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Nordwind
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Bremen

Bewertungen

Insgesamt 53 Bewertungen
Bewertung vom 16.09.2024
Mord in der Charing Cross Road
Hamilton, Henrietta

Mord in der Charing Cross Road


sehr gut

Die junge Miss Marple im Antiquariat

Ausgerechnet Mr. Butcher wird tot an seinem Schreibtisch gefunden, ein Ekel wie es im Buche steht (und das in einer Buchhandlung) und wer hatte Interesse an seinem Tod? Sally, die selber von ihm bedrängt wurde, oder das "Chamäleon" Mr. Tim, der Sally zur Hilfe eilte? Und hat der Tod von Mr. Butcher etwas mit den Bücherdiebstählen in den umliegenden Antiquariaten zu tun? Fragen über Fragen? Da Scotland Yard anscheinend mit der Lösung des Falles überfordert ist, bleiben nur die junge "Miss Marple", nämlich Sally höchstpersönlich und "Mr. Stringer" der Bibliothekar in diesem Fall der Juniorchef Jonny um den Fall zu lösen. Und dass es zwischen den Beiden "knistert" macht das Buch nur umso interessanter.
Einmal vorweg: „MORD IN DER CHARING CROSS ROAD“ von Henrietta Hamilton ist kein spannender Thriller, wie er vielleicht von einigen erwartet wird, sondern Henrietta Hamilton serviert uns einen historischen Kriminalroman, der vor allen Dingen von seinem Charme lebt. Er spielt in den 1950er Jahren – gerade einmal 75 Jahre her – aber trotzdem erlebt der Leser eine ganz andere Welt, inclusive eines Gespenst welches im Antiquariat sein Unwesen treibt. Wer so etwas gerne liest, ist hier genau richtig!
Der Schreibstil ist etwas gewöhnungsbedürftig, weil er teilweise genauso langsam ist, wie die Welt in der dieser Roman spielt. Aber ist es nicht das, was wir von einem Cosy Kriminalroman erwarten?
Die Charaktere gefallen mir besonders gut. Der fürsorgliche Jonny und die taffe Sally geben ein gutes Ermittlerteam ab. Gut gefallen mir auch die Senior-Chefs, also insgesamt die Belegschaft in dem Antiquariat, die füreinander einstehen und wie eine große Familie erscheinen.
Fazit: Wer gerne historische Kriminalromane mit einem britischen Touch liebt ist bei „MORD IN DER CHARING CROSS ROAD“ von Henrietta Hamilton genau richtig. Gerne gebe ich eine Leseempfehlung.

Bewertung vom 15.09.2024
Besuch beim Doktor / Die kleine Spinne Widerlich Bd.8
Amft, Diana

Besuch beim Doktor / Die kleine Spinne Widerlich Bd.8


ausgezeichnet

Mit der kleinen Spinne Widerlich macht selbst der Besuch beim Arzt Spaß!
Heute nimmt uns die kleine Spinne Widerlich mit zu einem Besuch beim Doktor. Warum die Spinne Widerlich heißt, ist mir allerdings ein Rätsel, denn sie ist herzallerliebst! Und so begleiten wir sie gerne zu einer U-Untersuchung in einer Arztpraxis. Eigentlich sollte dieses Buch in jeder Kinderarztpraxis ausliegen, um den Kindern die Angst (soweit vorhanden) zu nehmen. Diana Ampft erzählt sehr praxisecht mit einer kleinen Note Humor und genauso, dass die Kinder, die diese Geschichte gehört haben, sich vermutlich schon auf ihren nächsten Praxisbesuch freuen.
Nicht nur die Geschichte wurde von Diana Ampft wunderschön erzählt, sondern auch die Illustrationen von Martina Matos passen haargenau zum Geschehen. Die Figuren sind dabei so illustriert, dass ich mir die Emotionen bildlich vorstellen kann. Die Figuren sind so liebevoll gezeichnet, dass man sie jederzeit drücken möchte. Die Illustrationen haben viele lustige Details. So schmunzele ich über die vielen Füße der Spinnen, die natürlich alle einen hübschen Halbschuh tragen.
Das Lesealter wurde mit ab 2 Jahren angegeben, dazu passt auch das Format in Hartkarton. Ich habe es meinem Enkel, der 4 Jahre alt ist, vorgelesen und er war sichtlich begeistert.
Fazit: „Die kleine Spinne Widerlich“ ist nicht ein wunderschönes Kinderbuch, sondern auch eine gute Hilfe beim nächsten Besuch beim Kinderarzt, für das es von mir in jeder Kategorie 5 Sterne gibt!

