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Poldy25

Bewertungen

Insgesamt 45 Bewertungen
Bewertung vom 17.07.2024
Das Gemälde
Brooks, Geraldine

Das Gemälde


gut

Der Roman "Das Gemälde" der Pulitzer-Preisträgerin Geraldine Brooks verbindet kunstvoll drei unterschiedliche Epochen und die verschiedensten Menschen miteinander. In unterschiedliche Kapitel unterteilt gelingt es der Autorin, anhand eines Gemäldes den Zeitgeist drei verschiedener Jahrhunderte einzufangen. Das ist ganz großes Kino, ein echter Lesegenuss, und als Leser:in ist man traurig, wenn dieses wunderschöne und berührende Werk doch schließlich zuende geht. Denn man hat die Protagonist:innen am Ende des Romans sehr ins Herz geschlossen.

Bewertung vom 29.03.2024
Jetzt ist Sense
Rath, Hans

Jetzt ist Sense


gut

“Jetzt ist Sense” von Hans Rath erzählt die Geschichte von Psychologin Olivia, die eines Tages Besuch vom Sensemann bekannt - mit anderen Worten vom Tod. Zino, wie er sich selbst nennt, begegnet Olivia jedoch nicht nur einmal, sondern immer öfter. Nur ein merkwürdiger Zufall? Wohl kaum…
Die Idee hinter dem Roman ist nicht neu, dennoch gelingt es dem Autor, Leser*innen kurzweilig gut zu unterhalten. Kurzweilig sind leider auch die Figuren, denn sie bleiben zum Teil merkwürdig oberflächlich. Vielleicht ist dies auch so gewollt vom Autoren. Wer nach einem unterhaltsamen Buch sucht, ist hier auf jeden Fall an der richtigen Adresse.

Bewertung vom 28.11.2023
Elternhaus
Mank, Ute

Elternhaus


ausgezeichnet

Wenn die Eltern alt werden - ein unschönes Thema, über das man als Leser:in nicht gerne nachdenkt und nicht gerne liest. So könnte man denken. Doch Ute Mank gelingt es in ihrem Roman "Elternhaus", genau diese Thematik von Herzen rüberzubringen. Manchmal einfühlsam, manchmal traurig, doch nie auf eine deprimierende Weise erzählt sie die Geschichte von Sanne und Petra, deren Eltern und dem Elternhaus. Sanne sieht hautnah, wie das Älterwerden den Eltern zu schaffen macht, der Alltag und Haushalt zu viel wird. Sie möchte die umziehen lassen - entgegen der Wünsche von Petra.
Ein Roman, den ich von Herzen weiterempfehlen kann. Einer, der im Herzen bleibt, auch nachdem man das Buch zuklappt.

Bewertung vom 28.06.2023
Storchenherzen / Die Hebammen vom Storchennest Bd.1
Teichert, Fritzi

Storchenherzen / Die Hebammen vom Storchennest Bd.1


sehr gut

Helga und Monika stehen im Mittelpunkt des Romans "Storchenherzen" von Fritzi Teichert. Die beiden sind Hebammen und betreiben gemeinsam eine kleine Praxis - bis Madita auftaucht. Die laute und quierlige Madita hat erst vor kurzem ihre Hebammenausbildung abgeschlossen und möchte euphorisch ans Werk gehen. Doch auch wenn die beiden ihr Beruf eint, könnten sie nicht unterschiedlicher sein: Helga vergreift sich Patienten gegenüber gerne mal im Ton, Madita ist in ihren Augen hingegen einfach "zu viel": zu laut, zu neu, zu unerfahren. Doch nach und nach merken sie, dass sie ähnlicher sind als sie denken...

"Storchenherzen" ist ein Buch, das sich gut nebenher lesen lässt. Sei es bei einem entspannten Abend auf dem Balkon oder am Meer. Mir hat es sehr gut gefallen, denn die beiden Charaktere sind direkt aus dem Leben gegriffen. Werdenden Müttern/Eltern würde ich das Buch aber eher nicht empfehlen, da einem einige Geschichten dann wohl doch zu nahe gehen könnten.

Bewertung vom 06.03.2023
Unsre verschwundenen Herzen
Ng, Celeste

Unsre verschwundenen Herzen


ausgezeichnet

Der zwölfjährige Bird macht sich auf die Suche nach seiner Mutter. In einer Zeit, die von Gesetzen und Unterdrückung bestimmt ist. Asiatisch aussehende Menschen werden diskriminiert, deren Kinder zur Adoption frei gegeben ... Der Beginn einer berührenden und zugleich bedrückenden Geschichte.
Das Cover des Romans "Unsere verschwundenen Herzen" ist so unscheinbar - ich wusste nicht, was mich beim Lesen dieses Buchs von Celeste Ng erwarten würde. Und dann hat es mich so mitgerissen, dass ich vollkommen überrascht war. Von mir selbst, dass mich ein Buch so wunderbar berühren kann und von der Autorin, die es auf feinfühlige Art vermag, ihre Geschichte zu erzählen. Ein wahres Meisterwerk, das ich jedem zu lesen ans Herzen lege.

