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Marie aus E.

Bewertungen

Insgesamt 840 Bewertungen
Bewertung vom 16.03.2025
Fake Dates and Fireworks
Groh, Kyra

Fake Dates and Fireworks


ausgezeichnet

Becca und Nils sind seit zehn Jahren allerbeste Freunde. Naja.
Das ist Interpretationssache. Sie sehen sich immer nur an Silvester und dann bleibt es nie bei platonischer Freundschaft. Aber dieses Mal soll alles anders werden. Becca ist wild entschlossen, Nils ihre Liebe zu gestehen.

Tja. Nur dass im Wellnesshotel auf einmal Raphael auftaucht, ein absolut widerlicher Onkel eines KiTa-Kindes von Erzieherin Becca und Nils? Ja, der hat auch auch eine Überraschung, leider der etwas anderen Art, mitgebracht.

Klingt jetzt erst mal nicht so nach einem fünf-Sterne-Buch? Und man ahnt auch schon, wie es wohl laufen wird? Ja, und trotzdem.

Kyra Groh hat eine so frische und humorvolle Art zu schreiben, dass das Lesen richtig Spaß macht. Der Mann an der Rezeption des Wellnesshotels mit den Schachtelsätzen? Kicher. Der Schlagabtausch Raphael und Becca? Grins. Die Beschreibung des Kindergartenalltags? Hach.

Irgendwann wurde es auch mal sehr spicy. Das hätte ich jetzt zwar nicht gebraucht und dann gibt es noch einen einen weiteren Kritikpunkt: denn natürlich ist die Playlist mit One Direction auch sehr fragwürdig. Bitte hier einen Zwinker-Emoji denken.

Fazit: für mich eine fünf Sterne Lovestory mit genau der richtigen Dosis Herz und Humor. Und einer guten Botschaft.

Bewertung vom 09.03.2025
Grenzfall - Ihre Spur in den Flammen / Jahn und Krammer ermitteln Bd.5
Schneider, Anna

Grenzfall - Ihre Spur in den Flammen / Jahn und Krammer ermitteln Bd.5


sehr gut

Schon Band fünf der Grenzfall Serie - und wieder sehr gelungen, finde ich.
Diesmal geht es um Brandstiftungen. Es beginnt in de Nähe von Bad Tölz auf einer Straße in einem Waldgebiet.
Ein Autounfall, aber eine Zeugin hat bemerkt, dass jemand etwas in das Auto geworfen hat, ist es vielleicht Brandstiftung?
Das ist aber erst der Beginn einer Serien von wahrscheinlichen Brandstiftungen - und auch jenseits der Grenze, in Österreich brennt es.

Neben den aktuellen Geschehnissen gibt es immer wieder Rückblenden zu den Erlebnissen von unbekannten Personen und so nach und nach kommen wir Lesenden dahinter, wie alles zusammenhängt. Aber erst sehr, sehr spät im Buchverlauf.
Ich fand das Buch jetzt zwar nicht superspannend, für mich ist es die gelungene Kombination aus Krimi, Entwicklung der Charaktere und die Orte des Geschehens, die es so lesenswert machen.

Neben den gesellschaftskritischen Ansätzen rund um das Thema Immobilienpreise und Auswirkungen auf die ganz normale Bevölkerung mochte ich die Entwicklung der Vater-Tochter-Beziehung zwischen Alexa Jahn und ihrem in Österreich lebenden Vater hier sehr gern. Im letzten Band konnte ich damit noch nichts anfangen, das war mir alles zu blass, hier im aktuellen Band sind mir jedoch die zwei Charaktere viel näher gekommen, das hat mir gut gefallen.
Auch das Lokalkolorit im Grenzgebiet ist super!

Bewertung vom 09.03.2025
Wackelkontakt
Haas, Wolf

Wackelkontakt


ausgezeichnet

Das Cover ist ja mal speziell, in dem Fall bin ich tatsächlich froh, dass ich mit dem E-Book nicht die ganze Zeit darauf sehen muss. Falls man es schafft, das Puzzle zum Cover (das es ja gibt) zu Ende zu puzzeln, Hut ab!

Aber das Cover passt einfach perfekt zum Buch.
Es geht um Escher, der auf einen Elektriker wartet. Und der Name ist nicht zufällig gewählt, denn der Wartende heißt so wie der berühmte Künstler, der vor allem für seine schier endlos wirkenden Bilder bekannt ist. Und so ist auch das Buch.
Escher liest also beim Warten, ein Buch über einen Mafiosi. Dieser wiederum liest im Gefängnis über einen gewissen Escher, der auf einen Elektriker wartet.

