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Bosni

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Insgesamt 9 Bewertungen
Bewertung vom 13.09.2018
NALA - Der magische Steinkreis
Proksch Bernabé, Gabriela;Proksch, Gerhard

NALA - Der magische Steinkreis


ausgezeichnet

In „NALA – Der magische Steinkreis“ erzählt die Autorin Gabriela Proksch Bernabé die Geschichte der dreizehnjährigen Nala. Das schüchterne Mädchen verbringt ihre Sommerferien mit einigen anderen Jugendlichen auf dem Arabergestüt „Au Grand Chêne“ in Südfrankreich. Doch auch dort wird Nala schnell zur Außenseiterin und findet nur schwer Anschluss an die anderen.

Aber nicht nur Nala ist eine Außenseiterin – auch die weiße Araberstute Lilou, die erst vor kurzem auf den Hof gekommen ist, wird von den anderen Pferden gemieden. Schnell zeigt sich, dass die beiden ein unsichtbares Band zu verbinden scheint.

Nach einem Unfall sucht Nala Zuflucht im nahen Wald und entdeckt dort einen magischen Steinkreis, der sie eine Traumwelt zu der Schamanin Blaue Feder bringt. Von ihr lernt Nala alles über die Sprache der Pferde…..

Ich habe viele verschiedene Kinderbücher (sowohl Sachbücher, als auch Romane) zum Thema „Pferd“ gelesen. Aber keines davon ist annährend vergleichbar mit „NALA“.

„NALA“ dagegen zeigt dem Leser, dass das, was die Pferde für uns tun, eben nicht so selbstverständlich für sie ist, wie wir vielleicht denken. Daher ist „NALA“ keinesfalls nur ein Roman – gleichzeitig ist es auch eine Art Sachbuch mit genauen (aber auch kindgerechten) Beschreibungen für Übungen aus dem Horsemanship. Einige Kleinigkeiten rund um die Themen Dominanz und Herdenverhalten sehe ich (da ich aus der Clicker-Szene komme) etwas anders, das tut aber der Tatsache, dass es sich hierbei um ein außergewöhnliches und absolut empfehlenswertes Buch handelt, keinen Abbruch.

Das gesamte Buch (inkl. der Übungen!) ist illustriert mit wunderschönen und liebevollen Zeichnungen von Claudia Martina Rauber.

Besonders gut hat mir der Aspekt der Persönlichkeitsentwicklung gefallen. Denn Nala wächst im Laufe des Buches über sich selbst hinaus. Von dem anfangs schüchternen und verschlossenen Mädchen ist bald nichts mehr zu spüren. Einen bedeutenden Anteil an Nalas „Heilung“ hat dabei die Stute Lilou.

Zusammengefasst möchte ich „NALA – Der magische Steinkreis“ jedem Pferdemenschen, ganz egal ob jung oder alt, ans Herz legen. Die Altersempfehlung liegt bei 11 bis 99 Jahren und ich denke sogar, dass auch jüngere Kinder das Buch vielleicht schon gemeinsam mit ihren Eltern lesen können.

Genauso ist das Buch aber auch für Nichtreiter geeignet, denn das Buch regt dazu an, sich selbst und die Menschen in der eigenen Umgebung noch einmal aus einem ganz anderen Licht zu betrachten. Falls Verständnisprobleme auftreten sollten, sind diverse Pferdebegriffe am Ende des Buches aufgeführt und erklärt.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 17.06.2018
Goldener Zorn / Children of Blood and Bone Bd.1
Adeyemi, Tomi

Goldener Zorn / Children of Blood and Bone Bd.1


weniger gut

"Children of Blood and Bone - Golderner Zorn" von Tomi Adeyemi gilt als DAS Buchhighlight 2018 - im englischsprachigen Raum zumindest. In Deutschland wurde der Erscheinungstermin extra um einige Monate vorgezogen und in Amerika plant man bereits eine Verfilmung.

