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limaelmo

Bewertungen

Insgesamt 7 Bewertungen
Bewertung vom 30.08.2024
It's me oder Wie mein Leben plötzlich glitzerte
Andeck, Mara

It's me oder Wie mein Leben plötzlich glitzerte


ausgezeichnet

gut verpackter Ratgeber für Teenies - und für Erwachsene

Gwinny schreibt Tagebuch und berichtet von ihrem Alltag mit der kleinen Schwester und ihren getrennt lebenden Eltern, von ihrer besten Freundin Leo und was in der Schule geschieht. Dort trifft sie nämlich auf dem Flur einen Jungen, der sie fragt, ob sie Bedarf an einer Fee hätte. Er sei eine. Gwinny läßt sich auf das Spiel ein und bekommt sieben Wochen lang je eine Aufgabe auf einem Zettelchen genannt, das ihr auf ganz unterschiedliche Arten zugestellt wird. Es sind Aufgaben, die sie damit auffordern zu gucken, wer sie ist und sie wird mutiger, selbstbewußter durch die Umsetzung der Aufgaben.

Als Lesende fragt man sich: wie konnte die männliche Fee die Zettel zustellen? Was steckt hinter dieser Idee, was ist die Geschichte von Noam (der männlichen Fee)?

Witzige Details sind die stete Umbenennung von Getränk und Snack in Gwinnys Lieblingscafe und die Beschreibung ihres Hamsters Humphrey.
Auch die Gestaltung des Buches mit der mangaartigen Covergestaltung und die im Buch verwendeten typografischen Elemente gefallen mir gut.

Bewertung vom 30.08.2024
Vaterländer
Tambrea, Sabin

Vaterländer


sehr gut

Familienbiografie und die Geschichte Rumäniens ab 1949

In seinem zweiten Roman des vielseitig begabten Sabin Tambrea läßt er seine Leserschaft teilhaben an der Geschichte Rumäniens ab 1949 am Beispiel einer (seiner?) Famile.
Das Buch ist in drei Teile gegliedert. Der erste erzählt aus der Sicht eines heranwachsenden Jungen, der als Kleinkind mit seiner Schwester und seiner Mutter in Deutschland ankommt, um vom Vater in Empfang zu nehmen. Wir haben teil an den Sommerferien, die die vier in Rumänien bei ihrer Famiie verbringen und an der musischen Erziehung, ersten Auftritten usw. der beiden Kinder.
Im mittleren Teil des Buches berichtet der Großvater von seiner Inhaftierung ab 1949 und den Folterungen, Machenschaften, der Willkür des kommunistischen Regimes.
Der letzte Teil ist aus Sicht eines allwissenden Erzählers, aus Sicht des Vaters, aus Sicht des Jungen und in Briefform zwischen den Eltern zur Zeit ihrer Trennung (als der Vater bereits in Deuschland war, seine Frau und die gemeinsamen Kinder noch in Rumänien.
Als Lesende erfahren wir die Geschichte Rumäniens ab 1949 in Fakten und anhand des Beispiels einer Familie. Es ist lehrreich, anschaulich und bewegend geschrieben. Und läßt erahnen wie die Menschen sich fühlen müssen, die in einem unfreien Land leben.
Ein Beitrag zum Verständnis für Menschen, die nicht das Glück haben/hatten in einem Land und einer Zeit geboren zu sein, in dem keine staatliche Willkür und staatlicher Machtmissbrauch besteht.

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Bewertung vom 11.08.2024
Minnie Minerva Maus
Disney

Minnie Minerva Maus


gut

Die nächste Generation startet durch

Minerva Maus wohnt bei ihrer Tante Tilda und geht zur Schule. Sie führt ein geheimes Tagesbuch und hat eine Katze mit dem Namen Figaro. Der Lebensgefährte ihrer Tant Tilda ist Wilbert und nervt Minerva mit seinem Koch- und Backformat mit dem er im Internet performt und sich immer neue und Minerva seltsam vorkommende Rezepte ausprobiert. Und dann soll Minerva auch noch mit Wilbert und ihrer Tante in einen schnarchlangweiligen Urlaub fahren!
In der Schule findet ein Projektwettbewerb statt an dessen Ende ein Gewinn winkt: die beste Idee wird mit einer Woche Abenteuerurlaub gekürt.
Grund genug für Minerva sich kräftig anzustrengen und den unbedingten Willen zu haben sich gegen ihre Mitschülerin Serena durchzusetzen. An ihrer Seite: ihre Freundinnen Klara und Daisy.
Mir gefällt die Retrooptik der Zeichnungen und zugleich die darin enthaltenen Themen der Gegenwart, wie Streamen, Handynutzung, Umweltschutz. Sehr süß finde ich den Namen der Lehrerin: Frau Eiferle. Erinnerte mich an die Fräulein Emsig, die Sekretärin von Dagobert Duck. Auch witzig: Minerva Maus hat als Haustier eine Katze - aber da ist sie in guter Gesellschaft, hatte doch ihr Onkel Mickey einst einen Hund namens Pluto.
Mir gefällt dieser Comic bestens - ein Vergnügen, auch für ältere Leute, die noch Klarabella und Mickey Maus, Pluto, Goofy und Fräulein Emsig kennen.

