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Wanderdüne
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Hamburg

Bewertungen

Insgesamt 6 Bewertungen
Bewertung vom 21.03.2024
Mayfair House
Hay, Alex

Mayfair House


ausgezeichnet

In diesem Roman geht es um Gerechtigkeit. Gerechtigkeit, die sicher im Auge des Betrachters liegt.
Immer wieder enthüllt der Autor kleine Geheimnisse in Beziehung und Vergangenheit der beinahe durchweg hervorragend ausgearbeiteten Charaktere, die es schwer machten, das Buch beiseite zu legen.
Mrs. King, Mrs. Bone, Winnie, Alice… sie alle verbindet etwas mit dem de Vries Haus und ich habe es sehr genossen, ihre Geschichten zu erfahren.

Es hat unglaublich viel Spaß gemacht, bei den Vorbereitungen und schließlich der Durchführung des Coups des Jahrhunderts dabei zu sein. All die kleinen Klugheiten und Ideen der Frauen zu entdecken. Btw. Dieses Buch strotzt vor Feminismus, was ich großartig fand!

Der Roman versprüht den Charme Englands im frühen 20. Jahrhundert und hat mich stark an die Serie „Downton Abbey“ erinnert, die ich geliebt habe.
Das Setting und die ganze Atmosphäre war authentisch und zu jeder Zeit spannend zu entdecken.

Der Schreibstil ist - wohl auch dem Jahr zuzuschreiben, in dem das Buch spielt - nicht immer locker wegzulesen, allerdings auch nicht anstrengend. Eine durchaus authentische Schreibweise für solch einen Roman.

Ich fand die Geschichte großartig und werde den Autor genauer im Auge behalten.

Bewertung vom 13.05.2023
Malibu Rising
Reid, Taylor Jenkins

Malibu Rising


ausgezeichnet

Erneut hat Taylor Jenkins Read mich zum Weinen gebracht.
Der unvergleichliche Schreibstil dieser Autorin ist in diesem Roman einmal mehr besonders hervorzuheben. TJR versteht es, ihre LeserInnen mit Einfühlsamkeit, Witz, Dramatik und einem erlesenen Wortschatz zu begeistern. Allein wegen dieses herausragenden Schreibens werde ich vermutlich jedes TJR Buch lesen, das ich in die Finger bekomme.

Zur Geschichte an sich: Ich hatte etwas Angst, dass durch die Geschichte von Carrie Soto, die ich dank der unglücklichen Veröffentlichungsreihenfolge von Ullstein, bereits vorher gelesen hatte, unliebsam gespoilert sein könnte. Dies war aber glücklicherweise nicht der Fall, denn die Trennung von Nina und ihrem Mann ist bereits auf den ersten Seiten Thema.
In Malibu Rising finden wir außerdem einen Aufbau, der sich sehr von dem der anderen Bücher von TJR unterscheidet, was ich sehr erfrischend fand. Es ging hierbei nicht um die Protagonistin allein, sondern um die Geschichte ihrer außergewöhnlichen Familie. Gut die Hälfte des Buches befasst sich mit Rückblicken, die ich unglaublich gerne gelesen habe und die immer wieder Fragen aufgeworfen und beantwortet haben.
Die Verhältnisse der Charaktere zueinander waren wundervoll beschrieben. Ebenso die Disharmonien und verletzten Gefühle. Besonders mit June habe ich mitgelitten und sie verflucht, obwohl ich sie doch gleichzeitig so gut verstehen konnte. Ein Absolutes Gefühlsdrama.
Ein kleines bisschen enttäuscht war ich vom Ende, da es für meinen Geschmack etwas sehr schnell abgehandelt wurde. Auch den Auftritt einiger Charaktere konnte ich nicht so ganz nachvollziehen, allerdings könnte ich mir denken, dass TJR hier Vorarbeit für weitere Romane geleistet hat.
Alles in allem hat Ninas Geschichte mich großartig unterhalten und daher vergebe ich wieder einmal fünf/fünf Sternen für Malibu Rising.

