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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
mrs.krieger
Wohnort: 
Delmenhorst

Bewertungen

Insgesamt 15 Bewertungen
12
Bewertung vom 01.07.2024
Hast du Zeit?
Winkelmann, Andreas

Hast du Zeit?


sehr gut

Vorab muss ich erwähnen, dass ich den Autoren Andreas Winkelmann unglaublich sympathisch finde und seine Bücher bisher immer gut fand. In seinem neusten Werk begleitet man als Leser mehreren Charakteren parallel in der Geschichte während Menschen nach und nach verschwinden. Im Laufe des Buches versucht man die Zusammenhänge festzustellen - die gemeinsame Komponente ist hierbei die Zeit.
Der Anfang ist toll geschrieben, die einzelnen Figuren toll und authentisch dargestellt. Herr Winkelmann hat eine Begabung seine Figuren, auch wenn sie noch so klein sind, einen Charakter zu geben. Besonders der Hund namens Jemand ist mir sehr sympathisch hängen geblieben.
Für Fans des Autoren und Neueinsteiger auf jeden Fall eine tolle Geschichte. Als Bonus hat der Rowohlt Verlag ein schönes Cover spendiert. Von mir auf jeden Fall eine Empfehlung.

Bewertung vom 27.05.2024
Quanten-Bullshit
Ferrie, Chris

Quanten-Bullshit


gut

Bisher habe ich ausserhalb des Schulunterrichts wenig mit Physik zu tun gehabt; das Buch klang interessant und der Klappentext hat mich neugierig gemacht.
In dem Buch beschreibt der Autor auf größtenteils einfache Weise die Physik und kombiniert es mit Zeichnungen und Skizzen. Es ist optisch gut gestaltet und macht Spaß beim Durchschauen.

"Wenn Heisenbergs Unbestimmtheitsprinzip das erste Konzept in der Quantenphysik war, dass von der Öffentlichkeit wahrgenommen wurde, ist Schrödingers Katze das Beliebteste. Diese elende Zombiekatze taucht überall auf, von der Poesie übers Fernsehen bis hin zu Blockbustern im Kino." (Seite 103)

Zusätzlich werden einige Aspekte durch Beispiele aus Buch oder Film unterstrichen oder verdeutlicht. Teilweise brachte mir das das Thema leichter, teilweise wurde vom Thema leicht abgeschweift und hat mich die Verbindung verlieren lassen. Teilweise kam ich bei den Themen nicht mit und musste Passagen von vorne lesen.

Dennoch war es interessant und hat spannende Themen wie Zeitreise, Laserschwerte und andere Themen beleuchtet. Und ja, auch Sheldon Cooper wird in diesem Buch erwähnt! Für Neugierige und Begeisterte des Fachs sicher eine tolle Ergänzung.

Bewertung vom 22.04.2024
Kikis kleiner Lieferservice
Kadono, Eiko

Kikis kleiner Lieferservice


sehr gut

Schon seit der Grundschule bin ich ein großer Fan von Studio Ghibli und der Kater Jiji gehörte da immer zu meinen Lieblingscharakteren. Das Buch hat einige Abweichungen zu dem Film aber überträgt die Stimmung absolut. Die Stadt am Meer und die kleine Bäckerei in der Kiki und Jiji ein Zuhause finden haben mich total begeistert. Aufgrund der Seitenanzahl und großen Schrift habe ich das Buch an einem Nachmittag in einem Rutsch weggelesen. Es hat mir total viel Spaß gemacht und ich hatte danach wieder Lust auf die Filme von Hayao Miyazaki.
Fans der Filme oder Liebhaber von Cozy Geschichten kommen hier auf jeden Fall auf ihre Kosten. Zusätzlich gibt es im Buch immer wieder süße Illustrationen zu den Momenten. Das Cover ist leider in einem anderen Stil gehalten aber man hat Kiki sofort erkannt. Persönlich freue ich mich auf den zweiten Teil und begleite Kiki und Jiji gerne wieder.

