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Kiki2705

Bewertungen

Insgesamt 171 Bewertungen
Bewertung vom 27.02.2025
Don't Let Her Stay
Sanders, Nicola

Don't Let Her Stay


ausgezeichnet

„Don´t let her stay – Wenn das Böse Einzug hält“ ist ein spannungsgeladener Thriller von Nicola Sanders.
Joanne lebt zusammen mit ihrem Mann Richard und ihrer 5 Monate alten Tochter Evie in einem großen wunderschönen Landhaus weit weg von London. Die kleine Familie hat alles, was sie sich wünschen kann und Joanna keinen Grund zu klagen. Doch als die 20-jährige Chloe, Tochter aus erster Ehe von Richard, bei ihnen unverhofft einzieht, ändert sich alles.
Sie bietet an, längerfristig zu verweilen und Joanne bei der Sorge um die kleine Evie zu unterstützen, doch in Joanne reift immer mehr das Gefühl, dass mit Chloe etwas nicht stimmt. Oder ist es Joanne selber, die langsam den Verstand verliert?
Bereits das Cover des Thrillers hinterlässt ein mulmiges Gefühl und genauso ist der Schreibstil der Autorin.
Von Beginn an wird eine unterschwellige Spannung aufgebaut.
Wie oft ich mich in diesem Thriller über die perfiden Spielchen von Chloe geärgert, mich gleichzeitig jedoch gefragt habe, ob vielleicht doch alles ganz anders ist, kann ich nicht zählen. Der Autorin gelingt es, ihre Protagonisten, deren Vergangenheit und Gefühlsregungen geschickt zu verweben, sodass man als Leser zwischenzeitlich an seinem eigenen Urteil zweifelt.
Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen, da mich die Story so sehr gefesselt hat und ich unbedingt wissen wollte, wie es ausgeht.
Das Ende ist grandios – ich hatte es zwar die ganze Zeit vermutet, war jedoch trotzdem geschockt.
Fazit:
Ein absoluter Pageturner mit einigen Twists. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung für dieses Thriller-Highlight!

Bewertung vom 12.02.2025
Der Seher
Haller, Elias

Der Seher


sehr gut

Mit „Der Seher“ ist der mittlerweile 7. Band aus der Arne-Stiller-Thriller-Reihe von Elias Haller erschienen.
In Dresden wird bei Bauarbeiten im Zwinger ein Mann bei einem blutigen Streit schwer verletzt. Die Ermittlungen ergeben, dass dieser auf der Suche nach einer Zeitkapsel war. Der Inhalt dieser offenbart Furchtbares – Knochen eines Säuglings - und lässt die Ermittler einen lange Zurückliegenden Fall wieder aufrollen.
Der Kriminaloberkommissar und Kryptologe Arne Stiller wird zu dem Fall hinzugezogen, da sich auf der Zeitkapsel eine Chiffre befindet. Doch noch bevor dieser den Code knacken kann, wird ein weiteres Baby entführt und die Zusammenhänge zum damaligen Fall vor 17 Jahren werden immer offensichtlicher.
Die Zeit spielt gegen die Ermittler. Was Arne Stiller in diesem Moment wohl als allerletztes gebrauchen kann, ist ein Hellseher, der seine Hilfe bei der Auflösung des Falles und der Suche nach dem Täter anbietet.
Wie bereits bei den vorherigen Bänden dieser Reihe gelingt es Elias Haller mit seiner packenden Schreibweise, dass man sofort im Fall drin ist und man von Beginn an miträtselt, was hinter der Tat und dem Motiv des Täters stecken könnte.
Dabei habe ich immer wieder Theorien aufgestellt, verworfen und wurde zum Ende hin von der Auflösung dann doch wieder mal überrascht.
Bei dieser Thriller-Reihe gefällt mir sehr gut, dass man die Entwicklung der einzelnen Charaktere in ihrem Lebenslauf weiterverfolgen kann. So geht Inge, die langjährige Arbeitskollegin von Arne Stiller, nun in Pension. Für alle eine Umstellung.
Arne Stiller ist wie üblich unangepasst und unkonventionell. Auch wenn mir seine Sprüche der Privatreligion Jalta Sinn auch in diesem Teil mal wieder nicht wirklich viel Sinn ergaben, gefällt mir seine Vorgehensweise und dass er sich von den Regeln nicht davon abhalten lässt, seinem Instinkt zu vertrauen.
Die junge Kommissaranwärterin Sandy Rosenberg hat mich im gesamten Verlauf der Geschichte etwas zwiegespalten. Sie ist auf der einen Seite eine fähige Anwärterin, die definitiv eine Spürnase für das Lösen von Fällen besitzt, wird aber leider mit zahlreichen Klischees der jungen Generation belegt und benimmt sich auch in vielen Situationen sehr unprofessionell. Ich bin gespannt, ob wir sie in den nächsten Bänden als ausgelernte Kommissarin als neue Kollegin an der Seite von Arne Stiller erleben dürfen.
Die Thematik mit Babyleichen und der Entführung von Kindern ist keine leichte Lektüre und ging mir an manchen Stellen ziemlich an die Nieren.
Alles in allem war es aber wieder eine sehr interessante Geschichte, die zum Schluss nochmal richtig spannend wurde.
Ich habe diesen Thriller innerhalb von 2 Tagen gelesen. Das spricht eindeutig für ein gutes Buch!
Fazit:
Von mir gibt es 4 von 5 Sternen aufgrund kleinerer Schwächen in der Charakterisierung einzelner Personen. Die Story an sich fand ich wieder sehr spannend!
Ich freue mich auf den nächsten Fall von Arne Stiller!

