Zwanzig Lewa oder tot

ausgezeichnet

Karl-Markus Gauß nimmt uns in diesem Buch mit auf seine Reisen nach Moldawien, Serbien, Kroatien und Bulgarien. Kroatiens ist zwar heute beliebtes Ziel des Massentourismus, die anderen Länder aber liegen im Hinterhof von Europa und gehören damit zu den bevorzugten Reisezielen des Autors. Was er uns zu erzählen hat über diese unbekannten Landstriche, die zu unserem Kulturkreis gehören und deren Geschichte mit unserer eng verwoben, aber uns doch weitgehend unbekannt ist, ist atemberaubend. Nein, es gibt keine dramatischen Reiseabenteuer in seinen Büchern, in diesem hier vielleicht am ehesten die Schilderung über nationalistische Motorradrocker, die die Bewohnern einer bulgarischen Stadt in Angst versetzen und auch der Titel beschreibt keine lebensgefährliche Begegnung, so viel sei verraten. Aber es gibt Landschaftsschilderungen, Geschichte und empathische Begegnungen in einer Art und Weise erzählt, dass man selbst gleich los möchte, entweder zu den beschriebenen Orten, oder nach Salzburg, in der Hoffnung Herrn Gauß dort in einem Kaffeehaus zu treffen und von ihm persönlich erzählt zu bekommen über diese unbekannte Welt in unserer Nachbarschaft.