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Benutzername: 
Juliane
Wohnort: 
Oyten

Bewertungen

Insgesamt 25 Bewertungen
Bewertung vom 30.03.2025
Aus den Ampeln, fertig, los! / Die Ampelchen Bd.1
Böhm, Anna

Aus den Ampeln, fertig, los! / Die Ampelchen Bd.1


ausgezeichnet

Ein humorvolles super sympathisches Kinderbuch über Freundschaft und Zusammenhalt - Wundervoll und supertoll!

Zum Inhalt:
Clärchen ist jetzt Schlüsselkind. Das bedeutet, sie darf nach der Schule alleine nach Hause gehen. Clärchen muss es unbedingt schaffen, alles richtig zu machen. Ansonsten muss sie zu Tante Winnifred und das wäre grauenvoll.



Doch wie soll Clärchen pünktlich zur Schule kommen und auf ihren Hausschlüssel aufpassen, nachdem ein grünes Ampelchen aus der Ampel auf dem Schulweg in ihre Arme purzelt und ihr Leben auf den Kopf stellt? Und wenn sie das Ampelchen Mo-Bert vor dem fiesen Finn beschützen muss? Und sie auch noch die anderen Ampelchen retten will?



Gut, dass Clärchen Emre kennenlernt. Er ist ganz neu hergezogen und wird zu einem echten Freund.



Schreibstil und Illustrationen:


Der flüssige Text in leicht verständlichen Worten liest sich ganz leicht, locker und humorvoll. Gut haben uns auch die groß herausgestellten Ausrufe gefallen. Diese hat unsere Tochter (1. Klasse, lernt gerade lesen) super gerne mitgelesen. Insgesamt ist die Schrift schön groß und auch die Wörter sind gut für Leseanfänger in der Grundschule geeignet.



Die Illustrationen in schwarz rot und grün sind voller Charme, Humor und machen einfach nur Freude!



Mein Lieblingszitat:


»Weißt du, manchmal sind die Kleinsten die Größten.«


Meine Lieblingstextstelle zur Frage der Ampelchen, was eine Familie ist:


»Wenn man zusammenhält, sogar wenn es Probleme gibt. Und manchmal sehen sich welche ähnlich.
»Ähnlich? « Mo-Bert drückte Mini so fest an sich, dass ihr Gesicht zerknautscht wurde. »Dann bist du meine
FAMiLiE«
Mini versuchte, etwas zu sagen. »Da-eid-i-unu-lien, brachte sie heraus.
Vorsichtig schob Emre das Ärmchen von Mo-Bert weg. »Was hast du gesagt?«
Dann seid ihr auch unsere Familie. Schließlich haltet ihr zu uns, obwohl es Probleme gibt«, stellte Mini fest. Und ihr seht uns ähnlich. Alle haben zwei Beine und zwei Arme. Ich bin so glücklich. Zusammen sind wir eine richtige Familien-Soße!«, rief Mo-Bert.


Wie das Kinderbuch die Seele deines Kindes stärkt:


Vertrauen in das eigene Können stärken: Clärchen ist manchmal ein kleiner Wolkenkopf. Es gibt so viel zu entdecken, dass es ihr schwer fällt, sich eine Aufgabe zu merken und sich auf diese zu konzentrieren. Diese von ihrer Mama als Schwäche empfundene Eigenschaft entpuppt sich letztlich als ihre Stärke. Ihre Kreativität, Herzlichkeit und Kontaktfreude lassen sie alle Hindernisse überwinden. Ich finde diese Botschaft so wertvoll, weil es Kindern zeigt, dass sie gut sind wie sie sind und ihre Stärken feiern dürfen.
Wehren erlaubt. Clärchen findet Finn ganz schön fies. Er ärgert sie ständig und am liebsten läuft Clärchen vor Finn davon. Mitzuerleben, wie Clärchen ihre Angst vor Finn überwindet, ist sehr bestärkend und schenkt Mut.
Freunde warten an den ungewöhnlichsten Orten auf dich: Falls sich dein Kind manchmal alleine fühlt, weil es in der Schule noch keine Freunde gefunden hat, schenkt die Geschichte ganz viel Hoffnung. Sie zeigt: Du bist liebenswert, die passende Freundschaft kommt schon noch. Vielleicht zieht jemand neu dazu oder magische Wesen werden zu deinen treuen Begleitern, wie es in diesem Buch die Ampelchen tun.


Mein Fazit:


Ein supertolles und wundervolles Kinderbuch ab 7 Jahren.

