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Emmy29

Bewertungen

Insgesamt 54 Bewertungen
Bewertung vom 24.10.2022
Wer die Nacht malt / The Lost Crown Bd.1
Benkau, Jennifer

Wer die Nacht malt / The Lost Crown Bd.1


sehr gut

Wie wahrscheinlich auch jeder andere Leser, bin ich durch das wunderschöne Cover auf das Buch aufmerksam geworden. Es ist die dritte Dilogie, die in der geschaffenen Welt von Jennifer Benkau spielt. Die erste Dilogie habe ich bereits gelesen und war begeistert.

Hier begleiten wir Kaya, ein Mädchen aus dem Land Amisa auf ihrer Reise als Hufschmiedin, bei der sie jedoch durch einen Überfall als Heilerin fungieren muss. Sie war mir äußerst sympathisch, charakterstark und definitiv nicht auf die Zunge gefallen. Den Anführer Mirulay hingegen konnte ich schwer einschätzen. Mal benimmt er sich abweisend, mal hingebungsvoll – und das wirkt sich auch auf die Liebesgeschichte aus. Anfangs scheint sie nicht zu existieren, dann gibt es klare, gefühlvolle Sätze und dann wiederum wird nicht mehr von Liebe gesprochen. Ich würde da generell eher von Begierde, als von Liebe sprechen.

Das Gleiche habe ich bei anderen Charakteren wahrgenommen wie z.B. Cisca und Nevan. Beide scheinen ganz klar eine gewisse Rolle zu übernehmen, als die feindselige und loyale Anführerin und der hilfsbereite Freund. Doch plötzlich verändern sie sich – ohne dass man auch nur irgendeine Entwicklung erkennt.

Doch natürlich kann ich nicht nur Kritik äußern. Die Weltenbeschreibung war mal wieder unglaublich, genauso wie die Kampfszenen. Die dunkle, als auch liebevolle Aura der Wälder war geradezu greifbar. Man konnte die Kultur der Völker förmlich spüren und verstehen. Der Schreibstil ist generell detailliert und ladet den Leser geradezu dazu ein in die Welt der Fantasy einzutreten. Ich konnte das Buch garnicht aus den Händen legen und darin versteht sich die Autorin sehr gut, obwohl ich sagen musste, dass mir „One True Queen“ definitiv besser gefallen hat.

Fazit: Obwohl mir die Welt unglaublich gut gefallen hat, fehlte mir es mir generell an Charakterentwicklung. Ich hoffe, dass sich das im nächsten Band wieder aufgreift und vergebe 4 Sterne.

Bewertung vom 19.11.2020
Die Mächte der Moria Bd.1
Cordova, Zoraida

Die Mächte der Moria Bd.1


sehr gut

Als Kind wurde Renata an den Hof des Königs gebracht, um dessen politische Gegner auszuschalten. Denn sie ist eine Moria und kann Erinnerungen stehlen. Doch nun kämpft sie an der Seite der Rebellen. Als ihr Geliebter Dez gefangen genommen wird, muss sie sich ihrer Vergangenheit stellen und kehrt an den Hof zurück. Dabei deckt sie Geheimnisse auf, die das Schicksal des Königreichs verändern könnten…

Das Cover ist wirklich wunderschön und ein richtiger Blickfang. Der Klappentext hat mich auch neugierig gestimmt. Der Anfang hat es mir jedoch schwer gemacht. Ich hatte das Gefühl in die Welt geworfen zu werden, ohne jemanden neben mir, der mich an die Hand nimmt und durch die Geschichte führt. Es wurden Namen genannt, denen ich kein Gesicht zuordnen konnte. Zudem ist die Welt ziemlich komplex. Eine Karte wäre als Orientierung hilfreich gewesen.

