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Farrrel
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Bewertung vom 18.11.2016
Caverna (Spiel)

Caverna (Spiel)


ausgezeichnet

Ein wirklich großartiges Spiel. Egal ob Spielablauf, Mechaniken, Spielanleitung oder das Spielmaterial, alles sehr gut!

Den genauen Spielablauf möchte ich hier nicht beschreiben. Ich empfehle die Anleitung im Internet als .pdf zu durchstöbern und dort den Ablauf nachzulesen. Macht mit den tollen Bildern und Beispielen sicher mehr Spaß als es hier zu lesen :).

Für Agricolaspieler dürfte vieles sofort vertraut sein.
Die wohl größten Unterschiede dürften sein, dass man in Caverna 1. keine Karten auf die Hand bekommt und dass man 2. seine Zwerge mit Waffen ausrüsten und dann auf Abenteuer bzw. Streifzüge schicken kann.

Nach Streifzügen erhält der Zwerg eine Belohnung entsprechend seinem Level und dem Level des Streifzuges selbst. Bevor ein Streifzug durchgeführt werden kann, muss der Spieler seinem Zwerg zuerst eine Waffe schmieden. Dies geschieht genau wie andere Aktionen, indem man einen seiner Zwerge auf die entsprechende Aktionskarte setzt und Erz bezahlt.

Anderer großer Unterschied zu Agricola ist wohl, dass man bei Caverna keine Karten auf der Hand hat. Als Gegenstück (wenn man so will), liegen bei Caverna gut 50 Einrichtungsplättchen aus, mit welchen man im Verlauf des Spieles seine Höhle ausbauen kann. Diese bieten - je nach Einrichtung/Typ - Vorteile für den Spieler. Entweder sofort z.B. 1 Nährwert pro Schaf und/oder geben Punkte bei der Schlusswertung, oder bieten die Möglichkeit Tiere zu besseren "Kursen" zu tauschen als zum Standardkurs, oder Platz für Tiere usw. usw.

Man hört/liest öfter, dass die vielen Plättchen bei Caverna im Vergleich zu Agricola unübersichtlich wären und die Planbarkeit wäre dadurch, dass jeder die Möglichkeit hat jedes Plättchen zu verwenden, auch nicht gegeben.
Hier kann ich zumindest für uns wiedersprechen.

man kann zum starten die quasi die "Light-Version" spielen, somit werden viel weniger Plättchen ausgelegt und der Einstieg wird erleichtert. Nach zwei Spielen haben wir aber schon beschlossen, in Zukunft die "full-Version" zu spielen. Dadurch dass die Plättchen eigentlich immer einer gewissen Kategorie angehören, hat man sehr schnell einen Überblick darüber, was man machen kann.
Z.B. gibt es Plättchen/Einrichtungen, welche bei der Schlusswertung pro Stein einen Siegpunkt geben, dann gibt es eben ein Plättchen mit dem gleichen Mechanismus für z.B. Rubine, dann eines für Schafe usw.
Oder im "Kuschelzimmer" können zusätzlich zu Weiden, Schafe untergebracht werden. Im Frühstückszimmer, quasi dasselbe für Rinder.

Zusätzlich sind die Einrichtungen noch vorne und hinten farblich und mit Symbolen in Kategorien unterteilt.

Braucht man das Spiel jetzt unbedingt, wenn man Agricola oder Ora et Labora schon hat? Viele Vielspieler sagen „ja“, weil es einfach besser ist. Es ist auch wirklich angenehmer zu spielen, eben aufgrund der Übersicht. Trotzdem möchte ich nicht behaupten, dass man es unbedingt braucht. Es sei denn natürlich, man spielt wirklich sehr, sehr häufig nur dieses Spiel.

Caverna ist schon eher ein Spiel für Hardcore-Optimierer und Finanzbeamte, da es sich relativ gut von vorne bis hinten durchrechnen lässt. Deswegen funktioniert es solo auch so gut, weil man eben keine Downtime hat, im Gegensatz zum Spiel mit mehreren Personen. Um dem völligen Gehirn-Burn-Out vorzubeugen, liegen die Aktionskarten am Anfang verdeckt aus. Man weiss zwar nach der 2. Partie, welche Karten kommen können, aber eben nicht, ob sie in der 4. oder 5. Runde kommt. Ein Vorteil, den dieses Spel gegenüber beispielsweise Terra Mystika hat, welches stellenweise in Arbeit ausartet. Caverna ist in diesem Genre absolut herausragend.

9/10 PUNKTEN
Verlag Lookout Games
Alter 12+
Autor Uwe Rosenberg
Erscheinungsjahr 2013
Spieler 1-7
Komplexität hoch
Dauer 30 Minuten/Spieler
Glücksfaktor gering
Sprache Deutsch

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