Schon vor dem offiziellen Erscheinungsdatum erhält das Buch im deutschsprachigen Raum aber eher viel Kritik. Leider auch von mir. Vielleicht liegt es an der Übersetzung, vielleicht am Buch selbst.
Auf jeden Fall nicht liegt es an der Grundidee. Denn diese ist durchaus interessant.
In Verbindung mit dem Cover und dem Schlusswort der Autorin lässt sich ein Setting mit einem stark afrikanischen Touch erkennen. Rassentrennung und die Unterdrückung von Minderheiten werden thematisiert. Alles unter dem Mantel der Magie und Phantastik.


Die Umsetzung ist meiner Meinung nach aber etwas unglücklich. Die vier Hauptcharaktere Zélie, ihr Bruder Tzain, die Prinzessin Amari und ihr Bruder Inan (aus deren Sicht die Geschichte abwechselnd erzählt wird) verhalten sich alle eher stereotyp. Zélie ist DIE Heldin des Romans, jedoch lösen sich ihre Probleme häufig viel zu einfach und sie ist oftmals unpassend naiv. Tzain übernimmt die klassische „großer-Bruder“-Rolle und versucht Zélie vor alles und jedem zu beschützen. Beide entwickeln sich im Laufe des Buches nicht wirklich weiter und verlieren eher an Authentizität. Mehr Potenzial zeigen die beiden Königskinder, insbesondere Amari entwickelt sich zu einer starken Persönlichkeit, während Inan Probleme hat, sich für eine Seite zu entscheiden.

Die Handlung in „Children of Blood and Bone“ wirkt häufig überstürzt, denn es reiht sich ein Desaster an das nächste. Hier hätte ich mir einfach gewünscht, dass sich die Autorin etwas Zeit lässt und die Hintergründe und vor allem die vielen außergewöhnlichen Begriffe genauer erklärt. Denn zum Schluss lässt sie den Leser mit vielen offenen Fragen zurück.
Diese Fragen werden vermutlich im 2019 erscheinenden zweiten Teil der Trilogie geklärt.

Ich persönlich werde den zweiten Band aber wohl nicht mehr lesen. Denn leider konnte mich „Children of Blood and Bone – Goldener Zorn“ nicht überzeugen. Ich kann daher auch keine Leseempfehlung für das Buch aussprechen.

Bewertung vom 26.03.2018
Der Zorn der Gerechten / Scythe Bd.2
Shusterman, Neal

Der Zorn der Gerechten / Scythe Bd.2


ausgezeichnet

"Wenn der Plan scheitert und ihre Existenz beendet wird, ist das allein Ihre Schuld."
"Damit kann ich leben", erwiederte Citra.
"Nein", sagte Constantine, "das können Sie dann nicht mehr."

"Scythe - Der Zorn der Gerechten" ist der zweite Teil von Neal Shustermans fulminanter Trilogie rund um die Welt der Scythe.
Wie schon der erste Teil, konnte mich auch Band zwei vollkommen von sich überzeugen.

Das Cover wurde kurz vor dem Erscheinen noch einmal verändert, ursprünglich sollte es das gleiche Cover, wie auf dem ersten Band, in einer anderen Farbe sein. Das Neue harmoniert meiner Meinung nach nicht ganz mit dem Ersten und verrät leider etwas zu viel vom Inhalt.

Der zweite Teil wird nicht nur von Citra und Rowan, sondern auch aus diversen anderen Perspektiven (z.B. eines Scythe und eines Wiederlings) erzählt. Statt Tagebucheinträgen bekommt man diesmal vor jedem Kapitel die Sicht des Thunderheads geschildert. Diese Perspektive ist mein einziger Kritikpunkt, da der Thunderhead mir persönlich zu „gottgleich“ wirkt und nicht zu den allgemeinen Geschehnissen beiträgt.

Neal Shusterman schafft es in jeder Szene wieder völlig unvorhersehbare Handlungen einzubringen, die alles bisher Geschehene schlagartig verändern. An einigen Stellen bin ich mir jedoch unsicher, ob nicht zu viele Fragen aufgeworfen wurden, und es ihm wirklich möglich ist, all diese in Band drei zu beantworten.

