Krankheit als Bild

ausgezeichnet

Ich bin begeistert. Ulrike Hinrichs eröffnet uns einen frischen, intuitiven Zugang zu Krankheit über das Mittel des künstlerischen Ausdrucks. Sie geht das oft belastende Thema Krankheit respektvoll und zugleich leichtfüßig an. Dabei genügt “Krankheit als Bild” durchaus wissenschaftlichen Ansprüchen. Zunächst grenzt sie den Krankheitsbegriff der analytischen Schulmedizin von der ganzheitlichen Betrachtung ab. Ihr Credo ist, dass die ganzheitliche Sicht, die sehr alt ist und immer stärker auch von der Schulmedizin neu entdeckt wird, essentiell zum Verständnis von Krankheit beiträgt. In Kapitel zwei widmet sie sich dem Kunstbegriff. Sie arbeitet heraus, dass die Intuition durch Bildsprache übersetzt werden kann. Und es gilt diese Übersetzung durch Assoziieren verstehen zu lernen. Das unbewusste Wissen um die eigene Erkrankung wird so bewusst. In dem Kapitel der Medizin aus der Kreativapotheke gibt Ulrike Hinrichs detailliert, schrittweise und mit vielen inspirierenden Beispielen die Anleitung zu dieser Bewusstwerdung.

Das Buch ist für so Viele wertvoll. Für von Krankheit betroffene Menschen, indem sie die eigene Weisheit von Körper und Seele in Worte fassen lernen. Für Behandler, die sich für neue Impulse interessieren. Ich stelle mir liebevolle Eltern vor, die behutsam den Alpträumen ihres Kindes auf den Grund gehen. Für mich ist es ein schöner Impuls gewesen, meine demenzkranke Schwiegermutter nun mit Buntstiften zu besuchen.

Sabine A.