Bewertung vom 21.07.2024
Gefährliches Komplott
Baldacci, David

Gefährliches Komplott


sehr gut

Wer ist wer? Ein rasanter Thriller vom Altmeister David Baldacci

Was macht Mickey, ein Cop, Mutter kleiner Kinder, wenn sie vom Ehemann verlassen wird und plötzlich für alles alleinverantwortlich ist? Sie verdient ihr Geld bei ProEye indem sie Steuer- und Kreditbetrüger per PC aufspürt und dass bisher recht erfolgreich. Bis zu dem Tag als Clarissa in ihr Leben tritt. Von dem Moment an ist nichts mehr wie es war. Clarissa – angeblich eine neue Kollegin – lockt Mickey in eine Falle. Und plötzlich wird die taffe Mickey in die Machenschaften der Mafia hineingezogen und ist gefangen in einem Netz aus Lügen und Intrigen. Von jetzt auf gleich ist ihr und das Leben ihrer Kinder in Gefahr. Doch wer ist die geheimnisvolle Clarissa wirklich? Und warum hat sie Mickey in diese Falle gelockt? Alles in diesem Buch steht und fällt mit der Frage: Wer ist wer, auf welcher Seite steht er und welche Interessen leiten ihn?
David Baldacci, preisgekrönter Weltbestsellerautor, entwickelt auf mehr als 490 Seiten in einem angenehm flüssigen Schreibstil mehr als einen „Mafia" Roman. Der Leser merkt an seinem Insider-Wissen, dass er ehemals als Wirtschaftsanwalt und Strafverteidiger tätig war. Er greift viele aktuelle Themen auf, denn es geht nicht nur um Intrigen und darum wie die Verbrecher heutzutage Geld vor den Justizbehörden verstecken, sondern auch um Kindesmissbrauch und teilweise Korruption im Polizeiapparat. Bei dem Roman handelt es sich um reine Fiktion mit faszinierenden Parallelen zum aktuellen Geschehen. David Baldacci schreibt dabei so authentisch, dass es mich schaudern lässt. Der Roman ist hochintelligent aufgebaut und regt zum intensiven Nachdenken an. Und so entwickelt sich ein spannendes Katz-und-Maus-Spiel, das nicht nur Mickey, sondern auch die längst eingeschaltete Polizei nur schwer lösen können.
Die Charaktere in diesem Roman sind authentisch und in ihrer Konstellation zueinander so gut entwickelt, dass allein dadurch eine außerordentliche Spannung entsteht. Mickey Gibson: taff, unbeirrbar in ihrem Glauben an das Gute, die zwischen Loyalität, dem Ringen um die Wahrheit und dem eigenem Gewissen schwankt, hat mit der außerordentlich intelligenten, teilweisen skrupellosen und dann auch wieder beschützenswerten Clarissa einen herausragenden Gegenpart gefunden.
Die rasante Story, die vielfältigen Charaktere und die vielen unerwarteten Wendungen in dem Buch geben viel Raum für Spekulationen. Aber trotzdem einiges im ersten Moment vielleicht verwirrend erscheint, wird alles bis zum teilweise überraschenden Ende aufgeklärt. Intrigen, Vertuschung, fiese Machenschaften und Komplotte: Hochspannung pur! Die rasante Story fällt zum Ende ein wenig ab, deswegen gibt es von mir für „Gefährliches Komplott“ nur vier Sterne aber gerne eine Leseempfehlung!

