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Worldofbooksanddreams

Bewertungen

Insgesamt 16 Bewertungen
12
Bewertung vom 12.04.2025
Ein ungezähmtes Tier
Dicker, Joël

Ein ungezähmtes Tier


sehr gut

Sophie und Arpad Braun leben gemeinsam mit ihren beiden Kindern in einem vornehmen Viertel in der Nähe von Genf. Nach außen ist das Leben des Paares nahezu perfekt, doch es gibt dunkle Geheimnisse. Diese findet nämlich ausgerechnet Nachbar Greg heraus, der ebenfalls nach außen hin ein rechtschaffener Polizist ist, der aber heimlich Sophie hinterherspioniert. Doch was haben diese Paare mit einem Raubüberfall bei einem Juwelier zu tun?
Schon lange hatte ich mir vorgenommen, endlich mal einen Roman von Joel Dicker zu lesen, da ich viel Gutes darüber gehört hatte.
Der Schreibstil liest sich super flüssig und fesselnd und Dicker schafft es, auch alltägliche Situationen spannend zu schildern, in dem er diese z.B. durch einen heimlichen Beobachter erzählen lässt.
Der Roman mit leichten Krimielementen ist äußerst vielschichtig erzählt. Dicker wechselt dabei nicht nur die Zeiten, sondern auch immer wieder die Perspektiven. Dadurch entstehen einige lose Fäden und Eindrücke, die der Autor aber letzten Endes zu einem großen Gesamtbild zusammenfügt. Das er hier so gekonnt den Überblick behält, macht das Buch auf jeden Fall besonders.
Es geht hier um einen Raubüberfall, der aber immer nur kurz in Erwähnung kommt. Stattdessen dreht sich hier viel um die beiden Ehepaare Sophie und Arpad und Greg und Karine. Die Grundvoraussetzungen sind gleich, beide Paare sind verheiratet, haben zwei Kinder und leben im gleichen Viertel. Doch während Sophie und Arpad in einem luxuriösen Glashaus leben, bewohnen Greg und Karine die Warze, den Schandfleck des Villenviertels. Die einen sind Anwältin und Banker, die anderen sind Polizist und Verkäuferin.
Während Greg und Karine sich immer mehr voneinander entfernen, scheint es bei Arpad und Sophie alles eitel Sonnenschein. Doch dieses Buch handelt nicht nur von einem Raubüberfall, sondern auch vom schönen Schein und Sein, von falscher Bewunderung bis hin zu Neid und Eifersucht und falschem Handeln. Somit ist dieses Buch nicht nur ein Krimi sondern auch ein interessanter Gesellschaftsroman.
Die vier im Mittelpunkt stehenden Charaktere sind sehr vielschichtig und tatsächlich durch ihre Fehler, die sie machen, absolut glaubhaft und authentisch. Ich konnte die vier vor mir sehen und die Gedanken jedes einzelnen, so unterschiedlich sie auch sonst, sehr gut nachempfinden.
Mein Fazit: Ein sehr komplexes Buch, das durch die vielen Handlungsstränge nur so viel preisgibt, dass der Leser einfach immer weiterwissen möchte, was wirklich los ist. Stark erzählt, authentische Charaktere und eine Geschichte, die genau so stattgefunden haben kann, machen das Buch interessant. Mit Sicherheit nicht mein letzter Dicker.

Bewertung vom 11.04.2025
A Fate Inked in Blood / Die Skaland-Saga Bd.1
Jensen, Danielle L.