Mit der Hauptprotagonistin Renata war ich anfangs nicht auf einer Wellenlänge. Sie schien besonders bei den ersten hundert Seiten naiv zu sein und sie behandelte andere Menschen, als hätte nur sie die schwere Last zu tragen. Zum Glück entwickelte sich ihre Persönlichkeit über die Seiten hinweg. Sie setzt sich mit ihrer Vergangenheit auseinander und erkennt ihre Fehler. Sie wuchs zu einer starken und verantwortungsbewussten Persönlichkeit heran, welche ich besonders gegen Ende ins Herz geschlossen habe. Neben Renata erhalten wir sowohl Einblicke in das Leben der Rebellen, als auch in das Leben innerhalb der Palastmauern. Obwohl ich bei Büchern mit einer Rebellion prinzipiell deren Sicht unterstützen kann, so hatte ich hier ein kleines Gefühlschaos. Die Persönlichkeiten der dortigen Charaktere wirkten eher eindimensional auf klare Sichtweisen reduziert. Bei Margo beispielsweise habe ich immer die vorwurfsvolle und wütende Miene vor Augen. Bei Hofe hingegen ist mir bei manchen Charakteren das Herz aufgegangen. Dort habe ich auch schon mehr Entwicklungen, Geheimnisse und Intrigen entdeckt.

Da die Rebellion sich bereits auf Hochtouren befindet, begleiten wie Renata anfangs bei Plänen und Angriffen der Rebellen. Durch verschiedene Vorkommnisse landet sie dann beim Königshof. Es werden die unterschiedlichsten Landschaften beschrieben, sodass ich mich in der Welt Zuhause gefühlt habe. Die Grundidee kennt man in manchen Punkten bereits von anderen Jugendbüchern, aber die Idee mit den unterschiedlichen Arten von Moria mochte ich dennoch sehr. Besonders die Fähigkeit Erinnerungen zu rauben hört sich unglaublich an und ich habe es genossen, wie die Autorin es schafft das Vorgehen im Gedächtnis von Renata wiederzugeben.

Ein großes Highlight waren definitiv die Geschehnisse am Ende. Es werden Geheimnisse gelüftet, Intrigen geschmiedet und viel verraten. Die Spannungskurve steigt an und ich konnte oft nicht den Mund schließen, so überrascht und begeistert war ich. Durch den Verlauf der Geschichte ist für mich klar, dass ich auch Band zwei lesen muss.

Fazit: Während ich anfangs Probleme hatte mich in der Geschichte zurechtzufinden, so konnte ich das Buch gegen Ende nicht mehr aus der Hand legen. Intrigen, Geheimnisse, Erinnerungen und jede Menge Erinnerungen lassen sich in diesem Werk finden! Von mir gibt es 4 von 5 Sternen.

Bewertung vom 31.10.2020
Wonderlands

Wonderlands


ausgezeichnet

Ein Reiseführer durch die unterschiedlichsten Welten. „Wonderlands“ führt uns mit 100 Essays durch die fantastischsten Orten der Weltliteratur. Beginnend mit dem Gilgamesch-Epos bis hin zu „Zwei Jahre, acht Monate und achtundzwanzig Nächte“ werden 3000 Jahre von den ersten Epen bis zur Fantasy dargestellt.

Das Buch ist in fünf Rubriken eingeteilt. Es beginnt mit „Alte Mythen & Legenden“ und endet mit dem Computerzeitalter. Wichtig bei der Zusammenstellung war, dass die Geschichten in einer frei erfundenen Welt oder einem erdachten Land spielen. Jeder Geschichte werden zwei bis vier Seiten des Gesamtwerkes zugeteilt. Neben dem Inhalt werden interessante Informationen über den Autor und das Originalcover abgebildet. Mit einem einheitlichen Layout und schwarz-weiß Bilder der Autoren wird eine Einheitlichkeit gezaubert. Die Gestaltung des Buches ist zudem ganz klar eines der Highlights. Durch das Cover wurde ich ja bereits neugierig, aber auch inhaltlich wurde nicht mit Illustrationen und Fotos gespart. Das war ein passender Ausgleich zu den Essays und veranschaulichte den Inhalt.