Was sich etwas seltsam anhört, entwickelt sich wie ein Escherses Bild mit der Zeit zu einem Gesamtkunstwerk.
Sensationell, was Haas sich hier ausgedacht hat.
Es macht großen Spaß mitzulesen, wie Haas an den losen Enden beiderseits zieht und sich die Geschichte immer mehr aufrollt und immer mehr ineinandergreift.
Bis zum ebenfalls sehr zufriedenstellenden Ende.

Großes Lesevergnügen!

Bewertung vom 08.03.2025
Wiedersehen mit mir selbst zwischen Pizza und Aperol
Pignitter, Melanie

Wiedersehen mit mir selbst zwischen Pizza und Aperol


gut

Schon das Cover ist wunderschön gestaltet und das setzt sich auch im Buchinneren fort. Jedes neue Kapitel ist mit einer vorangestellten ganzen Illustrationsseite zu einem echten Hingucker geworden. Ich habe schon lange kein so schön gestaltetes Buch mehr gelesen.

Es geht um Eva, bei der gerade mal so gar nichts rund läuft. Unfreiwillige Trennung vom Partner, Job verloren und ihre Mutter wird nicht müde, ihr die Kinder- und Partnerlosigkeit unter die Nase zu reiben.
Mit einem gerade geerbten Bulli macht sich Eva auf nach Italien und lernt sich selbst neu kennen.

Soweit, so gut.
Die Autorin ist Mentaltrainerin und Coach und hat wertvolle Anregungen für mehr Selbstliebe in eine Romanform gepackt. Und hier liegt für mich ein wenig der Hase im Pfeffer begraben: es ist ein nettes Drumherum um das Thema, aber keine mitreißende Erzählung, wie am Buchrücken angekündigt.
Für mich wirkte es sehr konstruiert, die Botschaft ist klar und dann wurde eine Art Geschichte darum herum gebaut.
Die war für mich nicht immer stimmig. So hat Eva einen schönen alten VW-Bus geerbt und fährt mit ihm nach Italien, übernachtet unterwegs aber in Pensionen und bemerkt erst bei Ankunft, dass es ja ein Camping-Bus ist. Ernsthaft?

Lust auf Italien macht das Buch aber total! Und es bestärkt auch Nein zu sagen, sich selbst zu hinterfragen und nicht so streng mit sich zu sein.

Insgesamt hat mich die Geschichte einfach nicht gepackt - wobei ich die Grundidee schon gut finde.

Bewertung vom 07.03.2025
Coast Road
Murrin, Alan

Coast Road


ausgezeichnet

Das Buch ist schon optisch eine Augenweide. Der Schutzumschlag mit der aufgerissenen Tapete und den typischen irischen Cottages, so schön. Und dann die Überraschung: auch unter dem Schutzumschlag geht das Motiv weiter. Ob ich schon im Januar das schönste Cover des Jahres gefunden habe?

Aber nun zum Inhalt. Da hört die Idylle nämlich sofort auf. Es geht um Colette Crowley, die Mann und Kinder und ein idyllisches Küstenstädtchen in Irland für ihren Geliebten verlassen hat. Das ging schief und nun ist sie zurück - und das Getratsche im Städtchen kennt keine Grenzen.
Ihr Mann verweigert den Kontakt und auch ihre Kinder kann sie nicht sehen.

Als Schriftstellerin gibt sie Schreibkurse und zwischen einer Teilnehmerin und ihr entsteht eine Bekanntschaft, Freunschaft wäre vielleicht etwas zu viel. Bis sich die Ereignisse überschlagen.

Beim Lesen hatte ich oft das Gefühl, die Handlung spielt vor 200 Jahren. Mir war nicht klar, dass es in Irland noch nicht mal 30 Jahre her ist, dass die Möglichkeit einer Scheidung eingeführt wurde.
Die Frauen in der Geschichte sind alle eher passiv, ertragen ihr Elend. Und dann wieder sehr, sehr wütend.
Die Männer hingegen sind bis auf den Pfarrer durchgehend selbstherrliche und wahrlich unsympathische Zeitgenossen.

Das Buch ist keine einfache Kost. Es liest sich zwar leicht, ist aber heftig in seiner Aussagekraft.
Die Moral von der Geschichte der Frauen ist…Nein, das kann ich nicht verraten, das wäre gespoilert.
Jedenfalls kam mir die Handlung nach Beendigung des Buches gar nicht mehr wie aus einer längst vergangenen Zeit vor, sondern sehr aktuell.

Für fünf Sterne hat es nicht ganz gereicht, weil es sich für meinen Geschmack gegen Ende hin etwas gezogen hat. Trotz der rasanten Entwicklung.
Aber auf jeden Fall ein aufwühlendes und sehr lesenswertes Buch mit stark gezeichneten Charakteren.

