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Frankfurt

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Insgesamt 719 Bewertungen
Bewertung vom 01.02.2025
Not your Darling
Blake, Katherine

Not your Darling


gut

Eines dieser Bücher, die leicht starten und dann doch eine unerwartete Wendung nehmen und es "schwerer" wird. „Not your darling“ von Katherine Blake ist ein leicht lesbarer Roman, in dessen Zentrum Loretta Darling steht, die eigentlich anders heißt….denn sie ist aus Großbritannien durch einen Coup in den USA gelandet mit dem unverrückbaren Ziel: Hollywood. Sie erreicht ihr Ziel, lernt neue Leute kennen und ergattert Jobs, erst als Kellnerin und dann in der Branche ihrer Wahl: Makeup Artistin! Sie hat ein unvergleichliches Gespür ein Gesicht in Szene zu setzen und erarbeitet sich den Spitznamen LipGirl. Das ist aber nur eine Seite der Geschichte, es gibt auch sehr unangenehme Ereignisse, in ihrer Gegenwart und Vergangenheit.
Einerseits liest es sich locker und leicht, weil sie eine starke Frau ist, die sich dem ein und anderen Kniff bedient und so sich das Leben zu dem macht wie sie es braucht. Einschüchtern, dass klappt bei ihr nicht. Aber es sind nun mal die 50er Jahre und das Patriachat und deren misogyne Ausprägungen werden hier sehr deutlich aufgezeigt. Machtlos und wehrlos stehen Frauen diesem oft gegenüber. Zum Schreien!
Dieser Roman kombiniert die Leichtigkeit und den Aufbruch in ein neues Leben mit dem furchtbaren männlichen Selbstverständnis mehr Macht zu haben. Auch hier wird differenziert was ich gut fand, es gibt auch positive Männer, die sich anders verhalten.
Leider sind so mache Szenen entweder einem schnellen Lektorat zum Opfer gefallen oder die Übersetzung passt nicht ganz. Oder beides. Die Figuren lesen sich so manches Mal etwas hölzern und dann wunderte es mich und die Geschichte kommt mental ins Stocken.
„Wir kommen allein auf diese Welt und verlassen sie allein wieder. Was wir in der Zwischenzeit machen, liegt an uns. Also, halt an deinen Plänen fest, was auch immer du für welche hast. Setz sie um, und lass dich von niemandem ablenken, besonders nicht von den Männern. Deine Ambitionen sind das einzige Glück, das du jemals empfinden wirst.“ (S 186)

Ansonsten, eine Frau, die ihren Weg geht, sehr konsequent handelt, auch wenn es so manches mal drüber ist und kämpft für eine neue bessere Zukunft in vielerlei Hinsicht. Es gibt herrliche Stellen, diese überzeichneten Momente, wo Loretta nonchalant die anderen an die Wand spielt.

Durch das Setting in Kalifornien in den 50er Jahren musste ich ab uns an, an "Eine Frage der Chemie" denken und wenn es um das Aufsteigen und das Vorankommen geht, dass Loretta so stark an den Tag legt, hatte ich "City of Girls" im Hinterkopf.