A Fate Inked in Blood / Die Skaland-Saga Bd.1


ausgezeichnet

Um unter anderem Freyas Geheimnis zu wahren, wurde sie gegen ihren Willen mit dem Fischer Vragi verheiratet. Doch als der Jarl Snorri mit seinem Sohn und Kriegern in ihrem Dorf auftaucht, wird klar, dass ihr Geheimnis entdeckt wurde. Sie ist mit der Gabe des Schildes gesegnet und eine Prophezeiung spricht, dass der Jarl diese Schildmaid heiraten müsste, um König zu werden und ganz Skaland zu einen. Wieder muss Freya eine Ehe gegen ihren Willen eingehen. Doch an ihrer Seite steht Bjorn, Sohn des Jarls und dessen Anziehungskraft lässt Freya nicht kalt.
Ich liebe nordische Mythologien und ich war so gespannt auf dieses Buch.
Schon der Einstieg in das Buch gelang mühelos, denn Autorin Danielle L. Jensen schreibt bildhaft und mitreißend. Ich glaube, man muss aber zumindest minimal mit den nordischen Mythologien vertraut sein, da hier nicht allzu viel erklärt wird.
Ich fand das gesamte Buch mega spannend, von der Magie angefangen über Kämpfe, Lügen und Intrigen bis hin zur Lovestory. Von Seite 1 an war ich an der Seite der Protagonistin.
Aus deren Sicht erleben wir auch die Story in der Ich-Perspektive.
Freya ist stark, mutig und handelt oft aus dem Bauch heraus. Aber genau das macht sie zu einer starken und cleveren Frau. Auch Bjorn ließ mich nicht kalt, als starker und kämpferischer Nordmann hat er das gewisse Etwas, was ihn sympathisch macht. Die Chemie zwischen den beiden stimmt von Seite 1 an.
Nebencharaktere sind zahlreich und wir begegnen hier einigen spannenden Figuren, die die Geschichte noch abwechslungsreicher werden lässt.
Mein Fazit: Was für ein mega spannendes und gut erzähltes Buch, für mich als Liebhaber des nordischen, machte das Buch unheimlich viel Spaß. Ein wenig Vorkenntnisse sollte man mitbringen, da man sonst vielleicht Schwierigkeiten mit der Handlung bekommen könnte. Mein einziges Manko: den Plottwist konnte ich sofort erahnen. Ich freue mich total auf das Finale und kann dieses Buch absolut empfehlen.

Bewertung vom 09.04.2025
Apartment 5B
Unger, Lisa

Apartment 5B


gut

Rosie Lowan, Schriftstellerin und ihr Mann Chad, Schauspieler, kommen so gerade mit ihrem Leben in New York über die Runden. Das Chads verstorbener Onkel Ivan ihnen jedoch sein Apartment im riesigen Luxushaus, dem Windermere, vererbt, kommt zwar überraschend, aber zum besten Zeitpunkt. Das Haus verfügt nicht nur über Luxuswohnungen und Überwachungskameras, sondern auch über einen Portier und Aufzugsführer, namens Abi. Doch all die Überwachung kommt Rosie nicht geheuer vor und sie hat das Gefühl, ständig beobachtet zu werden. Außerdem kursieren ganz viele gruselige Geschichten rund ums Windermere und Rosie hat das Gefühl, dass da mehr hinter stecken könnte und dann wird ausgerechnet Chads Cousine tot in ihrem Atelier aufgefunden.
Das Cover wirkt herrlich düster und dieser Thriller mit leichten Mysteryelementen klang spannend.
Ich kenne bereits ein paar der Bücher der Autorin Lisa Unger und mag ihren Schreibstil sehr. Er liest sich auf jeden Fall leicht und flüssig und die Seiten fliegen rasch dahin.
Auch das Setting, dieses alte, ehrwürdige Luxushaus konnte ich mir gleich vorstellen, von den düsteren Kellerräumen bis hin zu den teuren Apartments. Die dadurch leicht schaurige Atmosphäre hat mir persönlich sehr gut gefallen, auch wenn es so ein bisschen unentschlossen wirkte, ob es jetzt in Richtung Thriller, Psychothriller oder doch eher Mystery wird.
Die Spannung war jetzt das, was mir leider zwischendurch fehlte. Trotz des großartigen Settings, der leichten Gruselstimmung und auch recht gut gezeichneter Charaktere, konnte ich so manches hier vorausahnen und wirklich überraschende Momente blieben aus.
Protagonistin und Ich-Erzählerin Rosie fand ich recht gut gelungen, wenn auch manchmal ein bisschen nervig. Sie ist trotz mancher Unsicherheit durchaus mutig und geht Ereignissen auf den Grund. Ihre Freundschaft zu ihrem Lektor, den sie seit ihrer Kindheit kennt, fand ich glaubhaft. Dafür konnte ich nur schwer die Liebe zu Chad nachvollziehen, denn dieser blieb mir eher blass. Gerade seinen Charakter hätte ich gerne noch intensiver nachempfinden wollen.
Die Nebencharaktere, vor allem die Bewohner des Windermere und dessen Portier, fand ich alle mysteriös und geheimnisvoll, was mir wiederum sehr gut gefallen hat.
Mein Fazit: Im Großen und Ganzen bot Apartment 5b von Autorin Lisa Unger gute Unterhaltung und dank eines wirklich sehr leichten Schreibstils fiel es nicht schwer, voran zu kommen. Insgesamt hätte es etwas mehr Tempo und Plottwists gebraucht, um durchweg spannend zu sein. Trotzdem fand ich es ganz gut und gebe eine Leseempfehlung, gerade auch an zartbesaitetere Leser.