Bewertung vom 12.02.2025
If the Moon Triumphs
Schaper, Fam

If the Moon Triumphs


ausgezeichnet

Eine Hexe braucht einen Zirkel, aber was ist, wenn man eigentlich keine Hexe sein will und Kräfte besitzt, die anderen nur schaden?
In „If the moon triumphs“ von Fam Schaper will Lilith keine Hexe mehr sein. Sie hat ihren Hexenzirkel verlassen, ihrer Magie abgeschworen und versucht ein normales Leben zu leben. Doch nach einem One-Night-Stand mit dem attraktiven Studenten Marek verwandelt sich dieser in einen Werwolf und die Sonne verschwindet. Die Nacht und der Winter scheinen nicht enden zu wollen und Lilith ist gezwungen, sich ihrer Magie zu stellen. Gemeinsam mit Marek und ihren Freunden versuchen sie einer Verschwörung auf die Spur zu kommen. Jemand will die Menschheit auslöschen. Doch wer ist hier Freund und wer Feind? Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt, denn die Freunde haben nur bis zum nächsten Vollmond Zeit, dem Rätsel auf die Spur zu kommen und den Untergang der Menschheit zu verhindern.
Der Schreibstil des in sich abgeschlossenen Fantasy-Romans ist sehr bildlich und flüssig.
Die Stadt Prag mit ihren Gassen und ihrem Kopfsteinpflaster, aber auch die düstere Atmosphäre konnte ich mir sehr gut vorstellen.
Lillith als Ich-Erzählerin kommt einem im Laufe der Geschichte sehr authentisch und nahbar vor. Ihre Gefühls- und Gedankenwelt konnte ich sehr gut nachvollziehen und sie war mir von Beginn an sympathisch.
Auch Marek ist eine tolle Hauptfigur. Jedoch merkt man bei ihm von Anfang an, dass er Dinge verheimlicht, die für die Story mit Sicherheit noch eine Rolle spielen.
Sehr gefallen haben mir die Nebenfiguren – allen voran Dario, der mir sehr ans Herz gewachsen und für mich definitiv eine der Lieblingsfiguren in diesem Roman geworden ist!
Die Charakterentwicklung und dabei auch einige überraschende Wendungen fand ich sehr gelungen.
Auch an emotionaler Tiefe fehlt es dem Roman keineswegs.
Die Mischung von nordischer Mythologie, Hexen und Werwölfen war perfekt.
Für mich war die Botschaft in diesem Roman auch eine sehr wichtige – Liebe und Freundschaft sind stärker als Hass!
Fazit:
Von mir gibt es volle 5 von 5 Sternen für diesen sehr unterhaltsamen und spannenden Fantasy-Roman und eine absolute Leseempfehlung!