Zusammenfasst ist „Scythe – Der Zorn der Gerechten“ einfach eine geniale Fortsetzung einer spektakulären Reihe! Allerdings empfehle ich, diese Trilogie erst zu beginnen, wenn auch der dritte Band erschienen ist, denn der zweite endet mit einem ganz fiesen Cliff-Hanger…

Bewertung vom 09.11.2017
Kleine Stadt der großen Träume
Backman, Fredrik

Kleine Stadt der großen Träume


ausgezeichnet

"Es ist das letzte mal in ihrer Kindheit, dass sie einander sehen. Denn heute Nacht wird sie enden." (S. 201)

In Björnstadt, einer kleinen Stadt irgendwo im Nirgendwo, gibt es fast nichts mehr. Einkaufsläden schließen, die Menschen verlieren ihre Arbeit.
Am Leben hält sie eigentlich nur noch eine Leidenschaft: Eishockey. Alle Träume und Hoffnungen liegen auf den Schultern der vielversprechenden Juniorenmannschaft. Ihr Erfolg könnte sich durchaus auch positiv auf Björnstadt auswirken.
Doch dann verändert eine Nacht alles...

"Kleine Stadt der großen Träume ist mein zweites Buch von Fredrik Backman, nach "Britt-Marie war hier". Wieder ist es ein Buch, welches ich rein vom Thema her niemals in die Hand genommen hätte. Aber da es von Fredrik Backman ist, musste ich es lesen.
Und ich hätte absolut etwas verpasst, hätte ich es nicht getan.

Anders als bei seinen vorherigen Büchern, steht in "Kleine Stadt der großen Träume" keine einzelne Person im Zentrum, sondern eine ganze Stadt mit all ihren Bewohnern. Und aus deren Perspektive wird die Geschichte erzählt. Insgesamt von ca. 20-25 verschiedenen Personen. Trotz dieser Fülle an Protagonisten ist es auf Grund ihrer Einzigartigkeit nicht schwer sie alle auseinanderzuhalten. Jeder erzählt seine ganz eigene Geschichte und Sicht der Dinge.

"Aber einer von beiden geht los, während der andere zurückbleibt, und nichts ist mehr so, wie es einmal war." (S. 193)

Weiterhin toll ist Backmans einzigartiger Schreibstil. Mit einer ungewohnten Nüchternheit und doch gleichzeitig voller Emotionen und Tiefe erzählt er die Geschichte.
Obwohl man nicht wirklich sagen kann, dass die Geschichte spannend ist, ist sie auf ihre Art unglaublich fesselnd. Mit vielen kleinen, unerwarteten Details schafft es Fredrik Backmann, den Leser völlig in den Bann zu ziehen.

Die Geschichte selbst ist es ganz anderes, als ich erwartet hatte. Doch eigentlich hätte ich es wissen müssen: Der Klappentext eines Buches von Fredrik Backmann verrät nie wirklich etwas über den eigentlichen Inhalt. Und das ist genau richtig so.
Mich hat die Geschichte tief getroffen und berührt und mehrmals dachte ich: Nun ist alles vorbei. Selbst auf der allerletzten Seite verpasst einem der Autor noch einmal einen Dämpfer.

Alles in Allem hat sich "Kleine Stadt der großen Träume" zu einem absoluten Lesehighlight entwickelt und ich hoffe sehr, dass der geplante zweite Teil auch auf Deutsch erscheinen wird. Gerne würde ich noch einmal Zeit mit den Bären aus Björnstadt verbringen.
Von mir gibt es eine absolute Leseempfehlung!