Bewertung vom 11.08.2024
Das Pfauengemälde
Bidian, Maria

Das Pfauengemälde


gut

Trauerarbeit, (Familien-)Geschichte und ein Gemälde

Der Vater der Ich-Erzählerin Ana stammt aus Rumänien und ist vor zwei Jahren verstorben. Ana hat den Tod ihres Vaters noch nicht überwunden, da erhält sie Nachricht, dass sie als Erbin Anspruch auf eine Gemälde hat.
Die Familie des Vaters und seiner Geschwister wurde vom kommunistischen Regime in Rumänien einst enteignet, darunter auch das Gemälde.
Ana reist in das Geburtsland ihres Vaters, um die Angelegenheit zu regeln und wird von ihren Tanten, Onkeln, Cousinen und Cousins herzlich empfangen.
Während sie sich in den Orten umsieht in denen ihr Vater gelebt hat, erinnert sie sich an ihre Ferien dort und wir erfahren in Rückblenden und Gesprächen mit anderen Personen vom Leben in Rumänien, damals und heute.
Der Roman ist verschachtelt erzählt, was ich sehr mag. Als Leser nehmen wir teil am Alltag im heutigen Rumänien, werden neugierig gemacht auf die Geschichte dieses Landes und begleiten Ana bei Ihrer Trauerarbeit.
Ich habe das Buch gerne und mit wachsendem Interesse an Rumänien gelesen.

Bewertung vom 11.08.2024
Alte Eltern
Kitz, Volker

Alte Eltern


sehr gut

einfühlsam

Der Autor Volker Kitz berichtet in seinem Buch "Alte Eltern" über seinen an Demenz erkrankten Vater.
Er gewährt uns tiefe Einblicke in seine eigene Gedanken- und Gefühlswelt, und läßt dabei einfließen, was er in wissenschaftlichen und literarischen Werken findet, um den Vater in dessen Gedanken- und Gefühlswelt zu verstehen. So schreibt er gleich zu Beginn: "Ich tue, was ich gelernt habe: Literatur befragen, mich sachkundig machen."
So bekommen wir als Lesende wissenschaftliche Informationen zu Themen wie "Erinnerung" in Kürze aufbereitet und mit dem Beispiel von Volker Kitz' eigenen Erlebnissen mit seinem Vater verknüpft.

Er beschreibt in Rückblicken Szenen seiner Kindheit und Jugend und die Umbrüche im Leben seines Vaters. Auch diese eingebettet in literarischen und wissenschaftlichen Kontext.

Dies alles tut Volker Kitz mit liebevollem Blick, aber ohne uns Leser zu verheimlichen, was und wie die schweren Momente und Situationen mit dem dementen Vater sind.

Ein lesenswertes Buch, das mir Mut macht.

Bewertung vom 11.08.2024
Idefix und die Unbeugsamen 06
Uderzo, Albert;Goscinny, René;Bacconnier, Cédric

Idefix und die Unbeugsamen 06


gut

Idefix in guter alter Asterixtradition

Der hier vorliegende sechste Band der Reihe "Idefix und die Unbeugsamen" beinhaltet drei in sich abgeschlossene kurze Geschichten über Indefix und seine Freunde: "Der leuchtende Wald", "Lawines Rückkehr" sowie "Brotkrumen und Spiele".
Alle drei Geschichten sind sowohl von den Zeichnungen her als auch von den Texten in guter alter Asterixtradition gehalten. Das gefällt mir sehr. Die Wortschöpfungen zu den Namen der Protagonisten sind klasse. Da gefallen mir besionders "Turbine", die Katze "Sardine", "Dertutnix"...ach, eigentlich alle.
Alle drei Enden kommen jedoch plötzlich fix daher. Wo zuvor große Probleme standen, lösen diese sich mit einem Mal in Wohlgefallen auf ...etwas zu einfach und deswegen recht ernüchternd für mich. Aber auch hier liegt der Spaß, wie bei den Asterixheften auch, in den Wortwitzen.
Und -zufällig entdeckt und dran erfreut- der Wald auf dem Einband leuchtet ein wenig im Dunkeln. :-))

Bewertung vom 11.08.2024
Juli, August, September
Grjasnowa, Olga

Juli, August, September


gut

Das neue Buch von Olga Grjasnowa ist in drei Abschnitte unterteilt: Juli (spielt in Berlin), August (spielt auf Gran Canaria) und glühend heißer Boden (spielt in Iserael). Wir begleiten die Ich-Erzählerin zu den drei Orten/in die drei Länder und nehmen Anteil an ihrer Gefühls- und Gedankenwelt, die geprägt sind von Angst um ihre Ehe, Grübeln über ihre Großmutter und deren Erlebnisse als Kind in dunklen Zeiten.
Mir gefallen Erzählstil und die Einblicke in diese Familiengeschichte, die (vermutlich) beispielhadt ist für viele jüdische Familien aus einer der ehemaligen Sowjetrepubliken während und nach dem zweiten Weltkrieg. Mir gefallen auch die Bezüge zur aktuellen Realität.
Die Figuren sind in ihren Eigenheiten trotz der Fülle an Personen gut voneinander zu unterscheiden und ich konnte ihr Handeln und ihre Haltung nachvollziehen.
Das Buch habe ich in kurzer Zeit förmlich eingesogen und er läßt mich zurück mit versöhnlichen Gedanken daran, dass auch ich mir Fragen zu meiner Familie stelle, die nicht beatwortet werden können.