Bewertung vom 01.02.2025
Die verborgene Tochter / Die verlorenen Töchter Bd.4
Lane, Soraya

Die verborgene Tochter / Die verlorenen Töchter Bd.4


gut

„Die verborgene Tochter“ ist Band 4 der achtteiligen „Die verlorenen Töchter“-Reihe von Soraya Lane.
Alle Bände begleiten jeweils eine junge Frau auf der Suche nach ihrer Familiengeschichte und können somit unabhängig voneinander gelesen werden.
In jedem Band ist die Geschichte in zwei Zeitebenen unterteilt.
In diesem Band begleitet man in der Gegenwart Georgia, der von einem Anwalt eine kleine Schachtel mit einem Saphir und einem Zeitungsausschnitt ausgehändigt wird, welche eigentlich ihre Großmutter zu Lebzeiten erhalten sollte. Erst nach Monaten macht sie sich auf die Suche nach der Herkunft des wunderschönen Edelsteins, welcher sie an den Genfer See führt. Dort trifft sie auf den Juwelier Luca. Dieser sucht seit vielen Jahren den fehlenden Stein, der einst aus dem Diadem der italienischen Königsfamilie entnommen wurde.
Gemeinsam machen sie sich auf die Suche nach der Geschichte, die hinter dem Edelstein steckt.
Im zweiten Erzählstrang verfolgt der Leser Delphine, die in einer lieblosen Ehe gefangen ist und mit ihren Kindern von Italien nach Genf umziehen muss. Nachdem sie bereits glaubt, für immer ohne Liebe bleiben zu müssen, um dem Ruf der Familie nicht zu schaden und den Erwartungen der Gesellschaft zu entsprechen, begegnet ihr Florian – ein Mann, der sofort ihr Herz gewinnt.
Doch das Schicksal meint es nicht gut mit Delphine!
Der Schreibstil von Soraya Lane ist sehr flüssig und gut lesbar, sodass ich zügig durch die Seiten geflogen bin.
Die Geschichte von Delphine und Florian hat mich emotional sehr berührt und war sehr gut aufgebaut. Ganz anders war es für mich jedoch mit der Gegenwartsgeschichte. Hier konnte ich mit der Liebesgeschichte von Georgia und Luca leider von Beginn an emotional nichts anfangen. Es war mir zu flach, zu schnell und auch zum Schluss hin alles zu gewollt und schnell erzählt.
Das führte leider auch dazu, dass ich zwar sehr gern die Seiten gelesen habe, die von der Vergangenheit berichtet haben, aber die Seiten über die Gegenwart fast nur überflogen habe.
Die Geschichte rund um den fehlenden Edelstein und was dahintersteckt, war leider auch zu durchschaubar. Da fehlte mir ein bisschen das Rätselhafte und die Spannung.
Das Flair rund um den Genfer See kam leider auch nicht wirklich rüber. Da ich bereits viele weitere Geschichten dieser Art kenne, welche mich richtiggehend dazu verleitet haben, neue Urlaubsziele für mich zu entdecken, finde ich das sehr schade, da an dieser Stelle definitiv viel Potential verloren gegangen ist.
Für mich war es das erste Buch dieser Reihe, aber es hat mich leider nicht dazu bewogen, dass ich unbedingt die vorhergehenden Bände kennenlernen möchte. Schade!
Fazit:
Wer Liebesgeschichten und Geschichten in zwei Zeitebenen mag, ist hier richtig, darf jedoch keine überraschenden Wendungen oder hohe Spannung erwarten.
Von mir gibt es 3 von 5 Sternen!

Bewertung vom 30.01.2025
TÖDLICHE INTELLIGENZ - KEIN NORMALER ARBEITSTAG
Maria Heinrich