Bewertung vom 08.04.2025
Verlassen / Mörderisches Island Bd.4
Ægisdóttir, Eva Björg

Verlassen / Mörderisches Island Bd.4


gut

Zum 100. Geburtstag des eigentlich schon verstorbenen Patriarchen der Familie Snaeberg in einem weit abgelegenen Hotel in Island. Die Familie gehört zu den sehr reichen und somit bekannten Familien Islands. Doch wie so oft, ist es auch bei der Familie Snaeberg mehr Schein als Sein und so gibt es so manche Probleme der einzelnen Familienmitglieder und auch untereinander sind sie sich nicht unbedingt wohlgesonnen. Aber sie haben fast alle etwas gemeinsam, Alkohol und Drogen. Als einer von ihnen verschwindet, erscheint die Kriminalpolizei und beginnt zu ermitteln.
Verlassen wird als der vierte Band der mörderischen Island Reihe beschrieben, doch dieses Buch hat mit der Reihe rund um Ermittlerin Elma nichts gemeinsam außer dem Schauplatz Island.
Der Schreibstil der Autorin Eva Björg Ægisdóttir liest sich auch hier wieder gewohnt flüssig, was es mir dann doch auch erleichtert hat, beim Lesen des Buches. Denn ich muss zugeben, dass der Inhalt für meinen Lesegeschmack zu wenig Spannung hatte.
Richtig gut gefiel mir wieder die Atmosphäre rund um das Hotel und um Island. Gerade durch die Beschreibungen der kargen Landschaft mitten in einem Sturm, wird die Einsamkeit und Isolation des Hotels noch einmal mehr unterstrichen.
Verlassen ist kein typischer Krimi, man kann hier eher weniger miträtseln und auch Ermittlungen ereignen sich eher nebensächlich. Vielmehr liegt der Fokus hier auf einzelnen Familienmitgliedern, aber auch ein richtiges Familiendrama oder eine Familienstudie ist es nicht. Vielmehr wird beleuchtet, wieviel Fassade in der Öffentlichkeit aufrechterhalten wird und das die Realität doch oftmals ganz anders aussieht. Dadurch blieb aber die Spannung eher fern und wirklich Plottwists gab es auch nicht.
Die Perspektiven wechseln zwischen unterschiedlichen Familienmitgliedern und zwischendurch zu den Ermittlungen. Durch das Kennenlernen der Gedanken gleich von so vielen Personen, konnte man zwar ein wenig mehr das Agieren untereinander verstehen, aber dafür blieben mir die einzelnen Personen viel zu blass. Jeder einzelne von ihnen hat eigene Sorgen und Probleme, die sich durch die Handlung ziehen, diese aber leider dadurch auch zäh werden lässt.
Mein Fazit: Optisch hätte ich es sofort der Krimireihe rund um Ermittlerin Elma eingeordnet. Doch hier war mir schnell klar, dass die Bücher nicht im direkten Zusammenhang stehen. Somit kann dieses Buch durchaus ohne irgendwelche Kenntnisse gelesen werden. Für meinen Geschmack war es allerdings kein reiner Krimi, sondern eher eine Erzählung über eine reiche Familie und deren Schein und Sein.