"Das Gute, das du heute tust, werden die Menschen morgen oft schon wieder vergessen haben. Tu dennoch weiterhin Gutes" (S. 12)

Bewertung vom 08.08.2017
Als die Träume in den Himmel stiegen
McVeigh, Laura

Als die Träume in den Himmel stiegen


ausgezeichnet

Gemeinsam mit ihrer Familie ist Samar auf der Flucht aus Afghanistan. Sie reisen mit der Transsibirischen Eisenbahn immer hin und her, bis sie den richtigen Ort für ihr neues Leben finden. Während der Fahrt erzählt Samar dem Zugbegleiter Napoleon ihre Geschichte…

„Als die Träume in den Himmel stiegen“ von Laura McVeigh ist ein Buch, bei dem ich schon nur bei der Beschreibung wusste: Das muss ich haben!

Das Cover finde ich wunderschön, gemeinsam mit dem Titel macht es allerdings irgendwie einen etwas traurigen Eindruck. So als hätte das kleine Mädchen überhaupt keine Chance jemals ihre Träume zu verwirklichen.

Über die Geschichte selbst möchte ich nicht zu viel verraten, da man möglichst unvoreingenommen an sie herangehen sollte. Aber die Geschichte ist insgesamt betrachtet unglaublich traurig, erschütternd, berührend und manchmal aber auch hoffnungsvoll.

Die gesamte Geschichte wird aus Samars Sicht erzählt, wobei sie immer wieder zwischen der Gegenwart im Zug und ihrer Vergangenheit hin und her wechselt. Das ist anfangs etwas verwirrend, zum Verständnis der Geschichte aber unbedingt nötig.

Etwas gestört hat mich die Tatsache, dass im Laufe der Geschichte viele Fragen aufgeworfen werden, einige davon aber bis zum Schluss ungeklärt blieben. Es waren zwar Fakten, die nicht so wichtig wären, jedoch hätte ich mir einfach trotzdem eine Antwort gewünscht.

Ob die Story selbst realistisch ist, möchte ich nicht beurteilen. Denn Samar lebt in einer völlig anderen Kultur, die teilweise für mich auch nicht 100%-tig greifbar war. Manchmal allerdings ging es mir etwas zu schnell. Es passieren zu viele Dinge in zu wenige Zeit (=Buchseiten), obwohl sich die gesamte Geschichte über ca. 10 Jahre zieht.

Alles in Allem ist „Als die Träume in den Himmel stiegen“ ein unheimlich berührendes Buch, welches man nach der Lektüre definitiv erst einmal etwas verarbeiten muss, so sehr nimmt es den Leser mit. Mich konnte es vollständig in seinen Bann ziehen und bekommt daher eine absolute Leseempfehlung von mir.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 02.07.2017
Stell dir vor, dass ich dich liebe
Niven, Jennifer

Stell dir vor, dass ich dich liebe


gut

Jack und Libby könnten unterschiedlicher nicht sein. Sie war einmal die dickste Teenagerin Amerikas und auch jetzt noch etwas übergewichtig, er dagegen ist gutaussehend und cool. Doch auch Jack hat ein Geheimnis: Er ist gesichtsblind, kann also niemanden ausschließlich anhand seines Gesichtes erkennen. Doch dann begegnet er Libby....

"Stell dir vor, dass ich dich liebe" von Jennifer Niven ist ein Buch mit einer ganz speziellen Thematik, von welcher ich vorher noch nie etwas gehört habe: Prosopagnosie. Gesichtsblindheit.
Diese Thematik finde ich unglaublich interssant und daher erhoffte ich mir, dass das Buch etwas "ganz besonderes" wird.

Leider machten bereits zu Beginn Titel und Inhalt keinen außergewöhnlich guten Eindruck auf mich: Ein quitschpinkes Buch, welches auch noch "Stell dir vor, dass ich dich liebe" heißt, hätte ich im Laden wohl nie in die Hand genommen, denn es klingt einfach extrem nach einem 08/15 Chick-Lit Roman, welche mich meist nicht so wirklich begeistern können.