Bewertung vom 10.11.2022
Wendy & Peter. Verloren im Nimmerwald
Thomas, Aiden

Wendy & Peter. Verloren im Nimmerwald


weniger gut

Hat der Lehrer bei euch früher mal diese zwei Worte unter einen Aufsatz oder eine Hausarbeit geschrieben? „Thema verfehlt“?
Bei mir zum Glück nicht, aber diese zwei Worte passen meiner Meinung nach hervorragend zu diesem Buch.
Zwei Sterne sind hier alles, was ich geben kann. Und zwar einen wohlwollenden für das wundervolle Cover und einen für die ganz niedliche Lovestory zwischen Peter und Wendy.
Tja, leider ging es in diesem Buch aber eigentlich nicht um die Beziehung zwischen den beiden. Es ging darum, eine finstere Bedrohung aufzuhalten. Es ging darum, verschwundene Kinder wiederzufinden.
Leider hatten Wendy und Peter aber immer wieder andere Dinge im Kopf, als den armen vermissten Kids zu helfen.
So verbringen sie ihre Zeit lieber in der Eisdiele, statt zu suchen. Oder sie gehen baden, statt zu suchen. Oder sie denken sich auf halben Weg in den Wald: „Ach, komm… is schön spät, lass mal umdrehen!“
HALLO???
Also… ich kann mich nicht erinnern, dass ich jemals ein Buch gelesen habe, in dem die Protagonisten mit so viel Leidenschaft versucht haben, sich aus dem roten Faden zu winden. Das eigentliche Ziel so gekonnt aus den Augen zu verlieren.
Leute… was war das???
Ich konnte teils wirklich nur dasitzen und mit dem Kopf schütteln und kann die guten Rezensionen absolut nicht nachvollziehen.
Dabei hätte es wirklich ganz cool werden können.
Das Setting ist ein komplett anderes als im Original, allerdings bin ich da schnell mit zurechtgekommen. Der Schreibstil ist noch etwas unausgereift, aber durchaus lesbar. Der Anfang war auch wirklich spannend…aber dann?
Eine furchtbar ermüdende Aneinanderreihung von Szenen, die zu achtzig Prozent einfach null zum Plot beigetragen haben. Die ganze Geschichte hätte auf hundert Seiten gekürzt werden können. So viel Überflüssiges! So viel Langweiliges! So viele Unstimmigkeiten auch…
Wendys Vater wird aus ihrer Sicht die ganze Zeit so dargestellt, als wäre er sehr jähzornig, vielleicht sogar gewalttätig! Letztlich tut er aber nie irgendwas, was Wendys ängstliche Gedanken zu ihm erklären würde. Warum ihn dann zum A***loch machen? Kapier ich nicht.
Dann Wendys Freundin Jordan… warum war die da? Die Figur war vollkommen überflüssig! Sie hat nur dazu beigetragen, dass ich Wendy noch weniger mochte, da sie in einer Szene aus unerfindlichen Gründen plötzlich total unfair zu ihrer besten Freundin war.
Einige kleine Logikfehler sind mir auch aufgefallen, aber die werde ich jetzt nicht erwähnen.

Also, Fazit:… leider ein riesiger Flopp dieses Buch. Wenn nicht sogar der Flopp des Jahres.
Ich bin sehr enttäuscht.

Bewertung vom 17.10.2022
Fast bis zum Nordkap
Pinnow, Judith

Fast bis zum Nordkap


ausgezeichnet

Sommerlich leicht fürs Herz.

