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Bewertung vom 28.05.2021 | ||
Das Ende der Stille / Die Fotografin Bd.5 Ellis Island und die Freiheitsstatue: Genau dort, wo ich vor einiger Zeit in den Schiffsbüchern nach meinen Vorfahren gesucht habe, die 1920 aus den Abruzzen in die USA ausgewandert sind, begann das leider letzte Buch über Mimi, die für ihre Zeit sehr fortschrittliche Wanderfotografin, das ich wie alle Ausgaben davor, in einem Zug bei situationsbedingter Nulldiät (ich konnte einfach nicht unterbrechen) gelesen habe. Überraschend verlässt Mimi Anton, ihre große Liebe, um einen Auftrag in Kalifornien zu übernehmen, sprich, einen Bildband über die berühmte Schauspielerin Chrystal Kahla zu erstellen. Eine Schauspielerin, die sich als Christel Merkle aus Laichingen entpuppt, die erste Liebe von Anton. Auch alle anderen Charaktere aus den ersten vier Bänden, wie die Schafhirtin Corinne aus der Provence, Alexander, der Freund von Anton, der inzwischen ein berühmter Maler geworden ist und viele weitere treffen wir wieder. Mich beeindruckt immer wieder, wie Petra Durst-Benning die Fäden aus den Bänden davor aufnimmt und jede einzelne Figur in ihrem Schicksal und mit ihrem Erleben weiterführt. Da mich ihr Schreibstil so sehr fesselt, habe ich inzwischen alle verfügbaren Bücher von ihr gelesen und in Besitz (ich muss sie einfach besitzen) und manche auch schon mehrfach gelesen, weil ich sie für sehr gut recherchiert halte. Ich neige dazu, in derart aktionsdichten Büchern mitzuleben, d. h. quasi an der Seite der Protagonistin in meinem Kopfkino überall mit ihr hinzureisen, zum Teil eben auch an Orte, wo ich selbst schon war. Nur ganz schwer kann ich mich dann losreißen und in die Wirklichkeit zurückkehren. Ganz besonders gelungen finde ich die Verwendung des Buchtitels „Das Ende der Stille“ durch Mimi für die Memoiren von Chrystal Kahla. Mir gefällt Mimi auch deshalb so sehr, weil sie in einer Zeit, wo Frauen alles andere als gleichberechtigt waren, ihr Leben frei gestaltet und sich in keine Zwänge einbinden lässt. War ich anfangs traurig, dass es nun keinen weiteren Band von Mimi mehr geben wird, dachte ich am Ende: Es ist gut so, wahrscheinlich sind Anton und Mimi nun so glücklich zusammen, dass ihr weiteres Leben potentiellen Lesern eher zu ereignislos verlaufen würde. |
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