Bewertung vom 26.03.2025
Die Ahoibande
Lambeck, Silke

Die Ahoibande


sehr gut

Unterhaltsame und warmherzige Lektüre voller Urlaubsfeeling!

Während es draußen regnete und stürmte, strahlte mich dieses sonnenkitzelwarme Buchcover voller Nordseeinsel-Charme an.

Wer würde nicht gerne auf einer Insel leben? Allein den unendlich vor mir liegenden Dünen-Strand voller Muscheln und Schätzen würde ich lieben. Ständig barfuß laufen. Aber auch den Sog des Meeres fände ich fantastisch, der einerseits etwas mysteriös Unheimliches auf mich ausübt und zugleich glitzerschillernd zu Badeabenteuern einlädt. Und dann wären da noch all die Tiere: kichernde Möwen, robbende Robben und glibberige Quallen.

Ich konnte gar nicht anders, als loszulesen. Und tatsächlich, das wärmende Sommergefühl wurde lebendiger - durch die Illustrationen in den zart auf das Papier gehauchten freundlichen Farben in sonnengelb und meeresblau sowie durch die locker leichte Schreibweise. Ganz besonders liebe ich die Dialoge, die so authentisch und lebensnah wirken. Der Humor der Geschichte hat direkt einige Lacher aus mir gekitzelt.

Paule, ihr jüngerer Bruder Jojo und Freund Willi leben auf der Süderstedter Insel. Ihr Freund Schulz verbringt seine Ferien und die Feiertage bei ihnen, wenn er seine Oma besucht. Sie gründen die Ahoi-Bande, innerhalb derer sie u.a. eigene Ängste überwinden (bspw. vor dem Tauchen), Inselbewohnern helfen (bspw. dem älteren Herrn Hannes und einer Robbe), einen Kriminalfall lösen und ein eigenes Geschäft eröffnen. Selbst wenn das Buch die Ahoi-Bande durch das ganze Jahr begleitet, bleibt jederzeit das Urlaubsflair erhalten.

In jedem Kapitel lernen wir ein Mitglied der Ahoi-Bande besser kennen. In der Überschrift ist erkennbar aus welcher Sichtweise im personalen Stil (er, sie) erzählt wird. Ich brauchte jedoch etwas, um diesen Wechsel zu verstehen, da ich diese Art des Perspektivwechsels bislang nicht aus dem Kinderbuchbereich kannte. Ich bin mir unsicher, ob ich das gut oder weniger gut finde. Einerseits ist es schön, jedes Ahoi-Mitglied näher kennenzulernen und sich in mehrere Personen einzufühlen. Andererseits hatte ich das Gefühl, mich dadurch nicht in die Tiefe gehend mit einem Charakter verbunden zu fühlen und musste mir teilweise zum Anfang jedes Kapitels nochmal klar machen, wer nun erzählen wird.

Was mir bei den Kapiteln sehr gut gefallen hat, ist die abgeschlossene Handlung/Geschichte. Es bleiben weder Fragen offen, noch gibt es aufregende Cliffhanger. Dadurch lässt sich abends, an Regentagen oder in den Ferien ganz entspannt immer mal wieder ein Kapitel zwischendurch lesen.

Meine Lieblingszitate und Textstellen im Buch:
Was'n das eigentlich für'n Hund?«, wollte Schulz wissen. »Sieht selbst gebastelt aus.


Und wenn ihm nun was passiert ist«, sagte Paule. Quatsch«, sagte Willi. »Er war doch schon so oft weg.« Aber nicht am Strand. Und nicht ...«, ihre Stimme wurde zu einem Flüstern, »wenn der Schwarze Heuler unterwegs ist ...« Willi überlief ein Schauer. Für einen Moment sah er eine riesige schwarze Robbe vor sich, die den kleinen Jojo ins Meer zog, und ihm wurde ganz ängstlich ums Herz.


Und dann gingen sie nach Hause und waren ziemlich zufrieden. Sie hatten sehr gutes Eis gegessen, sie hatten Hannes gerettet und eine Bande gegründet. Mit einem coolen Namen. Mehr, fanden sie, konnte man von einem einzigen Tag nun wirklich nicht verlangen.


Wie die Geschichte die Seele der Kinder stärkt:


Die freundlichen Illustrationen und die lockere Schreibweise lassen all die Alltagsherausforderungen in den Hintergrund rücken und fühlen sich ganz unbeschwert für die Seele an.
Die abgeschlossenen Handlungen zeigen, dass am Ende immer alles gut wird und wie wir unsere Ängste und Zweifel überwinden. Dadurch legt sich ein Optimismus-Schimmern auf unser Herz, der auch Regentage in sonnengelb taucht.
Vielfalt: Willis Hund Ohdschie sieht ganz anders als gewöhnliche Hunde aus, beweist in dem Buch jedoch immer wieder seine Heldenspürnase.