Bewertung vom 04.07.2024
Meck und Schneck. Spaß hat, wer trotzdem lacht
Engler, Michael

Meck und Schneck. Spaß hat, wer trotzdem lacht


ausgezeichnet

Wenn einer eine Reise tut...

dann kann er was erzählen. Meck und Schneck können das auf jeden Fall, denn die beiden sind geradezu auf dem Weg zu einem großen Abenteuer. Oder sollen wir sagen: Der Hunger kennt den Weg 😉 Denn wenn Schneck eine Salatpflanze erspäht, dann ist er hin und weg. Und weg im wahrsten Sinne des Wortes. Da können ihn auch keine Gefahren abhalten. Zum Glück ist sein Freund Meck bei ihm, um ihn vor allem Unbill zu beschützen. Und so schlittern die beiden Freunde von einem Abenteuer in das nächste. Aber „… wenn man zu zweit ist, dann kann einem fast gar nichts passieren…“ „Fast“ ist relativ und so schlittern die Freunde von einer Bedrängnis in die nächste. Aber „…Spaß hat, wer trotzdem lacht…“ Schaffen die beiden die lange Reise zur Salatpflanze und welche Abenteuer müssen sie noch bestehen?
Das liebevoll gezeichnete Cover überzeugt schon zu dem Buch zu greifen. Aber nicht nur das: Michael Engler ist ein Kinderbuchbestsellerautor und das zu recht! Liebevoll inszeniert er die Geschichte und hält für die kleinen Zuhörer die Spannung ganz hoch! Unterstützt wird er dabei von dem Illustrator Matthias Derenbach, der die beiden Freunde wunderbar aber auch die Gefahren mit gefährlichen Krokodilen oder sich senkende Zebrahufen sehr anschaulich darstellt. Außerdem lernen die Kinder dank diesem wunderschönen Kinderbuch, dass es das wichtigste im Leben ist einen guten Freund zu haben.
Ich gebe gerne fünf Sterne und eine volle Leseempfehlung für interessierte Kinder ab 4 Jahren.

Bewertung vom 07.06.2024
Auf die Tatzen, fertig, los / Olympiade der Tiere Bd.1
Schilp, Tina

Auf die Tatzen, fertig, los / Olympiade der Tiere Bd.1


ausgezeichnet

Der König der Tiere als Olympionike - ein wunderschönes Kinderbuch

Den olympischen Gedanken - Frieden in einer Welt mit gegenseitigem Verständnis und Respekt - gibt es nicht nur bei den Menschen, sondern auch bei den Tieren. Und wie bei den Menschen auch, möchte jeder gerne gewinnen. Insbesondere Papa Löwe wittert seine Chance das erste Mal beim Wettlauf gegen die am Fuß verletzte Antilope zu gewinnen. Doch ausgerechnet jetzt verletzt er sich auch. Und um die Familienehre zu retten, soll Lenny, der kleine Löwe seinen Vater beim Wettkampf vertreten. Wie soll das klappen? Da die Chancen von Lenny eher aussichtslos sind, wird ihm auch gleich das Zelt der Looser zugewiesen. Doch genau hier lernt er, was wirklich wichtig ist: Zusammenhalt, Unterstützung und Freundschaft! Allein darum geht es und nicht nur bei den Tieren! Und dann bleibt noch die Frage, ob Lenny mit dieser Unterstützung den Wettlauf gewinnen kann?

Der Text von Tina Schlip ist lustig, kindgerecht und macht Freude beim Lesen! Bei Patrick Fix merkt man seine besondere Verbundenheit zu Tieren - schließlich wollte er Tierfilmer werden. Hier hat er wunderschön anzuschauen, lustig und ausdrucksstark die Tiere zwar nicht gefilmt aber gezeichnet und das ist noch viel besser!
Olympiade der Tiere ist ein wunderschönes Kinderbuch, dass gerade jetzt zur kommenden Olympiade in Paris brandaktuell ist, aber jederzeit gerne vorgelesen werden kann. Ich empfehle es für Kinder ab 5 Jahre und gebe gerne 5 Sterne und eine volle Leseempfehlung!

