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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Victoerle
Wohnort: 
Mittelerde

Bewertungen

Insgesamt 3 Bewertungen
Bewertung vom 01.06.2024
James
Everett, Percival

James


sehr gut

Zuerst mochte ich die Idee eines Perspektivwechsels, vor allen Dingen in einem in die Jahre gekommenen Klassikers. Auch wenn mich das Thema etwas an eine künstlerische Interpretation der Oberstufe erinnert hat. Tatsächlich habe ich Huckleberry Finn nicht gelesen, sodass die Geschichte nicht nur perspektivisch sondern auch vom Verlauf her für mich sehr spannend war. Ich war regelrecht gefesselt von der Reise der beiden. Ich wurde regelrecht von ihr in den Bann gezogen. Teilweise war es mir fast etwas zu spannend, da ich das Buch kaum weglegen konnte. Das Ende fand ich irgendwie eher enttäuschend. Ich möchte hier nicht Spoilern, aber mir kam es so vor, als habe man zwei oder drei große Heldenmotive und klassische Abschlüsse hintereinander geklatscht um ein möglichst episches Ende zu kreieren. Mich hat das weder überzeugt noch abgeholt, aber das mag Geschmacksache sein. Alles in allem ist das Buch eine gute Unterhaltung.

Bewertung vom 01.06.2024
Das andere Tal
Howard, Scott Alexander

Das andere Tal


ausgezeichnet

Zuerst zur Ästhetik: ich mag ja persönlich die Diogenes Cover. Dieses ist allerdings wenig aufschlussreich. Nun zum Inhalt: Um ehrlich zu sein, war ich schon nach der Leseprobe gefesselt. Die Idee mit den parallelen, aber zeitlich versetzten Tälern hat mir unglaublich gut gefallen. Ich war sofort gespannt. Allerdings hatte ich nach den ersten paar Seiten Sorge, dass sich das Buch vielleicht nicht aus der jugendlichen Unsicherheit lösen könnte. Allerdings konnte mit dem doch eher unerwarteten Zeitsprung und Settingwechsel eine erwachsene und auch melancholische Persoektive geschaffen werden. Und hier kam dann auch die nötige Spannung mit dazu. Für mich hat es das perfekt abgerundet! Wenn man etwas kritisieren möchte, dann dass dem Buch eher fröhliche Momente und Leichtigkeit fehlen. Ich denke aber, dass es darum nicht ging und eigentlich braucht es das auch nicht. Für mich ist es ein absolut gelungenes Werk!

Bewertung vom 03.03.2024
Ein falsches Wort
Hjorth, Vigdis

Ein falsches Wort


sehr gut

Das Cover und die Gestaltung finde ich sehr ansprechend und geschmackvoll. In Bezug auf die Geschichte ist es eher nichtssagend. Vigdis Hjörth hat ein herausragendes Gespür für ihre Charaktere. Zumindest das Innenleben und die Perspektive der Ich-Erzählerin ist sehr detailliert ausgearbeitet. Dafür verlieren andere Charaktere etwas an Substanz und leiden unter einer eher einseitigen Darstellung. Man hat tatsächlich nur einen Blick auf die Geschichte. Zum einen zieht einen das emotional tief in die Geschichte, an anderen Stellen hätte ich mir aber etwas mehr Weitblick gewünscht. Besonders fesselnd fand ich da auch den teilweise fragmentierten Stil, welcher sich auch unvorhersehbaren Zeitsprüngen bedient. Man hat tatsächlich manchmal das Gefühl in einem sehr leidenden Kopf zu sitzen. Diese Umsetzung finde ich sehr beeindruckend.