Abels Auferstehung / Paul Stainer Bd.2

ausgezeichnet

Thomas Ziebula weiß zu überzeugen!

Mit "Abels Auferstehung" liegt hier der 2.Fall um den Ermittler Paul Stainer aus der Feder von Thomas Ziebula vor. Auch ohne den 1.Fall zu kennen, findet man sehr gut in diesen Krimi hinein.

Fasziniert hat mich gleich der Spannungsbogen, den der Autor hervorragend entwickelt und umgesetzt hat. Es gelingt durch das ganze Buch den Leser zu fesseln. Der Schreibstil ist gelungen und steigert das Lesevergnügen enorm.

Schauplatz des Geschehens ist Leipzig in den zwanziger Jahren. Thomas Ziebula lässt dabei interessante geschichtliche Aspekte einfließen, die das Kopfkino sofort in Gang setzen. Man erkennt gleichzeitig die sehr gute Recherche. Für mich ein klarer Pluspunkt dieses Krimis.

Ebenso zu loben ist die gelungene Figurenzeichnung. Hier kann man sich einerseits mit den weiblichen Figuren sehr gut identifizieren und andererseits mit dem Ermittler Paul Stainer, der von persönlichen Schicksalsschlägen gezeichnet ist.

Einer der wichtigsten Aspekte ist für mich, dass die Aufdeckung des Täters bis zum Schluss völlig offen ist. Somit rätselt man über das gesamte Buch und wird dabei bestens unterhalten.

"Abels Auferstehung" ist für mich ein besonderer historischer Krimi, den ich sehr empfehlen kann!

Die Stunde der Wut / Melia und Vincent Bd.2

ausgezeichnet

Ein Thriller, der den Puls der Zeit trifft!

Die Thriller rund um den Ermittler Vincent Veih aus der Feder von Horst Eckert sind ein absolutes Highlight. Eckert trifft auch in seinem neuesten Buch den Puls der Zeit. Die Auswirkungen der Corona-Pandemie finden sich in "Die Stunde der Wut" hervorragend niedergeschrieben.

Ein wichtiges Thema ist hier die Wohnungsknappheit und die Tatsache, dass die Reichen immer mehr Geld anhäufen und skrupelloser agieren und die Ärmeren auf der Strecke bleiben. Politisch zeigt Eckerts Roman, dass sich eine typische Entwicklung aktuell nicht verändert hat. Justitia bleibt auf dem rechten Auge leider blind und das linke Spektrum steht im Fokus des Interesses. Vielleicht auch ein Rückgriff des Autors auf die schleppenden NSU-Prozesse von München, die fünf lange Jahre bis zur eigentlichen Urteilsverkündung dauerten.

Das Wort "Wut" hat in diesem Thriller ebenfalls seinen berechtigten Platz, denn die Geschehnisse im Verlauf der Ermittlungen lassen den Leser tatsächlich oftmals kopfschüttelnd zurück. Da macht sich wirklich Wut breit, denn Korruption und bedingungslose Machtkämpfe ohne Rücksicht auf Verluste, sind echter Sprengstoff, der die Gesellschaft spalten könnte.

Sprachlich zeigt Horst Eckert wieder seine ganze Klasse und schafft es einen echten Spannungsbogen zu kreieren, der kaum Luft zum Atmen lässt. Die Figurenzeichnung lässt das Kopfkino in Gang kommen und der lokale Bezug durch die NRW-Landeshauptstadt Düsseldorf macht das Leseerlebnis rund.

"Die Stunde der Wut" kann ich absolut empfehlen, wenn man die aktuelle politische Lage besser begreifen möchte.

