einem bestialischen Mord. Die Ermittlerin stößt bei ihren Nachforschungen immer wieder auf einen Fall aus ihrer Kindheit. Ihre Schwester wurde auf ähnlich bestialische Weise damals ermordet. Spielt Jonathans Verlobter ein falsches Spiel oder hat es mit der Drogensucht von Keith zu tun? Auch der Bauunternehmer, dem Jonathan viel Geld schuldet, bedroht die Gesellschaft.
Die Geschichte ist hochinteressant aufgebaut, der Spannungsfaden reißt nie ab. Es kommt immer wieder zu überraschenden Wendungen, was die Erwartung immer weiter in die Höhe treibt. Besonders erwähnenswert ist die Art der Erzählung. Die Handlung wird konstant immer aus der Perspektive einer einzelnen Person erzählt. Alle paar Seiten wechselt diese Person, mal ist es die Sichtweise der Ermittlerin, mal ist es einer der Freunde,… Eine haarsträubende Geschichte, die sich da entwickelt. Vom ersten Moment an versteht es der Autor, den Leser in die verwickelte Geschichte hinein zu ziehen. Die unterschiedlichen Charaktere sind bestens ausgearbeitet und man fiebert von Seite zu Seite, wie es weitergeht.

Bewertung vom 25.03.2022
Das Land, von dem wir träumen / Die Südtirol Saga Bd.1
Thaler, Anna

Das Land, von dem wir träumen / Die Südtirol Saga Bd.1


sehr gut

Der Titel und das Cover sind sehr ansprechend und machen neugierig auf den Inhalt.
Über die Geschichte Südtirols habe ich noch sehr wenig gelesen, schon gar nicht über die Zwischenkriegszeit. Daher war ich sehr neugierig auf dieses Buch, nachdem ich die Leseprobe konsumiert hatte.
Südtirol kam soeben zu Italien, welches unter Mussolini immer mehr zu einer Diktatur wird. Nichts Deutsches ist mehr erlaubt, keine Sprache, keine Bücher, nicht einmal der Hofname. Ludwig Bruggmoser muss sich jetzt Luici Ponte nennen. Der Bauer, der 2 seiner Söhne im Krieg verloren hat, will sich in den Augen der Nachbarn nur zu gern anpassen, um nur ja keine Schwierigkeiten zu bekommen. Die alten Freunde und auch seine sehr selbstbewusste Tochter verachten ihn dafür. Franziska ist ausgebildete Lehrerin, darf ihren Beruf aber nicht ausüben. Ihr bleibt nur, im Geheimen zu unterrichten. Ihr einziger Bruder ist Hoferbe. Er hat den Krieg zwar körperlich gesund überstanden, säuft aber und ist komplett unfähig, den Hof zu führen. Als er zuerst einige Burschen und dann seine eigenen Schwester an die Carabinieri verrät, spitzt sich die Lage zu.
Der Schreibstil gefällt mir gut, Das Buch ist schön zu lesen. Der historische Hintergrund wird zwar nur gestreift, aber der Widerstand in der Bevölkerung Südtirols kommt gut rüber. Auch die schwache Position der Frau in der Zeit wird gut dargestellt. An manchen Stellen würde die Handlung etwas mehr Tiefe vertragen. Die Protagonisten sind authentisch dargestellt und die Südtiroler Bergwelt wird liebevoll beschrieben. Man kann sich gut in die Geschichte hineinfühlen und mitleben. Manchmal ist die Handlung etwas flach, aber alles in allem lesenswert.

