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Nutzer234
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Baden Würtemberg

Bewertungen

Insgesamt 6 Bewertungen
Bewertung vom 22.09.2021
The Comfort Book - Gedanken, die mir Hoffnung machen
Haig, Matt

The Comfort Book - Gedanken, die mir Hoffnung machen


ausgezeichnet

Matt Haig kann mit Worten umgehen. Das war mir bereits nach der ersten Seite, dem ersten Satz, nein eigentlich nach dem ersten Wort seines Vorworts, vollkommen klar. Diese tiefe der Zeilen, die er schreibt ist wunderschön. Man fühlt sich plötzlich verstanden, als wäre da jemand, der genauso denkt wie Du. Zu keinem Zeitpunkt dieses Buches dachte ich, es wäre langweilig oder langatmig. Denn Matt sorgt mit kurzen Sprüchen, kleinen Geschichten und manchmal auch nur mit einem Satz dafür, dass man immer Pausen hat, man immer mal kurz Luft holen, innehalten und sich denken kann: „wow er hat so recht!“
Ich habe nie gern Ratgeber gelesen, weil sie mir oft zu flach, zu uninteressant und zu unrealistisch vorkommen. Aber dieser Ratgeber hat mich gefesselt, mich begeistert und dafür gesorgt, dass ich mehr von diesem tollen Autor lesen will!

Bewertung vom 04.09.2021
Stadt aus Trug und Schatten / Eisenheim Bd.1
Gläser, Mechthild

Stadt aus Trug und Schatten / Eisenheim Bd.1


sehr gut

Zu Anfang war mir Flora etwas unsympathisch, weil sie ein relativ vorlauter Mensch ist. Allerdings war das auch nur auf den ersten paar Seiten der Fall, denn danach mochte ich sie immer lieber und konnte mich sogar in manchen Situationen gut mir ihr identifizieren. Sie ist ein super überzeugender Charakter, auch wenn ich trotzdem manche ihrer Entscheidungen einfach nicht nachvollziehen konnte.
Ansonsten war ich was die anderen Charaktere angeht ziemlich enttäuscht. Denn im ersten Moment glaubst du, es ist jemand gutes, jemand dem du vertrauen kannst und im nächsten wird dein Bild davon wieder zerstört. Einzig Amade konnte mich noch von sich überzeugen.
Die Idee der Geschichte finde ich einfach nur super, super toll! Eisenheim ist eine Schattenstadt, in der die Seelen aller Menschen kehren, während ihre Körper nachts schlafen. Es gibt die Schlafenden, die tatsächlich schlafen und nicht mitbekommen, was ihre Seele nachts in Eisenheim tut, und es gibt die Wandernden, die in beiden Welt bei Bewusstsein sind und quasi ein Doppelleben führen.
Flora war bis vor kurzem eine Schlafende, doch ihre Seele hat einen wertvollen Stein voller magischer Kräfte gestohlen und danach dunkle Magie getrunken, von der sie zur Wandernden wurde. Mit einem Nachteil: Ihre gesamten Erinnerungen an Eisenheim sind gelöscht. Die neue Flora muss sich nun in der Stadt durchschlagen unwissend, dass sie niemandem trauen kann, nicht einmal sich selbst…
Die Schattenstadt fand ich einfach toll erklärt und beschrieben, aber auch so gut, das ich froh bin, dass diese Geschichte nur erfunden ist. Denn in beiden Welten zu leben ist mehr als hart.
Die Spannung hält sich von vorne bis hinten und macht immer neugierig auf das nächste Kapitel!

Fazit:
Ich bin super begeistert von diesem Buch und nach dem fiesen Cliffhanger fiebere ich nun Band 2 entgegen und bin gespannt, wann er erscheinen wird.

