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Keelah

Bewertungen

Insgesamt 21 Bewertungen
Bewertung vom 21.07.2024
Ruthless Vows / Letters of Enchantment Bd.2
Ross, Rebecca

Ruthless Vows / Letters of Enchantment Bd.2


ausgezeichnet

Mit "Ruthless Vos" führt und die Autorin Rebecca Ross zurück in die magische Welt von Cambrias. Am Ende von Band 1 wurden Iris und Roman voneinander getrennt. Iris ist mittlerweile zurück in Oath und hat ihre Arbeit bei der Inkridden Tribune wieder aufgenommen, während Roman bei Dacres aufwacht. Roman kann sich an nichts erinnern, auch an Iris nicht. Doch ihre Liebe ist noch da und auch ihre magischen Schreibmaschinen. Kann es möglich sein, dass sie sich nochmal allein durch ihre Worte ineinander verlieben?
Wir verfolgen wieder Roman und Iris dabei wie sich durch den Krieg und die bevorstehenden Gefahren kämpfen. Auch diesmal sind ihre magischen Schreibmaschinen und ihre Worte wieder ihre größte Waffe. Iris muss es schaffen, dass sich Roman wieder durch ihre Worte in sie verliebt und sich an alles erinnert. Wohingegen beide durch ihre Worte den Krieg maßgeblich beeinflussen. Alte Freunde sind wieder an ihrer Seite und auch neue kommen hinzu und wieder müssen sich die beiden einigen Gefahren stellen um ihre Zukunft zu retten.

Band zwei ist wieder so wunderschön geschrieben wie bereits Band 1. Diesmal ist es durch die Unterwelt ein wenig düsterer und bedrohlicher aber dennoch so zart geschrieben, dass die Worte einen wirklich berühren. Die Geschichte von Iris und Roman ist so wunderschön, dass es durchaus märchenhafte Züge annimmt, nicht zuletzt durch ihre magischen Schreibmaschinen, welche die beiden miteinander verbindet. Ein zärtliches Fantasy Buch mit einer märchenhaften Geschichte, die einen einfach begeistert.

Bewertung vom 26.06.2024
Wo die Asche blüht
Que Mai, Nguyen, Phan

Wo die Asche blüht


sehr gut

"Wo die Asche blüht" von Nguyễn Phan Quế Mai ist ein Roman aus verschiedenen Perspektiven während und nach dem Vietnam Krieg.

Die beiden Schwestern Quynh und Trang entscheiden sich ihren Eltern zu helfen und gehen als Barmädchen nach Sai Gon zu gehen, dort sollen sie die amerikanischen Soldaten unterhalten und bald stecken sie da tiefer drinnen als sie sich geschworen hatten.

Dan, ehemaliger Hubschrauber Pilot aus Amerika kehrt nach so vielen Jahren zurück nach Vietnam, wo er einst als Soldat war und mehr zurück gelassen hatte, als er in der Heimat erzählte hatte.

Phong ist als Amerasier in Vietnam aufgewachsen, kennt seine Eltern nicht und musste sich mit Verachtung und Ablehnung durchs Leben kämpfen und möchte am liebsten in die USA, doch dafür muss er beweisen das er ein amerikanischen Elternteil hatte.



Der Roman ist emotional und an manchen Stellen so direkt beschrieben, dass ich beim Lesen Pausen gemacht hatte, da es einen tief berührt und aufwühlt. Er ist gut recherchiert und die Autorin gibt einem dann noch direkt mehr Literatur Empfehlungen um noch mehr über das Leben der Ameriasier in Vietnam zu erfahren. Lehrreich und emotional. Für mich hätte am Ende nicht alles so aufgelöst werden müssen, aber es ist eine Empfehlung.

Bewertung vom 08.04.2024
Und Großvater atmete mit den Wellen
Teige, Trude

Und Großvater atmete mit den Wellen


ausgezeichnet

"Und Großvater atmete mit den Wellen" von Trude Teige ist eine gelungene Fortsetzung, kann aber auch alleinstehend gelesen werden.
In diesem Roman verfolgen wir die Geschichte von Junis Großvater u d wo er gelernt hat mit den Wellen zu atmen.
1943 auf dem Indischen Ozean. Konrad befindet sich mit seinem Bruder Sverre auf einem Handelsschiff, welches von den Japanern angegriffen wird. Im Krankenhaus auf Java verliebt er sich in die Krankenschwester Sigrid. Getrennt gelangen sie dort in Gefangenschaft. Welche Zukunft wartet auf sie hinter dem Meer?