Bewertung vom 15.02.2022
Ein Präsident verschwindet / Philipp Gerber Bd.2
Langroth, Ralf

Ein Präsident verschwindet / Philipp Gerber Bd.2


ausgezeichnet

Das Cover dieses Politkrimis ist mir durch die metallisch schimmernde Oberfläche gleich ins Auge gestoßen. Die Abbildung führt den Leser gleich in die Zeit der 50erjahre und ins Thema. Der Roman mit wahren Begebenheiten ist im Nachkriegsberlin 7 Jahre vor dem Mauerbau angesiedelt. Der Verfassungsschutzpräsident Otto John verschwindet und taucht später in Ostberlin wieder auf. Ist er freiwillig übergelaufen oder von den Geheimdiensten gezwungen worden? Konrad Adenauer beauftragt bei Nacht und Nebel den BKA-Beamten Gerber mit der Aufklärung des Falls. Dieser ist auch persönlich von dem Fall betroffen, denn seine Freundin Eva, Journalistin und dem Kommunismus zugetan, ist zeitgleich abgetaucht. Gerber gerät zusehens zwischen die Fronten. KGB, CIA, CIC, Stasi, der Verfassungsschutz, alle mischen hier mit. Man tut sich stellenweise schwer, den Überblick zu bewahren. Auch scheinen alle zu lügen oder etwas zu verbergen. Und was hat Eva mit all dem zu tun?
Insgesamt historisch einwandfrei recherchiert und gut erzählt. Vielleicht nicht immer, aber meistens fesselnd. Die Figuren sind lebendig
beschrieben und auch die Örtlichkeiten sind gut getroffen. Dass es eine Karte gibt und eine Zeittafel im Anhang finde ich super.
Absolut lesenswert!

Bewertung vom 19.01.2022
Der letzte Sommer in der Stadt
Calligarich, Gianfranco

Der letzte Sommer in der Stadt


ausgezeichnet

Die Geschichte spielt in den 70erJahren. Das Cover passt sehr gut zu dieser Zeit. Dass der Roman in ICH-Form verfasst ist, gefällt mir ebenfalls sehr gut.
Leo Gazzarra kommt nach Rom, entdeckt sein Leben neu, findet schnell Freunde, genießt die Unbeschwertheit. Dann tritt Arianna in sein Leben und eine unvergessliche Zeit beginnt für die beiden.
Durch den lebendigen Schreibstil von Gianfranco Calligarich entsteht ein unvergleichliches Leseerlebnis. Seine Sprache ist so authentisch, dass der italienische Lebensstil so erlebbar wird, als ob man an Ort und Stelle dabei ist. Die Figuren, die Umgebung, der Zeitgeist sind so unmittelbar spürbar, wie man es selten bei einem Buch erlebt. Man taucht wunderbar ein und ist plötzlich mitten in den 70er Jahren. Man kann die Stadt, den Strand, die Bars förmlich riechen.
Dass der Roman so lange vergriffen oder vergessen war, setzt mich in Erstaunen. In Italien ist er zum Kult geworden, no na!
Ein ganz besonderes Lesevergnügen, auch wenn man kein Italienfan ist wie ich.

Bewertung vom 15.01.2022
Strahlemann
Schaefer, Fritz

Strahlemann


sehr gut

Im ersten Moment hat mich dieses Buch nicht interessiert. Ein 1997geborener schreibt seine Biografie? Ist er größenwahnsinnig oder was? Aber schon der Klappentext hat mich aufhorchen lassen. Fritz Schaefer entpuppt sich als authentischer, wirklich lesenswerter Autor eines bemerkenswert bewegten, wenn auch kurzen Lebens. Was er in seiner Kindheit an Extremsituationen meistern musste, wie er mit seiner ersten Liebe umzugehen gelernt hat, wie er mit seinen verschrobenen, aber heißgeliebten Großeltern zurecht kommen muss, ist in einem Schreibstil festgehalten, dass man das Gefühl hat, dabei gewesen zu sein. Schaefer schafft es, den Leser humorvoll in die schrägen und schrecklichen Erlebnisse seiner Kindheit und Jugend mitzunehmen. Im Schatten seiner schwerbehinderten Schwester muss er um seinen Platz an der Sonne immer wieder kämpfen, um nicht übersehen zu werden. Als seine Mutter mitten in seiner Pubertätskrise plötzlich entscheidet, zur Sexualtherapeutin umzusatteln, vergeht dem „Strahlemann“ das Lachen. Trotz allem oder gerade deshalb gelingt es ihm, zu einem erfolgreichen, jungen Erwachsenen heran zu reifen und mit beiden Beinen Der Schreibstil des Autors ist charmant und witzig, auch dort, wo man zum Nachdenken anfängt. Das Cover ist durchdacht und sehr passend.