Bewertung vom 16.03.2024
Mit Kindern über Diskriminierungen sprechen
Fajembola, Olaolu;Nimindé-Dundadengar, Tebogo

Mit Kindern über Diskriminierungen sprechen


sehr gut

Das Buch war toll aufgemacht, gut strukturiert und bietet eine tolle Grundlage um dieses Thema mit den verschiedenen Facetten zu behandeln. Es war einfach geschrieben und holt auf diese Weise sicher viele Leute ab und setzt keine Voraussetzungen oder schließt Leute aus. Ich fand ich auch den persönlichen Aspekt der beiden Autorinnen Olaolu Fajembola und Tebogo Niminde-Dundadengar toll.

"Bereits im Alter von drei bis sechs Monaten erkenne sie phänotypische Unterschiede zwischen Menschen. Im Alter von drei bis fünf Jahren haben Kinder alle gesellschaftlich vorherrschenden Vorurteile erlernt." (Seite 24)

Besonders toll fand ich, dass am Ende jedes Themas eine Übersicht mit Empfehlungen waren. Hier gab es Tipps für Bücher - für unterschiedliche Alterstufen - und Filme, Videos, Social Media Accounts und mehr. Zusätzlich wurden teilweise Kalendertage genannt, die mit dem Thema zu tun hatten und mir teilweise unbekannt waren - das war natürlich spannend, hat aber auch verdeutlicht, wie viel man hier noch lernen muss.

Gerne hätte ich mir gewünscht, dass nicht nur die Probleme aufgezeigt werden, sondern mehr darauf eingegangen wird, was man machen kann. Wenn man selbst mit bestimmten Diskriminierungen wenig Berührungspunkte hat, wäre es schön, hier mehr an die Hand genommen zu werden. Dennoch eine Empfehlung meinerseits für jeden.

Bewertung vom 03.02.2024
Stars In Your Eyes
Callender, Kacen

Stars In Your Eyes


ausgezeichnet

Der Titel war für mich der erste Titel der Autorin und ich war sehr gespannt auf die Geschichte. Vom Klappentext her klang es wie eine von vielen Liebesgeschichten. Zu Beginn hat es auch einige Stereotypen bedient und war so, wie ich es mir vorgestellt habe. Wir haben den Sunnyboy Mattie und unseren Schauspiel-Bad-Boy Logan.

"Vielleicht hätten wir uns besser abstimmen sollen, damit es etwas überzeugender wirkt, dass ein Grufti mit einem regenbogenfarbenen Labrador ausgeht." (Seite 76)

Die beiden sind die Stars einer neuen Serie und sollen dafür eine Beziehung vortäuschen. Schnell kommt echtes Interesse hinzu und als Leser verfolgt man den Prozess der Beziehung und der zwischenmenschlichen Beziehungen.

Ich fand es gut, dass es neben dem auch weitere wichtige Themen gab. Auch Nebenfiguren werfen teilweise Aussagen in den Raum, die sehr wichtig sind oder einen guten Punkt ausgreifen. Den Umgang mit Cybermobbing und Kritik aus der Öffentlichkeit fand ich leider zu schwach ausgezeigt und hätte mir gewünscht es wäre stärker thematisiert worden.

"Es fiel mir schwer, mich sicher zu fühlen. Oder zu glauben, ich könnte ich selbst sein. 'Was bringt es, verletzlich zu sein und sein wahres Ich zu zeigen, wenn man weiß, dass man sowieso nur gehasst wird?', frage ich ihn." (Seite 152)

Die Charaktere waren größtenteils vorhersehbar und es gab niemanden der mir besonders herausgesprungen ist. Auch wenn das Ende von Anfang an klar war, fand ich es gut geschrieben und hatte für mich doch eine positive Wendung. Das Buch war toll geschrieben und hatte einen angenehmen Schreibstil. Für Fans von Liebesgeschichten auf jeden Fall ein toller Titel den ich empfehlen kann.

Bewertung vom 25.01.2024
Austrian Psycho Jack Unterweger
Herwig, Malte

Austrian Psycho Jack Unterweger


ausgezeichnet

Persönlich interessiere ich mich sehr für True Crime und habe schon viele Fälle über Bücher, Dokus oder Podcasts verfolgt. Der Fall von Jack Unterwegener war mir tatsächlich unbekannt und ich habe mich sehr auf das Werk gefreut.

Cover und Gestaltung haben mich sehr angesprochen und waren toll aufgemacht. Das Farbkonzept schwarz/weiß ist super.