Bewertung vom 05.04.2025
The First to Fall / Red Summer Bd.1
Moninger, Kristina

The First to Fall / Red Summer Bd.1


sehr gut

Die Schwestern Aurora und Emilia waren schon immer unzertrennlich, doch hatten sie völlig andere Ansichten über ihr Leben. Während Aurora in einem selbst umgebauten Van durch die Welt tourt, studiert Emilia in Wien. Doch plötzlich erhält Aurora eine schlimme Nachricht: Emilia ist beim Wandern in den Bergen tödlich verunglückt. Unverzüglich macht sich Aurora auf den Heimweg, doch hier hält sie es nicht aus, sie muss den Ort, an dem ihre Schwester starb sehen. Kaum dort angekommen, begegnet sie Jakob und ohne es zu wissen, dass er mehr über Emilias Unfall weiß, kommen die beiden sich langsam näher.
Ich war schon ein großer Fan der Breaking Waves Reihe und ganz gespannt auf die neue Geschichte aus der Feder von Kristina Moninger.
Auch hier gelingt es der Autorin fesselnd und flüssig zu erzählen und durchaus auch sehr jugendlich. Beim Lesen dürften sich also sowohl jüngere, als auch etwas erwachsenere Leser wohl fühlen.
Das Setting in den Bergen wurde sehr atmosphärisch dargestellt und ich fühlte mich gleich mitten ins Geschehen gesetzt.
Auch die Spannung ist vom ersten Augenblick an da, man ahnt schon an den Kapitelüberschriften, dass gleich was Schlimmes passiert und auch was passiert, aber warum wird dann natürlich auch erst im Laufe der Geschichte immer deutlicher.
Aus wechselnden Perspektiven zwischen Jakob und Aurora erfahren wir dann mehr. Während Aurora immer mehr versucht herauszufinden, was passiert ist, leidet Jakob nicht nur am geplatzten Traum von Olympia, sondern auch an Schuldgefühlen.
Ich fand beide Protagonisten unheimlich gut gezeichnet und habe beiden abgenommen, wie sie sich geben. Das Aurora unter dem Verlust der Schwester leidet, spürt man in ihrem alltäglichen Leben nicht, doch es gibt so einige Anzeichen.
Natürlich ist Jakob, der ein geübter Kletterer ist und dafür sogar nach Olympia sollte, zunächst sehr verschlossen und abweisend, doch nach und nach beginnt er sich Aurora gegenüber zu öffnen.
Die Geschichte zwischen den beiden fand ich wirklich gelungen, auch dass hier nicht von Knall auf Fall gleich die große Liebe ausbrach.
Mein Fazit: The first to fall ist ein wirklich absolut gelungener New Adult Roman mit ganz leichtem Suspense Anteil. Das Buch liest sich absolut leicht und locker und man fliegt nur so durch die Seiten. Aurora mochte ich vom ersten Augenblick an und konnte mich auch gut in ihre Gefühlswelt reindenken. Jakob ist anstrengender, auch wenn ich seine Beweggründe natürlich verstehen konnte. Mir hat das Buch richtig gut gefallen und ich gebe gerne eine Leseempfehlung.