Bewertung vom 19.12.2021
Im Auge des Zebras / Olivia Holzmann Bd.1
Kliesch, Vincent

Im Auge des Zebras / Olivia Holzmann Bd.1


ausgezeichnet

„Im Auge des Zebras“ ist ein Thriller der Extraklasse. Mit ihm ist dem Bestsellerautor Vincent Kliesch eine Geschichte gelungen, die vor Spannung nur so knistert. Schon der Titel ist eine Einladung. Das Cover in schlichtem schwarz/weiß passt hervorragend dazu.
Kurz zum Inhalt: Das LKA Berlin steht vor einem Rätsel. Zeitgleiche Kindesentführungen und Morde in ganz Deutschland, laut DNA-Analyse alle vom selben Täter begangen. Ein Horrorszenario oder Zaubertrick? Welcher Zweck steckt dahinter. Die Kommisarin Olivia Hausmann sucht Hilfe bei ihrem Mentor Severin Boesherz, der ein analytisches Gehirn der Marke Sherlock Holmes besitzt, aber aus persönlichen Gründen kein Interesse an der Lösung des Falls zu haben scheint. Und auch bei der pensionierten Polizeilegende Esther Wardy kann sie zunächst keine Hilfe erwarten.
Der temporeiche Erzählstil wechselt häufig zwischen den verschiedenen Zeitsträngen und der Sichtweise der Protagonisten. Alles wird plastisch in einer sehr schönen Sprache beschrieben, sodass man sich an Ort und Stelle des Geschehens versetzt fühlt. Der Spannungsbogen reißt nie ab, immer wieder wird man von Unvorhersehbarem überrascht. Wer auf Thriller steht, muss diesen Roman einfach verschlingen. Ein hervorragendes Leseerlebnis!

Bewertung vom 09.12.2021
Der Gräber
Persson Winter, Fredrik

Der Gräber


ausgezeichnet

Das Cover passt sehr gut zum Titel.
Zum Inhalt: Jahrelang treibt ein unbekannter Serienmörder sein Unwesen und schlägt jedes Mal am 5. November zu. Die Leichen verschwinden durch Gräben im Keller spurlos. Die Ermittler tappen vollkommen im Dunkeln. Da taucht plötzlich ein Manuskript auf: Der Gräber. Annika, die Verlegerin eines bekannten Krimiautors, der seit Jahren verschwunden ist, erkennt darin seinen unverwechselbaren Stil. Ist er der Autor? Woher kennt er so viele Details, die nur der Polizei bekannt sein dürften. Annika, die seit ihrer Kindheit panische Angst vor Kellern hat, beginnt nachzuforschen und gerät ins Visier der Polizei. Hat sie etwa etwas damit zu tun?
Die Geschichte beginnt gleich so spannungsgeladen, dass es einem die Nackenhaare aufstellt. Definitiv nichts für schwache Nerven. Der Autor versteht es genial, die Spannung ständig hoch zu halten. Immer wieder denkt man, der Lösung auf der Spur zu sein, da kommt eine neuerliche Wendung. Die Figuren sind lebendig dargestellt, man bekommt ein klares Bild von ihnen. Annikas Ängste kommen so real rüber, als ob es die eigenen wären.
Ein Thriller, der nichts auslässt. Für alle, die dieses Genre mögen, ein wahrer Lesegenuss. Für Ängstliche: Finger weg.