Der Fall war super interessant und es wurden viele Aspekte und Personen aufgezeigt und der Charakter von J.U. beleuchtet. In erster Linie wurden seine geschriebenen Werke und die Zeit im Gefängnis beschrieben und stellten den Großteil des Buches dar. Leider wirkte es auf mich an vielen Stellen, als ob der Autor sich und die anderen verteidigen wollten, die begeistert von Jacks Person und seinen Werken waren.

"Aber wollte er sich wirklich ändern? Ohne Sünden wird die Beichte langweilig, sagt Herwig, ohne Vergangenheit ist man ein Nichts. Solange Jack über kaputtes Leben schrieb, hingen wir an seinen Lippen und weideten uns an der existenziellen Entblödung. Diese Authentizität! Dieses Kribbeln im Bauch! Diesen Gossensound im Goldrahmen wollten wir haben." (Seite 76)

Oft wurde hier wiederholt wie charismatisch er wirkte und alle positiv angetan waren. Der Autor selbst schreibt, dass er sich einen positiven Ausgang aus dem letzten Gerichtsverfahren gewünscht hat.

"Ich muss gestehen, dass ich bis zuletzt auf einen freispruch gehofft habe. Wenn Jack entlastet wurde, waren auch seine Texte unschuldig. Und wir: seine Mitleser." (Seite 116)

Leider wurden in dem Buch seine eigentlichen Taten und die Opfer nicht beleuchtet. Es fühlte sich für mich so an, als ob man dem gar keine Bedeutung geben wollte. Das fand ich sehr schade und hätte mir gerne mehr mehr dazu gewünscht als nur eine einfache Auflistung der bestätigten Opfer mit Alter.

Eventuell bin ich hier mit falschen Erwartungen an das Buch gegangen. Für Fans von solchen Persönlichkeiten ist dies aber sicherlich eine Empfehlung.

Bewertung vom 08.12.2023
Der Spion und der Verräter
Macintyre, Ben

Der Spion und der Verräter


gut

Zu Beginn der Geschichte lernt man Oleg, sein Leben, Familie und seinen Weg zur KGB kennen. Bereits beim Eintritt werden seine Zweifel diesbezüglich deutlich.

"Er mochte seine Zweifel gehabt haben - die hatten viele -, doch das hielt ihn nicht davon ab, mit voller Überzeugung und Aufrichtigkeit dem KGB und der Partei beizutreten. Und außerdem, der KGB war aufregend." (Seite 32)

Die Handlung nimmt schnell Fahrt auf und der Protagonist findet sich in einem verworrenen Netz der Geheimdienste wieder. Hier wird auch seine Ehe thematisiert, die jedoch aufgrund fehlendem persönlichen Bezug keine vorrangige Bedeutung hat. Es werden viele Charaktere und Decknamen benutzt und auch wenn am Ende eine Übersicht von letzterem beigefügt ist, fand ich es teilweise sehr viel. Besonders prositiv fand ich zudem die Zitatnachweise, die das ganze realer und greifbarer machten.

Für Fans von der Thematik ist es aber sicher ein tolles neues Werk.

Bewertung vom 05.12.2023
Run For Love
Dias, Nina

Run For Love


gut

In der Geschichte geht es um Luca, die nach einem gut gemeinten Zwischenfall Sozialstunden in einem Jugendhaus ableisten muss. Bereits zu Beginn des Buches lernt man die Figur und ihr Leben kennen, sowie ihre beste Freundin Charlie. Schnell kommt es zu dem angedeuteten Zwischenfall und unsere Protagonistin lernt Noel kennen, bei dem sie ihre Strafe abarbeiten soll.
Das Buch ist das erste Werk, dass ich von der Autorin gelesen habe. Das Buch ist eine klassische Liebesgeschichte, auch wenn es versucht einige zeitgenössischen Themen und Kritikpunkte anzusprechen. Leider geht hier nichts in die Tiefe und es fühlt sich für mich als Leserin sehr oberflächlich an. Die Figuren durchleben keine großen Schritte, Handlungen gehen ineinander über und die Nebenfigur Charlie stiehlt ihrer besten Freundin leider das Rampenlicht.
Es ist eine süße Liebesgeschichte für einen gemütlichen Abend auf dem Sofa, schafft es aber nicht darüber hinaus. Dennoch hat mir der Schreibstil gefallen und ich habe es schnell durchgelesen.