Auch die Handlung selber konnte mich nicht 100%-tig überzeugen, zwar ist sie sehr flüssig, plätschert aber eher etwas vor sich hin. Wirklich viel interessantes passiert nicht und gerade zum Ende wirkt sie doch sehr klischeebelastet. Es ist eben eine Liebesgeschichte, wie jede andere.
Die Thematik Prosopagnosie gefällt mir zwar weiterhin, und ich finde sie in Jack auch durchaus gut umgesetzt, aber irgendwie habe ich einfach etwas anderes erwartet.

Die beiden Protagonisten gefielen mir allerdings sehr gut, besonders Libby ist mir unglaublich sympatisch, weil sie einfach charakterlich so stark ist. Sie vermittelt ihre Message "Du bist erwünscht" äußerst authentisch.
Jack ist eher der stille Part der Story, was vermutlich auch an seiner Krankheit liegt. Trotzdem ist er mir sehr sympatisch, auch wenn mich die Tatsache, dass er niemanden außer Libby in seine Krankheit einweiht, zum Ende zu doch etwas genervt hat. Faszinierend, aber auch etwas unvorstellbar, fand ich, dass scheinbar wirklich niemand etwas von seiner Krankheit mitbekommt....

Besonders gut haben mir außerdem die Rückblenden in die Zeit, als Libby in ihrem Haus gefangen war, gefallen. Sie kamen mir am authentischsten in der gesamten Geschichte vor und sind sehr ergreifend und persönlich geschrieben.
Etwas störend dagegen fand ich die (sehr) kurzen Kapitel, teilweise waren sie nur wenige Seiten lang. Dadurch wirkte die gesamte Geschichte auf mich etwas sprunghaft. Trotzdem finde ich es aber sehr gut, dass die Geschichte sowohl aus Libbys, als auch aus Jacks Sicht geschrieben ist.

Alles in allem ist "Stell dir vor, dass ich dich Liebe" eine schöne Liebesgeschichte für zwischendurch, der es besonders bei der Handlung aber etwas an Tiefgang fehlt und die sich nur schwer von anderen Liebesgeschichten distanzieren kann. Die beiden Protagonisten machen die schwächere Handlung an einigen Stellen aber deutlich wieder wett, in dem sie sehr persönlich und aufrichtig handeln und erzählen.

Bewertung vom 20.11.2016
Und nebenan warten die Sterne
Spielman, Lori Nelson

Und nebenan warten die Sterne


sehr gut

Erika möchten zu den besten 50 Maklern Manhattens gehören und stürzt sich sehr in ihre Arbeit. Ihre beiden Töchter Kristen und Annie liebt sie sehr, doch neben der Arbeit kommen sie immer wieder zu kurz.
Als Kristen bei einem schrecklichen Zugunglück ums Leben kommt, vergräbt sich Erika noch weiter in ihrer Arbeit, da sie sich unglaubliche Vorwürfe macht, weil sie ihre Töchter eigentlich zur Uni fahren wollte.
Auch Annie nimmt alle Schuld auf sich, weil sie eigentlich auf Kristen aufpassen sollte.
In ihrer Trauer entfernen sich Erika und Annie immer weiter von einander...

"Und nebenan warten die Sterne" ist der dritte Roman von Lori Nelson Spielman und mein zweiter von ihr. Zuvor habe ich bereits "Morgen kommt ein neuer Himmel" gelesen. Die drei Bücher sind alle Einzelbände, sodass man sie für das Verständnis der Geschichte nicht nacheinander lesen muss.

Die Stimme von Lori Nelson Spiel ist unverkennbar, ihr Schreibstil wie gewohnt leicht und doch sehr emotional.
Vor allem die Perspektivwechsel zwischen Erika und Annie empfinde ich als äußerst gelungen.

