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TR
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Siegen

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Bewertung vom 29.03.2019
Spaß und Tod
Grafe, Roman

Spaß und Tod


schlecht

Was der Autor hier zu Papier gebracht hat ist reine persönliche Ideologie welche teilweise schon fast den Tatbestand der Verleumdung erfüllt.
Der Autor, welcher kurz nach dem Winnenden Amoklauf die Initiative "Keine Mordwaffen als Sportwaffen" gründete, zählt in diesem Werk chronologische alle Taten, welcher seiner Meinung nach von Sportschützen oder deren legale Waffen verübt wurden, auf.
Wenn man diese Zahlen nun auf einfachste Weise recherchiert (hier sind das Bundeslagebild Kriminalität sowie die BKA Statistiken sehr hilfreich) wird man sehr schnell merken das die von dem Autor genannten Zahlen nicht stimmen.
Das die Taten alle mit illegalen Waffen oder umgebauten Deko Waffen aus dem Ostblock verübt wurden wird ignoriert. Anscheinend ist es einfacher alle legalen Waffenbesitzer unter Generalverdacht zu stellen.
Neue Aufbewahrungsrichtlinien für Waffen seit Winnenden (der Täter konnte sich die Waffe illegal aneignen weil der Vater die Waffe nicht verschlossen hatte) werden weder angesprochen noch analysiert wie viele andere Verschärfungen des Waffengesetzes auch. Es wird der Schein erweckt das sich seit damals nicht's geändert hat, was zweifelsohne einfach nur Falsch ist.
Auch hier hätte man sich eine vernünftige Recherche gewünscht.
Auch die immer wiederkehrenden Vergleiche "Beretta 92 eine Militärwaffe in den USA usw." lässt den Anschein erwecken das dieses Buch nicht zur Aufklärung dienen soll, sondern nur dafür da ist, die persönliche ideologische Meinung des Autors wiederzuspiegeln. Es wird der Eindruck vermittelt das Jäger und Sportschützen wie auch Waffensammler mit Kriegswaffen hantieren...was natürlich nicht stimmt.
Phrasen wie Waffenschein (den in Deutschland Privat niemand, außer einer Handvoll Ausnahmen hat), lasches Waffenrecht, Waffennarren, Demagogen usw. wiederholen sich immer wieder.
Man könnte dieses Buch von der ersten Seite bis zur letzten auseinandernehmen wenn man sich nur nebenbei ein wenig mit dem Thema beschäftigen würde.
Der Autor, welcher sich sehr gerne als "Sachverständiger im Waffenrecht" ausgibt, die Hinterbliebenen der Opfer sich von ihm und seiner Initiative abwenden weil er eine zu extreme Meinung hat, bei einer Anhörung als Sachverständiger im Innenausschuß des Sasles verwiesen wurde hat anscheinend nur eins mit diesem Buch im Sinn: Seine Ideologie mit aller Macht auf den Leser zu übertragen.
Fazit, ungenügend - und das ist noch zu gut bewertet.
ps: Ich habe dieses Buch über einen anderen Händler gekauft.
T.Reuter

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