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Anja_123

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Bewertung vom 28.06.2022
ZwischenWelten - Die Weisse Krähe
Schwarz, Stefan

ZwischenWelten - Die Weisse Krähe


ausgezeichnet

Der aussichtslose Kampf der Indianer gegen die Invasion der Einwanderer.

USA 1860 – das Land ist gespalten. Während im Süden noch an der Sklaverei festgehalten wird, hat im Norden bereits ein Umdenken eingesetzt. In Amerika tobt der Brüderkrieg um Land, Macht und Gerechtigkeit. Zeitgleich werden die Indianer systematisch ausgerottet und es strömen immer neue Einwanderer aus Übersee ins Land.

Dieser aufwühlenden Zeit der amerikanischen Geschichte widmet der Autor Stefan Schwarz seinen Debütroman. Meisterhaft vermischt er hierbei umfassend recherchierte historische Fakten mit den fiktiven Lebenswegen der zwei Protagonisten und einem Hauch Übersinnlichen.

Anna: Sie ist gerade 15 Jahre alt, als sie hilflos zusehen muss, wie ihr Vater zu Unrecht zum Tode verurteilt wird. Auf sich allein gestellt muss sie zunächst den Mördern ihres Vaters entkommen und sich dann allein durch die Wildnis schlagen. Hier wird sie schließlich von Dark Cloud – in seinem Volk ein heiliger Mann – gefunden. Er nimmt Anna mit zu seinem Stamm. Den Dakota wird Anna Zeit ihres Lebens verbunden bleiben. Durch Rache, Hass und der Gabe, die Gedanken anderer Menschen kurz vor dem Tod zu hören, wird Anna zu einer gefährlichen und legendären Kriegerin. Der „weißen Krähe“.

Will: Ist der Sohn von Gustav Kronberg, dem Herausgeber des Bosten Herald. Er ist in den gesellschaftlichen Kreisen gut integriert und soll zukünftig die Leitung der Zeitung übernehmen. Seine Pläne sehen anders aus. Statt „Sohn von“ zu sein, möchte er etwas bewirken und in die Politik gehen. Doch er fügt sich seinem Schicksal, will die Druckerei übernehmen und seiner langjährigen Freundin endlich einen Heiratsantrag machen. Als er diese jedoch beim Fremdgehen erwischt, meldet sich Will beim Militär und verlässt Boston für immer.

Die Wege von Anna und Will treffen sich, verweben sich und werden doch nie zu einem. Beide sind gefangen zwischen den Welten – zwischen Liebe und Hass, zwischen zwei Kulturen, die unterschiedlicher nicht sein könnten und zwischen Welten, die unvereinbar sind.

Das Buch ist mitreißend, aufwühlend, teils brutal, schockierend realistisch und unbedingt lesenswert.