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lilalesemaus
Wohnort: 
Berlin

Bewertungen

Insgesamt 34 Bewertungen
Bewertung vom 21.02.2023
Der Tote im Kurhaus / Fräulein vom Amt Bd.2
Blum, Charlotte

Der Tote im Kurhaus / Fräulein vom Amt Bd.2


ausgezeichnet

Der 2. Fall für Fräulein Alma
Der 2. Fall für das Fräulein Alma vom Amt - und er hat mir genauso gut gefallen wie der erste!

Fräulein Alma, ledig, jung und beschäftigt als das "Fräulein vom Amt" in der "Telephonzentrale" der Kurstadt Baden Baden in den 20ern. Durch ihre beste Freundin "Wölkchen" stolpert sie hier in ihren 2. Kriminalfall.

Wieder gefiel mir, wie es dem Autorinnenduo gelingt, die teils plüschig-behäbige, teils sehr mondäne Welt der 20er Jahre in Baden Baden auferstehen zu lassen. An so vielen Kleinigkeiten wird so genau das Leben der damaligen Zeit geschildert. An Almas Beispiel auch das Leben der Frauen in dieser Zeit, die doch gern selbständig leben - doch als berufstätige Frau zum Beispiel nicht verheiratet sein dürfen. Viele vertraute Charaktere tauchen wieder auf in dem Roman, neue kommen hinzu.

Der Kriminalfall entwickelt sich anfangs etwas langsam, jedoch nimmt er zunehmend an Fahrt auf, so dass der Spannungsbogen steigt und zum Ende zu einem für mich zufríedenstellenden Abschluss gebracht wird.

Alles in allem von mir ein Lesetipp, für alle, die gerne cosy crime mit einer großen Portion Zeitgeschichte lesen - 5 Lesesterne!

Bewertung vom 26.01.2023
Die Kinder von Schönbrunn / Schönbrunn-Saga Bd.2
Maly, Beate

Die Kinder von Schönbrunn / Schönbrunn-Saga Bd.2


sehr gut

netter Wohlfühlroman
Der 1.Weltkrieg ist vorbei, in Wien geht es in kleinen Schritten wieder aufwärts. Greta lebt noch in der Trauer um ihren Mann, der noch vermisst, vermutlich jedoch gefallen ist. Durch einen Zufall gerät sie in die Erzieherschule im Schloss Schönbrunn, in der Reformpädagogik für angehende Erzieherinnen gelehrt wird.

Obwohl ich den ersten Teil der Schönbrunn-Reihe nicht kenne, war ich auf Anhieb in der Geschichte und der Handlung "drin". Die Autorin schreibt in einem schönen, gut zu lesendem Stil, unterhaltsam, packend, nicht zu flach.

Die Charaktere sind gut geschildert, ich hatte zu allen Personen sehr schnell Bilder im Kopf.

Über die Erzieherschule in Schloss Schönbrunn hatte ich noch gehört, von daher fand ich das Thema an sich auch sehr spannend und informativ.

Einziger Minuspunkt für mich - das Ende wurde sehr schnell abgehandelt. Es wurde ein Handlungsfaden aufgenommen, der dann mit nur wenigen Sätzen abgehandelt wurde. Das finde ich sehr schade! Daher gibt es auch nur 4 statt 5 Lesesterne von mir.

Bewertung vom 09.11.2022
Zeit der Sehnsucht / Die Töchter der Ärztin Bd.1
Sommerfeld, Helene

Zeit der Sehnsucht / Die Töchter der Ärztin Bd.1


ausgezeichnet

Familie Thomasius - die nächste Generation
1928 - ein Jahr, in dem viel passierte...nicht nur geschichtlich, sondern auch bei Familie Thomasius.

Ricarda Thomasius ist weiterhin als Ärztin tätig. Ihre Tochter Henny möchte sich in Berlin eine Praxis aufbauen, Henny jedoch zieht es zurück nach Afrika.

Ein praller Schmöker, durch den ich nur so hindurchflog. 497 Seiten, die sehr schnell gelesen waren. Traf ich doch alte Bekannt wieder, sowohl aus der Reihe "Die Ärztin" von Helene Sommerfeld, als auch aus der Serie "die Polizeiärztin".

Dem Autorenduo gelingt es wie immer, mich schnell in den Bann zu ziehen. Der flüssige, leichte Schreibstil, der jedoch nie ins Oberflächliche abrutscht, macht es mir sehr leicht, gleich tief in die Geschichte einzutauchen.

