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Insgesamt 12 Bewertungen
12
Bewertung vom 19.05.2021
Languedoc-Roussillon Reiseführer Michael Müller Verlag
Nestmeyer, Ralf

Languedoc-Roussillon Reiseführer Michael Müller Verlag


sehr gut

Hoffentlich sehen wir bald wieder schönen Urlaubsreisen entgegen. Auf jeden Fall können wir mit der Neuauflage des Reiseführers Languedoc-Roussillon von Ralf Nestmeyer auf unterhaltsame Art den Urlaub in dieser französischen Region schonmal planen.

Der Reiseführer ist meiner Meinung nach klug und anwenderfreundlich konzipiert.

Die Gliederung nach Départements finde ich sehr nützlich, denn so kann man sich zunächst auf sein engeres Reiseziel konzentrieren und wird nicht von den umfangreichen Informationen zur gesamten Region erschlagen. Es werden zahlreiche Orte mit Wissenswertem über Umgebung, Übernachtungen, Restaurants usw vorgestellt. Gelbe Infokästen mit Geschichten zu lokalen Themen lockern das Ganze sprachlich und inhaltlich auf.

In der Rubrik „Nachlesen und Nachschlagen“ werden die praktischen Fragen der Reiseplanung beantwortet. Von Klima und Reisezeit über Flora und Fauna bis zu Kulturellen Veranstaltungen und Verkehrsmitteln vor Ort reicht hier die Themenpalette.

Dem Wandern ist ein eigenes Kapitel gewidmet. 15 Touren werden darin ausführlich beschrieben. Dabei hat mir besonders gut gefallen, dass man fast alle Routen auch mit durchschnittlicher Kondition erwandern kann. Weitere Wandertipps findet man an mehreren Stellen im Buch.

Den Schreibstil des Autors finde ich angenehm und gut lesbar.

Kritisch sehe ich die Fotoauswahl. Es dominieren Gebäude und Steinernes. Dieser Fokus wirkt auf mich etwas leblos.

Insgesamt finde ich den Reiseführer sehr gelungen und informativ.

Bewertung vom 16.05.2021
Hard Land
Wells, Benedict

Hard Land


ausgezeichnet

"In diesem Sommer verliebte ich mich, und meine Mutter starb". Gleich mit dem ersten Satz fasst Benedict Wells die Handlung seines Romans „Hard Land“ zusammen. Und doch steckt so viel mehr darin.

Sam, 15, ist ein schüchterner Außenseiter ohne Freunde. Er wohnt mit seinen Eltern in Grady, einer öden Kleinstadt in Missouri, von wo die jungen Menschen wegziehen, sobald sich die Gelegenheit dazu ergibt. Sams ältere Schwester Jean lebt schon lange in Kalifornien; sie meldet sich kaum, und zu seinem verschlossenen, wortkargen Vater findet der Junge keinen Zugang. Nur mit seiner lebhaften, bücherverrückten Mutter kann er relativ offen reden. Dass sie unheilbar an Krebs erkrankt ist, überschattet das Leben der Familie seit Jahren.

Die Geschichte spielt im Sommer 1985, Sam wird demnächst 16. Er nimmt einen Ferienjob im örtlichen Programmkino an und lernt dadurch Kirstie, Hightower und Cameron kennen, die ein paar Jahre älter sind als er und in Kürze zu ihren über das ganze Land verstreuten Universitäten aufbrechen werden. Nach anfänglichem Zögern nehmen die drei Sam in ihre Clique auf. Zusammen mit seinen neuen Freunden erlebt er einen rauschhaften Sommer voller „ersten Male“. Gleichzeitig muss er sich einigen seiner Ängste stellen und auf bittere Art und Weise lernen, erwachsen zu werden.

Erzählt wird die Geschichte aus Sams Perspektive. Dabei ist der Autor sprachlich ganz nah bei seinem sympathischen Protagonisten. Ich hatte tatsächlich öfter das Gefühl, neben dem Jungen am Virgin Lake zu sitzen und ihm zuzuhören. Der Roman lebt von seiner authentischen Atmosphäre, ich habe mich schnell darin heimisch gefühlt und mit den Eltern und den Jugendlichen in derselben Weise mitgefühlt.