Bewertung vom 26.01.2025
Rückkehr nach Budapest
Kiss, Nikoletta

Rückkehr nach Budapest


ausgezeichnet

Als ich dieses Buch las, dachte ich oft an Menschen, die diese Zeit so intensiv miterlebt haben wie die Protagonisten in diesem Roman. Ich konnte mir bereits gut vorstellen, wie es war. Muss also für „Zeitzeugen“ noch toller sein, als öffnete man eine alte Schachtel voller Sommererinnerungen – nach Sonne duftend, bittersüß, ein wenig verblichen. Nikoletta Kiss gelingt es mit einer beeindruckenden Leichtigkeit, mich in eine vergangene Welt zu entführen, die für mich so ganz fremd war.
Es ist due Geschichte von Márta, die in den Wirren der Vorwendezeit zwischen Budapest und Ost-Berlin nach ihrem Platz sucht.Besonders die Schilderungen der Sommer am Balaton – dieser endlosen, magischen Tage, an denen die Zeit stillzustehen schien, bleiben mir in Erinnerung. Kiss beschreibt mit einer solchen Präzision, wie Márta und ihre Cousine Theresa zwischen Maisfeldern und Seeufer ihre Kindheit und Freundschaft leben, dass ich den heißen Teer unter den Schuhen und den Geruch von Sonnencreme förmlich spüren konnte.
Doch was dieses Buch so besonders macht, ist nicht nur die Nostalgie, sondern auch die historische Tiefe, mit der Kiss das Leben in den 1980er Jahren einfängt. Die politischen Spannungen, die Enge und Freiheit des Lebens hinter dem Eisernen Vorhang, die rebellische Kunstszene in Ost-Berlin – all das wird lebendig erzählt.
Die Figuren sind allesamt komplex und ambivalent. Márta, die Erzählerin, erscheint oft unsicher und nachdenklich, immer im Schatten ihrer extrovertierten Cousine Theresa. Doch gerade diese Verletzlichkeit macht sie so nahbar. Der Verrat, der im Zentrum der Geschichte steht, wirft viele Fragen auf: Wie viel Verantwortung tragen wir für die Entscheidungen unserer Vergangenheit? Können alte Wunden je wirklich heilen?
Toll erzählt ist der Roman, die Autorin verwebt die Schicksale der Figuren kunstvoll miteinander, während sie die Themen Schuld, Loyalität und Selbstfindung aufgreift.
Super Buch, kann ich sehr empfehlen.

Bewertung vom 25.01.2025
Drei Wochen im August
Bußmann, Nina

Drei Wochen im August


sehr gut

In Drei Wochen im August entfaltet Nina Bußmann ein vielschichtiges psychologisches Drama, das vor allem durch die subtilen literarischen Mittel und die komplexe Figurenzeichnung überzeugt. Der Roman spielt in einem abgelegenen Ferienhaus an der französischen Atlantikküste, einem Ort, der von Naturkatastrophen, Konflikten und ungelösten Spannungen durchzogen ist. Doch das eigentliche Drama geschieht im Inneren der Figuren und in den unausgesprochenen Worten zwischen ihnen.
Bußmanns Sprache ist präzise, oft nüchtern, dabei aber voller doppelter Böden. Die narrative Struktur wechselt zwischen den Perspektiven von Elena, der Mutter, und Eve, der Babysitterin. Dieser Perspektivwechsel ist mehr als ein erzählerisches Stilmittel: Er erlaubt es, die Dynamik zwischen den Figuren aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu betrachten und ihre Wahrnehmungen gegeneinander abzuwägen. Dabei wird deutlich, wie sehr beide Frauen – auf ihre Weise – von Unsicherheiten und unausgesprochenen Bedürfnissen geprägt sind.
Die Kürze und Fragmentierung der Kapitel spiegelt das zerrüttete Innenleben der Figuren und die Atmosphäre der latenten Bedrohung wider. Einige Kapitel sind nur wenige Zeilen lang, wirken wie ein Gedanke, der auf halbem Weg abbricht – ein Stilmittel, das die Unruhe und das Unausgesprochene unterstreicht.
Das Setting ist ein weiterer zentraler Bestandteil des Romans. Die sommerliche Hitze, die sich auf die Figuren legt, die Waldbrände, die sich unaufhaltsam nähern, und das Meer, das gleichermaßen bedrohlich und faszinierend wirkt, schaffen eine bedrückende Atmosphäre. Bußmann nutzt die Natur als Spiegel für die inneren Spannungen der Figuren. Das Meer, das sich erst zurückzieht und dann plötzlich mit Gewalt wiederkommt, könnte kaum passender als Metapher für die unvorhersehbaren emotionalen Strömungen der Figuren gewählt sein.
Ein zentrales Thema des Romans ist die Unfähigkeit zur Kommunikation. Die Figuren leben nebeneinander her wie auf Inseln – isoliert, unfähig, Brücken zu schlagen. Diese Isolation zeigt sich besonders in der Beziehung zwischen Elena und Eve: Während Elena Eve als Vertraute und Hilfe wahrnimmt, erlebt Eve die Beziehung distanzierter und konkurriert heimlich um die Zuneigung von Elenas Kindern. Die Konflikte bleiben meist unausgesprochen, was ihre destruktive Kraft nur verstärkt.
Gleichzeitig dekonstruiert der Roman traditionelle Rollenbilder. Ohne sie explizit zu problematisieren, zeigt Bußmann Figuren, die sich außerhalb heteronormativer Muster bewegen und deren Beziehungen durch eine stille, subversive Kraft geprägt sind.
Ich habe den Roman gerne gelesen, ist aber eventuell nicht für jeden was. Denn einige Passagen wirken etwas überladen, fast als wolle der Text zu viel auf einmal vermitteln. Dies führt gelegentlich dazu, dass der Lesefluss ins Stocken gerät. Zudem bleiben manche Handlungsstränge oder Aussagen der Figuren bewusst offen, was zwar den Reiz des Textes erhöht, aber auch das Gefühl hinterlässt, dass nicht alle Fragen geklärt werden.