TÖDLICHE INTELLIGENZ - KEIN NORMALER ARBEITSTAG


sehr gut

„Tödliche Intelligenz“ ist bereits der 3. Band aus der Thriller-Reihe „Kein-Normaler-Arbeitstag“ von Maria Heinrich.
In dem Thriller begleitet der Leser die IT-Spezialistin Ana Rubin, die mittlerweile den Aufstieg zur Bereichsleiterin geschafft hat und gemeinsam mit ihren Kollegen den Testlauf für ihr Projekt über künstliche Intelligenz zu einem erfolgreichen Abschluss bringen will.
Doch nachdem es zu einem Hackerangriff sowie einem tödlichen Zwischenfall gekommen ist, wird Ana nicht nur Zeugin, sondern rückt scheinbar auch selber in den Fokus der Ermittlungen.
Doch wer steckt hinter der Cyberattacke? Wer will dem Projekt schaden und geht dabei sogar über Leichen?
Um ihre Unschuld zu beweisen, macht sich Ana selber auf die Suche nach der oder den Tätern und begibt sich damit unbewusst in große Gefahr.
Der Autorin Maria Heinrich gelingt es durch einen angenehmen Schreibstil die Spannung in der Handlung hochzuhalten. Diese steigert sich zum Schluss hin, sodass man das Buch auch kaum aus der Hand legen kann, bis man weiß, wie alles zusammenhängt.
Der Wiener Flair und das Einweben österreichischen Sprachgebrauchs hat mich an manchen Stellen etwas irritiert, aber den Lesefluss an sich nicht gestört. Es war sogar sehr passend, da der Thriller in Korneuburg in Österreich spielt.
Ana Rubin ist eine interessante Persönlichkeit, von der ich leider in diesem Teil gar nicht so viel erfahre. Da ich die ersten beiden Teile der Reihe vorab nicht gelesen habe, weiß ich nicht, ob man dort ein bisschen mehr über sie und ihre persönlichen Hintergründe erfährt. So blieb sie mir etwas unnahbar.
Ihre Alleingänge waren für mich an manchen Stellen – gerade auch zum Ende hin – etwas zu übertrieben, da sie sich bewusst in Gefahr begeben hat und dies in der Realität mit Sicherheit anders laufen würde.
Sehr gut fand ich die Erläuterungen rund um die KI, die nicht zu technisch waren. Man konnte diese gut nachvollziehen.
Was mich etwas gestört hat, waren die vielen Zuständigkeiten, die mich anfangs auch etwas aus dem Fluss gebracht haben.
Für mich war die Lösung des Falls tatsächlich schon relativ früh sichtbar. Allerdings war ich mir bis zum Schluss nicht sicher, ob ich mit meiner Idee, wer hinter den Aktionen steckt, tatsächlich richtig liege und wurde von einigen Dingen trotzdem noch überrascht.
Fazit:
Es ist ein spannender, gut durchdachter Thriller, der ein hochaktuelles Thema mit kontroversen Gesichtspunkten beleuchtet und nur ein paar kleinere Schwächen aufweist. Daher gibt es 4 von 5 Sternen und eine Leseempfehlung!

Bewertung vom 24.01.2025
They Are Everywhere: Ein Near-Future-Thriller mit Sogfaktor!
Langer, Andreas

They Are Everywhere: Ein Near-Future-Thriller mit Sogfaktor!


ausgezeichnet

Was passiert eigentlich, wenn Maschinen und Roboter in jeglichen Lebensbereichen der Menschen zum Einsatz kommen, die Steuerung nur noch über Apps einer Smartwatch läuft und dann die Software verrückt spielt?
Mit dieser Thematik beschäftigt sich der neue Near-Future-Thriller von Andreas Langer.
In „They are everywhere“ befinden wir uns in Ohio im Jahre 2055, Maschinen und Roboter übernehmen fast jede alltägliche Aufgabe der Menschen, selbstfahrende SUV transportieren die Menschen von A nach B und die Technik ist allgegenwärtig. Doch plötzlich funktioniert nichts mehr wie es soll und die Maschinen wenden sich gegen den Menschen.
Die 16-jährige Hannah ist genau zu diesem Zeitpunkt von ihren Eltern aus Deutschland auf „Entziehungskur“ auf eine Farm in Ohio geschickt worden. Sie ist eine sehr schüchterne, wenig selbstbewusste junge Frau, die ihre Zeit lieber im Metaverse verbringt, als sich dem realen Leben zu stellen.
Auf der Farm trifft sie auf Jarrett, einem Jungen aus Ohio, der als Ferienarbeiter auf der Farm tätig sein will.
Doch kaum angekommen, bricht das totale Chaos aus. Den beiden Jugendlichen bleibt nichts anderes als die Flucht von der Farm und vor den tödlichen Maschinen. Ihr Weg führt sie durch Ohio, wo sie immer und überall auf die auf Angriff gepolten Maschinen stoßen und um ihr Leben kämpfen müssen.
Doch was oder wer steckt hinter dem plötzlichen Software-Fehler?
Der Titel des Thrillers ist hier wirklich Programm. Von Seite 1 an wird man in eine spannungsgeladene Story gezogen, die bis zum Schluss nicht abbricht.
Den Weg der beiden Protagonisten habe ich dabei sehr gern verfolgt. Dabei ging es vordergründig gar nicht so sehr um die Technik, die hier natürlich eine große Rolle spielt, sondern eher um die persönliche Entwicklung der Charaktere, die vom Autor sehr gut eingefangen wurde.
Mir hat vor allem gefallen, dass beide sehr authentisch in ihren Gefühlen und Handlungen wirkten.
Die Vorstellung einer Welt, in der die Technik jegliche Lebensbereiche infiltriert hat, ist nach heutigem Stand gar nicht so abwegig. Daher war dieser Thriller nicht nur spannend, sondern auch beängstigend realistisch. Mich selber hat er zum Nachdenken über den eigenen Konsum angeregt.
Die Altersempfehlung ab 14 Jahren ist aufgrund der noch jungen Protagonisten und deren sehr guter Charakterdarstellung, aber auch der Handlung, die zwar in manchen Szenen brutal, aber nicht blutrünstig ist, angemessen.
Von meiner Seite gibt es für diesen Thriller volle 5 Sterne und eine ganz klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 14.01.2025
Die Wächterin von Köln
Schier, Petra

