Das Anti-Glücksbuch

ausgezeichnet

Das ist ein Glücksbuch, das man nicht einfach durchblättern kann. Man muss die ganz spezielle Denkweise von Römpp erst verstehen, damit sich einem erschließt, warum dieses Buch so gute Kritiken hat. Allerdings ist das nicht so schwer, mein Rat: das geschichtliche Kapitel vielleicht zunächst überspringen. In den anderen Kapiteln schreibt der Autor ganz konkret und anschaulich (bis auf ein paar Ausrutscher ins Philosophische).

Römpp weist zunächst darauf hin, dass Glück eine Idee oder eine Vorstellung ist, und dass eine solche Idee eine lange Geschichte hat, die auch heute noch wirkt. Es gibt hier einfach nicht eine Sache, wie das bei Steinen und Bäumen der Fall ist. Deshalb ist es nicht gesagt, dass eine solche Idee nützlich ist (diesen Ausdruck verwendet Römpp immer wieder).

Und nun besteht der Hauptteil des Buches daraus, zu zeigen, dass diese Idee "Glück" eben gerade nicht nützlich ist. Dazu entwickelt Römpp 6 oder 7 kritische Perspektiven, und ich konnte die meisten nachvollziehen und akzeptieren.

Auf dieser Grundlage kommt er zu dem Fazit, dass wir besser auf die Idee "Glück" verzichten sollten und uns statt dessen um unseren Spaß, unser Vergnügen, unsere Lust und unsere Freud kümmern sollten. Ich kann seiner Argumentation folgen und habe das Buch einfach genossen. Nur am Schluss war ich ein wenig enttäuscht, weil er dann plötzlich schließt, bevor er noch mehr zu konkreteren Fragen der Lebenskunst hätte sagen können. Aber vielleicht hat ihm der Verlag nicht mehr Seiten eingeräumt???