Bewertung vom 25.11.2022
Die Odyssee
Williams, Lara

Die Odyssee


weniger gut

Ingrid arbeitet bereits seit fünf Jahren auf dem Kreuzfahrtschiff WA. Jeder Tag ist anders, doch Ingrid scheint vor ihrer Vergangenheit fliehen zu wollen. Dies kommt zunehmend zum Vorschein, nachdem Keith, der Schiffskapitän, sie für sein sektenartiges Mentorenprogramm rekrutiert - und sie zunehmend dazu bringt, sich mit ihren Problemen auseinanderzusetzen.
Der Roman „Die Odyssee“ von Lara Williams hat mich leider nicht gepackt. Der Schreibstil ist einfach und man kommt zwar schnell in einen Lesefluss, jedoch nimmt die Geschichte bizarre Züge an. Ich kann das Buch leider nicht weiterempfehlen.

Bewertung vom 06.09.2022
Haie in Zeiten von Erlösern
Washburn, Kawai Strong

Haie in Zeiten von Erlösern


sehr gut

Der siebenjährige Nainoa fällt bei einem Ausflug über den Pazifik plötzlich ins Wasser. So schnell passiert es, dass keine reagieren kann. Nur seine Mutter springt in Panik hinterher – und ist doch "zu spät": Denn ein Hai hat ihren Sohn sanft aufgehoben und trägt ihn zu seiner Mutter zurück. Ein seltsames Ereignis, das das Leben von Nainoa und seiner gesamten Familie für immer verändern wird ...

Der Roman "Haie in Zeiten von Erlösern" vom Hawaiianischen Autor Kawai Strong Washburn ist ein ungewöhnlicher Roman, bei dem es viel um die Geschichte und Legenden Hawaiis geht. Dieser Aspekt hat mich sehr gereizt, jedoch fand ich den Schreibstil – alle Geschichten werden aus der Ich-Perspektive unterschiedlicher Familienmitglieder erzählt – nicht nach meinem Geschmack. Zudem werden immer wieder Hawaiianische Begriffe verwendet, ganz am Schluss befindet sich ein Glossar, was anfangs aber leider nicht eindeutig dargestellt wurde. Dennoch ein interessanter Roman und mal was Anderes!

Bewertung vom 26.04.2022
Was es braucht in der Nacht
Petitmangin, Laurent

Was es braucht in der Nacht


ausgezeichnet

Plötzlich ist alles anders: Als die Mutter von Fus und Gillou, 10 und 7, plötzlich stirbt, steht der Vater ganz alleine da. Auf einmal muss er komplett für die beiden Kinder sorgen, sich um alles kümmern. Im Laufe der Jahre pendelt sich alles nach und nach ein – denkt der Vater. Doch als Fus 20 Jahre alt ist, entdeckt sein Vater, dass sein Sohn zunehmend in die falschen Kreise gerät. Schlittert sein Sohn etwa in den Rechtsextremismus ab?

Laurent Petitmangins Debütroman ist gut geschrieben. Aus der Ich-Perspektive erzählt der Vater aus dem gemeinsamen Leben mit seinen beiden Kindern und man erfährt intensiv, wie sich sein Sohn Fus verändert. Es ist ein intensiver Roman, der sich mehr als lohnt, aber einen aber auch aufgewühlt zurücklässt. Er lässt sich nicht so leicht abschütteln und hinterlässt bleibenden Eindruck. Klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 25.11.2021
Der Traum vom schönen Leben / Dallmayr Saga Bd.1
Graf, Lisa

Der Traum vom schönen Leben / Dallmayr Saga Bd.1


ausgezeichnet

Dallmeyr Prodomo. Sofort fällt mir die alte Fernsehwerbung ein, wenn ich den Namen "Dallmeyr" höre. Und nicht nur deshalb war ich sehr gespannt auf diesen Roman, den ersten Band über den Münchner Feinkostladen beziehungsweise Therese und Anton Randlkofer, die 1897 den Laden führten. Als Anton plötzlich stirbt, muss sich Therese unter Beweis stellen und nicht nur Intrigen standhalten....
Die Autorin beschreibt die Welt hinter Dallmayr so unglaublich gut, dass man sich perfekt in diese Zeit und das Umfeld hinein versetzen kann. Die Charaktere sind mit Leben gefüllt und mitreißend beschrieben. Eine klare Leseempfehlung. Ich freue mich schon auf die folgenden Bände!

Bewertung vom 06.09.2021
Alles wird gut
Lykke, Nina

Alles wird gut


weniger gut

Die Hausärztin Elin, Mitte fünfzig, ist deprimiert. Ihre Patienten nerven sie nur noch. Ihre Familie, vor allem ihr Mann Aksel, scheint sie gar nicht mehr wahrzunehmen... Per Zufall kommt sie wieder in Kontakt mit ihrer Jugendflamme Bjørn.
Ich muss gestehen, dass mich schon der Einstieg in den Roman "Alles wird gut" von Nina Lykke nicht begeistert hat. Ein Patient, der an Hämorrhoiden leidet, wird in Gedanken sehr abfällig von Elin beschrieben. Und für mich ging das Buch inhaltlich leider auch so weiter. Eigentlich gut geschrieben, aber leider sehr negativ von der Grundstimmung her. Kein Buch, das mir Spaß gemacht hat.