Auch bei diesem Buch zeigt Trude Teige wieder ihr schriftstellerisches Talent. Der Schreibstil lässt einen durch die Seiten fliegen. Es ist so unglaublich hoffnungsvoll geschrieben, obwohl man so viele furchtbare Momente miterlebt und einem mehr als nur einmal das Herz gebrochen wird. Dich Trude Teige schafft es Hoffnung, Liebe, Verlust und Angst so perfekt miteinander zu vereinen, dass man trotz all dem dem Horror den Konrad erlebt, man am Ende immer noch Hoffnung hat.
Ein Roman über Schicksal und die Menschen die unser Leben unweigerlich für immer verändern. Große Empfehlung!

Bewertung vom 08.04.2024
Babel
Kuang, R. F.

Babel


ausgezeichnet

"Babel" von Rebecca F. Kuang ins Deutsche übersetzt von Heide Frank und Alexandra Jordan, ist ein einmaliges Buch.



Babel spielt in der Universität Oxford im viktorianischen England. Dort befindet sich das Königliche Institut für Übersetzung, kurz Babel.

Wir verfolgen die Geschichte von Robin Swift, einem Waisenjungen aus dem chinesischen Kanton, der von einem geheimnisvollen Vormund nach Oxford gebracht wird. Für ihn scheint es die Rettung und das Paradies zu sein, bis es zu einem Gefängnis wird...



Für ein Fantasy Buch ist es unglaublich gelehrtes Buch. Man erfährt viel über die Historie, Literatur und vor allem über Etymologie. Man lernt hierbei so viel, dass ich nicht finde, das dieses Buch nicht ausschließlich in die Kategorie Fantasy passt. Die Macht der Kolonialmacht Großbritanniens unter Königin Viktoria begründet sich auf in Silber gespeicherter Wortmagie. Durch die Übersetzung eines perfekten Wortpaares zweier Sprachen entseht Magie, welche für annähernd alles verwendet werden kann.



Hierdurch wird Großbritannien beinahe unantastbar und unbesiegbar. Hierfür beuten sie jedoch alle anderen Länder vollkommen aus, vor allem um deren Sprachen. So geht es in Babel auch um Revolutionen und die Frage der Notwendigkeit der Gewalt, mit der man ungerechte Verhältnisse ändert. Was auch den Originaltitel von Kuangs Roman "Babel, or the Necessity of Violence" erklärt. Hierbei verfolgen wir den Geheimbund Hermes der Hermeneutik gegen die Großmacht vorgehen will.



Robin findet sich in einer Situation wieder in welcher er entscheiden muss, wo er hingehört, wer er selbst ist und vor allem für was er stehen möchte.



Das Erzähltempo ist ganz langsam und auch die Charakterentwicklung verläuft beinahe schleichend. Doch vor allem die vielen durchdachten und wundervollen Charaktere sind wundervoll. Es hat mir mehrfach das Herz gebrochen.



Doch vor allem und der Punkt welcher dieses Buch besonders hervorhebt ist, dass es im Gesamten um Kolonialismus, Rassismus und Klassismus darin geht. Kuang hat hiermit etwas einmaliges geschaffen, ein Fantasybuch bei welchem man so viel mehr lernt, als man zu Beginn vielleicht erwarten würde. Hochplitisch und trotzdem emotional. Eine fiktionale Welt und doch aktueller als man glauben möchte. Für mich persönlich etwas einmaliges und ganz besonderes. Ein Buch, dass einem sehr viel zu bieten hat, neben einer wunderbaren Lesezeit.