Nicht nur die zahlreich erwähnten Film- und Musiktitel haben mich an meine eigene Jugend erinnert. Auch all die längst vergessen geglaubten Zweifel, Hoffnungen und Ängste dieses Lebensabschnittes hat der Autor so eindringlich dargestellt, dass bei mir zwischen Lächeln und Melancholie oft nur ein paar Zeilen lagen.

So traurig der Grundton der Geschichte auch ist, schafft es Wells doch immer wieder, die Schwermut durch eine witzige oder hoffnungsvolle Passage aufzuhellen. Wenn es mir an manchen Stellen zu sentimental wurde, habe ich ein Auge zugedrückt, denn insgesamt hat mich der Roman glänzend unterhalten und ist zu einem meiner Lieblingsbücher 2021 geworden.

Bewertung vom 07.05.2021
Die Geschichte von Kat und Easy
Pásztor, Susann

Die Geschichte von Kat und Easy


gut

1973 sind Kat und Easy 16 Jahre alt. Sie teilen viele erste Erfahrungen: sie kiffen, sie betrinken sich, sie entdecken Sex, und sie verlieben sich beide in denselben jungen Mann. Als dieser verunglückt, trennen sich die Wege der Mädchen.

46 Jahre später macht Easy die ehemalige Freundin ausfindig und lädt sie zu einer gemeinsamen Woche in ihrem Ferienhaus auf Kreta ein. Kat willigt ein, und zögernd gestehen die Frauen einander die Geheimnisse und Lügen aus ihrer Vergangenheit. Hat ihre Freundschaft nach all den Jahren und Geschehnissen noch eine Chance?

Susann Pásztor erzählt die Geschichte auf zwei Zeitebenen. Eine spielt im Jahr 1973 in der deutschen Kleinstadt, in der die Mädchen damals gewohnt haben. Sie ist in der Gegenwartsform geschrieben und weist ein hartes, schnelles Sprachtempo auf. Diese Stilmittel bringen das Drängende, Ungeduldige, das die Zeit der Jugend ausmacht, sehr gut zum Ausdruck.

Die zweite Zeitebene spielt in der Gegenwart auf Kreta und spiegelt den gemächlichen Tagesablauf und das behutsame Annähern der Frauen wider. Die Autorin verwendet hierfür eine weiche, langsame Sprachmelodie und - darüber war ich erstaunt - die Vergangenheitsform.

Die beiden Handlungsstränge wechseln sich kapitelweise ab und ergänzen sich inhaltlich. In der jeweiligen Überschrift wird der Ort genannt, um den es geht, so dass man sich leicht zurechtfindet.

„Die Geschichte von Kat und Easy“ hat mich an meine eigene Jugend, an die Musik und die Rituale von damals und an alte Freundschaften erinnert. Eine gewisse Spannung war bis zur Mitte vorhanden, ließ dann aber nach. Auch konnte ich keine dem Zeitverlauf angemessene Weiterentwicklung der Hauptpersonen erkennen. Auf mich wirkten sie als Erwachsene nur äußerlich verändert.

Die größte Stärke dieses Romans ist für mich die poetische, bildhafte Sprache der Autorin.

Das größte Ärgernis ist die ausufernde und verharmlosende Darstellung des Drogen- und Alkoholkonsums der Protagonistinnen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 01.05.2021
Laudatio auf eine kaukasische Kuh
Jodl, Angelika

Laudatio auf eine kaukasische Kuh


sehr gut

Olga ist 26, angehende Ärztin, in Deutschland aufgewachsen und mit Felix aus Kiel, ebenfalls Mediziner, liiert. Ihre aus Georgien stammende Familie hält jedoch an den Traditionen der alten Heimat fest und möchte, dass sie möglichst bald einen der ihren heiratet. Daraus ergeben sich insbesondere mit der Mutter regelmäßige Konflikte.