Bewertung vom 09.05.2024
Das Echo der Gezeiten
Frank, Rebekka

Das Echo der Gezeiten


ausgezeichnet

Zwei Frauen, ein Meer sagenumwoben miteinander verbunden
„…Eines Tages …, dachte Tilla bei sich und genoss diesen verheißungsvollen Gedanken. Eines Tages würde sie dem Meer seine Geheimnisse entlocken…“
Einer Meerjungfrau gleich träumt Tilla davon einmal ihrem großen Idol der Taucherin Lotte nachzueifern. Und das im Jahr 1955 als die Gleichberechtigung noch in weiter Ferne schien und die jungen Mädchen für etwas Mut dem Wundermittel „Frauengold“ vertrauten. Während ein Universitätsbesuch für Frauen eigentlich noch in weiter Ferne zu sein schien. Wird Tilla ihren Weg gehen?
Und wer ist die junge Nes, die im Jahr 1633 ihr Schicksal ebenfalls in den Fluten der Nordsee sah? Zusammen mit ihrer Mutter Belanca waren sie der Willkür ihres Vaters/Ehemanns entkommen und suchen Schutz in einem Beginnenkonvent auf der Insel Strand. Doch erleben sie dort wirklichen Schutz, oder sehen sie sich hier erst anderen Anfeindungen ausgesetzt? Zwei Schicksale, zwei Frauen auf sagenumwobener Art durch die Nordsee miteinander verbunden.
Rebekka Frank erzählt das Buch auf zwei Zeitebenen aus dem Blick zweier Frauen. Auf beiden Zeitebenen finden wir uns im Genre des historischen Romans wieder. Tilla aufgewachsen in den 1950/60 Jahren ist eine taffe Frau, die weiß wofür sie kämpfen muss. Noch mehr bewundere ich aber Nes, die im 17. Jahrhundert in den Konventionen und Fesseln gefangen ist, in die Frauen zu der Zeit gepresst wurden, wollten sie nicht als Hexen verbrannt werden. Und trotzdem versucht Nes einen Kriminalfall zu lösen, um das Beginnenkonvent und ihre Familie vor starken Anfeindungen zu beschützen.
Anfangs lesen wir in Kapiteln abwechselnd zwei Bücher über zwei Frauen bis ein Schiffswrack die Geschichte Beider miteinander verknüpft. Rebekka Frank schreibt dabei in einem so authentischen Stil, dass ich die Salzluft förmlich schnuppern kann und das Rauschen der Wellen in meinen Ohren klingt.
Die Geschichte fesselt den Leser immer mehr, so dass ich das Buch kaum aus den Händen legen mochte.
Fazit: Eine spannende Geschichte, starke Figuren, ein historischer Roman, von dem der Leser viel mitnehmen kann und ein Schreibstil, der den Leser mit einbezieht. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung und fünf Sterne!