Mit diesem Buch hat Judith Pinnow eine neue Leserin dazu gewonnen. Denn es war vor allem der lockerleichte Schreibstil, der mich die Seiten dieses süßen Sommerromans förmlich hat wegatmen lassen. Dazu war es das zuckersüße Setting eines kleinen Dorfes in Schweden, dass mich begeistert hat. Ich hatte die ganze Zeit das Gefühl in einem kleinen Sommer-Märchen von Andersen gelandet zu sein. Das Dorf, seine Bewohner und die ganze Atmosphäre wurde wundervoll beschrieben. Ich war jederzeit mitten drin und konnte das Buch gar nicht zur Seite legen. (Habe es an einem Tag gelesen.) Die Protagonistin Bea hat mir ebenfalls gefallen. Sie hat so gut wie immer sehr nachvollziehbar gehandelt und ich fand sie grundsätzlich äußerst sympathisch. Per hatte es mir sogar noch mehr angetan. Ein liebevoll gezeichneter Charakter, der durchaus Fehler macht, aber Ende nichts von seiner herzlichen und sympathischen Art einbüßt. Das Happy End ist bitter nötig gewesen, nachdem ich ein zwei Tränchen verdrücken musste. Zum Plot möchte ich sonst gar nix weiter sagen, denn der KT reicht vollkommen aus. Ich habe es sehr genossen, dieses Buch zu lesen und werde mir ab jetzt sicher auch weitere Romane von Judith Pinnow näher anschauen. Der Schreibstil hat’s mir angetan.

Bewertung vom 17.10.2022
Carrie Soto is Back
Reid, Taylor Jenkins

Carrie Soto is Back


ausgezeichnet

Highlight!

Dies war mein erstes Buch von TJR und damit hat sie mich direkt umgehauen.

Die Geschichte der fiktiven Tennisprofispielerin Carrie Soto hat mich von vorne bis hinten begeistert.
Der Schreibstil ist einfach wunderbar. Flüssig und leicht und an genau den richtigen Stellen humoristisch. (Ich habe so gelacht über Carrie.)
Außerdem war es unheimlich interessant, wie es denn überhaupt dazu kommt, dass jemand ein solcher Sportprofi wird. Fantastische Recherche! Ich fand es superspannend Carrie in ihrer Kindheit zu begleiten. Von den ersten Trainingsstunden bis hin zu ihren ersten großen Erfolgen.
Das allerdings war nur die Einleitung.
Denn Carrie will nach 5 Jahren und mit mittlerweile 37 Jahren (60 in Tennisjahren) noch einmal auf den Court zurückkehren.
Und… oh, was habe ich mit ihr mitgefiebert. Jedes einzelne Spiel, jedes Aufeinandertreffen mit Frauen, die schneller, jünger, stärker sind als sie.
Ich verstehe, wenn es Leute gibt, die den Aufbau dieses Buches langweilig finden. Allerdings habe ich es in 24 Stunden weggeatmet und finde für mich, dass es so so so viel mehr ist als nur Tennis.

Es geht darum, dass die verbissen ehrgeizige, gnadenlose und …ja, ziemlich arrogante Carrie endlich lernt, was sie während der Höhen ihrer Karriere nie ganz begriffen hat. Und es hat mich zu Tränen gerührt, wie sie sich entwickelt hat. Wie sie noch einmal auf eine ganz andere Art über sich hinaus gewachsen ist.

Carrie Soto ist eine wahnsinnig tolle Protagonistin. Und gerade WEIL sie jemand ist, den man eigentlich nicht mögen kann, war ihre Darstellung und Entwicklung innerhalb der Geschichte mit das Beste, was ich dieses Jahr gelesen habe.

Bewertung vom 10.09.2018
Narbensohn
Mon, Mika D.

Narbensohn


ausgezeichnet

Gesamteindruck (Story):
Damals noch mit "altem" Titel, konnte mich die Geschichte bereits auf Wattpad begeistern. Ich habe damals den Klappentext gelesen und war sooo neugierig, wie die Autorinnen es schaffen sollten, eine überzeugende Liebesgeschichte zwischen einem unschuldigen, ja geradezu harmlosen Mädchen und einem verurteilten Mörder entstehen zu lassen. Ich habe angefangen zu lesen und bereits nach den ersten Kapiteln war ich dermaßen angefixt, dass ich einfach nicht mehr aufhören konnte. Umso schlimmer war es, stets und ständig auf die Updates zu warten, die nur drei Mal die Woche kamen! :O!!! Jedes Mal wenn das Handy gepingt hat, habe ich das aktuelle Kapitel sofort verschlungen und ...BUMS.....hieß es wieder warten. Das war wirklich die Hölle. Die Geschichte nimmt einen gefangen. Beinahe jedes Kapitel endet mit einem bösen Cliffhanger, sodass man unbedingt weiterlesen muss.