Bewertung vom 21.01.2025
Munk
Weiler, Jan

Munk


sehr gut

Die Geschwindigkeit einer Rolltreppe liegt bei 1,8 bis 2,7 km/h und ist somit nicht sonderlich schnell. Noch blöder, wenn einem ausgerechnet hier mit knapp über 50 Jahren in einem Kaufhaus das Herz stehen bleibt. So ergeht es Munk, Peter Munk. Ein erfolgreicher Architekt, der voll im Leben steht.
Die Geschichte ist aus der männlichen Perspektive erzählt. Ein Mann in den besten Jahren (aus seiner Sicht), der sich durch die alltäglichen und nicht ganz so alltäglichen Herausforderungen seines Lebens kämpft. Nun also Herzinfarkt auf der Rolltreppe und vor seinem inneren Auge begegnet er genau den 13 Frauen erneut mit denen er inning verbunden war.
Wie beispielsweise Nicole, die erste Liebe oder Claudia, seine längste Beziehung und so geht es 13 Mal durch sein Liebensleben, immer mit Erkenntnissen, oft zu spät. Herrlich unterhaltsam, gut zu lesen. Hat Spaß gemacht.
Was mich dabei besonders begeistert hat, ist die feine Beobachtungsgabe des Autors: Er nimmt die kleinen, scheinbar banalen Situationen des Lebens und verleiht ihnen eine absurde, fast komische Tiefe, die einen unweigerlich schmunzeln lässt.
Wie viele Texte von Jan Weiler, unterhaltsam, es sollte keine augenöffneten Erkenntnisse erwartet werden. Ein Mann, ein bewegtes Liebesleben und seine Reflektion darüber.

Bewertung vom 21.01.2025
Zwei vernünftige Erwachsene, die sich mal nackt gesehen haben
Decker, Anika