Bewertung vom 06.03.2025
Dark Cinderella / Northern Royals Bd.1
Omah, Anya

Dark Cinderella / Northern Royals Bd.1


gut

Das Buch hat mich etwas ratlos hinterlassen.

Anfangs war ich sehr angetan. Es sind kurze Kapitel, die sich ruckzuck und schön leicht lesen, man kommt richtig in einen Leseflow.

Die Geschichte spielt in einem fiktiven skandinavischen Königshaus in einem fiktiven Land - allerdings gibt es die realen skandinavischen Länder wie Schweden und Dänemark auch. Gut gemacht, mal etwas ganz anderes.

Die Royals leben im goldenen Käfig und sind stets darauf bedacht, welche Außenwirkung sie erzielen.
Dann gibt es noch unsere Buchheldin Sofie, die sich ins Schloss einschmuggeln will, um das Verschwinden ihrer besten Freundin aufzuklären. Wenn doch nur der Thronprinz nicht so schrecklich attraktiv wäre!

Die Handlung wird immer abwechselnd aus Sicht von Sofie und Maximilian erzählt und die Story ist eigentlich echt gut. Sofie aus einer normalen Familie und Maximilian, der das Leben im Könighaus ein wenig satt hat. Soweit, so gut. Klar voller Klischees, aber gut erzählt.

Im letzten Drittel bekommt die Handlung allerdings ein anderes Gewicht, das sich so auch schon vorher abgezeichnet hat: es wird spicy. Und zwar dermaßen, dass die sonstige Handlung massiv in den Hintergrund rückt.
Das war für mich total unstimmig und hat mir die Lesefreude auch ziemlich vermiest.
Als Krönung gab es dann noch einen fiesen Cliffhanger und meine Stimmung war im Keller.

Fazit: Anfangs war ich sehr begeistert, alles in allem aber nicht mehr als drei Sterne.

Bewertung vom 04.03.2025
Dunkle Asche (eBook, ePUB)
Thomsen, Jona

Dunkle Asche (eBook, ePUB)


sehr gut

Gudrun Möller bekommt eine neue, bezüglich ihrer Versetzung ausgesucht wortkarte Kollegin, in der Abteilung Cold Case zugewiesen.
Zusammen untersuchen sie einen Mordfall, der dreißig Jahre zurückliegt. Eine junge Frau wurde brutal ermordet und die Spuren dann anschließend bei einem Brand vertuscht.

Das Buch hat mir aus zweierlei Gründen gut gefallen.
Zum einen ist da die volle Ladung Ostsee-Atmosphäre. Kalifornien, Laboe, da wurden Erinnerungen an den letzten Urlaub wach.
Zweiter Punkt - natürlich noch wichtiger - es ist ein wirklich spannender Krimi mit interessanten Ermittlerinnen. Man kann gut mit rätseln und zumindest ich war voll auf der falschen Spur.
Gudrun Möller als eine der beiden Ermittlerinnen hat deutlich mehr Raum bekommen, ihr Privatleben war relativ dominant. Aber nicht unpassend, das hat gut zum Buch gepasst. Ich schätze, dass in weiteren Bänden dann Judith Engster etwas mehr in den Vordergrund rückt.

Für die vollen fünf Sterne hat es nicht ganz gereicht, weil ein ehemaliger Ermittler, jetzt pensioniert, ständig im Büro des jetzigen Cold-Case-Unit-Chefs abhängt und nicht nur Gudrun Möller, sondern auch mich zunehmend genervt hat. Das war einfach unrealistisch. Genauso wie der Showdown.
Davon abgesehen war es aber ein richtig guter Krimi mit ständig steigendem Spannungsbogen. Ich würde auch bei Folgebänden wieder mitlesen.

Bewertung vom 03.03.2025
Wilde Pflanzen essen
Rauch, Christine;Donnerberg, Ernestine

Wilde Pflanzen essen


ausgezeichnet

Ich hatte schon lange nicht mehr so viel Spaß mit einem Buch, das Wissen vermittelt!

Survival Sieglinde (eigentlich Christine Rauch) verpackt ganz viel Wildpflanzen-Wissen in einen punkig-wild-fröhlichen Stil und Ernestine hat das genial illustriert.
Nicht nur die Pflanzen, sondern auch die Autorin, die in immer wieder neuen Varianten ein Grinsen beim Betrachten hervorruft.