Cover:
Das Cover ist definitiv mehr als passend für dieses Buch. Es zeigt auf irgendwie ... keine Ahnung ... "verstörende" Weise, wie sehr die beiden sich lieben, doch wie verboten, gewagt, unvernünftig und eigentlich zum Scheitern verurteilt diese Liebe auch ist. Dargestellt durch die reißenden Steingesichter. Perfekt!!! Auch das Videoband, das zu erkennen ist spielt eine wichtige Rolle. Ebenso wie der Fernseher auf der Rückseite. Die Farben sind eindringlich und fallen auf! Für mich als absoluten Coverkäufer, hätte dies hier schon ausgereicht, um schnell zur Kasse zu rennen. :P

Charaktere:
Helena ist unsere Protagonistin und das typische Mädchen von nebenan. Sie möchte Schriftstellerin werden und hat dieses Ziel klar vor Augen. Sie hat in der Vergangenheit bereits einen schweren Schicksalsschlag erlitten, bzw. einen, der sich sehr lange hingezogen hat. Ab und an blitzen diese dunklen Erinnerungen noch durch, aber im Großen und Ganzen ist sie ein freundliches und normales Mädchen. Sie ist sicherlich hier und da etwas naiv, aber was wäre denn ein Buch, in dem die Protas immer alles richtig und perfekt machen? Richtig! Kotzlangweilig! Ich mochte Helena sehr gern und habe mich gerne mit ihr zusammen in den dunklen und verschlossenen Liam verguckt.
Liams Leben ist ein Musterbeispiel dafür, wie ein Leben eigentlich nicht ablaufen sollte. Dramatische Kindheit, kriminelle Vergangenheit, Verurteilung als Mörder. Liam ist dunkel, geheimnisvoll, sexy, arrogant und vor allem ist er gefährlich. Doch trotz seiner sehr rauen Schale, schafft Helena es im Laufe der Geschichte, irgendetwas in ihm zu wecken, dass sein hartes Herz zum schmelzen bringt. Liam ist ein sehr schwer zu beurteilender Charakter. Das liegt haupstächlich an der Extreme, mit der die Autorinnen ihn beschreiben. Die Sachen, die er erleben musste sind gewaltig und hinterlassen wohl auf jeder menschlichen Seele viele Narben. Liam ist davon nicht ausgenommen und hat verständlicherweise Schwierigkeiten sich seinen Gefühlen hinzugeben. Über die komplette Geschichte hinweg ist er rau und teilweise wirklich von Zorn zerfressen. Diese Gefühle kommen sehr gut rüber. Trotzdem reizt wahrscheinlich gerade die Dunkelheit von der er umgeben ist die Mädchenherzen von heute. Damit ist er der perfekte Protagonist. Zumindest, wenn man sich auf einen Mörder einlassen will. :P

Fazit:
Diese Geschichte geht wirklich unter die Haut. Sie ist nichts für schwache Nerven und bis zum Ende vollgestopft mit Spannung. Obwohl es sich um einen Thriller handelt, bleibt auch die Romantik und auch die Erotik nicht auf der Strecke. Alles zusammen ergibt einen bemerkenswert geschriebenen Debütroman zweier Autorinnen, der nicht nur lesenswert ist, sondern der dich mitten in dein von Anspannung zerfressenes Herz treffen wird.

Klare Leseempfehlung und 5 Sternchen für Mika D. Mon!!! :)