Bewertung vom 05.04.2025
LAKE - Das Haus am dunklen Ufer
Sager, Riley

LAKE - Das Haus am dunklen Ufer


sehr gut

Casey Fletcher ist eine berühmte Schauspielerin, doch nach dem plötzlichen Tod ihres Mannes, ist sie am Boden zerstört. Immer häufiger greift sie zum Alkohol, selbst vor Auftritten und so nimmt sie sich eine Auszeit in ihrem Haus am See. Auch hier wird es nicht besser, doch als im Haus gegenüber ein berühmtes Model, Katherine, mit ihrem Ehemann einzieht und sie sich anfreunden, scheint es bergauf zu gehen. Nicht nur, dass die beiden sich anfreunden, Casey hat auch abendlich von ihrer Veranda aus nun festgestellt, dass sie die Nachbarn gut beobachten kann. Doch eines Abends beobachtet sie merkwürdiges im Haus gegenüber und am nächsten Tag ist Katherine verschwunden.
Ich bin ein großer Fan von Riley Sager und habe mittlerweile so einige Thriller aus seiner Feder gelesen. Bevor ich mit Lake begann, hatte ich schon mehrfach gehört, dass sein neuestes Buch mystischer sei, allerdings hat er schon immer gerne ein wenig mit dem Übernatürlichem in seinen Büchern gespielt. Also störte mich der Gedanke daran nicht allzu sehr.
Der Einstieg ins Buch fiel recht leicht, Sager schreibt gewohnt flüssig und weiß mit gezielten Momenten Spannung zu erzeugen.
Das gewählte Setting, ein schwer erreichbarer, leicht düsterer See, an dem nur wenige Menschen leben, ist geradezu dafür geschaffen, Mystery mit einzubauen.
Der Thriller beginnt ruhig, Sager nimmt sich Zeit, seine Protagonistin vorzustellen und zwar mit allen Ecken und Kanten. Erst ganz langsam baut sich Spannung auf, die sich auch etwas steigern kann. Auf den berühmten Plottwist hatte ich regelrecht gewartet und dank einer spoilernden Rezension wusste ich auch, worum es geht. Somit war ich also nur sehr wenig überrascht, so richtig konnte mich dieser Moment nicht überzeugen, aber es blieb doch recht spannend.
Casey ist keine Heldin, ganz im Gegenteil, sie ist Alkoholikerin und ihre Gedanken kreisen ständig um dieses Thema. Das hat der Autor sehr glaubhaft dargestellt und ich empfand das als durchaus überzeugend. Das macht Casey allerdings nicht zu einer Sympathieträgerin, war aber trotzdem gut gezeichnet.
Es gab hier noch eine überschaubare Anzahl an Nebencharakteren, die auf die Handlung den passenden Einfluss nahmen, aber im Großen und Ganzen auch Nebencharaktere blieben.
Mein Fazit: Es war vielleicht nicht das spannendste Buch aus der Feder von Riley Sager, doch der Autor weiß absolut, wie man eine düstere Atmosphäre und authentische Charaktere erschafft. Das Mystische ist natürlich Geschmackssache, aber doch auch irgendwie etwas, mit dem der Autor gern ein seinen Büchern spielt. Ich fand das Buch gut, auch wenn ich durchaus noch bessere Bücher aus seiner Feder gelesen, trotzdem bietet Lake gute Unterhaltung.

Bewertung vom 05.04.2025
Mismatch / Hopeville Dragons Bd.1
Willud, Laura

Mismatch / Hopeville Dragons Bd.1


sehr gut

Am College in der Kleinstadt Hopeville ist ein neuer Star in der Basketballmannschaft, Austin. Doch Austin hat ein Geheimnis und würde sich gerne völlig im Hintergrund halten. Doch er hat nicht mit Joyce gerechnet. Diese will Journalistin werden und setzt wirklich alles daran, Austins Geheimnis auf den Grund zu gehen. Dabei müssen beide feststellen, dass sie doch viel mehr gemeinsam haben, als gedacht. Doch da ist noch Joyces Bruder und dieser ist alles andere als ein Fan von Austin.
Der Einstieg in die Geschichte fällt absolut leicht, denn Autorin Laura Willud schreibt sehr gefühlvoll und fesselnd. Auch sonst hat sie ein ganz besonderes Händchen dafür, ihre Charaktere lebendig werden zu lassen.
Die Geschichte ist ein Sportsromance, Austin ist Basketballer, Joyce will Sportjournalistin werden. Doch auch wenn man die beiden hin und wieder bei den Spielen begleitet, steht die Romance, aber auch Austins Geheimnis im Mittelpunkt. Worum es sich dabei handelt, habe ich mir gleich gedacht, war also eher vorhersehbar, aber die Romance steht auch im Vordergrund.
Das Kleinstadt Setting liebe ich ja sehr und das hat mir auch hier sehr gut gefallen. Ich habe mich in Hopeville sehr wohl gefühlt und würde gerne mal bei Austins Oma Kaffee trinken.
Die Perspektiven wechseln hier zwischen Austin und Joyce, so dass man ihre Gefühle und Gedanken intensiv miterlebt.
Joyce ist lebenslustig und voller Energie, doch als Sportjournalistin in einem von Männern dominierten Sport wird sie nicht allzu ernst genommen. Austin ist eher ruhig und verschlossen, was natürlich auf sein Geheimnis beruht. Das Ganze hätte man etwas intensivieren können, aber so war es ebenfalls passend.
Die Chemie zwischen den beiden Protagonisten fand ich perfekt gelungen. Auch das die Romanze absolut slow burn ist und Zeit benötigt, passt hier hervorragend.
Von den Nebencharakteren war Austins Oma mein Star, sie ist so sweet, da habe ich mich gleich wohlgefühlt.
Mein Fazit: Für mich war MisMatch eine zuckersüße Geschichte, die sich flott lesen lässt und unheimlich tolle Charaktere bietet. Vielleicht hätte das Basketballthema intensiver werden können, doch wer eine cozy Romance sucht, wird hier fündig.