Die Ausarbeitung waren wirklich außergewöhnlich. Bei diesem Buch handelt es sich nicht um eine gewöhnliche Zusammenstellung von Werken, sondern anhand des Schreibstils hat man als Leser gemerkt, wie genau die Autorin bei dieser Sammlung recherchiert hat. Neben dem Inhalt werden die gestalteten Welten analysiert, interpretiert und auch auf die Gegenwart bezogen. Oft wird Bezug auf bereits genannte Werke genommen, um beispielsweise einen Vergleich darzustellen oder um zu zeigen, von welchen Geschichten sich der jeweilige Autor inspiriert hat. Auch wenn „J. K. Rowling“ und „Lewis Carroll“ möglicherweise darauf schließen lassen, dass dieses Buch von Kindern gelesen werden kann, kann ich das nicht empfehlen! Der Schreibstil ist anspruchsvoll und teilweise von Fachbegriffen durchzogen. Selbst als Leser brauchte ich ein wachsames und kein müdes Auge, um die Zusammenhänge nachvollziehen zu können. Erst dadurch wird das Leseerlebnis wirklich magisch und außergewöhnlich.

Anfangs war ich etwas enttäuscht, da mir bei den „Alten Mythen und Legenden“ nur wenige bekannt vorkamen. Im Nachhinein sehe ich es jedoch nicht mehr ganz so kritisch. Die Werke ähneln und unterscheiden sich gleichermaßen gravierend und konnten mich auf unterschiedliche Art und Weise faszinieren. Bei „Der Report der Magd“ hat mir besonders die feministische Seite gefallen, welche auch bei „Ihrland“ einen Platz findet. Beides werde ich in bald lesen. Bei „Der Zauberer von Oz“ und „Alice im Wunderland“ konnte ich die konstruierte Welt schätzen lernen, während ich bei „Herr der Ringe“ und „Das letzte Einhorn“ mehr über den Hintergrund erfahren habe.

Auch wenn meine Begeisterung für das Buch groß ist, habe ich doch das Gefühl, die Autorin hätte nicht alle wichtigen Werke der letzten Jahrhunderte genannt. In dieser Sammlung ist eine Grenze vorhanden, das ist mir klar, jedoch sind Autoren wie „Michael Ende“ und „Patrick Rothfuss“ nicht mehr aus dem Genre der Fantasy zu denken.

Grundsätzlich habe ich besonders bei der „Neuen Weltordnung“ und dem „Computerzeitalter“ Lieblinge gefunden – was vielleicht auch daran liegt, dass mir viele Bücher dort bekannt vorkamen und ich auch das ein oder andere wie „Harry Potter“, „Tintenherz“ und „Alles, was wir geben mussten“ gelesen habe. Da mir deren Rahmenhandlung bekannt war, fiel mir ein weiteres Mal die Detailverliebtheit der Autorin auf. Kleinigkeiten zur Entstehung der Geschichte animieren den Leser weiterlesen zu wollen und zaubern dabei eine außergewöhnliche Atmosphäre.

Fazit: Es ist ein fantastisches Buch, um aus der Realität zu fliehen und sich in unbekannte Welten entführen zu lassen. Durch die ungewöhnlichen Welten und den wunderschönen Illustrationen ist es ein geeignetes Geschenk für Fantasy und Science-Fiction-Liebhaber. Von mir gibt es 4,5 bis 5 Sterne!

Bewertung vom 26.10.2020
QualityLand 2.0 / QualityLand Bd.2
Kling, Marc-Uwe

QualityLand 2.0 / QualityLand Bd.2


sehr gut

Nach dem Anschlag auf John of Us darf Peter Arbeitsloser endlich als Maschinentherapeut arbeiten. Zudem versucht ein Billionär Präsident zu werden, Martyn wird von Drohnen verfolgt und Kiki schnüffelt in ihrer Vergangenheit herum und gerät in große Gefahr. Doch was hat ausgerechnet den dritten Weltkrieg ausgelöst?