Bewertung vom 03.12.2023
Der Spurenfinder
Kling, Marc-Uwe;Kling, Johanna;Kling, Luise

Der Spurenfinder


sehr gut

Das Buch war bisher mein erster Titel von dem Autoren. Der Klappentext klang interessant und ich war neugierig auf die Geschichte.
Zu Beginn lernt man als Leser den Vater und Spurenfinder Elos sowie seine beiden Kinder Ada und Naru kennen und wie ihr Weg sie in eine kleine Stadt namens Friedhofen führt. Die Chemie zwischen ihnen ist toll und vorallem die Kinder haben mich öfters zum Schmunzeln gebracht. Eine Charakterentwicklung findet hier kaum statt, da die Geschehnisse innerhalb kürzerer Zeit ablaufen, aber es gibt auf jeden Fall Potential.
Die Welt dahinter war toll beschrieben und hatte viele Kleinigkeiten und liebevoll erwählte Elemente. Es hat mir persönlich viel Spaß gemacht darüber zu lesen und mich dabei reinzudenken. Ich hoffe sehr, dass es dazu mehr geben wird.
Auflösung und Ende fand ich super und in sich abgeschlossen, auch wenn ich hoffe, dass hier noch angeknpüft wird.
Auch wenn es um Verbrechen geht, ist das Buch nicht nur an Erwachsene gerichtet, sondern sicher auch etwas für ältere Kinder. Es hat Spaß gemacht und passte für mich perfekt in die kältere Zeit zum Einkuscheln und Abtauchen.

Bewertung vom 12.11.2023
Das Ende der Unsichtbarkeit
Nguyen, Hami

Das Ende der Unsichtbarkeit


ausgezeichnet

Vorab: Persönlich versuche ich möglichst offen und unvoreingenommen zu sein; durch Bücher und Gespräche mit Leuten, merke ich jedoch immer wieder, dass mir in manchen Situationen die Problematik nicht ersichtlich ist - weil ich nicht persönlich betroffen bin oder war. Durch das Buch "Das Ende der Unsichtbarkeit" von Hami Nguyen konnte ich mich mit anti-asiatischem Rassismus über eine weitere für mich größtenteils unbekannte Form des Rassismus beschäftigen.

Die Autorin beschreibt in diesem Buch die verschiedenen Facetten des anti-asiatischen Rassismus und kombiniert eben diese Themen mit historischen und persönlichen Beispielen. Teilweise wusste ich um die Schwierigkeiten in unserer Gesellschaft, war jedoch durch die persönlichen Einblicke immer wieder schockiert. Über andere Teile des Rassismus, wie zum Beispiel das "Napalm-Mädchen", musste ich an mir selbst erkennen und kann fortan mit dem neuen Wissen versuchen mich zu bessern.

Besonders in den beschriebenen Szenen der Kindheit konnte ich mich stark reinversetzen, da ich selbst ebenfalls aus dem Ausland stamme und die erste Zeit in Deutschland in einer Ausländerwohnheim in Sachsen-Anhalt verbracht habe.

"Zu Hause gab es viele Probleme, immerzu eigentlich, und zu Hause war ich ein Kind mit Erwachsenenproblemen auf meinen Schultern. >...< Ich schämte mich dafür, nie in den Urlaub zu fahren, und für die fehlenden Sprachkenntnisse meiner Mutter." - Seite 61

"Es gibt eine Sache, die ich sehr schnell gemerkt habe, nachdem ich eingeschult wurde: Ich bin anders als die anderen. >...< Es gab so vieles, was ich nicht kannte. >...< Ich glaube, viele Menschen unterschätzen, wie viel kleine Kinder bereits über Kultur und Gesellschaft, in der sie leben, lernen und wie viel Wissen sie in den ersten Lebensjahren schon ansammeln." - Seite 69

Nichtsdestotrotz habe ich den anti-asiatischen Rassismus gewissermaßen "unterschätzt" und manche Sachen nicht so kritisch gesehen, wie es für betroffene Personen war. Das Buch war in der Form für mich sehr interessant und hoffentlich auch für andere eine gute Grundlage zur Aufarbeitung der eigenen Sichtweise auf unsere Gesellschaft.

Ich kann das Buch nur weiterempfehlen - es war informierend, hat mich berührt, war einfach geschrieben und leicht verständlich.

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