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Benutzername: 
Anna
Wohnort: 
Welt

Bewertungen

Bewertung vom 13.10.2020
Das Haus in der Dorotheenstraße
Lange, Hartmut

Das Haus in der Dorotheenstraße


sehr gut

Der Rest ist Schweigen

„Das Haus in der Dorotheenstraße“ ist eine der Novelle in dem gleichnamigen Sammelband von Hartmut Lange, verfasst 2013. Wie alle Novellen in dem Buch, handelt aus diese von dunkleren Themen wie Tod, Verzweiflung und Konflikten.

Im Mittelpunkt steht Gottfried Klausen, ein Journalist und späterer Auslandskorrespondent, der zusammen mit seiner Frau in einem Haus (in der Dorotheenstraße) in der Umgebung von Berlin wohnt. Als er beruflich nach London zieht, bleibt sie zurück, was dazu führt, dass die eheliche Liebe der beiden langsam anfängt zu wackeln und Klausen beginnt an seinem Leben und seiner Beziehung zu zweifeln. Weit entfernt von seiner Frau, bei der er eine Affäre vermutet, nehmen verschiedene Zufälle Einfluss auf Gottfried Klausens Denken.

Die Metaphern sind besonders faszinierend, denn je mehr man sich mit der Handlung und dem, was zwischen den Zeilen zu lesen ist beschäftigt, desto mehr kann man die Gründe für Handlungszüge und Gefühle erkennen.
Der Schreibstil an sich wirkt zunächst etwas trocken, was sich allerdings als Stilmittel herausstellt.
Die Handlung ist eventuell nur für eine kleine Gruppe von Lesern interessant und die Figuren sind wenig charakterisiert, was ungewohnt ist.
Trotzdem wirken die persönlichen Erfahrungen und die Schlussfolgerungen, die der Protagonist zieht, menschlich realistisch und nachvollziehbar.

Postmodernes Literatur-Musterbeispiel hin oder her, „Das Haus in der Dorotheenstraße“ ist eine Novelle, die es wert ist zu lesen.