Bei einem Familienurlaub in Georgien lernt Olga die dortige Lebensart näher kennen, sie bleibt ihr jedoch fremd. Und dann ist da noch Jack, ein Lebenskünstler ohne festen Job und Plan, der sich auf den ersten Blick in Olga verliebt und sie beharrlich umwirbt.

Ich bin nach der Lektüre des Buches hin- und hergerissen. Auf der einen Seite haben mir die angenehme, humorvolle Schreibweise der Autorin und die interessanten Einblicke in die georgische Kultur gut gefallen. Von letzteren hätte ich mir mehr gewünscht.

Auf der anderen Seite fand ich die Liebesgeschichte zwischen Olga und Jack zu vorhersehbar und die ständigen Streitereien mit der Mutter zu konstruiert. Deshalb habe ich beim Lesen einen Spannungsbogen vermisst, und es zog sich etwas in die Länge.

Insgesamt war es eine angenehme Lektüre, aber kein Highlight für mich.

Bewertung vom 23.02.2021
Maria Lohmanns Säure-Basen-Kochbuch
Lohmann, Maria

Maria Lohmanns Säure-Basen-Kochbuch


ausgezeichnet

Das Säure-Basen-Kochbuch von Maria Lohmann ist in zwei Bereiche eingeteilt. Zunächst führt die Autorin in das Thema „Säure-Basen-Haushalt“ ein und gibt Tipps für den basischen Alltag. Dazu gehören z. B. ein Selbsttest, eine Einkaufsliste und Rezepte für Tee oder Basenwasser.

Im zweiten Teil folgen 140 Rezepte für Frühstück, Getränke, Kleinigkeiten, Hauptgerichte, Desserts und Backwaren.

Im Serviceteil findet man weitere Literaturempfehlungen und einen Saisonkalender für heimisches Obst und Gemüse.

Das Buch hat ein ansprechendes, klares Design. Die Informationen sind gut verständlich und sinnvoll aufgebaut. Die Rezepte bieten für jeden Geschmack etwas. Mit den Hauptzutaten Gemüse, Kräuter und Obst werden abwechslungsreiche Gerichte vorgestellt; gelegentlich werden sie mit Fisch oder Fleisch kombiniert. Die Zubereitung wird detailliert erklärt und mit einigen ansprechenden Fotos illustriert.

Insgesamt bietet das Buch einen leichten und guten Einstieg in das Thema „Säuren und Basen“.

Bewertung vom 15.02.2021
Trockenblumen: Natürlich schön
Mikitsch-Rogatsch, Cornelia;Steiner, Sonja

Trockenblumen: Natürlich schön


sehr gut

Das hochwertige 140 Seiten starke Buch enthält 40 Projekte mit oder aus Trockenblumen. Die beiden Autorinnen zeigen eindrucksvoll, wie man aus getrockneten einheimischen Blumen, Gräsern und Kräutern zauberhafte Kränze, Sträuße und ausgefallene Deko-Elemente, wie Traumfänger oder eine Kräuterkrone anfertigen kann. Dabei stellen sie jeweils einem ganzseitigen Foto eine - manchmal etwas zu kurze - Anleitung gegenüber.

Im zweiten Teil des Buches stellen die gelernten Floristinnen zahlreiche Pflanzen mit Bildern und Informationen zu Standort, Blütezeit und Trockenmethode einzeln vor.

Die geschmackvolle Aufmachung des Buches und die ästhetischen Bilder sind eine Augenweide und wecken die Lust, selbst so etwas Schönes herzustellen.

Bewertung vom 14.02.2021
Homefarming
Rakers, Judith

Homefarming


sehr gut

Judith Rakers lebt seit drei Jahren in einem Haus mit Garten. Und das obwohl sie sich selbst als "„Vollhonk in Sachen Garten“ bezeichnet hat.