Insgesamt eine unterhaltsame und warmherzige Lektüre voller Urlaubsfeeling!

Bewertung vom 22.03.2025
Malie
Percival, Tom

Malie


sehr gut

Jede Stimme ist es wert, gehört zu werden.

Malie war ein kleiner ruhiger Vogel, der lieber für sich war, anstatt vom Stimmgewirr der lauten anderen Vögel in ihrem Wald umgeben zu sein.

„Jedes Mal, wenn sie versuchte, mit einzustimmen, zogen sich die Worte in ihrer Brust zusammen und schafften es nicht herauszukommen.“

Doch eines Tages hörte Malie ein ihr bislang unbekanntes Geräusch. Als ihre Stimme von den anderen Waldtieren erneut überhört wurde, erforschte Malie die Ursache des unheilvollen Geräusches selber. Sie fand heraus, dass ihr Wald, die Heimat von ihnen allen, in großer Gefahr war.

Ob Malie ihre Stimme nun finden würde? Würde sie gemeinsam mit ihren Waldmitbewohner*innen den Wald retten können?

Wie dieses Buch die Seele von Kindern stärkt ✨

Ich finde die Botschaft so wertvoll, dass jede Stimme es wert ist gehört zu werden - unabhängig davon, ob sie laut oder leise, kräftig oder zart ist.

Darüber hinaus zeigt die Geschichte, dass die Energie in der Stimme und im Auftreten viel wirkungsvoller als ein großes Bimbamborium sein kann.

Besonders gefällt mir, auf welch friedliche, aber dennoch wirkungsvolle Art und Weise die Waldtiere die Rettung ihres Waldes angehen. Ich finde, das ermutigt auch Kinder schlaue friedliche Lösungen für Konflikte zu suchen.

Die Illustrationen streicheln tatsächlich in ihrer Zartheit und der Farbenergie die Seele.

Kinder erleben immer wieder, wie Erwachsene ihre Welt zerstören. Vielleicht fühlen sie sich in diesen Momenten wie Malie - überhört. Dann schenkt dieses Buch ihnen Zuversicht und den Mut, für sich und das, was ihnen wichtig ist, einzustehen.

Mein Kritikpunkt:

Der teilweise poetische Text von dem bekannten Tom Percival klingt ins deutsche übersetzt für mich persönlich an geringen Stellen etwas holperig bzw. für Kinder etwas schwer verständlich.

Was ich am wunderbaren Calme Mara Verlag liebe, ist der umweltfreundliche Druck innerhalb Deutschlands mit Farben auf Pflanzenölbasis 🌱👏

Darüber hinaus unterstützt jeder Buchkauf soziale Projekte und die Tiere vom Begegnungs- und Lebenshof Dorf Sentana in Bielefeld 🫶 Bei genau diesen Tieren hat der Verlag auch seinen Ursprung.

Meine Stimmen-hören-liebende Vorleseempfehlung!

Bewertung vom 22.03.2025
Stille Post
Tuschka, Andrea

Stille Post


ausgezeichnet

Ein ganz besonderer Bilderbuchschatz über das Streiten und Versöhnen.

Der Bär und die Maus streiten sich über eine klitzekleine Kleinigkeit. Aus der Mücke wird ein Elefant, der Streit eskaliert und der Bär verlässt die Maus schimpfend in Richtung nach Hause auf seinen Berg.

In der Maus kocht die Wut. Aber dem Bären auf den hohen Berg hinterherlaufen? Nein, da hat sie eine bessere Idee. Der Biber kann dem Bären ihre wütenden Worte überbringen. Der gibt die „Stille Post“ dem Hasen weiter. Und dieser wiederum dem nächsten Tier, bis die Nachricht nach zahlreichen Tierbotschaftern den Bären erreicht. Doch wie es mit einer stillen Post ist, schleichen sich in jeder Weitergabe die eigenen Verständnis-Interpretationen der Tiere ein. Vielleicht sogar zum Glück? Ich verrate nur so viel, dass das Ende herzerwärmend schön ist.

Nicht nur die Geschichte überzeugt. Die wunderschönen Collagen von Rebekka erwecken jede Seite zum Leben. Die Collagentechnik verleiht den Illustrationen so viel Tiefe. Darüber hinaus sind die einzelnen Elemente mit so viel Liebe zum Detail illustriert und ausgeschnitten, dass wir bei jedem Betrachten wieder neue Entdeckungen bestaunen und in die Welt der jeweiligen Tiere eintauchen.