Das Cover gefällt mir diesmal leider nicht so gut. Die Farbkombi finde ich eher unpassend (ja, es soll ein Komplementärkontrast sein, ich weiß. Die Nuancen passen meiner Meinung nach trotzdem nicht zusammen). Auch sehe ich außer der kleinen Frau mit einem Koffer (Annie?) keinen wirklichen Bezug zur Geschichte. Daselbe mit dem Titel. Aber die Optik harmoniert sehr gut mit den beiden anderen Bänden und man erkennt sofort, dass es von Lori Nelson Spielman ist :)

Besonders gut gefällt mir, wie auch in "Morgen kommt ein neuer Himmel", die Rahmenstory. Sie besteht aus vielen interessanten Aspekten und Charakteren. Die Darstellung von Erika und Annie, wie sie beide mit Kristens Tod umgehen und nach und nach zu ihrem alten Leben zurückfinden, finde ich sehr gelungen.
Vor allem Annie mag ich sehr gern. Ihren Aufenthalt in Paris fand ich sehr interessant.
Außerdem gefällt mir die Idee mit dem Sprüchealbum, ich glaube, so eins hätte ich auch gerne. Ich finde die Sprüche auch äußerst gut in die Handlung eingebunden.

Im Gegensatz zu "Morgen kommt ein neuer Himmel" ist die Geschichte diesmal nicht so voraussehbar und mit vielen Überraschungen gefüllt.

Zusammengefasst kann man sagen, dass "Und nebenan warten die Sterne" eine sehr emotionale Familiengeschichte ist. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung!

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 11.06.2016
Für immer in deinem Herzen
Shipman, Viola

Für immer in deinem Herzen


gut

Seit einigen Generationen besitzen alle Frauen der Familie Lindsey ein Bettelarmband mit Glücksbringen, die von Genereation zu Generation weitervererbt werden.
Lolly Lindsey lebt im kleinen Örtchen Scoops, weit weg von ihrer Tochter Arden und ihrer Enkelin Lauren.
In alter Tradition verschenkt auch sie jedes Jahr einen Anhänger an ihre Tochter & Enkelin. In diesem Jahr mit der Bitte, sie doch bald zu besuchen.
Arden und Lauren folgen dieser Bitte und für alle 3 Frauen beginnt ein Sommer voller neuer Erfahrungen, Entwicklungen und vor allem ganz vielen Erzählungen rund um die eigene Familie...

"Für immer in deinem Herzen" wurde von Wade Rouse (der sich hinter dem Pseudonym Viola Shipman versteckt) in Erinnerung an seine eigene Großmutter geschrieben.

Das Cover des Buches hat mich sofort überzeugt. Ich finde die Farbgestaltung (abgesehen von dem schrecklichen blauen Aufkleber) unheimlich schön und auch die vielen kleinen Symbole im Baum passen äußerst gut zum Buch (sie stellen die im Buch vorkommenden Anhänger dar).

Die Idee, ein Buch über Armbandanhänger zu verfassen finde ich äußerst interessant und die vielen kleinen Geschichten, die Lolly zu jedem Anhänger hat, gefallen mir sehr. Man erfährt durch sie einiges aus der Familiengeschichte der Lindseys, was ich persönlich sehr spannend fand.

Die generelle Rahmenhandlung des Buches dagegen konnte mich leider nicht so sehr überzeugen, war sie mir doch an einigen Stellen einfach zu klischeehaft und überzogen. Wenn irgendetwas nicht gut lief hat Lolly einfach eine kleine Geschichte ausgepackt und alles war wieder gut.
Das war mir einfach zu einfach....

Die 3 Protagonisten dagegen mochte ich wieder sehr. Besonders Lauren und Lolly waren mir sehr sympatisch. Ich hätte auch gerne eine Großmutter wie Lolly^^
Arden dagegen...ich weiß nicht so recht. Sie macht im Laufe des Romans eine riesige Entwicklung durch, das gefällt mir sehr, aber sie als Person war mir einfach etwas unnahbar. Ich konnte mit ihr nicht so recht etwas anfangen.