Bewertung vom 30.03.2025
Deep Fake
Konrad, Cleo

Deep Fake


ausgezeichnet

Mira ist Lehrerin an einem Schulzentrum in Berlin, ihre Klasse, die 10a, gilt als besonders schwierig, doch Mira ist stolz darauf, dass sie gerade mit diesen schwierigen Schülern so gut zurechtkommt. Doch dann geschieht das Unfassbare, denn von Mira taucht ein Nacktvideo auf, das jedoch nicht echt ist. Zuerst vermutet sie einen ihrer Schüler, mit dem sie wegen eines Memes aneinander geraten ist, doch dieser scheint es nicht gewesen zu sein. Alle Spuren führen in Miras Vergangenheit und ihren kleinen Heimatort, denn dort geschah vor vielen Jahren etwas, an dem Mira und ihre damalige Clique mit Schuld hatten. Doch in Tannwinkel wird sie bereits erwartet.
Ich wurde schon bei dem recht auffälligen Cover neugierig und da gerade Deepfakes ein hochaktuelles Thema sind, wollte ich mehr wissen.
Der Einstieg fällt sehr leicht, denn Cleo Konrad erzählt mit viel Tempo und äußerst eindrücklich. Dabei verwendet sie eher kurze Sätze und lässt uns durch einen neutralen Erzähler beim Geschehen zuschauen.
Was zunächst noch recht ruhig beginnt, entwickelt sich dann doch sehr schnell. Ganz gekonnt spielt die Autorin hier mit den Ängsten, die auch teilweise aus der Vergangenheit stammen. Ihr Thema ist wirklich sehr aktuell und auch teilweise sehr erschreckend, denn mit KI lässt sich schon so einiges bearbeiten. Insgesamt ist dieser Thriller sehr spannend und fesselnd und wirkt auch ganz gekonnt mit auf die Psyche ein.
Erzählt wird das Ganze auf zwei Zeitebenen, während man in der Gegenwart Mira begleitet, gibt es die Rückblicke in das Jahr 2003 in Tagebuchform durch eine weitere Protagonistin namens Kat, die gemeinsam mit ihrem Vater nach Tannwinkel zieht, nachdem ihre Mutter verstarb. Damit erfahren wir nach und nach was einst geschah und in welchem Zusammenhang dies alles mit der Gegenwart steht.
Protagonistin Mira ist wirklich richtig toll gezeichnet, mit all ihren Ecken und Kanten wirkt sie unglaublich authentisch. Gerade auch das, was sie als Erwachsene hinter ihrer Fassade verbirgt, fand ich absolut gelungen.
Die Tagebucheinträge fand ich persönlich etwas langatmig, zeichneten aber ebenfalls sehr intensiv das Aufwachsen der Jugendlichen und ihre daraus resultierende Entwicklung.
Die Charaktere bleiben relativ überschaubar und als Leser rätselt man ständig, wer dahinter stecken könnte. Die Auflösung habe ich so nicht kommen sehen.
Mein Fazit: Mir hat Deep Fake unheimlich gut gefallen, Autorin Cleo Konrad spielt ganz geschickt mit der Psyche ihrer Protagonistin und lässt diese äußerst authentisch erscheinen. Das Thema ist ebenfalls hoch aktuell und spannend und lässt auch ein wenig nachdenklich zurück, wenn man bedenkt, dass all das, was hier geschieht absolut möglich ist. Definitiv Leseempfehlung!