Die Charaktere sind wie gewohnt gut gezeichnet, jede/r hat seine Eigenheiten, keine/r wirkt flach.

Die Geschichte an sich ist spannend, so dass ich mich schon auf den nächsten Teil freue! 5 Lesesterne von mir

Bewertung vom 04.11.2022
Vilma zählt die Liebe rückwärts
Skretting, Gudrun

Vilma zählt die Liebe rückwärts


ausgezeichnet

Bezaubernd, berührend und wunderschön

Schon das Cover hat mich auf das Buch aufmerksam gemacht. Die einzelnen kleinen Bilder auf dem Cover ergeben zum Schluss auch einen Sinn.

Die Leseprobe - also die ersten Seiten im Roman - empfand ich als skurril, aber ansprechend. Das ganze Buch hat meine Erwartungen übertroffen.

Wir lernen Vilma kennen, die allein lebt, große Angst vor "Mikromorts" hat und auf einmal einen (toten) Vater, von dem sie vorher noch nie gehört hat. Vilma ist 35 Jahre alt und scheint ziemlich einsam zu sein, auch wenn sie das nie zugeben würde.

Der Roman erzählt nun abwechselnd in Briefen, die der Vater an Vilma vor seinem Tod schrieb, und aus Vilmas Sicht die Geschichte von Vilma und ihren Eltern.

Gudrun Skretting gelingt es so wunderbar, alles mit leichter Hand, mit teilweise irrwitziger Situationskomik und dennoch so berührend zu schreiben. Der Fortgang der Erzählung ist nie voraussehbar, so dass ich bis zum Schluss sehr neugierig blieb, was es mit Vilmas Familie auf sich hat. Manchmal musste ich beim Lesen laut auflachen, hat z.B. ein neuer Freund von Vilma doch Tourette und platzt mit den unmöglichsten Wörtern in unpassenden Situationen heraus. Manchmal - beim Lesen der Briefe des Vaters - war ich extrem berührt und musste schlucken....

Das Ende hat mich zufrieden und glücklich mit ein bisschen Wehmut allerdings zurück gelassen.

Ein wunderschönes Buch, sehr gut zu lesen, mit Tiefgang aber auch zur Unterhaltung!

Bewertung vom 30.10.2022
Der Traum beginnt / Die Wintergarten-Saga Bd.1
Roth, Charlotte

Der Traum beginnt / Die Wintergarten-Saga Bd.1


ausgezeichnet

Die Wunderweiber....wunderbarer Auftakt zu neuer Trilogie!
Berlin in den 20er Jahren - Nina von Veltheim kommt von einem Gut im tiefsten Brandenburg in das leuchtende, schillernde, brodelnde Berlin und möchte dort ihren Traum verwirklichen.

Der Weg ist nicht leicht, Nina muss viel einstecken. Sie findet allerdings neue Freundinnen und auch vielleicht ihre große Liebe....

Mit diesem Auftakt zu einer neuen Trilogie gelingt der Autorin ein wunderbarer Roman. Charlotte Roth schreibt so anschaulich und lebendig, von der ersten Seite an war ich von der Handlung völlig gefangen.

Die Charaktere sind so lebendig geschildert, haben Ecken und Kanten, sind nicht nur platt und plakativ - ich ich konnte sie alle gleich ins Herz schließen.

Berlin in den 20er Jahren, der Glanz, das Leuchtende, Bunte, Verlockende, allerdings auch die große Armut, die Verzweiflung und Ohnmacht, die viele fühlten - alles anschaulich und berührend geschildert! Auch das bereits im Hintergrund schlummernde Unheil wird gut und treffend beschrieben.

Von mir 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung! Ich freue mich auf den nächsten Band!

Bewertung vom 10.10.2022
Tage des Lichts / Kinderklinik Weißensee Bd.3
Blum, Antonia

Tage des Lichts / Kinderklinik Weißensee Bd.3


ausgezeichnet

Wieder spannen und gut zu lesen!
Endlich Teil 3 der Weißensee-Reihe, in dem es wieder um die Schwestern Marlene und Emma und natürlich die Kinderklinik Weißensee geht.

1929 - Marlene arbeitet nun als Ärztin in der von ihr geliebten Kinderklinik
Weißensee und ist - mal mehr, mal mehr weniger glücklich - mit Maximilian verheiratet.
Ihre Schwester Emma wird zur Oberschwester ernannt, und sucht noch nach ihrem persönlichen Glück. Ihr Sohn Theodor, fast erwachsen, droht ihr zu entgleiten.