Das Buch birgt viele schöne Botschaften, die einen anregen, einmal über sich selbst und das eigene Leben nachzudenken, schon allein deswegen ist es auf jeden Fall sehr lesenswert.
Aber bei mir ist der Funken einfach nicht so richtig übergesprungen, das Buch war schön, ohne Frage, aber es konnte mich einfach nicht mitreißen.
Vielleicht bin ich aber auch einfach zu unromatisch und generell nicht die richtige Zielgruppe für das Buch :)

Bewertung vom 20.04.2016
Nur ein Tag / Allyson & Willem Bd.1
Forman, Gayle

Nur ein Tag / Allyson & Willem Bd.1


gut

Die 18-jährige Allyson ist auf einer Jugendreise quer durch Europa. An ihrem vorletzten Tag trifft sie in London auf den jungen niederländischen Schauspieler Willem. Willem läd sie ein, ihren letzten Tag in Europa gemeinsam mit ihm in Paris zu verbringen. Ganz entgegen ihrer gewöhnlichen Einstellung entschließt sich Allyson für den Kurztrip mit Willem. An diesem einen kurzen Tag verliebt sie sich in Willem - nur um am nächsten Morgen festzustellen, dass er nicht mehr da ist...
"Nur ein Tag" ist der erste Teil eines Romandous von Gayle Forman. Der zweite Teil "Und ein ganzes Jahr" erscheint im Deutschsprachigen Raum zeitgleich. Hätte ich das Buch nicht geschenkt bekommen, hätte ich es wohl gar nicht gelesen, da ich normalerweise nicht unbedingt der Liebesbuchfan bin und außerdem "If I Stay" (auf Deutsch "Wenn ich bleibe") von Gayle Forman schon sehr enttäuschend fand. Die Cover des Romandous ergänzen sich gegenseitig, jedoch sind beide meiner Meinung nach doch sehr kitschig gestaltet, mit dem gebrochenen Herz.
Mit dem Buch an sich habe ich mich relativ schwer getan. Ich habe anfangs wirklich mit dem Gedanken gespielt, es abzubrechen, da ich die Story extrem langweilig, unglaubwürdig und vorhersehbar fand. Auch mit Allyson bin ich am Anfang absolut nicht klar gekommen. Sie ist meiner Meinung nach einfach sehr naiv gewesen. Wer fährt denn schon allein mit einem vollkommen Fremden Menschen einfach so nach Paris?

Im Laufe des Buches hat sich meine Einstellung zum selben doch deutlich gebessert. Allyson wird endlich erwachsen und entwickelt sich weiter. Auch fand ich den zweiten Teil des Buches (es ist in zwei Teile geteilt, der zweite beginnt nach etwa 1/3 des Buches) deutlich spannender. Man erfährt etwas über Allyson und begleitet sie durch ihr Leben und auf der Suche nach Willem. Was mir sehr gut gefiel, war Shakespeare. Er "begleitet" Allyson durch das ganze Buch hinweg und taucht immer wieder auf. Es lassen sich auch einige Parallelen zwischen seinen Stücken und Allysons Leben ziehen.
Shakespeare taucht besonders immer dann auf, wenn im Buch die Schlüsselszenen kommen... Womit ich an manchen Stellen so meine Probleme hatte, war der Zufall. Er spielt im Buch doch eine sehr große Rolle und besonders auf Allysons Suche nach Willem sind doch einige Stellen, bei denen ich das Gefühl hatte, dass Allyson einfach nur extremes Glück hatte bzw der Zufall ihr gut mitgespielt hat...
Insgesamt habe ich lange geschwankt, wie viele Sterne das Buch verdient hat. Den anfangs konnte es mich wirklich gar nicht begeistern, später dann mehr, aber immer noch nicht so sehr, dass ich sagen würde, es ist wundervoll. Deswegen bin ich letztendlich bei 3 Sternen gelandet. Wer eine schöne locker-leichte Liebesgeschichte mit einem Hauch Shakespeare sucht, der ist mit diesem Buch sicher gut bedient, wer sich aber tiefe Gefühle und/oder eine tiefgründige Story sucht, der ist mit "Nur ein Tag" wohl weniger gut beraten...