Ich war ja etwas skeptisch, ob die Illustrationen ein Foto ersetzen können, aber die Details der Wildpflanzen sind so super gezeichnet, das ich das jetzt für die viel bessere Alternative halte. Damit traue ich mir die Pflanzenbestimmung tatsächlich zu.
Es gibt als Bonus aber auch noch eine App von Kosmos mit den entsprechenden Pflanzenfotos.

Ich habe von den meisten Pflanzen noch nie etwas gehört, das Buch ist auch inhaltlich richtig spannend und divers. Es gibt krautige Pflanzen, Sträucher und Bäume und dann noch einen kleinen Rezeptteil.

Jede Pflanze hat eine Doppelseite bekommen- eine Seite für die detaillierte Illustration, die andere für die Informationen. Beispielsweise in welchen Monaten man welche Pflanzenbestandteile (Blätter, Knospen, Blüten, Früchte) erntet und was man damit machen kann.

Fazit: witzig und informativ, mit genialen Illustrationen und Reimen.

Bewertung vom 16.02.2025
»Wenn Ende gut, dann alles« / Svetlana und Tommi ermitteln Bd.1
Klüpfel, Volker

»Wenn Ende gut, dann alles« / Svetlana und Tommi ermitteln Bd.1


gut

Anfangs fand ich die Geschichte witzig.
Ein Möchtegern-Schriftsteller, der im Wohnwagen seines Vaters lebt, an seiner Ex-Freundin hängt und Prokrastination de luxe praktiziert, eine ukrainische Putzfrau, die zwar noch Probleme mit Grammatik hat, aber schlau und pfiffig ist und der Vater, der als Casanova in einem Altenheim lebt und dort in Mission Herzenbrechen unterwegs ist.

Dazu ein kleines Mädchen, das einsam im Wald entdeckt wurde und eine Rahmenhandlung, die die Situation von Geflüchteten verdeutlicht.
Soweit, so gut.

Allerdings nutzen sich die ewigen Wiederholungen bezüglich der Charaktere dann ab und die schlimmen (zum Glück nur wenigen) Versuche des vermeintlichen Autors sein Buch voranzutreiben und Ausflüchte, warum die russischen Klassiker nicht gelesen wurden, nervten mich leider immer mehr.
Auch Svetlana, die zwar viel auf dem Kasten hat, aber in ihrer fehlerhaften Anwendung der deutschen Sprache plus Putzfrauenjob trotzdem irgendwie in einer Ecke landet und für mich zu sehr der Fokus darauf gelegt wurde (auch wenn sie die Heldin des Buches ist), das machte mir beim Lesen Bauchgrummeln. Es fühlte sich für mich falsch an.

Mein Hauptkritikpunkt ist aber die schleppende Handlung - es zog sich und war für mich irgendwann weder spannend noch besonders lustig.

Ganz abschreiben möchte ich die neue Buchreihe jedoch noch nicht, denn das Grundgerüst hat schon etwas. Und es gab durchaus auch witzige Stellen, das kann ich nicht abstreiten.
Vielleicht war das auch der Einsteigen & Ankommen-Band - und Band zwei geht dann in die Vollen?

Bewertung vom 15.02.2025
In einem Zug
Glattauer, Daniel

In einem Zug


gut

Eduard Brünhofer, ein Schriftsteller, fährt mit dem Zug nach München. Start seiner Reise war Wien - und wir fahren mit ihm Bahnhof für Bahnhof gen München ab.
Im Zug lernt er Catrin Meyr kennen. Sie ist Therapeutin und die beiden kommen ins Gespräch. Es geht um die Liebe.
Während Eduard seit vielen Jahren glücklich verheiratet ist, lehnt Catrin Langzeitbeziehungen ab…

Tja. Klingt jetzt nicht so spannend? Ich fand es leider auch nicht sonderlich interessant. Es war wie das Belauschen einer Unterhaltung in einem Zug, zwischen zwei Fremden, die sich gerade kennengelernt haben. Man sitzt im Zug, hat nichts Besseres zu tun, da hört man eben zu.
Insofern tatsächlich eine ganz gute Zuglektüre.

Unabhängig von einer Bahnreise? Für mich eher nicht.
Denn wie der Klappentext schon den Spiegel zitiert:
»Einer der zauberhaftesten und klügsten Liebesdialoge der Gegenwartsliteratur«
DER SPIEGEL über ›Gut gegen Nordwind‹
Tja. Schade, aber vielleicht auch bezeichnend, dass man ein Zitat zu einem ganz anderen Buch heranziehen muss.

Im Buch kommt der Lektor des Schriftstellers Eduard zu Wort, der sich „mehr fürs Herz“ wünscht. So ging es mir letztendlich auch. Die letzten Seiten, also Nachwort und Schusswort, die fand ich allerdings ganz stark, das war nach meinem Lesegeschmack.