Bewertung vom 30.03.2025
Nachtwald
Walsh, Tríona

Nachtwald


sehr gut

Nachdem Lizzie einen schwer wiegenden Fehler begonnen hatte, musste sie für sechs Monate in eine Entzugsklinik. Nun ist sie zurück bei ihrer Familie, doch was ihre Mutter ihr offenbart, überfährt Lizzie völlig. In der Zeit, in der sie fort war, hat ihre Mutter einen Mann kennengelernt und nach nur kurzer Zeit ausgerechnet heute geheiratet. Um die Hochzeit zu feiern, lädt George Butler, der neue Ehemann, seine neue Familie inkl. seiner Tochter und Ehemann in sein Anwesen Butlers Hall ein. Das große Anwesen liegt mitten im Wald und ist von nirgendwo einsehbar, man muss sogar zu Fuß hingehen, weil die Wege sogar zugewachsen sind. Doch einer findet sie mitten im Wald und die Überraschung könnte nicht größer sein.
Bereits vor einer Weile habe ich den ersten Thriller aus der Feder von Triona Walsh gelesen und fand ihn soweit gut, so dass ich gespannt war, ob sie mit ihrem neuen Buch noch eine Schippe drauflegen kann.
Der Einstieg fällt sehr leicht, denn die Autorin erzählt zunächst von der Familie, wie sie zueinander stehen und was bisher geschah. Doch kaum auf dem großen, alten Anwesen von George angekommen, kippt die Stimmung. Der Schreibstil liest sich wirklich leicht und flüssig und ich habe das Buch sehr rasch gelesen. Charaktere und Umgebung werden gut vorstellbar und man kann sich in die Protagonistin hineinversetzen.
Die Spannung steigert sich hier nur sehr langsam, hin und wieder wird es auch ein wenig zu ausführlich, doch was das Buch ausmacht, sind die vielen Geheimnisse, die zwischen den Charakteren herrschen. So konnte mich die Autorin mit einigen Plottwists absolut überraschen, denn davon habe ich vieles nicht kommen sehen. Das war hier unter anderem auch ein sehr großer Pluspunkt an diesem Thriller, den ich von der Handlung her eher in Richtung Psychothriller oder Familiendrama einordnen würde.
Spannend war ebenfalls, das hier so gut wie jeder etwas zu verbergen hat und die Familiengeschichte der Butlers ebenfalls eine Rolle spielten. Wem man hier trauen kann, wenn überhaupt, wird absolut nicht durchsichtig und auch das Aufdecken der Geheimnisse läuft nur langsam und Stück für Stück ab. Mein größtes Manko ist für mich hier das eher überhastete, etwas unglaubwürdige Ende, das mich doch so manches Mal die Stirn runzeln ließ.
Protagonistin Lizzie hat mir gut gefallen, sie hat aus ihren Fehlern durchaus gelernt und gibt sich größte Mühe, wieder von ihrer Familie anerkannt zu werden. Kein leichter Stand und so manches Mal trifft sie auf Ablehnung, die eigentlich gar nicht so gemeint ist. Für mich war sie hier absolut greifbar und ich konnte ihre Handlungen durchaus nachvollziehen.
Neben Lizzie bleiben die Charaktere überschaubar, immerhin befinden sie sich auf einem alten, abgelegenen Anwesen. Somit erhält man aber auch als Leser von jedem Einzelnen einen guten Überblick, was dazu auch führte, dass man einfach nicht mehr wusste, wem man hier wirklich vertrauen kann.
Mein Fazit: Insgesamt bot das Buch wirklich gute Unterhaltung, auch wenn es hin und wieder einfach etwas zu ausführlich wurde. Das Ende fand ich persönlich nicht richtig überzeugend, zwar hatte ich längere Zeit schon eine Ahnung, wer hier hinter gewissen Taten steckt, aber die Auflösung dazu fand ich ein wenig drüber, das hätte man ruhig etwas kürzer halten können. Nichtsdestotrotz ist es ein unterhaltsames Buch, dass auch perfekt für zartbesaitete Leser geeignet ist, da hier mehr Geheimnisse im Vordergrund stehen. Durchaus lesenswert.