Ich durfte die sympathische Rebekka und ihre großformatigen und aufwendigen Collagen auf der Frankfurter Buchmesse persönlich kennenlernen und hatte sie als Menschen und ihre besondere Kunst auf Anhieb gern.

Ich empfehle euch diesen Bilderbuchschatz ab drei Jahren von ganzem Herzen!

Bewertung vom 17.03.2025
Der große Test / Die Insel der magischen Wächter Bd.1
Soontornvat, Christina

Der große Test / Die Insel der magischen Wächter Bd.1


ausgezeichnet

Eine mitreißende Geschichte über den Mut, an das eigene Sein zu glauben.

Berry lebt bei ihrem Großeltern Oli und Olla, seitdem ihre Eltern verstorben sind, noch bevor sie diese richtig kennenlernen konnte. Ihre tiefe Verbundenheit mit den Pflanzen und der Natur lassen sie zu einer wichtigen Unterstützerin beim Gärtnern auf der Insel werden. Doch dann wollen Oli und Olla sie zur Akademie der Wächter schicken.

Wächter heilen und verteidigen die Lebewesen der Natur, indem sie sich in eine Tiergestalt verwandeln, die ihnen magische Kräfte verleiht. Berry erscheint es unmöglich, so etwas zu schaffen. Was wird sie auf der Lotusinsel der Wächterakademie erwarten? Wird sie Freunde finden und gut genug sein? Oder muss sie die Akademie wieder verlassen, weil sie ihre erste Prüfung nicht besteht?

Der Reihenauftakt spielt in einer exotischen Fantasy-Welt und thematisiert Freundschaft, das Überwinden von Selbstzweifeln zermürbenden Gedankenkarussellen, Meditation, sowie den Artenschutz, der den Wächtern besonders am Herzen liegt.

Während wir in Berrys Welt eintauchen, werden unser Selbstwertgefühl, Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen auf eine sehr einfühlsame Art und Weise gestärkt.

Die Geschichte an sich ist in diesem ersten Teil der neuen Reihe abgeschlossen, aber es lassen sich bereits spannende Handlungsstränge für den zweiten Teil erahnen.

Der Schreibstil ist flüssig und kommt mit einfacher Sprache aus. Das Kinderbuch ist mit 172 Seiten eher kurz, aber passend für die Alterszielgruppe ab 8 Jahren. Es werden sicherlich auch Lesemuffel ihre Freude an dem Buch haben.

Ich habe einige Lücken im Korrektorat entdeckt, die meine Lesefreude zwischendurch ein klein wenig beeinträchtigt haben. Aber ich muss gestehen, dass ich in diesem Aspekt eher pingelig bin und dass es im Verhältnis zum Text insgesamt wenige kleinere Fehler waren.

Die schwarz-weiß Illustrationen im Innenteil passen gut zur Atmosphäre des Buches. Insgesamt sind es relativ wenige Illustrationen der Charaktere. Dadurch wird die Fantasie beim Lesen jedoch auch besonders angeregt.

Meine Lieblingszitate und Lieblingstextstellen:

»Ich habe eine Extraportion Honigpfannkuchen gebacken.« Sie (Berrys Oma) drückte fest meine Hand. »Die kannst du dir mit den anderen Kindern auf der Überfahrt teilen. Dann findest du gleich Freunde.«

»Plötzlich spürte ich einen Ruck an meinem Herzen, wie eine Angelschnur, die bis zum Zerreißen gespannt ist. Es gab noch so viel, was ich den beiden sagen wollte! Aber der Bootsmotor heulte auf, der Wind wehte mir die Haare in den Nacken und meine Insel war nur noch ein Punkt am Horizont.
Und dann war sie verschwunden. «

»Die Luft schien vor Magie zu knistern. «

»Überall um mich herum blinkten die Zwillwürmchen im
rasenden Takt meines Herzschlags. «

»Es bedeutete mir viel, dass Meisterin Sunback an mich glaubte. Ich wünschte nur, ich könnte auch selbst an mich glauben. «

Wie dieses Kinderbuch das Selbstwertgefühl, Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen stärkt?

Das Kinderbuch bestärkt darin, der eigenen inneren Stimme zu folgen und sich selbst zu vertrauen. Mit der Botschaft: Wenn du du selbst bist, ganz du selbst, einfach nur du, dann wird dir alles gelingen.

Ingesamt kann ich den Fantasy-Serienauftakt Kindern ab 9 Jahren von ganzem Herzen empfehlen. Ich bin jetzt schon gespannt, welche Abenteuer die liebenswerte Berry im zweiten Teil erwarten.

