Manifest der Gesellschaft zur Vernichtung der Männer

ausgezeichnet

Ich liebe diese Autorin. Sie ist so herrlich unverfroren. Unbedingte Lese Empfehlung für Frauen mit guten Nerven und Sinn für (zynischen) Humor. Einfach herrlich...

Racheseele

sehr gut

Hände zu schütteln ist sei dem Jahre 2020 nicht mehr üblich; wir erledigen das nunmehr mit Händen und Ellbogen und virtuell,
was ich hiermit tue, visuell eine Autorinnen-Hand zu schütteln.
Was ich zum Buch „Racheseele“ von Kirsten zu sagen habe ist unglaublich. Unglaublich deshalb, weil ich nie geglaubt hätte, einmal so einen Satz auch nur zu denken:
„Ich ziehe einen Stern ab, weil mir dieser Krimi einfach zu perfekt ist.“
So... jetzt ist es raus. Jawohl. Zu perfekt. Ich mag keine Makellosigkeit, egal um was es sich handelt.
Wer steife, pupstrockene, emotionslose englische Krimis liebt, kommt hier voll auf seine Kosten. Auch die Tatsache, dass man bereits zu Anfang den Mörder identifizieren kann, macht durchaus Sinn. An Spannung geht deswegen nichts verloren. Im Gegenteil. Es passt zur Geschichte ihres Buches. Und das Schlimme an Ihrer Schöpfung ist, dass es nur noch ein paar weniger Zutaten, wie Anweisungen und Ergänzungen hier und da, bedürfte, und man hätte ein komplettes Drehbuch gleich zur Hand. Zweifellos könnte man diesen Krimi, beinahe unbearbeitet, so verfilmen wie er geschrieben steht.
Klar war, dass mich Perfektion erwarten würde, als ich las, dass eine Selfpublisherin sich eine Lektorin leistet. Aber Perfektion dieser Güte...? Man ist regelrecht erleichtert trotzdem ein paar Fehler zu finden, sogar einen Konjunktionsfehler.
Boah endlich!
Die Verlags-Branche müsste blind sein, wenn sie auf dieses Buch nicht aufmerksam würde.
Jede Wette: die Autorin schreibt seit der vierten Klasse heimlich unter ihrer Bettdecke Krimis.
Und sicher ist sie eine getarnte Engländerin.
Würde sie ihre (akademische) Rationalität ein wenig mehr beiseite packen, könnte ganz was Großes daraus werden.
Von Herzen viel Erfolg.