Das Café der Existenzialisten

ausgezeichnet

Wie die Stoiker leben die Existenzialisten ihre Philosophie. S. Bakewell setzt den Philosophen ihrer Kindheit mit dieser Kollektivbiographie ein Denkmal ohne Sockel, stellt Fragen nach Zufall und Wahrheit, beleuchtet u. a. Heidegger, von dem Safranski schreibt, er sage "das Selbstverständliche so, dass es auch Philosophen begreifen können". Das glaubt die Autorin nicht und ich weiß nicht, was Safranski unter dem Selbstverständlichen versteht. Ich habe in diesem Buch sehr viel über Philosophie, über diesen Abschnitt der Geschichte der Philosophie und über 30 Jahre französische Geschichte beginnend 1932 in einem Café in Paris gelernt. Dieses hervorragende Werk liest sich wie ein Roman. Das kann mich zu einem zu schnellen Lesen verführen. Albert Camus zählt sich zwar nicht zu den Existenzialisten, aber er prägt diese Epoche mit seiner Philosophie des Absurden mit. Gefreut hat mich auch die Würdigung von Karl Jaspers. S. Bakewell bringt sich immer wieder kurz selbst ein, was ich als sehr erfrischend erlebe. Ein Schmöker und ein philosophisches Fachbuch zugleich - was für eine Leistung.

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