Bewertung vom 17.03.2025
Motte und die Metallfischer
Rooseboom, Sanne

Motte und die Metallfischer


ausgezeichnet

Eine atemberaubend schöne und einfühlsame Geschichte über ein U-Boot Abenteuer, Familie und Zusammenhalt.

Tatsächlich wollte mein Sohn im vergangenen Sommer unbedingt nach Schätzen bei uns im See mit mir suchen. Am liebsten mit einer Unterwasserdrohne, die wie ein fernsteuerbares U-Boot durch die Tiefen des Sees gleitet. Ein weiteres Hobby, dass ich im Frühjahr gerne wieder mit den Kindern gemeinsam ausüben würde, wäre das Geocaching. Kein Wunder also, dass mich das Buchcover und die Inhaltsangabe direkt begeistert haben. Motte wirkt mit den in die Taille gestemmten Fäuste wie eine starke Protagonistin. Insgesamt machte mich das Cover sehr neugierig auf Motte und die Geschichte.

Das Lesen hat sich mehr als gelohnt!

Zum Inhalt:
Wirst du zu dir stehen, wenn selbst deine eigene Mutter dein Du ablehnt? Deine Interessen? Dein Äußeres? Deine Freunde? Was dir am Herzen liegt? Dein Alles?

Motte hält an der Liebe zu sich und allem, was ihr wichtig ist, fest: dem U-Boot, dass sie als neue Magnetfischerin gemeinsam mit ihren neuen Freunden vom Boden des Kanals herausgefischt hat, und an der Werft, der wundervollen Heimat ihrer neuen Freunde, die Arkon nun für einen schicken Luxushafen zerstören will.

Ob ihnen die Rettung gelingt? Welchen Preis müssen sie dafür zahlen? Und wird ihre Mutter erkennen, dass sie so wie sie ist gut und genug ist?

Das lest ihr am besten selber. Dieses Kinderbuch ab 10 lohnt sich wirklich sehr.

Der bildstarke und flüssige Text entführt uns in eine Welt, in der materialistischer Fortschritt auf den Schultern einer ganzen Stadt durchgesetzt werden soll. Die Art und Weise, wie die Bewohner sich zusammentun und den Mut aufbringen, um ihr Zuhause zu bewahren, ist herzerwärmend und bestärkend.

Die einfühlsamen Worte werden mit ausdrucksstarken Illustrationen in rot und schwarz untermalt. Wir lieben sie sehr!

Ein Kinderbuch ab 10 Jahren, dass perfekt in das aktuelle Weltgeschehen passt, selbst wenn der Ort fiktiv ist. Ganz subtil tauchen Themen wie Nachhaltigkeit auf und werfen Fragen danach auf, wie wir in Zukunft leben wollen. Mir gefallen auch die Generationen übergreifenden Freundschaften, die aus dem selben Interesse und gleichen Werten heraus entstehen.

Vor allem begeistert jedoch die Geschichte über Motte, ihren geheimnisvollen U-Boot-Schatz und das Abenteuer, dass dieser Fund mit sich zieht. Mich hat das Kinderbuch bis zur letzten Seite gefesselt. Dabei ist die Spannung absolut altersgerecht.


Meine Lieblingszitate und Textstellen im Buch:

Der Magnet hängt in dieser schlammigen Stille und bringt von dort etwas hoch. Als würde man etwas aus einer anderen Welt hervorzaubern.

(Motte über ihre Mutter) Sie war einen Kopf kleiner als die meisten Leute, aber Motte hatte das Gefühl, mit ihrem strengen Blick würde sie alle überragen.

Aber je länger sie (Motte) fuhr, desto ruhiger wurde sie. Und je ruhiger sie wurde, desto mehr nahm sie wahr.
Wie wenn man nachts aus einem hell erleuchteten Zimmer ins Freie geht: Erst sieht man nur den dunklen Himmel, aber mit der Zeit erkennt man immer mehr Sterne.

Wie stärkt dieses Kinderbuch die Seele?
Es zeigt uns, dass wir uns in unserer Verschiedenartigkeit annehmen und diese als Bereicherung unseres eigenen Lebens bewerten sollten. Wir sind genau richtig wie wir sind.
Zusammenhalt: Das Lesen dieses Buches fühlt sich wie eine bestärkende Hand an. So bemerkenswert ist es zu Lesen, wie die Gemeinschaft der Werft-Bewohner füreinander einsteht. Das schenkt Zuversicht, ebenfalls so gute Freunde zu finden, die einen genau so annehmen, wie man ist.
Es schenkt Mut und Selbstvertrauen: Ein U-Boot fahren zu können, ist nicht nur richtig cool, sondern anfangs auch ganz schön angsteinflößend. Mitzuerleben wie Motte sich erfolgreich ihren eigenen Zweifel stellt und den Ängsten ihrer Mutter begegnet, verhilft zu eigenen Mutausbrüchen.