Viel Neues von den beiden Schwestern. Gleich nach den ersten Seiten war ich wieder ganz gefangen in der Geschichte, habe alte Bekannte aus den ersten beiden Bänden wieder getroffen. Es hat wieder viel Spaß gemacht, über das weitere Schicksal von Marlene und Emma zu lesen.

Antonia Blum gelingt es wieder wunderbar, den Spannungsbogen stets zu halten. In einer schönen, gut zu lesenden Sprache, die jedoch nie ins zu Flache abgleitet, schildert sie anschaulich die Erlebnisse der beiden Schwester.

Für mich gute Unterhaltung mit Spannung, Zeitgeschichte der sich zum Ende neigenden Weimarer Republik und natürlich auch viele Gefühle von allen mitspielenden Personen.

5 Sterne von mir - und auf den vierten Band heißt es nun wieder warten....

Bewertung vom 25.06.2022
Virginia und die neue Zeit / Die Liebenden von Bloomsbury Bd.1
Martin, Stefanie H.

Virginia und die neue Zeit / Die Liebenden von Bloomsbury Bd.1


ausgezeichnet

Auftakt einer Trilogie um Virgina Woolf und die „Bloomsberries“

„Die Liebenden von Bloomsbury“ ist der Auftakt einer Trilogie um die Bloomsbury Group, zu deren Gründerinnen Virgina Stephen (später Woolf) und ihre Schwester Vanessa (später Bell) zählten. Sie veränderten die Kultur in England dauerhaft und prägend.

Die Autorin Stefanie H. Martin erzählt in ihrem Roman die Geschichte der jungen Virgina Stephen, die später zu der berühmten Virgina Woolf werden wird. Schon das wunderschön gestaltete Cover weist darauf hin.

Nachdem der Vater von Virginia und ihrer Schwester Vanessa gestorben ist, beschließen die zwei Schwestern gemeinsam mit zweien ihrer Brüder ein Haus in Bloomsbury zu beziehen und eine „Wohngemeinschaft“ zu gründen. Zu der damaligen Zeit eine kleine Revolution. Damit ist die Keimzelle für eine der prägendsten Künstlergruppen Englands des 20. Jahrhunderts gelegt.

Die Autorin erzählt in einem flüssigen Stil die Lebensgeschichte der berühmten Stephen-Schwestern. Virginia, die Fragile, zerbrechlich, ätherisch. In einem engen Korsett der Konventionen der Zeit gefangen, die eigentlich nur schreiben möchte.

Vanessa, die ältere Schwester, die schöne, nach dem Tod des Vaters lebenslustig, anziehend, die nur malen möchte.

Es gelingt der Autorin wunderbar den Zeitgeist Londons um 1900 einzufangen. Beim Lesen fühlt man sich in die Zeit versetzt, spürt die Zwänge, denen Frauen damals unterworfen waren.

Die Protagonisten, allen voran Virginia und ihre Schwester, werden sehr lebendig geschildert. Die Runden der Intellektuellen, die sich in ihrem Haus in versammeln, sind so anschaulich beschrieben, dass ich meinte, mit im Salon zu sitzen. Alle hier versammelten illustren Figuren sind sehr gut und authentisch beschrieben. Als ich dann zu den einzelnen Personen recherchierte, fand ich heraus, dass vieles sehr wirklichkeitsnah geschrieben ist.

Alles in allem ein sehr gelungener Auftakt der Bloomsbury-Reihe. Allen, die sich für Zeitgeschichte und die in ihr existierenden Persönlichkeiten interessieren, lege ich dieses Buch an Herz. 5 Lesesterne von mir!

Bewertung vom 02.04.2022
Das Leben, ein wilder Tanz / Die Polizeiärztin Bd.3
Sommerfeld, Helene

Das Leben, ein wilder Tanz / Die Polizeiärztin Bd.3


ausgezeichnet

Erneut spannend, leider der letzte Teil

Hier nun der dritte - und vorerst letzte Band - der Trilogie um die Polizeiärztin Magda Fuchs.
Berlin 1924 - Polizeiärztin Magda Fuchs ist mit Kriminalkommissar Kuno Mehring glücklich verheiratet. Sie hofft immer noch den kleinen Bruder von Elke wiederzufinden. Die Geschichte knüpft hier nahtlos an Band eins und zwei an. Auch die (ehemaligen) Pensionsmitbewohnerinnen Doris Kaufmann, Elfriede Kandler und auch die jetzige Pensionsbesitzerin Celia Hinnes-Fahrland spielen wieder eine große Rolle.