Zusammenfassend möchte ich das folgende Zitat aufrühren, was vieles über das Buch verrät:

„Ich glaube, genau darum geht es beim Übersetzen. Darum geht es beim Sprechen. Einander zuhören und versuchen, an den eigenen Vorurteilen vorbeizugucken, um einen Blick auf das zu erhaschen, was der andere einem sagen will. Ein Stück von sich selbst preisgeben und hoffen, dass jemand anders es versteht.“

Bewertung vom 13.03.2024
Hallo, du Schöne
Napolitano, Ann

Hallo, du Schöne


sehr gut

In "Hallo, du Schöne" von Ann Napoltano verfolgen wir die vier Padavano Schwestern. Sie wachen trotz ihrer so unterschiedlichen Charakteren in Chicago in großer Verbundenheit und Zuneigung zueinander auf. Ihr Vater begrüßt sie mit "Hallo, du Schöne" und der Familienverbund scheint unumstößlich. Julia, die älteste Tochter verliebt sich in William, der im Gegensatz zu den Schwestern aus einem lieblosen Haushalt kommt und dessen Einsamkeit unendlich scheint. So kommt er in eine Familie, die so anders scheint, als alles was er kannte. Doch sein Schwermut treibt die Schwestern schließlich Jahre auseinander. Alle vier entwickeln sich zu starken Frauen, die alle vier mit verschiedenen Situationen zu kämpfen haben und der Familienverbund scheint zerbrechlicher als erwartet.
Ich habe den Roman sehr gerne gelesen. Vor allem die Anspielungen der Schwestern auf "Little Women", für die sich selbst halten, hat mir gut gefallen. Eine schöne Hommage an den Klassiker. Zeitweise war die Erzählung mir persönlich ein wenig zu langatmig und zu viele Wiederholungen in den einzelnen Perspektiven. Nicht mit jeder Schwester bin ich warm geworden. Sylvie und William dagegen haben mein Herz im Sturm erobert. Die Zwillinge blieben ein wenig blass (leider) und Julia ist mir so fern, dass ich keine Verbindung aufbauen konnte. Der Roman schafft es einen zu berühren und das Ende hat Taschentuch Potential.

Bewertung vom 11.03.2024
Yellowface
Kuang, R. F.

Yellowface


ausgezeichnet

"Das ist eine Wahnsinnsgeschichte. Allerdings nicht ihre eigene."

June Hayward und Athena Liu lernen sich auf der Uni kennen und beide haben für ihren Debütroman große Ambitionen. Während Athena große Erfolge feiert, bleibt June weit hinter den Erwartungen zurück. Als June dabei ist als Athena bei einem Unfall stirbt, klaut sie kurzerhand Athenas neues noch unveröffentlichtes Manuskript und veröffentlicht ihn selbst unter einem neuen mehrdeutigen Namen Juniper Song.

Denn wie wichtig ist es schon wer eine Geschichte erzählt?

Damit ist schon die erste Frage des Romans thematisiert, wer eine Geschichte überhaupt erzählen kann.

Dieser Roman thematisiert so viele wichtige Themen wie kulturellen Aneignung, Political Correctness und Rassismus.

Wir verfolgen eine Protagonistin, die so unglaublich unsympathisch ist und an vielen Stellen nicht bemerkt, was sie da gerade erzählt. Sie hat ein Ziel vor Augen und dafür ist sie bereit alles zu tun.

Wir erhalten tiefe Einblicke in das Verlagswesen und der Macht von Social Media.

Ein großartiges Buch von R.F. Kuang, das einen nachdenklich und schockiert zurück lässt.

Bewertung vom 13.02.2024
Die Halbwertszeit von Glück
Pelt, Louise

Die Halbwertszeit von Glück


sehr gut

In "die Halbwertszeit von Glück" von Louise Pelt begleiten wir drei unterschiedliche Frauen zu unterschiedlichen Zeiten, welche sich alle fragen ob sie Glück überhaupt verdient haben und was Glück überhaupt für jeden bedeutet.

Marlene macht 2019 eine erschütterte Enthüllung, wodurch sie bisheriges Leben und Glück zu hinterfragen beginnt.

Johanna lebt 1987 ganz zurückgezogen im DDR Grenzgebiet, hat in der Vergangenheit viel erlebt und das Glücklichsein völlig abgeschrieben, bis sie ein verletztes Mädchen im Wald findet.

Holly erlebt 2003 in New York ein Unglück, dass sie nicht mehr loslässt und verbietet sich selbst das Glück.

Meinung:

Ich habe das Buch gerne gelesen, ich mochte dass wir immer zwischen den drei Perspektiven wechseln und alle drei Frauen gut kennenlernen, auch wenn mich die ein oder andere ein bisschen genervt hat und ich nicht alle Emotionen nachvollziehen konnte. Die Frage nach dem Glück und was es uns bedeutet wird immer wieder aufgeworfen.