Zwei vernünftige Erwachsene, die sich mal nackt gesehen haben


ausgezeichnet

Manchmal stolpert man über einen Buchtitel, der so charmant und witzig ist, dass man einfach zugreifen muss – so ging es mir bei Anika Deckers Roman Zwei vernünftige Erwachsene, die sich mal nackt gesehen haben. Und was soll ich sagen? Es hat SEHR überzeugt.
Die Geschichte dreht sich um Nina, eine fast 50-jährige, geschiedene Mutter zweier erwachsener Kinder, die nach einer kräftezehrenden Scheidung in einer kleinen Wohnung lebt und einen unterbezahlten Job hat. Mitten in dieses Leben voller Herausforderungen platzt plötzlich David, fast 30, jung, charmant und irgendwie ganz anders. Was folgt, ist eine intensive, mitreißende Liebesgeschichte, die nicht nur Ninas Leben, sondern auch ihre gesamte Familie auf den Kopf stellt.
Die Ich-Perspektive von Nina hat mich sofort in ihre Welt hineingezogen. Es war, als würde ich einer guten Freundin lauschen, die mir ihr Herz ausschüttet – ehrlich, humorvoll und oft unglaublich berührend.
Die Kapitel aus den unterschiedlichen Perspektiven (u. a. ihrer Schwester Lena und ihrer Kinder) geben dem Roman eine Vielschichtigkeit in deren immer Nina aus der Ich-Perspektive erzählt, umrahmt von den anderen Stimmen. Man versteht nicht nur Ninas innere Kämpfe, sondern auch die Spannungen und Missverständnisse, die ihre Beziehungen prägen. Dabei wird die Komplexität von Familie und Liebe mit einem warmherzigen, manchmal scharfzüngigen Blick geschildert.
Nina ist eine starke Hauptfigur gepaart mit ihrer Verletzlichkeit, macht sie das so unglaublich menschlich. Ihre Unsicherheiten in der Beziehung mit einem jüngeren Mann, der Druck der gesellschaftlichen Erwartungen und die Herausforderungen, sich selbst treu zu bleiben, wurden toll erzählt. Gleichzeitig ist es großartig, dass sie den Mut hat, noch einmal ganz neu zu lieben – mit all der Intensität und dem Chaos, das dazugehört. Egal was die Konventionen sagen.
Der Schauplatz in der Filmbranche verleiht der Geschichte zusätzlichen Reiz. Decker, die selbst aus dieser Welt kommt, beschreibt die patriarchalen Strukturen und die oft toxische Dynamik so glaubwürdig, dass ich mich mitten in diesem Spannungsfeld wiedergefunden habe.
Zwei vernünftige Erwachsene, die sich mal nackt gesehen haben ist ein Roman, der sich nicht scheut, große Themen wie Liebe, Verlust, Familienbande und Selbstfindung anzupacken – und das auf eine unverschämt unterhaltsame Weise. Ich habe gelacht und mitgefühlt. Besonders der Mix aus scharfem Humor, emotionaler Tiefe und authentischen Figuren macht das Buch zu einem echten Highlight.
Für mich ist es ein Buch, das zeigt, dass Glück und Liebe keine Altersgrenze kennen – und dass wir uns manchmal trauen müssen, das Leben einfach zu genießen. Absolute Leseempfehlung!

Bewertung vom 19.01.2025
In einem Zug
Glattauer, Daniel

In einem Zug


sehr gut

Viele kennen Daniel Glattauer und haben schon sehnsüchtig jahrelang auf den nächsten Roman gewartet. Sein großer Erfolg von 2006 stellte sich aus meiner Betrachtung nicht noch einmal ein und daher sind doch viele Fans schwer zu überzeugen von neuen Texten. Und stellt euch vor, ich kenne bisher kein einziges seiner Bücher, auch wenn „Gut gegen Nordwind“ schon seit Ewigkeiten auf meinem SUB liegt. Daher ging ich eher unvoreingenommen an diesen Roman heran.
Catrin Meyr, keine junge und auch keine alte Frau, hat ein Talent, Menschen aus ihrer Komfortzone zu locken – ob sie es wollen oder nicht. Auf einer Zugfahrt von Wien nach München begegnet sie Eduard Brünhofer, einem gefeierten Liebesromanautor, der mittlerweile von seiner eigenen Karriere und dem Thema Liebe ziemlich ernüchtert ist. Eduard, lange verheiratet mit seiner Frau Gina, ist auf dem Weg zu einem unangenehmen beruflichen Termin, der ihn noch weniger in Plauderlaune versetzt. Doch Catrin denkt gar nicht daran, sich zurückzuhalten. Mit einer Mischung aus scharfer Neugier und schonungsloser Offenheit stellt sie Eduard neugierige Fragen über Langzeitbeziehungen, Liebe und das Leben – Themen, die für den Autor inzwischen alles andere als einfach sind. Er ist erst mächtig genervt und hofft sie schnell loszuwerden, aber Pech gehabt, sie muss auch nach München! Und nicht nur das – sie drängt ihn in Gespräche, die ihn an Grenzen bringen.
Gut fand ich den Aufbau des Buches: Jede Station der Zugfahrt bildet ein Kapitel, was der Geschichte eine klare Struktur und einen Art cineastischen Verlauf gibt. Diess Gespräch im Zug von Wien nach München ist witzig, tiefgründig und manchmal auch bittersüß. Beide sehr unterschiedlich was das Gespräch interessant macht. Sie eher traurig und pessimistisch, er hingegen clever und warm. So entsteht Spannung und Reibung zwischen den Charakteren.
Leicht geschrieben, plätschert es dann doch an der ein und anderen Stelle so vor sich hin. Aber das passt zu einer Zugfahrt, die kann auch Längen haben.
Insgesamt hat es sich gut gelesen. Der Schluss, ja, debatierbar, aber für mich eine nette Lektüre mit ihren knapp 200 Seiten.