Bewertung vom 25.03.2025
The Jasad Heir Bd.1
Hashem, Sara

The Jasad Heir Bd.1


ausgezeichnet

Einige Jahre ist es her, dass Sylvia aus ihrer Heimat, dem Königreich Jasad fliehen musste. Damals wurden sie von ihren Feinden rücksichtslos überfallen und ihre Heimat verbrannt, da sie die letzten waren, die Magie wirken konnten. Seitdem lebt sie in einem kleinen Dorf unter einem falschen Namen, denn Sylvia hat ein Geheimnis, das nicht nur ihre Magie betrifft. Als eines Tages der Thronfolger von Nizhal, Arin, in ihrem Dorf auftaucht, ahnt er zwar, dass Sylvia über Magie verfügt, aber nicht, dass sie die totgeglaubte Thronfolgerin Jasads ist.
Wieder einmal ein Buch, das einfach traumhaft gestaltet ist und eine orientalische Fantasywelt versprach. Genau das erhält der Leser auch mit dieser wunderbaren Geschichte, die mich überzeugen konnte.
Der Schreibstil der Autorin Sarah Hashem ist bildgewaltig, flüssig zu lesen und doch ein wenig anspruchsvoller. Auf alle Fälle ist es kein Buch für zwischendurch, da es beim Lesen die volle Aufmerksamkeit fordert, damit man nichts verpasst.
Das Worldbuilding ist dementsprechend absolut ausgefeilt und auch während der Handlung kommen immer mehr Details zum Vorschein über das Magiesystem, aber auch die fremde Welt mit den unterschiedlichen Ländern.
Da es sich hier um High Fantasy handelt, deren Romance Part über weite Teile im Hintergrund bleibt, braucht man ein wenig Geduld, denn so manches wird sehr ausführlich erzählt. Trotz der Längen kam für mich keine Langeweile auf, da ich so ausgefeilte Welten liebe, aber es ist halt auch sehr komplex und damit vielleicht auch nicht für jeden etwas. Auch an die unheimlich vielen Namen, Völker etc. muss man sich gewöhnen, vielleicht hätte ein Glossar hilfreich sein können. Dafür liebe ich die detaillierten Karten im Buch, was das fehlende Glossar gleich wett machte.
Trotzdem gibt es hier auch Action in Form von Kämpfen, den Spielen, Intrigen und Gefahren, für mich ist dieses Zusammenspiel hier absolut faszinierend gewesen.
Protagonistin und Ich-Erzählerin Sylvia führt den Leser durch die Handlung. Wir erfahren bereits im Klappentext, was ihr widerfahren ist und dass sie eigentlich die rechtmäßige Thronerbin Jasads ist. Ihre Magie ist mächtig und sie ist absolut clever, auch wenn sie schonmal gerne aus dem Bauch heraus handelt und sich dadurch in Schwierigkeiten bringt. Der männliche Protagonist ist ebenfalls Thronerbe, aber von Nizahl, deren Krieger für den Fall Jasads verantwortlich waren. Er bleibt zunächst undurchschaubar und erst langsam merkt man, dass mehr hinter ihm steckt.
Die Romanze zwischen den beiden ist wirklich absolutes Slow burn und Enemies to Lovers at it’s best. Für mich waren die Schlagabtäusche zwischen den beiden absolut gelungen und ließen zwischendurch auch mal schmunzeln. Für mich war der Romancepart absolut perfekt, denn sie sind im wahrsten Sinne Todfeinde, alles andere als dieses wirklich sehr langsame Annähern wäre unglaubwürdig gewesen.
Die Geschichte weist unheimlich viele Nebencharaktere auf, die ebenfalls immer wieder Einfluss auf die Handlung nehmen. Auch hier sind einige, die sehr ausführlich beschrieben werden und dadurch lebendig werden.
Mein Fazit: ein sehr komplexes Worldbuilding, das wunderbar bildhaft beschrieben wurde und endlich mal wieder eine High Fantasy Story erzählt dessen Romance Nebensache bleibt und es auch keinen Spice gibt. Ich habe hier jedes Wort genossen, denn die Autorin erzählt einfach wunderbar. Es gibt Spannung, Lügen, Intrigen, aber auch ein paar Längen durch das ausführliche beschreiben. Wer allerdings komplexe Welten liebt, wird hier ganz auf seine Kosten kommen.

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