Wie die Geschichten zusammen hängen hatte ich für meinen Geschmack ein bisschen zu früh durchschaut, das hätte man noch ein bisschen länger "verstecken" können. Nicht alles war wirklich neu und vieles war vertraut, doch trotzdem hatte ich eine gute Zeit mit dem Buch

Bewertung vom 08.01.2024
Die Einladung
Cline, Emma

Die Einladung


sehr gut

In Die Einladung von Emma Cline verfolgen wir eine wunderbare Antiheldin.

Alex ist in den Hamptons angekommen, doch der Sommer neigt sich dem Ende und durch einen kleinen Fehler ist sie plötzlich nicht mehr willkommen. Denn egal wie nahe sie der Welt der Schönen und Reichen gekommen sein mag: Sie war Gast und keine Einladung gilt für immer. Eine Geschichte über Abhängigkeit, Macht und Manipulation, Aber auch über die vielen Rollen die wir im Leben spielen.

Alex kommt auch äußerst armen Verhältnissen, doch liebt den Luxus über alles. So kommt sie ihn durch die "Hilfe" reicher Männer immer näher. Sie hat ihn schließlich versdient, tut sie doch so einiges um ihn zu erreichen. Sie spielt ihre Karten gut aus und kann in jeder Lage ihre Rolle so spielen um weiter zu kommen. Doch durch einen kleinen Fehler, muss sie wieder ganz verschiedene Rollen spielen, um ihr vermeidliches Ziel am Ende des Sommers zu erreichen.
Alex ist keine sympathische Protagonistin und trotzdem begleitet man sie bereitwillig und begeisterst.

Bewertung vom 08.01.2024
Die sieben Monde des Maali Almeida
Karunatilaka, Shehan

Die sieben Monde des Maali Almeida


gut

„ Die sieben Monde des Maali Almeida“ von Autor Shehan Karunatilaka wurde mit dem renommierten Booker Prize 2022 ausgezeichnet, was mein Interesse weckte.

Der Roman spielt im bürgerkriegsgeschüttelten Sri Lanka der 1990er Jahre. Der Kampf zwischen der singhalesischen Regierungspartei und den tamilischen Seperatisten endete erst 2009 und hat unzähligen Menschen das Leben gekostet.

Wir folgen dem 35jährigen Maali Almeida. Er arbeitete als Kriegsfotograf und verkauft seine Bilder an jeden, der sie haben will. Nebenbei ist er leidenschaftlicher Spieler und heimlicher Homosexueller. Doch er ist tot, ermordet.
Er befindet er sich in einem seltsamen Zwischenreich und ihm bleiben sieben „ Monde“, also sieben Tage, um herauszufinden, wer ihn ermordet hat.

Die Geschichte ist tiefgründig und man erfährt sehr viel über die politische Situation vor Ort.

Für mich war jedoch der Schreibstiel nicht ganz meins. Abgesehen von der ungewöhnlichen "Du" Perspektive, hat mir vor allem der Aufbau der Seiten, die Verschriftlichung der Dialoge und der schnelle Wechsel das Lesen sehr erschwert.

Das Buch ist seinen Hype wert, doch die Aufmachung hätte für mich ein bisschen klarer sein dürfen.

Bewertung vom 08.01.2024
Lichtungen
Wolff, Iris

Lichtungen


ausgezeichnet

In Iris Wolff Roman Lichtungen begleiten wir Lev durch einen Teil seines Lebens.

Kato und Lev haben seit ihrer Kindheit eine ganz besondere Verbindung zueinander. Doch Kato zieht es hinaus in die westliche Welt, nachdem die Grenzen endlich geöffnet werden, während Lev in Rumänien bleibt.

Dieser Roman erzählt über Freundschaft und die Bedeutung dahinter. Jedoch genauso darüber was unsere Herkunft bestimmt. Vor allem wenn überhaupt nicht ganz klar ist wo man eigentlich dazu gehört. Die Herkunft der Eltern oder das Land das mehrfach die Staatszugehörigkeit gewechselt hat, oder kann man es sich aussuchen wie sein Opa ihm rät.

"In dieser Dunkelheit ließ sich die Distanz besser überwinden zwischen Zugehörigkeit und Fremdsein, Erinnern und Vergessen."

Ein feinfühliger Roman.