Mord am Mandela Square (eBook, ePUB)

sehr gut

Mit "Mord am Mandela Square" habe ich den ersten Krimi von Matthias Boll gelesen. Das Buch konnte mich fesseln, besonders weil es mit Südafrika ein exotisches Land als Schauplatz hatte. Sehr positiv fiel mir auf, dass der Autor das Leben in Südafrika sehr authentisch beschreibt. Man merkt beim Lesen sofort, dass er sich dort wirklich auskennt. Das Kopfkino kommt dadurch sehr gut ins Rollen. Ein weiterer Pluspunkt ist, dass man das Buch lesen kann, obwohl einem die Vorgängerbände überhaupt nicht bekannt sind. Natürlich wäre etwas mehr zur Hauptfigur, dem Naturwissenschaftler Frank Sattler interessant gewesen. Die Spannung ist aber von der ersten Seite mehr als vorhanden. Einziger Kritikpunkt war für mich das Lektorat. An einigen Stellen im Buch erschwerte dieser Punkt das Lesen. Trotzdem kann ich diese Serie sehr empfehlen!

Riskante Manöver / Mats Holm Bd.1

ausgezeichnet

"Riskante Manöver" von Birand Bingül konnte mich von der ersten Seite begeistern. Im Mittelpunkt der Handlung stehen die PR-Berater Mats Holm und Laura May. Sie sollen einen PR-Skandal beim Pharmakonzern Wenner abwenden, da ein Medikament Kinder krankt macht und sogar zum Tode führt.
Das Buch lässt sich sehr gut lesen, weil der Autor mit seinem flüssigen Schreibstil zu überzeugen weiß. Die Handlung ist wendungsreich geschrieben, sodass der Leser schnell auf falsche Fährten geschickt wird, um am Ende eine interessante Lösung präsentiert zu bekommen. Auch die Figurenzeichnung ist Birand Bingül mehr als gelungen. Seine Figuren besitzen eine authentischen Anstrich, sodass man sich sehr gut in die einzelnen Situationen hineinversetzen kann. Auf die nächsten Bände bin ich schon sehr gespannt.

Stiefkind

gut

Nach "Eisige Schwestern" hatte ich auf einen weiteren spannenden Thriller aus der Feder von S.K. Tremayne gehofft. Leider wurde ich enttäuscht.

Inhalt: Rachel hat es endlich gut getroffen. Nach langen Single-Jahren hat sie den Anwalt David Kerthen kennengelernt und zieht mit ihm in sein Herrenhaus auf den Klippen von Cornwall. Mit den besten Absichten, auch für Davids Sohn aus erster Ehe, den 9-jährigen Jamie, eine gute Mutter zu sein. Denn Davids erste Frau kam auf tragische Weise in einer der überfluteten Zinngruben an Cornwalls Küste ums Leben.
Doch Jamie verändert sich, scheint von düsteren Visionen geplagt - und platzt schließlich mit einem Satz heraus, den Rachel nicht mehr vergessen kann: „ An Weihnachten wirst du sterben ... und meine Mummy kommt zurück."

Der Klappentext versprach mir einen packenden Thriller um einen neunjährigen Jungen, den ein schwerwiegendes Ereignis aus seiner Vergangenheit plagt. Eigentlich gute Zutaten für ein spannendes Buch, doch der vielversprechende Einstieg ins Buch verflachte mit der Zeit. Persönlich gut gefiel mir die düstere Stimmung, die über die gesamte Geschichte entfacht werden konnte. Gleichzeitig werden auch die englischen Moorlandschaften sehr gut dargestellt. Es fehlt aber eindeutig ein echter Spannungsaufbau. Dadurch leidet der gesamte Thriller! Man quält sich irgendwann nur noch durch die Seiten.

Es fehlten einfach die typischen Stilelemente, die einen echten Thriller ausmachen. Auch einige unlogische Gegebenheiten störten bei mir den Lesefluss.
Insgesamt ist "Stiefkind" ein Thriller, der leider nicht gut genug ausgearbeitet worden ist, um echte Spannung entfachen zu können.