Dieser Nachfolger schließt nahtlos an den ersten Band von Qualityland an und ist dem entsprechend aufbauend. Man sollte vorher unbedingt Band eins gelesen haben! Beide haben einen ähnlichen Aufbau. Zwischen den Kapiteln gibt es immer kleine Werbeanzeigen oder Dialogie, welche die Geschichte auflockern. Auch die Gespräche von Peter Arbeitsloser mit seinen Maschinen sind ein großes Highlight. Durch die ganzen humorvollen Dialoge, der skurillen Weltanschauung und den außergewöhnlichen Figuren rückt die Haupthandlung jedoch ein wenig in den Hintergrund. Diese orientiert sich sehr an den ersten Band, mir fehlte jedoch ein wenig Eigenständigkeit. Der Plot hätte passender sein können.

Für mich war direkt klar, dass ich das neue Buch von Marc-Uwe Kling lesen muss. Sein humorvoller Schreibstil bringt mich immer wieder zum Lachen – und so war es auch hier wieder der Fall. Der Autor schafft es geschickt mit Worten Unterhaltung und ernsthafte kritische Fragen aus der Gegenwart zu vereinen. Klimawandel, Gleichberechtigung und Globalisierung spielen hier eine zentrale Rolle. Diese offensichtliche Kritik wurde teilweise auch als Zukunftsszenario behandelt, in dem eine Menge Wahrheit versteckt ist.

Meiner Meinung nach gibt es unterschiedliche Möglichkeiten dieses Buch zu lesen. Entweder man sieht den Unterhaltungswert an erster Stelle, denn Peter Arbeitsloser und seine Maschinen lassen einige Sprüche los, bei denen man sich am Boden kringeln möchte vor lachen, oder man schaut speziell auf die Politisierung. Anders als in Band eins erschien mir diese als Leser stärker. Das Ende macht Hoffnung auf einen dritten Teil, der Potenzial hat noch besser zu werden!

Fazit: Eine geschickte Kombination von Humor und Gesellschaftskritik, die gut an den ersten Band anknüpft. Die auf Technik basierte Welt zusammen mit den kuriosen Bürgern konnten mich wieder einmal unterhalten und zum Lachen bringen. Ich würde mich sehr auf einen dritten Band freuen und vergebe 4 bis 4,5 Sterne!

Bewertung vom 23.10.2020
Hiding Hurricanes / Fletcher-University Bd.3
Fischer, Tami

Hiding Hurricanes / Fletcher-University Bd.3


ausgezeichnet

Lenny führt ein geheimnisvolles Doppelleben: Tagsüber ist sie Studentin an der Fletcher University und nachts verwandelt sie sich im die Tänzern Daisy. Nur wenige Menschen wissen von ihrem Beruf und das soll auch so bleiben. Doch ihr bester Freund Creed besucht immer wieder ihre Shows und verfällt Daisy. Lenny ist schon lange in ihn verliebt und gerät mit ihren Rollen ins Wanken. Dabei bahnt sich eine Katastrophe an, die ihr bisheriges Leben verändern könnte…

Die ersten beiden Bände von Tami Fischer mochte ich sehr, deswegen war es für mich sonnenklar, dass ich auch dieses Buch lesen würde. Das Cover ist mal wieder ein Blickfang und passt sehr gut zur Reihe.