Ein Interview mit dem Ethnobotaniker Wolf-Dieter Storl brachte ihr das Thema Selbstversorgung näher, sie las daraufhin zahllose Bücher über Gemüseanbau, Hühnerhaltung und die Haltbarmachung von selbst angebauten Lebensmiteln. Und dann fing sie an, ihren Ziergarten in einen Obst- und Gemüsegarten zu verwandeln. Als Krönung hält sie inzwischen eine eigene Hühnerschar. Die beiden Hähne heißen Giovanni und Jan.

in ihrem Buch "Home Farming" erzählt Judith Rakers, wie sie es als Frau ohne grünen Daumen geschafft hat, mit Spaß und Erfolg ihren Garten zu bewirtschaften und ihre Tiere zu versorgen. Sie tut das in einem lockeren, humorvollen Stil und hat auch kein Problem damit, Fehler einzugestehen.

Das hochwertige, mit zahlreichen Fotos versehene Buch ist informativ und unterhaltsam. Die Begeisterung der Autorin für das Thema kann man aus jeder Zeile herauslesen. Im charmanten Plauderton gibt Frau Rakers grundlegende Tipps für den Gemüseanbau, die Hühnerhaltung und die Haltbarmachung von Lebensmitteln. Für Anfänger - und an diese richtet sich die Autorin ausdrücklich - ist das Buch ganz sicher eine Motivation.

Bewertung vom 14.02.2021
Elfie - Einfach feenomenal
Wolff, Christina

Elfie - Einfach feenomenal


gut

Die 13jährige Elfie wird vom Blitz getroffen und ist fortan eine Fee. Sie muss nun neben der normalen Schule auch noch eine Feenschule besuchen. Dass sie die 13. im Feenzirkel ist, macht die Lehrer und Mitschüler dort misstrauisch. Elfie hat keinen leichten Stand. Dann verliebt sie sich, obwohl sie für ein Privatleben eigentlich gar keine Zeit hat. Als sie sich gegen einen ungeheuerlichen Verdacht wehren muss, halten zwei Feenfreunde zu ihr.

Die Geschichte fängt amüsant an, aber das Leben als Fee hält für Elfie mehr Probleme als Spaß bereit. Sie wird von den ERWACHSENEN Feen wegen eines Aberglaubens gemobbt und zerreibt sich beim Versuch, ihre doppelten Pflichten als normale Schülerin und als Feenschülerin zu erfüllen. Im Verlauf verliert die Erzählung deutlich an Leichtigkeit. Auch die sympathische Selbstironie, mit der Elfie anfangs über sich und ihrer Familie spricht, ist nicht von Dauer.

Der Schreibstil ist kindgerecht und leicht lesbar. Besonders gut haben mir die wunderschön gezeichneten Bilder am Beginn jedes Kapitels gefallen. Auch das kunterbunte Cover, auf dem alle Zutaten des Romans abgebildet sind, ist ein Hingucker.

Bewertung vom 17.12.2020
Gans Ernst von Jimmy Kimmel
Kimmel, Jimmy

Gans Ernst von Jimmy Kimmel


sehr gut

"Gans Ernst" von JImmy Kimmel ist ein großformatiges Buch mit 15 stabilen Seiten. Es geht darin um die Gans Ernst, die ihrem Namen alle Ehre macht und schlecht gelaunt durch die Gegend watschelt. Niemand hat es je geschafft, sie zu erheitern. Genau das ist die Aufgabe der kleinen Zuhörer*innen. Sie sollen die Gans zum Lachen bringen, dafür gibt es in der Mitte des Buches einen Spiegel, in den sie Grimassen schneiden oder singen können oder was immer ihnen einfällt. Wie die Geschichte ausgeht, verrate ich natürlich nicht.

Die Zeichnungen in dem Buch sind kindgerecht und witzig. Der spärliche Text ist zum Teil riesengroß geschrieben, das bedeutet für mich, dass man ihn auch übertrieben lesen sollte, um die Kinder zu Quatsch und Albernheiten zu animieren.

Ich kann mir gut vorstellen, dass kleine Kinder und auch ihre Vorleser*innen bei der Lektüre dieses Buch gans (!) viel Spaß haben.

Der Preis ist mit 24,90 Euro ziemlich hoch, aber die Einnahmen aus dem Verkauf fließen an amerikanische Kinderkrankenhäuser, und damit erfüllt es sogar einen guten Zweck.

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