Bewertung vom 04.04.2024
Im Schatten des Thronfolgers
Neumeyer, Christine

Im Schatten des Thronfolgers


ausgezeichnet

Jagd im Schlossgarten … einmal anders
Was für ein absurder Gedanke: Baron von Wald inszeniert Gartenjagden für Adelige auf als Paradiesvögel verkleidete Bauernmädchen und das auch noch in den Gärten des Thronfolgers Erzherzog Franz Ferdinand. Aber ist das wirklich so abwegig oder liegt es an der Armut in der Bauernschaft zur K.u.K Zeit, dass sich die Mädchen dafür hergeben? Der Fund einer Babyleiche im Kellergewölbe der Kirche des Thronfolgers ruft die Wiener Polizeiagenten Pospischil und Dr. Frisch auf den Plan. Können sie den Fall lösen und bleibt es bei der einen Leiche? Und welchen Plan verfolgt Baron von Wald mit seinen Gartenjagden?
Neben einem spannenden Krimi ist Christine Neymeyer mit "Im Schatten des Thronfolgers" eine Milieustudie gelungen, die uns nicht nur die Armut der Bauern Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts vor Augen führt, sondern auch die Arroganz der Adeligen, die sich an solchen Jagden ergötzten. Wenngleich auch den Adeligen in der k.u.k. Zeit eigene Fesseln auferlegt wurden, deren sie sich nur sehr schwer erwehren können. Interessant ist auch welche Ermittlungsmethoden bereits in der damaligen Zeit angewendet wurden: Fotos vom Tatort, Fasern in den Händen des Mordopfers und sogar eine Untersuchung durch einen Pathologen sind alles Dinge, die ich zu der Zeit noch gar nicht vermutet habe.
Sehr ausdrucksstark beschreibt Christine Neymeyer hier nicht nur die Wiener Lebensart, sondern auch die wunderschöne Landschaft und Gebäude rund um die Donauniederungen und das Artstettener Schloss und so gerät "Im Schatten des Thronfolgers" zu einem geheimen österreichischen Reiseführer, der deutlich Lust auf mehr macht.
Die Geheimagenten Pospischil und Dr. Frisch, sind teilweise schrullig und doch sehr sympathisch mit ihrem Wiener Schmäh während sie gleichzeitig die richtige Spürnase haben, um genau dort ins Wespennest zu stoßen, wo es notwendig ist. Aber auch Anni, die Haushälterin des Pfarrers, die Junghebamme Franziska und Hermine Meyer, die arme Bauerstochter, könnten unterschiedlicher nicht sein und sind trotzdem sehr authentisch dargestellt. Die Charaktere sind in ihrer Konstellation zueinander so gut entwickelt, dass allein dadurch eine außerordentliche Spannung entsteht.
Christine Neymeyer schreibt nicht nur humorvoll, sondern auch so lebendig, dass sich der Leser mitten im Geschehen fühlt, gleichzeitig sind historische Details sehr gut eingearbeitet. "Im Schatten des Thronfolgers" steckt von Anfang bis Ende voller unerwarteter Überraschungen, Entwicklungen und Emotionen und gibt viel Raum für Spekulationen. Der Spannungsbogen wird immer weiter aufgebaut, so dass ich das Buch kaum aus der Hand legen mochte.
Fazit:
"Im Schatten des Thronfolgers" ist nicht nur eine schöne Urlaubslektüre für einen Leser, der gerne einmal in Wien und in den Donauniederungen die Atmosphäre und Geschichte dieses ganz besonderen Ortes in sich aufnehmen möchte, sondern auch Krimifans kommen hier voll auf ihre Kosten, da der Kriminalfall sehr spannend entwickelt wird. Von mir gibt es hierfür eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 02.03.2024
Der Angriff / Last Line of Defense Bd.1
Gruber, Andreas