Bewertung vom 02.01.2025
Was noch kommt (eBook, ePUB)
Fónyad, Gábor

Was noch kommt (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Bei dem Satz hatte der Autor Gábor Fónyad mich:. "Eine gute Midlife-Crisis muss man sich leisten können" und ich wollte das Buch lesen! Und ich bereue es nicht, eine famos gute Lektüre.
Wieder mal ein guter Roman aus dem kleinen, aber sehr feinen Elster & Salis Verlag aus Wien. Da fällt mir auf, mal wieder ein österreichischer Roman, irgendwie hab ich es mit den Sprachjongleuren südlich von Bayern.
Zum Roman „Was noch kommt“. Vielleicht spricht mich der Roman auch besonders an, weil ich genau in diesem Alters Sandwich bin, in dem die Hauptfigur Max sich hier windet. Anfang 40 mit der Frage: War es das?
Hier wird wieder einmal eines meiner liebsten Szenarien verwendet: Urlaub! Max und seine Frau Sarah fahren mit einem befreundeten Paar, Mona und Stefan nach Südengland. Max hat verklärte Erinnerungen an die Gegend aus jungen Jahren. Alle im ähnlichen Alter und mit Flausen im Kopf, aber dann doch grundverschieden. Sie wollen mehr als abends auf der Couch sitzen, also gehen sie Paarweise aus, zwei weg, zwei bleiben bei den Kindern. Mal die Männer gemeinsam, mal als Paare, dann die Frauen und dann noch überkreuz….
Gut geschrieben, toller Roman. Er hat mich gut unterhalten, bringt einen feinen Humor mit und beleuchtet die vier Personen in ihrer Interaktion herrlich genau. Alltag und Urlaub, alles auf dem Tisch, auch Bedürfnisse.
Absolut lesenswert!

Bewertung vom 01.01.2025
Schach für Kinder
CANTY III, JAMES

Schach für Kinder


ausgezeichnet

Ein tolles Sachbuch für Kinder ab ca. 8 Jahren, die anfangen Schach für sich zu entdecken oder wo ein Schachinteresse geweckt werden soll.
Toll an dem Buch ist, dass es wundervoll gestaltet ist, übersichtlich und daher große Anreize hat immer weiterzublättern.
Aber von vorne. Dieses Schachbuch ist von James Canty III geschrieben, ein bekannter Twitch und Youtuber, der ein Start ist in der Schachwelt (so weit ich das überhaupt zu beurteilen mag) ist und keinem der bekannten Klischees entspricht. Erfrischend gut!
Bebildert und illustriert wurde das Ganze von Brian Lambert, der die Seiten sehr kindgerecht in Szene gesetzt hat.
Es beginnt wirklich am Anfang, denn es beschreibt zunächst das Spiel, die einzelnen Spielfiguren und ein wenig den geschichtlichen Hintergrund sowie das Ziel des Ganzen. Aber wirklich nur sehr einfach. Wie gesagt, eine schöne Heranführung an das Spiel selbst.
Dann folgen Spielzüge und die Seiten, die ich besonders gelungen finde: Löse das Problem. Dort wird eine Schachsituation gezeigt, die es dann zu lösen gilt, natürlich mit ausführlicher Lösung.
Es werden noch berühmte Eröffnungen, berühmte Schachmeister:innen und allerlei anderer gute Themen eingestreut, wie „Finde Deinen Stil“.
Aus meiner Sicht eine bunte Mischung, die Lust macht auf eine kleine Partie!