Auch in diesem Band wird wieder aus der Sicht der beiden Protagonisten geschrieben. Lenny ist eine charakterstarke Protagonistin mit einer Menge Feuer. Die Trennung ihrer beiden Persönlichkeiten wurde sehr gut umgesetzt, sodass man aber trotzdem Ähnlichkeiten erkennen konnte. Lenny ist von den bisherigen Protagonistinnen mein Liebling geworden. Genauso verhält es sich auch mit Creed. Bereits in den vorherigen Bänden bin ich durch seine mysteriöse und sympathische Art neugierig auf ihn geworden. Er ist einfach ein wahrer Bookboyfriend – wenn Lenny ihn nicht schon in Besitz genommen hätte, hätte ich ihn weggeschnappt ;). Creed und Lenny haben perfekt mit einander harmoniert. Besonders die humorvollen Dialoge waren unglaublich unterhaltsam und erfrischend.

Wie auch in den bisherigen Bänden war der Schreibstil von Tami Fischer angenehm und flüssig. Grundsätzlich liebe ich es bei ihren Büchern, dass die Liebesgeschichten verknüpft sind und Hintergrundinformationen der Charaktere erfordern. Es werden Probleme, Schwächen, Begierden und vergangene Erlebnisse der Protagonisten geschildert, sodass sie als Person lebendig erscheinen. Die Charaktere sind hier nicht einfache Konstrukte mit den Farben schwarz und weiß, sondern es befindet sich in ihrem Inneren eine ganze Farbenvielfalt.

Das wirkt sich auch auf die Umgebung aus. Die Gruppe ist natürlich mit an Bord und ihr Zusammenspiel war wieder äußerst unterhaltsam. Da geht einem als Leser das Herz auf. Im Bezug auf Gefühle kann ich auch wieder nur Lob aussprechen. Ich konnte förmlich fühlen, wie die Emotionen bei Lenny und Creed Achterbahn gefahren sind. Abwechslung ist definitiv vorhanden. So hätte ich sie teilweise am liebsten geschüttelt und umarmt.

Fazit: Obwohl ich Band eins und zwei geliebt habe, hat Tami Fischer sich mit diesem Buch ein weiteres Mal übertroffen. Als Leser hat man die vielseitige und humorvolle Verbindung zwischen Lenny und Creed gespürt und auch Emotionen konnten mich erreichen. Als ein Highlight bekommt es von mir klare 5 Sterne!

Bewertung vom 04.10.2020
The truth about magic - Gedichte und Notizen
Atticus

The truth about magic - Gedichte und Notizen


ausgezeichnet

Auf seinem Kanal @atticuspoetry hat sich der Instagram-Poet Atticus in zahlreiche Herzen geschrieben. Sein zweiter Gedichtband erzählt vom Suchen und Finden der Liebe. Denn Liebe ist überall, wir müssen nur die Augen aufhalten.

Die Gestaltung des Buches ist wirklich wunderschön. Das Cover und innerliche Aufmachung passen perfekt zum Inhalt und laden zum Träumen ein. Auch die schwarz-weiß Fotografien mochte ich sehr gerne.

Der Poet Atticus scheint auf Social Media sehr bekannt zu sein, sodass ich überrascht war ihn nicht zu kennen. Mit diesem Buch wollte ich das jedoch ändern. Ich lese meistens Romane und eher wenig Gedichte oder Poesie. Falls ich aber doch mal zu solch einem Buch greife, kann es mich oft berühren.

Und so war es auch bei den Texten von Atticus. In „The Truth about Magic“ thematisiert er das Suchen und Finden der Liebe. Grundsätzlich unterteilt er diesen Gedichtsband in mehrere Kategorien: Youth, Love, Adventure, Her, Darkness, Words und Stars.

Alle Bereiche sind auf ihre Art mit der Liebe verbunden und setzen trotz der Länge Gefühle frei. Mal beherbergt eine Seite einem einzigen Satz, mal wird die Seite von mehreren Sätzen ausgefüllt. Wie bereits auf dem Cover angedeutet wird, erhalten manche Seiten neben den deutschen Übersetzungen auch die Originaltexte in englischer Sprache. Ich fand es interessant zu sehen, wie sich diese unterscheiden und welche mich mehr ansprechen.