Der Angriff / Last Line of Defense Bd.1


sehr gut

Stirb langsam in Buenos Aires
„LAST LINE OF DEFENSE“ der Titel hat mich neugierig gemacht, dem Cover mit dem Motorradfahrer konnte ich im ersten Moment nicht ansehen, worum es geht. Nun, das ist einmal eine Story! Sofia, eine junge Journalistin hat geheime Daten gestohlen und Jayden ein Geheimagent der Abteilung Last Line of Defense soll sich ihrer annehmen. Und dass es sich hier nicht um eine langweilige Agentenstory handelt, merkt man schon beim Lesen des Prologs. Kugeln fliegen, eine wilde Jagd auf dem Motorrad und eine schutzsuchende Journalistin in der britischen Botschaft von Buenes Aires. Stirb langsam in Buenos Aires. Action pur! Allerdings ist Jayden kein routinierter Agent, sondern ein Anfänger, der sich in seinen ersten Einsatz für die Last Line of Defense befindet. Wahrscheinlich wurde ihm deswegen dieser Auftrag erteilt, schließlich soll ein Interessenkonflikt zwischen der britischen Botschaft, dem argentinischen Staat und dem Wirtschaftsunternehmen, bei dem Sofia sich bedient hat, unbedingt vermieden werden. Als dann ein Frontalangriff auf die britische Botschaft unternommen wird, haben Jayden und Sofia nur eine Chance. Schafft Jayden es Sofia zu beschützen?
Andreas Gruber hat mit „LAST LINE OF DEFENSE“ eine Trilogie aufgelegt. Mit dem ersten Band "Der Angriff" hat er auf mehr als 400 Seiten einen so packenden Thriller entwickelt, dass ich jetzt schon neugierig auf die beiden Folgebände bin. Der Roman ist von Anfang bis Ende sehr intelligent aufgebaut und regt zum intensiven Mitfiebern an.
Alle Charaktere in diesem Roman sind absolut authentisch und in ihrer Konstellation zueinander so gut entwickelt, dass allein dadurch eine außerordentliche Spannung entsteht. Dabei hat Andreas Gruber sich des Stilmittels der Rückblicke bedient und erzählt von Jaydens Werdegang und seiner Rekrutierung zur Last Line of Defense. Das gewährt einen tiefen Einblick und macht Jayden noch ein wenig sympathischer. Die Figur der Sofia ist leider nicht ganz so weit ausgearbeitet, was vermutlich daran liegt, dass sie in den Folgebänden keine Rolle mehr spielen wird.
Die rasante Story, Action pur und die vielen unerwarteten Wendungen in dem Buch sorgen dafür, dass man den Thriller nicht aus der Hand legen mag. Eigentlich als Jugendbuch geschrieben, empfehle ich ihn auch gerne für Erwachsene, die Spaß an Action und rasanten Storys haben. Ein Thriller, den man beim Lesen nicht aus der Hand legen mag und deswegen empfehle ich „LAST LINE OF DEFENSE, Der Angriff“ gerne weiter und fiebere den Nachfolgebänden entgegen.

Bewertung vom 25.02.2024
Der Recyclosaurus
Schwelgin, Anka

Der Recyclosaurus


sehr gut

Einen größeren Dino-Fan als Matti gibt es nicht, aber was macht er, wenn plötzlich ein echter Mini-Dinosaurier unter seinem Bett hervorkrabbelt? Es gibt nur ein Problem, wie versteckt man einen Dino vor seinen Eltern. Habe ich gesagt es gibt nur ein Problem? Nein, mit dem kleinen Dino fangen die Probleme erst an: Denn der Dino mag nichts von alledem essen, was Matti ihm anbietet: kein frisches Obst, kein knackiger Salat und erst recht kein frisches Gemüse. Dafür frisst er alles was aus Plastik ist und je mehr er frisst, desto größer wird er. Ganz klar, dass Matti irgendwann den Dino nicht mehr vor seinen Eltern verstecken kann. Wie gut, dass er sie überzeugen kann, dass der Dino nicht gefährlich, sondern die erste natürliche Möglichkeit der Müllentsorgung ist. Und so landet Mattis Dino zuerst auf einem Tierschutzhof, um danach als berühmter Recyclosaurus die ganze Welt von Plastikmüll zu befreien. Aber warum frisst dieser Dino nur Plastik?
Nicht nur diese Geschichte von dem kleinen Dino wurde von Anka Schwelgin wunderschön erzählt, sondern die Illustrationen passen haargenau zum Geschehen. Niedlich finde ich, wie Matti verzweifelt versucht, den Dino mit gesundem Essen zu füttern oder den Kot des Dinos einzusammeln, um ihn vor seinen Eltern zu verstecken. Das Minenspiel passt immer haargenau zum Geschehen.
Gut gefällt mir, das am Ende des Buches zusätzlich erklärt wird, was Dinosaurier mit Plastik zu tun haben oder was alles aus Erdöl produziert werden kann, um danach zu erklären, warum Plastik ein Problem ist und was wir für den Umweltschutz tun können. Diese Erklärungen sind so kindgerecht beschrieben, dass Kinder im Lesealter ab drei Jahren spielend für den Umweltschutz begeistert werden können.
Fazit: „Der Recyclo-Saurus“ ist ein wunderschönes Kinderbuch, dass ich gerne weiterempfehle.