Die Wächterin von Köln


ausgezeichnet

Seit einigen Jahren gehört Petra Schier zu meinen Lieblingsautorinnen und so waren die Erwartungen an ihren neuen Roman „Die Wächterin von Köln“ natürlich hoch.

Die in sich geschlossene Geschichte spielt im späten Mittelalter und vereint historische Fakten mit einer spannenden Kriminalgeschichte.

Die junge Dirne Elsbeth beginnt mit 16 Jahren im Bordell „Zur schönen Frau“ zu arbeiten. Noch reichlich naiv lernt sie schnell, wie sie ihre Schönheit und Klugheit dafür einsetzen kann, um an wichtige Informationen zu gelangen. In dem Ratsherr van Kneyart findet sie einen Freier, der ihr all ihre Fragen beantwortet und ihr ein besseres Leben verspricht, doch als dieser tot in ihrem Bett aufgefunden wird, zerplatzt dieser Traum je.
Ihr Halbbruder Nicolai Golatti rettet sie vor dem sicheren Tod und zusammen spinnen sie ein Netz von Informationen und Macht in der Unterwelt von Köln.
Als der junge Henker Johannes seine Stellung im Dirnenhaus antritt, ist er von den Forderungen der nun selbstbewussten Hurenwirtin alles andere als begeistert, doch schnell entwickeln sich Gefühle, die beide nicht erwartet haben.
Nach einem grausamen Mord gehen sie zusammen auf Spurensuche…

Petra Schier gelingt es durch ihren flüssig-bildlichen Schreibstil eine Atmosphäre zu schaffen, bei der die Charaktere lebensecht und authentisch erscheinen und mir der damalige Zeitgeist vor Augen geführt wird.

Menschen in den Mittelpunkt zu stellen, die sogenannten „unehrlichen“ Berufen nachgingen, wie Dirnen, Henker etc. ist für das Genre der historischen Romane nicht gerade üblich und hat mir sehr gut gefallen. Ich selber kannte diese Bezeichnung noch nicht und fand in diesem Zusammenhang auch das Nachwort der Autorin sehr erhellend.

Elsbeth ist eine starke Frau des Mittelalters, die trotz ihrer niederen Stellung weiß, ihre Macht zu nutzen und für die Verbesserung der Lebensumstände von Dirnen kämpft. Trotz eines harten Lebens vergisst sie nie die Menschen um sich herum und versucht als Liebeskupplerin deren Leben in die richtigen Bahnen zu lenken. Sie ist mir im Laufe der Geschichte richtig ans Herz gewachsen.
Durch den Wechsel der Zeitebenen lernt man Elsbeth sehr intensiv als junges Mädchen und als gestandene Frau kennen und kann die Verbindung zu ihr sehr gut vertiefen.

Auch der Beruf des Henkers hat für mich nun einen ganz anderen Stellenwert erhalten dank dieses Romans.

Mir hat an dieser Geschichte besonders die Mischung aus historischer Atmosphäre und Kriminalfall gefallen. So konnte man als Leser auch ein wenig mitraten, was bzw. wer hinter dem Mordfall stecken könnte.