Meine absolute Herzens-Leseempfehlung für alle Kinder ab 10 Jahren, die gerne kleine und

Bewertung vom 15.03.2025
Magisterium - Das 2. Jahr / Magisterium Bd.2
Clare, Cassandra;Black, Holly

Magisterium - Das 2. Jahr / Magisterium Bd.2


ausgezeichnet

Rasanter Fantasy-Nervenkitzel mit Tiefgang

Wenn du nicht weißt, ob du zu den Guten, zu deinen Freunden, gehörst, oder ob du selbst ihr größter Feind bist, kann dich das innerlich zerreißen.

Callum, der Protagonist dieses Fantasy-Abenteuers ab 10 Jahren, steckt genau in diesem Zwietracht. Zwischen der Wahrheit, Lügen und den gefährlichen Vorhaben seines eigenen Vaters, muss er herausfinden, welche Seele tatsächlich sein Handeln steuert: seine eigene oder die des gefährlichsten Kriegstreibers der Geschichte der Magier?

Die Figuren wirken durch ihre menschlichen Schwächen so nahbar und komplex. Sie haben Tiefgang. Ich habe schnell eine Verbindung zu ihnen aufgebaut und konnte in die Handlung eintauchen, obwohl ich den ersten Teil gar nicht gelesen hatte.

Actiongeladene Spannung voller düsterer Magie und Geheimnissen haben mich gefesselt Seite um Seite lesen lassen. Ich spürte diese Unsicherheit, wem Callum tatsächlich vertrauen kann. Das sorgte im Zusammenspiel mit der düsteren Atmosphäre für Nervenkitzel. Im Kontrast dazu hat die unerschütterliche Freundschaft zwischen Call und seinen Mitschüler*innen mein Herz erwärmt.

Mir gefiel die Erkenntnis, dass dich die Entscheidung über dein Handeln zu einem guten oder schlechten Menschen macht, nicht deine Gedanken oder das, was andere über dich sagen. Diese Botschaft zog sich wie ein roter Faden durch das gesamte Buch, was mich sehr ansprach und der Geschichte Tiefgang verlieh.

Der Erzählstil ist flüssig und rasant. Er hat mir sehr gut gefallen.

Die Aufmachung des Buches ist sehr hochwertig. Ein Lesezeichenband, Spotlack und der Farbschnitt machen das Buch zum echten Hingucker.

Die letzten beiden Seiten sorgen nach der Auflösung dieser abgeschlossenen Geschichte wieder für Spannung und Vorfreude auf den 3. Teil dieser an den jugendlichen Harry Potter erinnernden Reihe.

Ich kann dieses Buch allen Fans magischer Fantasy-Abenteuer mit Nervenkitzel sehr ans Herz legen, die die gruseligeren Harry Potter Bände (etwa ab Band 5/6) mochten.

Bewertung vom 05.03.2025
Moor Myrte und das Zaubergarn
Sharp, Sid

Moor Myrte und das Zaubergarn


ausgezeichnet

Eine Märchenhafte und humorvolle Graphic Novel mit starker Botschaft über die Folgen von Ausbeutung.

Als uns Moor Myrte mitten in der Grippewelle erreichte, war die Freude riesig! Der Nachfolger von „Der Wolfspelz“, der 2024 für den Deutschen Jugebdliteraturpreis nominiert war, lag in unseren Händen. 140 Seiten bildstarke farbige und sehr humorvolle Illustrationen und eine starke Geschichte in Kapiteln mit Lesezeichenband. Wow!

Worum geht es? Beatrice möchte ihrer zu Hause frierenden Schwester Magnolia einen Pullover stricken. Ihr fehlt jedoch das Geld für den Kauf von Wolle. So sammelt sie Schötze aus dem Wald der Moor Myrte. Aus Moor Myrtes Zuhause darf niemand etwas entwenden, ohne in eine Fliege verwandelt und von Moor Myrte aufgefressen zu werden.

Doch Beatrice braucht die Waldschätze unbedingt für den Tausch um die Wolle und so geht sie das Risiko ein. Der Wollverkäufer erkennt keinen Wert in Beatrices Naturschätzen und so bringt sie diese dem Wald zurück. Moor Myrte zeigt sich verständnisvoll. Sie schenkt Beatrice ihr Zaubergarn, ein Garn, dass sie ausgepupst hat. Es kann weder reißen, noch schmutzig werden und besitzt weitere bemerkenswerte Eigenschaften.