Mittlerweile ich das Buch voller Klebezettel um meine Lieblingszitate zu markieren. Hier eines meiner Lieblinge:

„Sie verliebte sich in ihre Idee von ihm,

und Ideen zu lieben

war schon immer gefährlich.“

Wer Emotionen sucht, ist hier goldrichtig. Ich konnte das Buch oft nicht weglegen, weil ich „nur noch eine Seite“ lesen möchte, diese mich jedoch wieder gefangen hielt. Es ist ein Mix von unterschiedlichen Gefühlen, die aufeinander treffen. Viele von ihnen trafen mein Herz und ich könnte über vieles philosophieren und interpretieren. Manche Aussagen rufen geradezu danach mehr nachzudenken und hinter die Wörter zu blicken. Seine Gedanken treffen mitten ins Schwarze und sind vom Aufbau her keine typischen Gedichte. Ich würde sie eher als Fragmente ohne Regeln beschreiben. Als Geschenkbuch dient dieses Buch somit wunderbar. Ich bin mir sicher, dass jeder Gedanken findet, die zu ihm/ihr passen.

Fazit: Es ist ein unglaublich gefühlvolles Buch, das mich philosophieren lässt und das bis an den Grund der Seele blickt. Die Gedanken haben mich berührt und Emotionen hervorgerufen. Somit ist es ganz klar ein Highlight und erhält von mir 5 Sterne!

Bewertung vom 12.09.2020
Too Late
Hoover, Colleen

Too Late


gut

Wäre Sloan nicht von Asa abhängig, der ihren Bruder finanziell unterstützt, wäre sie auf und davon. Für sie ist diese Beziehung die Hölle, für Asa ist Sloan jedoch die Liebe seines Lebens und er ist der Überzeugung, dass es sich umgekehrt genauso verhält. Doch dann taucht der Undercover-Cop Carter auf und beiden verlieben sich Hals über Kopf in einander. Doch das ist Hochverrat für den Drogenboss Asa.

Das Cover ist anders als die Gestaltung vieler anderer Bücher von Colleen Hoover. Und das erkennt man auch im Inhalt wieder. Generell ist es viel düsterer und gewalttätiger, als ich es von dieser Autorin kenne. Ich habe zwar schon mit „Verity“ eine Art Thriller von ihr gelesen, aber hiermit erreicht es ganz andere Ausmaße.

Die Kapitel werden aus der Sicht von Asa, Carter und Sloan geschrieben. Die Charaktere sind klar von einander zu unterscheiden. Sloan zeigt sich zwar besonders am Anfang von ihrer starken und widerspenstigen Seite, ist gegen Ende jedoch auch oft naiv. Grundsätzlich mochte ich sie also echt gerne, aber manche Handlungen konnte ich bei ihr einfach nicht nachvollziehen. Sie dienten größtenteils dazu um Drama entstehen zu lassen.

Carter ist ein unglaublich lieber und fürsorglicher Mann, über den ich gerne noch mehr gelesen hätte. Er und Sloan ergänzen sich perfekt.

Bei dem Drogenboss Asa Jackson habe ich öfters Agressionen verspürt. Einige Handlungen sind unglaublich widersprüchlich. Durch das Lesen kam ich seiner Psychologie näher und seine Gedanken gegenüber Sloan sind so besessen, dass ich ihm klar empfehlen würde, sich in eine Psychiatrie einweisen zu lassen. Er hat es geschafft auf Platz eins der Charaktere zu gelangen, die ich überhaupt nicht ausstehen kann.