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Bewertung vom 08.08.2021
Wenn alle Katzen von der Welt verschwänden
Kawamura, Genki

Wenn alle Katzen von der Welt verschwänden


ausgezeichnet

Infos:

Seiten: 192
Verlag: C.Bertelsmann
ISBN: 978-3-570-10335-7

Klappentext:

Ein junger Briefträger erfährt überraschend, dass er einen unheilbaren Hirntumor hat. Als er nach Hause kommt, wartet auf ihn der Teufel in Gestalt seines Doppelgängers. Er bietet ihm einen Pakt an: Für jeden Tag, den er länger leben möchte, muss eine Sache von der Welt verschwinden. Welche, entscheidet der Teufel. Der Briefträger lässt sich auf dieses Geschäft ein. Am Tag darauf verschwinden alle Telefone. Am zweiten Tag die Filme, am dritten alle Uhren. Als am vierten Tag alle Katzen verschwinden sollen, gebietet der Briefträger dem Teufel Einhalt. Und macht etwas völlig Überraschendes ...

Meine Meinung:

Was würdest Du tun, wenn Du plötzlich erfährt, dass Du einen schrecklichen Hirntumor und nur noch wenige Tage zu leben hast? Würdest Du noch schnell alles machen, was Du jemals machen wolltest? Sehen, was Du sehen wolltest? Essen, was Du essen wolltest?
So geht es dem jungen Postboten, der gemeinsam mit seinem Kater in einer kleinen Wohnung in Japan lebt. Er wird nicht namentlich genannt und das Buch ist wie eine Art Biografie oder Tagebuch aufgebaut.
Er kommt vom Arzt nach Hause und das erste, was er tut, ist eine Liste mit Dingen zu schreiben, die er vor seinem Tod noch tun möchte. Als dann aber der Teufel in Gestalt seines Doppelgängers auftaucht, erfährt er, dass er schon am nächsten Tag sterben wird. Der Mann wird verzweifelt, doch der Teufel bietet ihm einen Pakt an:
Für jeden Tag, den er weiterleben darf, verschwindet etwas von der Welt.
Weil der Briefträger nicht lange Zeit hat, darüber nachzudenken, willigt er ein. Am ersten Tag verschwinden die Telefone, dann die Filme, die Uhren und dann am vierten sollen alle Katzen verschwinden…

Immer wieder sind Gedankengänge in dem Buch eingebaut, die einen selbst nachdenklich werden lassen. Und es vermittelt eine ganz wichtige Botschaft:
Wenn man etwas möchte, muss man oft auf etwas verzichten. Ist es der Verzicht wert?
Genau das fragt der Protagonist sich im Laufe der Geschichte.
Muss das Leben wirklich so geplant ablaufen? Muss man bestimmte Dinge wirklich erlebt oder gesehen haben? Oder ist das Leben nicht einfach schön, wie es ist?


Fazit:

Ein Buch, das mir sehr nahe gegangen ist. Es hat mir wirklich wertvolle Denkanstöße gegeben und mir einen neuen Blick auf mein Leben geschenkt. Für Leser, die gerne nachdenken, die sich vielleicht manchmal Fragen über den Sinn des Lebens Gedanken machen, für die ist dieses Buch genau richtig. So schön geschrieben und wirklich gut zu lesen :)

Bewertung vom 04.08.2021
Faye - Herz aus Licht und Lava
Herzog, Katharina

Faye - Herz aus Licht und Lava


ausgezeichnet

Infos:

Seiten: 400
Verlag: Loewe
ISBN: 978-3-7432-0191-0

Klappentext:

Seit der Ankunft auf Island geschehen merkwürdige Dinge. Gleich am ersten Abend führt ein Schwarm Glühwürmchen Faye zu einer Lichtung, auf der ein uralter Baum steht. Der Sage nach soll hier der Eingang zur Elfenwelt sein. Aber vor Jahren wurde das Herz des Baumes gestohlen. Und jetzt stirbt er. Faye beschließt, den Baum zu retten. Keine leichte Aufgabe. Vor allem seitdem ihr der impulsive und jähzornige Aron über den Weg gelaufen ist. Wenn Faye wüsste, auf was für ein Abenteuer sie sich da einlässt …


Meine Meinung:

Zum Anfang der Geschichte konnte ich mich mit Faye nicht ganz anfreunden, weil sie unbedingt zu einer Gruppe rebellierender Jugendlicher gehören wollte. Bis sie von der Polizei erwischt und von ihrer perfektionistischen Mutter dazu verdonnert wird, mit ihr nach Island zu fahren.
Ab da wurde ich etwas wärmer mit ihr und konnte mich schließlich sogar richtig mit ihr anfreunden. Vor allem ihr Mitgefühl für Pflanzen und Tiere hat mir sehr gut gefallen und ich konnte mich damit sehr gut identifizieren.
Faye‘s Gedankengänge sind für mich sehr nachvollziehbar gewesen und ich habe ihren Kampfgeist sehr bewundert.
Mit Aron konnte ich nicht viel anfangen, weil er ziemlich impulsiv und oft sehr aggressiv handelte. Vor allem gegenüber Tieren. Er war mir direkt unsympathisch. Wobei er im Laufe der Geschichte meiner Meinung nach eine große Verwandlung durchmacht und mich gegen Ende doch sehr positiv überrascht.