Bewertung vom 15.02.2024
OLAF ERMITTELT - Der Kanzler-Krimi
Hofer, Wolfgang

OLAF ERMITTELT - Der Kanzler-Krimi


sehr gut

Keine Aufgabe zu groß, kein Weg zu weit, uns „Olaf“ ist allzeit bereit!
Wer kennt die Liedtexte von Wolfgang Hofer nicht? Sein besonderes Talent zum Schreiben hat er schon öfter bewiesen. Jetzt hat er sich an einen Krimi gewagt und was für einen. Nun ermittelt nicht nur die Altbundeskanzlerin "Miss Merkel", sondern auch der designierte Bundeskanzler "Olaf" Scholz hat ein Betätigungsfeld gefunden, bei dem er fast nichts falsch machen kann. Und wenn uns die Politik gegenwärtig jedwedes Lächeln aus dem Gesicht verbannt, so schafft "Olaf" es doch uns gehörig zum Schmunzeln zu bringen. Übrigens das Cover trägt sein Übriges zum Schmunzeln bei. Dem kleinen "Olaf" steht die Lupe doch sehr gut, da wirkt er gleich ein wenig größer und wenn sein Hund "Schröder" - jedenfalls auf dem Cover - dann auch noch erhebliche Ähnlichkeiten mit "Idefix" von den Galliern aufweist, dann sollte "Olaf" zumindest beim Lösen eines Kriminalfalls erfolgreich sein.
Aber von Anfang an: Unser „Olaf“ stolpert beim Gassi gehen über eine Leiche und „Olaf“ wäre nicht „Olaf“ würde er sich dieses Problems nicht auch noch annehmen. Keine Aufgabe zu groß, kein Weg zu weit, uns „Olaf“ ist allzeit bereit! Und so ermittelt er Undercover im Columbo-Outfit zusammen mit einer illustren Ermittlercombo bestehend aus seinem alten Schulfreund Joschi, einem Kriminalkommissar, der Serviererin Mizzi, Rocco dem Cowboy, der obdachlosen Kilometer-Jenny und Schnuff – seiner Ehefrau in gleich drei Mordfällen. Ob sie erfolgreich sind? Lasst euch überraschen auf jeden Fall gibt es viel zu ermitteln und jede Menge Wendungen.
Der Kanzler-Krimi „Olaf ermittelt“ ist kein Krimi in dem Sinne, was bedeutet das hartgesottene Krimifans hier eher enttäuscht wären. Allerdings ist das Buch sehr humorvoll geschrieben, so dass es mich immer wieder zum Lachen brachte und hier lernt man wirklich etwas! Ich empfehle jedem bevor er mit dem Buch beginnt die Rubrik „Wissenswertes“ ab Seite 331 zu lesen. Hier erfährt er vieles, was er schon immer wissen wollte – oder auch nicht: z.B., dass der Gipfelstürmer Kevin Kühnert zwar keinerlei Berufsausbildung vorweisen kann, aber zumindest begeisterter Bergwanderer ist. Ganz im Gegenteil zu Christian Lindner, der bereits mit 18 eine eigene Firma gründete, um sich einen Porsche leisten zu können. Und nicht nur in der Rubrik „Wissenwertes“ werden Internas über Regierungsmitglieder preisgegeben, sondern auch versteckt im gesamten Buch. Ich wusste zumindest nicht, dass die eilige „Annalena“ bei der deutschen Meisterschaft beim Trampolinspringen die Bronzemedaille gewonnen hat. Allein wegen der Internas lohnt es sich schon, das Buch zu lesen.
Fazit: Der Kanzler-Krimi „Olaf ermittelt“ ist ein humorvoller Roman, wo der Krimi einige Abstriche hinnehmen muss, das Gesamtwerk dieses aber mühelos ausbügelt. Ich empfehle das Buch gerne weiter!