Gekonnt verknüpft Helene Sommerfeld die einzelnen Handlungsstränge um die unterschiedlichen jungen Frauen zu einer großen Handlung. Es ist von Vorteil die ersten beiden Bände zu kennen, aber auch ohne kann man der Handlung folgen.

Es gelingt dem Autorenpaar erneut, eine spannende Geschichte mit viel historischem Hintergrund zu zeichnen. Der Spannungsbogen wird durchgehend gehalten. Die Sprache ist flüssig und es macht Spaß, das Buch zu lesen. Ich bin erneut durch das Buch geflogen. Mit einer kleinen Träne nimmer man Abschied von der Geschichte um die so verschiedenen Frauen, die alle nur ihr kleines Stückchen Glück in einer noch nicht allzu "frauenfreundlichen Zeit" leben wollen. Das Ende stimmt versöhnlich, gibt es doch auch Ausblick auf eine neue und zugleich wohl bekannte Reihe.

Von mir 5 Lesesterne für einen Kriminalroman mit zeitgeschichtlichem Kolorit und starken Frauenfiguren!

Bewertung vom 20.03.2022
Im Rausch des Aufruhrs
Bommarius, Christian

Im Rausch des Aufruhrs


sehr gut

Von lilalesemaus

Geschichte - mal anders erzählt

Schon das Cover finde ich ansprechend und es verrät auch, um welche Zeit es in dem Buch geht. Die Aufmachung ist hochwertig, schönes Papier, Leineneinband...

Das Jahr 1923 wird hier einmal ganz anders beschrieben. Aufgeteilt in 12 Monate, jedem Monat ist ein Foto vorangestellt.

Monat für Monat listet der Autor kleine, kleinste, große, bekannte und unbekannte Ereignisse aneinander.

Mir gefällt das Buch gut. Die Sprache ist flüssig und gut zu lesen. Zum Anfang fand ich es etwas schwer, mich einzulesen. Durch die ganzen kleinen Begebnisse fällt es nicht leicht. Nach kurzer Zeit empfand ich es nicht mehr als Problem.

Durch die vielen Kleinigkeiten entwickelt sich die Darstellung des Jahres 1923 sehr anschaulich. Es werden verschiedene Perspektiven der Sicht geschildert. Kaleidoskopartig breitet Christian Bommarius die Geschichte aus.

Interessant, unterhaltsam. Leider wenig Fotos, daher nur 4 von 5 Lesesterne von mir.

Bewertung vom 20.03.2022
Mrs Agatha Christie / Starke Frauen im Schatten der Weltgeschichte Bd.3
Benedict, Marie

Mrs Agatha Christie / Starke Frauen im Schatten der Weltgeschichte Bd.3


ausgezeichnet

Agatha Christie in ihrem persönlichen Krimi
Agatha Christie ganz privat - das Buch startet mit einem geheimnisvollen Brief, der gelesen wird. Von wem? Warum? Gleich erschließt es sich beim Lesen nicht. Allerdings entwickelt sich die Handlung und das Verständnis in den nächsten Kapiteln schnell. Die Geschichte über das seltsame Verschwinden der Mrs Christie wird in zwei Handlungssträngen erzählt. Einmal in Rückblicken, die beschreiben, wie sich Agatha und ihr Ehemann kennen lernen, wie sich die Ehe entwickelt. Der zweite Handlungsstrang spielt im "Jetzt" der Geschichte und beschreibt das Verschwinden und die Suche nach ihr aus der Sicht des Ehemannes. Das Geheimnis des am Anfang genannten Briefes wird enthüllt.

Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Die zwei Handlungsstränge sind gut verknüpft, die Spannung bleibt durchgehend hoch und ich konnte die Lösung und das Ende kaum erwarten. Auch die Geschichte an sich, der persönliche, eigene Krimi der Agatha Christie hat mir gut gefallen. Manchmal dachte ich, ja, so könnte es gewesen sein. Nebenbei gelangte ich immer wieder zu der Erkenntnis, wie weit Frauen inzwischen doch gekommen sind. Wie schwer sie es vor fast 100 Jahren noch hatten, wie wenig selbst bestimmt das Leben von Frauen war.

Der Schreibstil der Autor liest sich flüssig, leicht und trotzdem nicht platt. Es gelingt ihr gut, die Spannung zu halten.

Von mir eine absolute Leseempfehlung mit 5 Lesesternen für Agatha Christie Fans und für alle, die gerne Geschichten über Frauen mit einem geschichtlichen Hintergrund lesen.