Als Beatrice ihrer Schwester den daraus gestrickten Pullover überreicht, blinken Euro-Scheine in Magnolias Augen auf. Sie will mehr von diesen Pullovern und diese für viel Geld verkaufen. Beatrice und die Spinnen sollen pausenlos dafür schuften. Und Moor Myrte soll ihnen dafür gefälligst mehr Zaubergarn geben.

Ob das gut geht? Das lest und bestaunt ihr am besten selbst. Ich verspreche euch, das Lachen und die ernsten tiefgründigen Gespräche kommen dabei nicht zu kurz. Unsere Kinder haben so viel gelernt. Sie lieben das Ende, dass hart, aber gerecht, einem Märchen entsprungen sein könnte.

Ein wahrer Buchschatz für Grundschulkinder. Es gibt sogar ein gratis ausdruckbares Begleitbuch vom NordSüd-Verlag für den Unterricht sowie ein Bilderbuchkino zum Buch.

Dieses Kinderbuch ab 8 Jahren lohnt sich wirklich sehr, um die Neugier der Kinder zum Thema faire und nachhaltige Wirtschaft zu wecken, sie ganz nebenbei mit Wissen dazu zu füttern und in die Diskussion zu gehen.

Meine nachhaltigkeitsliebende Leseempfehlung! Die Graphic Novel macht alleine großen Spaß. Ich empfehle sie jedoch gemeinsam zu lesen, um miteinander ins Gespräch zu kommen.

Wie dieser Kinderbuchschatz die Seele deines Kindes stärkt:

Das Gute siegt, was Kindern Zuversicht, Hoffnung und Optimismus schenkt. Ein Vertrauen in eine gute Zukunft ist bedeutsam für unser Geborgenheitsgefühl, dass uns die Sicherheit schenkt, unsere eigene Komfortzone zu verlassen, ummünze uns hinauszuwachsen.
Humor: Gemeinsam zu lachen tut einfach gut und stärkt unsere Verbindung zueinander.
Beatrice zeigt, dass es sich am Ende auszahlt, auf das eigene Herz zu hören und mutig für sich und andere einzustehen. Dafür brauche ich nur mir selbst treu bleiben, mich abgrenzen und für mich einstehen. Für die Gerechtigkeit in der Welt sorgt dann schon die Natur der Welt an sich (mystisch durch Moor Myrte symbolisiert)
Die Graphic Novel ab 8 Jahren ist im Nord Süd Verlag erschienen. Sie wurde von Sid Sharp erdacht, geschrieben und illustriert. Alexandra Rak hat das Kinderbuch ins Deutsche übersetzt.

Bewertung vom 05.03.2025
Die laute Hedda
Michel, Katrin

Die laute Hedda


ausgezeichnet

Eine bedürfnisorientierte Bilderbuchgeschichte darüber, wie laute wilde Kinder leise werden 🫶

Was für ein Dilemma für Hedda! Papa hat keine Zeit, um mit ihr zu Spielen und dann ist es auch nicht richtig, wie sie alleine spielt. Alles ist Papa zu LAUT! Ich kann verstehen, dass Hedda durch diese immer wiederkehrende Ablehnung immer lauter wird. Aber den Papa verstehe ich auch. Schließlich muss er im Homeoffice seine Arbeit schaffen und sich um den Haushalt kümmern. Bei wild tobendem lauten Hedda-Gespiele brummt ihm dabei verständlicherweise der Kopf.

Dieser Bedürfniskonflikt ist ein wichtiges Thema, dass uns denke ich alle im Familienalltag begegnet. In dieser Bilderbuchgeschichte wird dieser sehr kindgerecht und einfühlsam aufgearbeitet.

Ich liebe die farbenprächtigen Illustrationen, die genau so impulsiv wie die liebe Hedda zu sein scheinen. Es fühlt sich beinahe an, als würde das Bilderbuch schreien: Schau mich an und beachte mich. Ich bin hier!

Mir gefällt es auch sehr gut, dass der Papa die Kinderbetreuung und den Haushalt neben seiner Arbeit übernimmt. In der Praxis kommt dies häufig vor, fühlt sich aber bislang in der Kinderliteratur noch wenig präsent an.

Nachdem Papas Überforderung und Heddas Wut mit voller Wucht herausplatzen, finden sie einen so liebevollen Weg zueinander, um miteinander das laut und leise sein zu genießen.

Ein wundervoller Bilderbuchschatz, der mich zum Reflektieren angeregt und unseren Kindern viel Freude bereitet hat.