Nenne drei Hochkulturen: Römer, Ägypter, Imker

sehr gut

Dieses Buch über Kuriositäten aus dem deutschen Schulalltag massiert nicht nur die Lachmuskeln, sondern regt oftmals auch zum Stirnrunzeln an.

Inhalt: Von »Ludwig Fun Beethoven« bis »Chris die Himmelfahrt«: Deutschlands Schüler setzen mit irren Schreibfehlern und absurden Wissenslücken noch mal einen drauf. Hunderte Lehrer sendeten erneut skurrile Stilblüten und Ausreden aus dem Schulalltag an SPIEGEL ONLINE.

Die verschiedenen skurrilen Antworten der Schüler sind in verschiedenen Fachgebieten geordnet und liefern einen Einblick, den man persönlich überhaupt nicht glauben möchte. Der Fehlerteufel macht dabei auch nicht vor höheren Klassen halt. Das Buch ist witzig geschrieben und ist dadurch besonders, weil die beiden Autorinnen Kommentare und Hintergrundinformationen zu den Schülerantworten liefern.

Wer einmal einen lustigen Einblick in das teilweise "erschreckende" Fachwissen von Schülern haben möchte, kommt hier auf seine Kosten.

Rabenschwarzer Winter / Inspecteur Sebag Bd.3

sehr gut

Philippe Georget zeigt gleich zu Beginn auf, dass er ein echtes Händchen dafür hat, Urlaubsstimmung zu erzeugen. Sowohl die Landschaftsbeschreibungen als auch die Figurenzeichnung sind als gelungen zu bezeichnen. Dabei ist das Thema mehr als aktuell, denn Affären während einer Ehe sind leider zur Normalität geworden.

Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen, weil man sehr schnell ins Geschehen hineinfindet. Spannung ist von Anfang an vorhanden, doch an einigen Stellen hätten es ein paar Seiten weniger sein können. Trotzdem versteht sich der dritte Band um Inspecteur Sebag als ein klassischer Kriminalroman, der mehr Stärken als Schwächen aufweist. Auf unnötige Brutalität wird dabei verzichtet und dafür eine Kriminalgeschichte angeboten, die durch ihre Protagonisten und die Atmosphäre punkten kann.

Der Ameisenhaufen

sehr gut

Einen gelungenen Roman hat Vera Russwurm mit "Der Ameisenhaufen" verfasst.

Inhalt: Ein Geldkoffer wird aus dem Chefbüro der großen österreichischen Produktionsfirma "MasterTV-Österreich" gestohlen. Somit fehlt eine Million Euro im Budget der brandneuen Sendung "Ameisenhaufen". Das Management trifft eine höchst ungewöhnliche Sparmaßnahme: Aus verschiedenen Abteilungen wird jeweils ein Mitarbeiter bestimmt, der sich im "Ameisenhaufen" behaupten muss. Der Clou: Diejenigen, die diese demütigenden Spiele erfunden haben, müssen sie nun selber spielen.

Vera Russwurm war mir schon vor dem Lesen aus der früheren Fernsehsendung "Ja oder Nein" mit Joachim "Blacky" Fuchsberger bekannt und so war ich auf ihren Roman sehr gespannt.

Die Autorin gewährt dabei einen mehr als interessanten Blick hinter die Kulissen der Fernsehwelt. Der Sprachstil von Vera Russwurm konnte mich gleich begeistern, weil sie die Figuren sehr gut gezeichnet hat. Die Handlung steht dabei gar nicht so sehr im Vordergrund, sondern mehr die auftauchenden Figuren. Spannend ist auch zu beobachten, dass im Laufe der Geschichte die einzelnen Mitglieder der Produktionsfirma von Einzelkämpfern zu echten Teammitgliedern werden. Dabei werden ihre veränderten Verhaltensweisen sehr gut dargestellt.

Insgesamt ein sehr interessanter Blick in die Welt des Fernsehens. Zu überzeugen weiß dabei auch das Cover, das mich auch zu einem Kauf angeregt hätte.