Der Schreibstil von Colleen Hoover war wieder einzigartig, so, wie man es von ihr kennt. Ich habe sehr viele Zitate gefunden, die ich mir am Liebsten einrahmen lassen würde. Dadurch entstanden auch die unterschiedlichsten Gefühle, die durch die Taten der Charaktere nur noch weiter unterstützt wurden. Asa hat mich zur Weißglut getrieben, Sloan habe ich bewundert und die Liebesgeschichte zwischen Sloan und Carter war zuckersüß. Dieses Buch hebt sich durch die außergewöhnlich gewalttätigen Szenen von anderen Büchern der Autorin stark ab. Vor Vergewaltigung, Drogenkonsum und Beraubung der Freiheit wird nicht gescheut. Genau deshalb finde ich es so wichtig, dass eine Trigger-Warnung am Anfang der Geschichte gestanden hätte. Müsste ich ein Wort für den Roman wählen, dann wäre es „Dramatisch“. Hier wird Spannung erzeugt und ich musste öfters staunen, was für Situationen hier eröffnet werden. Das Ende war mir ein bisschen zu viel des Guten. Es erschien mir etwas zu unrealistisch und ich konnte mich damit nicht wirklich anfreunden. Zudem gab es einige Längen, sodass ich der Meinung bin, dass der Roman an der ein oder anderen Stelle gekürzt hätte werden können.

Fazit: Außergewöhnlich, brutal und emotional – Colleen Hoover hat mich mit diesem Buch sehr überrascht. Auch wenn ich viele Zitate in dem Roman geliebt habe und mir manche Charaktere ans Herz gewachsen sind, so konnte ich mich mit der gewalttätigen und brutalen Ader nicht anfreunden. Sloan zeigt ihren ganzen Mut, Asa hingegen konnte ich überhaupt nicht ausstehen. Von mir gibt es 3,5 Sterne.

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Bewertung vom 12.09.2020
In meinem Kopf klangs irgendwie besser
Kenwood, Nina

In meinem Kopf klangs irgendwie besser


sehr gut

Während ihre Eltern sich gerade trennen und ihre besten Freunde ein Paar werden, arbeitet Natalie an ihrem Selbstbewusstsein. Da kommt ihr die Party, bei der sie ohne Zach und Lucy eingeladen wird, gerade recht. Und plötzlich läuft nichts mehr nach Plan und die Schmetterlinge in ihrem Bauch fangen an sich zu bewegen…

Sowohl durch das Cover, als auch durch den Klappentext klang das Buch für mich wie ein süßes Jugendbuch. Davon hatte ich besonders in den ersten Seiten einen starken Eindruck. Dort wurde besonders die Pubertät thematisiert und die Trennung ihrer Eltern. Damit können sich Teenager bestimmt identifizieren, aber mich konnten diese Themen leider nicht völlig überzeugen. Somit war ich dem Roman anfangs kritisch eingestellt.

Je mehr ich jedoch las, desto mehr mochte ich die Geschichte. Natalie ist sympathisch, redefreudig und manchmal auch etwas dickköpfig. Ihre komplexe Art und der Humor haben mich öfters zum Lächeln gebracht, sodass ich besonders die zweite Hälfte des Buches geliebt habe. Natalies interagieren mit anderen Charakteren, wie beispielsweise Alex, war echt zuckersüß.

Grundsätzlich werden hier typische Teenagerprobleme angesprochen, die mit einer Liebesgeschichte verbunden werden. Wie bereits erwähnt, konnte mich Natalies Vergangenheit nicht wirklich berühren. Es wurde meiner Meinung nach einen Tick zu viel über Pickel und Akne gesprochen, sodass es einen Kontrast zu der Liebesgeschichte bietet, welche die unterschiedlichsten Gefühle in mir geweckt hat. Manchmal wollte ich Natalie am liebsten schütteln für ihre Eigenschaft jede Situation so komplex zu sehen, dann wiederum konnte ich mein Grinsen bei den humorvollen Stellen nicht verkneifen.