Die Idee hinter dem Buch finde ich einfach zauberhaft und super schön. Dazu die tollen, detailreichen Beschreibungen von Island, die das ganze nur noch magischer gemacht und mich in eine Welt entführt haben, aus der ich einfach nicht mehr rauswollte. Aus diesem Grund habe ich das Buch innerhalb von zwei Tagen ganz verschlungen :)


Fazit:

Ein super schönes Buch mit interessanten und keineswegs langweiligen Charakteren und einer atemberaubenden Kulisse, das man einfach nicht mehr aus den Händen legen mag. Super magische Momente und ein flüssiger, leichter Schreibstil runden das einfach noch ab. Eine große Empfehlung für alle Fantasy und Island Fans :)

Bewertung vom 31.07.2021
Verbotene Worte / Hush Bd.1
Farrow, Dylan

Verbotene Worte / Hush Bd.1


sehr gut

Infos:

Seiten: 416
Verlag: Loewe
ISBN: 978-3-7432-0516-1

Klappentext:

Bücher sind gefährlich.
Tinte kann tödlich sein.

Shae lebt in Montane, einem Land, in dem Sprache Macht bedeutet. Mit eiserner Hand regieren die Barden über das verarmte Volk. Denn nur sie können mit ihren Worten die Magie kontrollieren. Shae fürchtet sich umso mehr vor ihnen, weil sie ein Geheimnis hat: Alles, was sie stickt, wird lebendig. Aber dann passiert etwas, das ihr keine Wahl lässt, als Antworten bei den Barden zu suchen. Und schnell lernt Shae, wie mächtig Worte wirklich sein können …


Meine Meinung:

Ich fand mich sehr schnell in die Geschichte und vor allen Dingen in die Protagonistin Shae ein. Denn Shae ist eine Außenseiterin. Schon früh verlor sie ihren Vater und dann auch noch ihren kleinen Bruder, der an „den Flecken“, einer in Aster, dem kleinen Dorf in dem sie lebt, gefürchteten Krankheit qualvoll starb. Aufgrund dieser Seuche gelten strenge Regeln im ganzen Land Montane. Es darf weder geschrieben, noch gelesen werden und Tinte, sowie verbotene, böse Worte sind strengstens verboten.
Außer Fiona, Shaes beste Freundin und Mads, ihrem besten Freund und ihrer Mutter hat sie in Aster niemanden, der sie sonderlich mag. Als dann auch noch etwas schreckliches passiert, verliert sie auch noch die letzten Menschen ihres Vertrauens und sie ist festentschlossen, die Wahrheit herauszufinden…

Shae ist ein sehr misstrauischer Charakter, was wegen der ganzen Lügen sehr nachvollziehbar ist. Trotzdem ist sie äußerst mutig und um die Wahrheit zu erfahren, lehnt sie sich sogar gegen ihre einzigen Freunde auf.
Ich finde es toll und einzigartig, wie die Landschaft beschrieben wird und mochte dieses mittelalterliche super gern. Jedes Kapitel endet spannend und so, dass man einfach immer weiter lesen möchte.

Nur das Ende fand ich ziemlich ernüchternd, da ich nicht sicher bin, ob es einen zweiten Teil geben wird, oder nicht.


Fazit:

Ein interessantes Buch mit vielen Denkanstößen und wichtigen Themen, wie Ausgrenzung und Vorurteile. Die Magie hat mir extrem gut gefallen und der Schreibstil ist so flüssig, dass man nur so durch die Zeilen fliegt. Ich kann es jedem Fantasy Fan empfehlen und hoffe sehr auf einen weiteren Teil, denn das Ende nagt schon etwas an mir.