Auch die Romantik kam letztendlich nicht zu kurz!

Wer bereits andere historische Romane der Autorin gelesen hat, wird auch bekannte Gesichter bzw. Hinweise zu diesen erkennen können. An sich ist dieser Roman jedoch völlig unabhängig lesbar.

Fazit:

Eine super Mischung aus Historik, Spannung und Romantik und für Liebhaber des historischen Romans gibt es von mir eine absolute Leseempfehlung!

Bewertung vom 25.12.2024
Allein gegen die Lüge
Finlay, Alex

Allein gegen die Lüge


ausgezeichnet

Matt Pine verliert bei einem tragischen Unfall in Mexiko seine Familie. Nachdem er diese Schocknachricht von der FBI-Agentin Sarah Keller erhalten hat, macht er sich auf den Weg nach Tulum, um die Leichen seiner Familie zu identifizieren und nach Hause überführen zu lassen. Doch noch während er den Schock über seinen Verlust zu verdauen versucht, wird auch er gejagt und es stellt sich die Frage, ob seine Eltern, seine Schwester und sein kleiner Bruder vielleicht doch Opfer eines Mordes wurden und dieser im Zusammenhang mit der Dokumentationsserie über seinen großen Bruder Danny steht, der bereits seit sieben Jahren eine Gefängnisstrafe wegen Mordes an seiner Highschoolfreundin absitzt und die die Frage über dessen Schuld in den Raum geworfen und nach dem wahren Mörder gesucht hat…
Dem Autor des Thrillers „Allein gegen die Lüge“ – Alex Finlay - gelingt ab der ersten Seite eine hochspannende atemlose Story, die kaum Luft zum Atmen lässt.
Durch die sehr gelungenen Perspektivwechsel zwischen der Gegenwart und der Suche von Matt nach der Wahrheit und den Rückblenden zu den Tagen vor dem Auffinden der Familie Pine in Mexiko wird man als Leser in einen wahren Sog hineingezogen. Man erhält zu jedem der Protagonisten einen Bezug und kann so Stück für Stück den Geheimnissen auf den Grund gehen.
Auch die Rolle der Berichterstattung hat hier einen sehr realistischen Platz gefunden.
Mir hat das Lesen dieses Thrillers großen Spaß gemacht. Ich konnte ihn kaum aus der Hand legen und ich bin total begeistert. Daher von mir 5 von 5 Sternen. Ich habe mal wieder einen neuen Autor für mich entdeckt und werde diesen auf jeden Fall weiter verfolgen!!!

Bewertung vom 20.12.2024
Finsteres Herz / Die Toten von Marnow Bd.2
Schmidt, Holger Karsten

Finsteres Herz / Die Toten von Marnow Bd.2


ausgezeichnet

Die Kriminalkommissare Lona Mendt und Lars Elling befinden sich zusammen mit anderen Kriminalbeamten sowie wichtigen Zeugen in einem Schutzhaus, als dieses am Silvesterabend gezielt überfallen wird.
So beginnt „Finsteres Herz“, der 2. Band aus der Krimireihe rund um das beliebte Ermittlerduo aus Mecklenburg-Vorpommern von Holger Karsten Schmidt.
Als Leser wird man sofort in die Situation hineingeworfen. Dem Autor gelingt somit von Beginn an eine hohe Spannungskurve, die bis zum Schluss nicht abreißt. Dies ist vor allem auch dem Umstand zu verdanken, dass die Geschichte aus mehreren Perspektiven und Zeitebenen erzählt wird. So begegnet man nicht nur Lona Mendt und Lars Elling, die in einem hochsensiblen Fall ermitteln, sondern auch dem Ermittlerduo Hagen Dudek und Maja Kaminski, die den Überfall auf das Zeugenschutzhaus untersuchen sollen.
Durch den ständigen Wechsel muss man als Leser sehr genau lesen, damit man keine Details und wichtigen Informationen übersieht. Mir war bis fast zum Schluss nicht klar, wer in diesem Fall ein falsches Spiel spielt und nur seine eigenen Interessen vertritt. Das ist dem Autor wirklich hervorragend gelungen.
Etwas schwierig waren für mich die vielen Namen, die im Buch Platz gefunden haben und die im Laufe der Handlung nicht weniger wurden.
Die geschilderten Sachverhalte sind so erschreckend, da sie leider mit Sicherheit oftmals traurige Realität darstellen und auch die Machtlosigkeit staatlicher Instanzen aufgrund von gesetzlichen Vorgaben wird hier deutlich hervorgehoben. Ich habe hier beim Lesen nicht nur einmal den Kopf geschüttelt.
Die Ermittler sind mir nicht nur wegen ihrer Handlungen, sondern auch aufgrund der Schilderung ihrer privaten Hintergründe alle sehr authentisch erschienen.
Auch wenn es Band 2 der Reihe ist, konnte ich diesen problemlos lesen, ohne vorab Band 1 zu kennen.
Aufgrund der Komplexität, der Themenwahl, der durchgehenden Spannung und der absolut authentischen Charaktere hat dieser Krimi bei mir auf jeden Fall einen Platz in den Jahreshighlights verdient!
Eine absolute Empfehlung für jeden Krimifan und vollkommen verdiente 5 von 5 Sternen!