Die Geschichte stärkt die Seele der Kinder, indem sie spüren, dass sie mit ihrem eigenen Dilemma nicht alleine sind. Darüber hinaus fühlen sie, dass sie richtig so sind, wie sie sind, was das Selbstwertgefühl der Kinder stärkt. Das Bilderbuch weckt jedoch auch Verständnis für die Perspektive der Eltern und regt zu Gesprächen an, um die kindlichen - und Elternbedürfnisse unter einen Hut zu bekommen.

Meine bedürfnisorientierte Vorleseempfehlung 🫶

Bewertung vom 11.02.2025
Anis
Foxwood, Rowan

Anis


ausgezeichnet

Ich bin restlos begeistert von dieser einfühlsamen, starken, magischen und tiefgründigen Geschichte.

Nachdem ich gerade die letzten Wörter dieses Buches gelesen habe und über das wunderschön hochwertige Buchcover streiche, überlege ich, wie ich meine herzberührende Begeisterung in Worte fassen kann.

Meine Entscheidung dieses Buch zu lesen, fiel aufgrund der überzeugenden Inhaltsangabe und der Leseprobe, die mich unmittelbar in eine magische Welt mit einer starken Protagonistin gezogen hatte.
Doch meine Erwartungen wurden ehrlich gesagt weit übertroffen.

Die Geschichte ist nicht nur superspannend und einfühlsam erdacht und geschrieben. Voller freundschaftlichem Zusammenhalt entsteht eine selbst gewählte Familie, die gemeinsam für die richtige Sache einsteht, sich gegen alle Widrigkeiten zu ihrem Selbstschutz verteidigt und auf eine friedliche Art und Weise für das Bewahren der Geistwesen einsteht. Ich las gefesselt immer weiter, weil sich mein Herz vor lauter Spannung fast in meiner Brust überschlug. Doch es wurde immer wieder federleicht aufgefangen, insbesondere am Ende.

Die Geschichte ist über die eigentliche Handlung hinaus auf einer tiefer liegenden Ebene komplexer. Und ich bin mir sicher, dass ich bei einem weiteren Lesen noch weitere Schichten entdecken und erkennen werde. So etwas liebe ich an Büchern!

Die Geschichte behandelt in dieser tieferen Ebene beispielsweise das Thema Trauer und den Artenschutz - selbst wenn die Geschichte in einer ganz anderen und zugleich vertraut erscheinenenden aus Mythen gespickten Welt handelt.

Die Charaktere wirken so vertraut und so tiefgründig gezeichnet, als wären sie real. Der Autorin gelingt es zahlreiche Nebenfiguren mit Ecken und Kanten in ihrer Entwicklung so nahe zu bringen, dass man sie alle ins Herz schließt.

Der Schreibstil ist unfassbar einfühlsam und bildstark, dabei aber sehr fließend lesbar.

Meine allerliebsten Textstellen sind folgende:

»Aber warum kann ich ihn dann nicht sehen?», hatte Anis gefragt, und ihre Mutter hatte nur gelacht.
»Manchmal sind ausgerechnet diejenigen, die uns am engsten verbunden sind, am unsichtbarsten.«

»Hoffnung stieg in ihrer Brust auf wie ein Heißluftballon.«

»Sie... Sie (ihre Mutter) hat diese Erfinderei nie verstanden, fuhr er fort, aber sie hat immer .... hat immer …«
»An dich geglaubt.«

» Bei allem Eifer, die Welt nach vorn zu bringen, habe ich an anderer Stelle Wunden geschlagen.«

»Den Kompass unseres Herzens dürfen wir nicht ignorieren.«

Weshalb diese Geschichte Kinderseelen stärkt? Ich finde, sie zeigt, dass die Welt ein magischer Zauber umgibt, der uns auf unserem Weg unterstützt. Darüber hinaus erleben wir das verborgene Gute bzw. die wahren Hintergründe in augenscheinlich „bösem Handeln“, dass uns durch gegenseitiges Verständnis näher zusammenrücken lässt. Es zeigt uns, dass wir niemals aufgeben dürfen, selbst wenn alles aussichtslos erscheint und schenkt dadurch viel Hoffnung und Mut. Es begleitet uns in unserer Trauer und zeigt, dass wir uns unbedingt wehren und für uns und das, was uns am Herzen liegt, einstehen dürfen.

Meine unbedingte Leseempfehlung. Ich würde mich riesig auf eine Fortsetzung freuen, um Anis, Fink, Ginster und Wolf auf ihrem nächsten Abenteuer zu begleiten!