Bewertung vom 27.12.2024
The World of Banksy. Alles was du von Banksy kennen musst in 3 Bänden im Schuber
Mattanza, Alessandra

The World of Banksy. Alles was du von Banksy kennen musst in 3 Bänden im Schuber


ausgezeichnet

Wer Fan von Banksy ist, hat sicherlich schon das meiste gesehen. Ist aber doch trotzdem immer wieder ein Blick wert! Dieser Schuber mit drei kleinen handlichen Büchern in einer stylishen Bindung…wenn ich nur wüsste wie man diese Pappbindung nennt…also Hinterdeckel und Vorderdeckel aus dicker Pappe. Passt mächtig gut zu den geerdeten Graffitis von Banksy!
Thematisch sind die drei Bände wie folgt aufgegliedert: Urban Jungle, in diesem geht es um Auseinandersetzung mit Polizeigewalt und dem Miteinander bzw Gegeneinander in der Großstadt. Die Fotos der Kunst stehen immer im Vordergrund. Die Texte von Alessandra Mattanza sind einleitend und kurz – bei allen drei Bänden.
Der zweite Band hat das Thema: Children. Alle Abbildungen, die Kinder zum Thema haben, sind hier enthalten. Da merkt man erst einmal wie oft Banksy Kinder in den Mittelpunkt stellte.
Und natürlich, wie kann es anders sein: Rats & Monkeys. Die coole Art, den Wesen der Unterwelt ein menschlich absurdes Wesen zu verleihen und ihnen allerlei Botschaften für uns mit auf den Weg zu geben.
Ohnehin, die klaren anprangernden Botschaften, verpackt in Graffiti Coolness macht sicher seinen Erfolg aus. Daher immer wieder schön sich diese Bücher anzuschauen und über das Werk zu sinnieren.

Bewertung vom 27.12.2024
Lovis kocht
Messerschmidt, Lovis

Lovis kocht


ausgezeichnet

Kennt ihr Lovis Messerschmidt? Mutter von drei Kindern und erfrischend tolle Instagramerin? Dann mal los auf ihr Profil! Daher auch meine Begeisterung als ich sah, dass die Gute ein eigenes Kochbuch hat mit vielen ihrer tollen Rezepte.
Mich hart es bereits beim ersten Durchblättern begeistert! Dieses Kochbuch ist mehr als eine Sammlung von Rezepten: Es ist eine liebevolle Einladung, den Zauber der vegetarischen Küche zu entdecken, kombiniert mit einer Ästhetik, die das Herz höher schlagen lässt.
Lovis Messerschmidt beweist mit dieser tollen Rezeptesammlung, dass vegetarische Gerichte weit mehr sind als Beilagen. Von kreativen Bowls über köstliche Pasta bis hin zu raffinierten Gemüsevariationen gelingt es ihr, die Vielfalt und den Geschmack der fleischlosen Küche auf den Punkt zu bringen. Ihre Rezepte sind nicht nur leicht verständlich, sondern auch so konzipiert, dass sie für den Alltag ebenso geeignet sind wie für besondere Anlässe.
Besonders nett ist der persönliche Touch, der jedes Gericht durchzieht. Lovis schreibt mit viel Begeisterung und Liebe zum Detail, da merkt man die Liebe zum Essen. Toll!
Neben den hervorragenden Rezepten besticht Lovis kocht durch sein wunderschönes Layout. Die liebevoll gestalteten Seiten, die stimmungsvollen Food-Fotografien und die harmonische Farbgestaltung machen das Buch zu einem wahren Schmuckstück. Die zwei Lesebändchen sind das i-Tüpfelchen: Sie laden dazu ein, gleich mehrere Lieblingsrezepte zu markieren und immer wieder darauf zurückzugreifen. Es ist diese Liebe zum Detail, die das Buch besonders macht. Jedes Element – von der Typografie über die Farbkombinationen bis hin zur klaren Struktur – ist so gestaltet, dass es nicht nur funktional, sondern auch ästhetisch Freude bereitet. MEGA!
Fazit: Köstliche, unkomplizierte vegetarische Rezepte toll in Szene gesetzt durch ein fabelhaftes Buchkonzept.