Bewertung vom 06.12.2024
May Morrigans mysteriöse Morde
Black, Katherine

May Morrigans mysteriöse Morde


weniger gut

„May Morrigans mysteriöse Morde – Eine Buchhändlerin greift durch“ ist ein Kriminalroman aus der Feder von Katherine Black.
May Morrigan ist eine pensionierte Buchhändlerin und lebt im ländlichen Blackheath, einem Vorort von London. Zusammen mit ihren beiden Dackeln und ihrem Studienfreund Fletcher lebt sie in einer alten Villa und liebt ihre Buchhandlung, doch so liebenswürdig die alte Dame auch erscheint, macht sie mit Menschen, die in ihren Augen die Gemeinschaft stören, kurzen Prozess.
Danny Fox, ein aufstrebender Journalist aus London, versucht unterdessen einem Vermisstenfall auf die Spur zu kommen, bei dem er einen Zusammenhang zu alten Fällen vermutet. Durch Zufall führt es die Dorfbewohner May, Fletcher und ein paar andere mit Fox zusammen und sie machen sich gemeinsam auf die Suche nach dem Täter.
Grundsätzlich lese ich sehr gerne Kriminalfälle und war hier schon sehr gespannt auf den britischen schwarzen Humor, der so ein Buch oft super aufpeppt.
Leider hat mich der Schreibstil viel zu oft eher irritiert als amüsiert. So waren verbal eher unangebrachte Szenen dabei (was vielleicht an einer schlechten Übersetzung lag) und wirklich humorvoll fand ich es leider auch nicht.
Die Zusammenarbeit zwischen den Dorfbewohnern und Fox war oft leider nur vom Zufall geprägt. Während der Titel des Buches suggeriert, dass May hier im Mittelpunkt der Ermittlungen steht, hatte ich beim Lesen eher das Gefühl, dass alle anderen die Ideen hatten und die Arbeit machten und die ältere Dame nur als Aufhänger herhalten musste, um im glorreichen Finale nochmal einen skurrilen Auftritt zu haben.
Alles in allem fand ich das Auftreten von May mehr als unpassend. Bereits im Klappentext und anhand des Covers wird klar, dass May mit der Moral anders umgeht als der Großteil der Bevölkerung. Der Autorin gelingt es, dass man als Leser in einigen Momenten sogar Sympathie für May aufbringt, doch diese ist mir schnell abhandengekommen. Auch wenn diese überspitzte Darstellung sicherlich so gewollt ist, kann ich das leider nicht gutheißen.
Die einzelnen Erzählstränge haben jeweils Potential für interessante Hintergründe, werden aber leider zu kurz abgehandelt, sodass mir keine der handelnden Personen wirklich authentisch erscheint.
Einige angesprochene Probleme sind auf jeden Fall wichtig, bleiben aber aufgrund der Oberflächlichkeit eher Nebensache.
Der Täter war mir leider auch schon fast zu Beginn des Buches bekannt, auch wenn ich zwischendurch andere Ideen hatte. Leider konnte man nicht wirklich viel miträtseln.
Das Ende war dann so überhastet und übertrieben, dass es auch das nicht mehr rausreißen konnte.
Fazit:
Von mir gibt es für diesen Kriminalroman leider keine Empfehlung für eingefleischte Krimifans. Die Fortsetzung werde ich nicht lesen.