Fazit: Eine zuckersüße, humorvolle und komplexe Liebesgeschichte, die mich trotz weniger Kritikpunkte begeistern konnte. Es ist ein richtiges Wohlfühlbuch passend für Jugendliche. Von mir gibt es 4 Sterne.

Bewertung vom 29.08.2020
Das Erwachen der Träumerin / Strange the Dreamer Bd.4
Taylor, Laini

Das Erwachen der Träumerin / Strange the Dreamer Bd.4


ausgezeichnet

Das Schicksal der Stadt Weep liegt in Lazlos Händen. Der unscheinbare Bibliothekar aus Zosma kann zwar das Metall Mesarthium formen, aber schafft er es auch Weep und seine Liebe Sarai zu retten? Es stehen noch einige Hindernisse für ihn bereit…

Bei diesem Buch handelt es sich um den vierten und somit finalen Band der Reihe rund um Lazlo und Sarai. Das Cover fügt sich gut in die Reihe ein und die Geschichte ist ähnlich wie die vorherigen Bände in fünf Teile unterteilt.

Die Charaktere waren vielfältig und in diesem Teil erfährt man viele Hintergrundgeschichten. Dadurch hat die Autorin es geschafft, dass ich alle Charaktere lieb gewonnen habe und keine Person nur die Wörter "Gut" oder "Böse" in sich trägt. Sie alle wurden durch Einflüsse zu dem Menschen, der sie sind und das wurde hier sehr schön verdeutlicht.

Ich habe es geliebt wieder mit Lazlo und Sarai Weep zu bereisen. Die Vergangenheit von Minya wurde bereits im vorherigen Band angeschnitten, und somit habe ich mich auf eine nähere Einführung sehr gefreut. Während in Band 1.1 und 1.2 besonders die Liebesgeschichte von Sarai und Lazlo im Vordergrund stand, so findet hier die Geschwisterliebe ihren Platz. Die Gefühle waren beim Lesen echt unglaublich vielfältig und ich habe mit den Charakteren gelitten und mich mit ihnen gefreut. Ein Mittel zum Ziel war da auch der ausdrucksvolle Schreibstil, der mir auch bereits in den vorherigen Bänden ins Auge stach und in den ich mich verliebt habe.

Das erste Drittel des Buches beginnt recht ruhig und nach einer Zeit hatte ich Zweifel, ob die Autorin es schaffen würde alle angeschnittenen Szenen und Geheimnisse in den verliebenen Seiten aufzuklären und zu beenden. Als Leser hat man tatsächlich alle Antworten erhalten, auch wenn sie an manchen Stellen etwas kurz ausfielen. An einer bestimmten Stelle hat die Autorin einen riesigen Raum geschaffen, von dem ich unglaublich gerne mehr erfahren hätte. Er bietet definitiv Platz für einen Spin-off und zeigt mal wieder, wie gut durchdacht diese Geschichte eigentlich ist. Überraschungsmomente werden elegant eingesponnen und ich hatte das Gefühl mich in dieser Welt immer mehr verbunden zu fühlen, je mehr ich über die Geschichte und somit auch die Charaktere erfahre. Langweilig wird es hier definitiv nicht! Das Ende war schön zu lesen, meiner Meinung nach aber etwas zu viel des Guten. Ich bin zufrieden, hätte mir aber lieber ein Ende anderer Art gewünscht. Grundsätzlich hätte ich der Autorin geraten das Finale nicht so stark zu bündeln, sondern sich einige Handlungsstränge bereits in den vorherigen Bänden abzuarbeiten. So erschien es mir nämlich manchmal, als würden manche Szenen zu schnell abgehandelt werden.

Fazit: Es ist ein gefühlvolles Buch mit vielfältigen Charakteren. Der Schreibstil erzeigt viel Spannung und auch wenn ich mir an manchen Stellen ein paar Seiten mehr gewünscht habe, so ist die Reihe einzigartig und definitiv lesenswert! Ich vergebe 4,5 bis 5 Sterne!