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Ranke
Wohnort: 
Remagen

Bewertungen

Insgesamt 63 Bewertungen
Bewertung vom 17.12.2024
Ordnung für immer
Borgeest, Gunda;Thorbrietz, Dr. Petra

Ordnung für immer


ausgezeichnet

Die Hoffnung stirbt zuletzt
Ich bin sehr happy, dass ich dieses Buch rezensieren durfte. In letzter Zeit quäle ich mich mehrvund mehr mit der Unordnung in meiner Wohnung. Ich suche nach einer Systematik, mit der ich wieder Ordnung ins System bringen kann.
Das übersichtliche Büchlein, das von der Stiftung Warentest herausgegeben wird, regt zu einem gründlichen Studium an und verspricht "Ordnung für immer".
Nach der Einleitung werden im zweiten Kapitel systematisch alle Bereiche des Wohnumfeldes angegangen. Es steht einem ja frei, ob man alles exakt so ausführt, wie beschrieben.
Das dritte Kapitel beschäftigt sich mit psychologischen Fragestellungen und wie heilend Ordnung wirken kann.
Im vierten Teil werden bestimmte Problemkonstellationen vertieft.
Am Schluss gibt es noch den Bereich Hilfe mit Tipps und Internetadressen.
Mir gefällt das Buch in seiner Unaufgeregtheit sehr gut.
Ab Neujahr werde ich versuchen, es Abschnitt für Abschnitt umzusetzen.

Bewertung vom 02.11.2024
Vielleicht hat das Leben Besseres vor
Gesthuysen, Anne

Vielleicht hat das Leben Besseres vor


ausgezeichnet

Schönes Buch
Ich habe das neue Buch von Anne Geesthuysen in einem Rutsch durchgelesen und es hat mir gut gefallen.
Wieder spielt es in der Gemeinde Alpen am Niederrhein. Im Mittelpunkt steht wieder die junge Pastorin Anna von Betteray und ihr lieber Hund Freddy.
Hilfreich ist es, wenn man das Vorgängerbuch "Wir sind schließlich wer" von Geesthuysen gelesen hat. So kennt man bereits einige Charaktere und die Vorgeschichte.
Im aktuellen Buch geht es vor allem um das Mädchen Raffaela, das seit einem schweren Unfall behindert ist und nun bewusstlos in einem Graben gefunden wird und im Krankenhaus im Koma liegt. Ihre Mutter Heike und ihr 20jähriger Bruder Johannes sorgen sich sehr um sie.
Ist Raffaela Opfer eines Verbrechens geworden? Manches spricht dafür.
So nimmt der Roman Fahrt auf und wird fast zu einem Krimi, wenn nicht noch die vielen liebevollen Details des Dorflebens und der verrückten Familie von Anna darin Platz gefunden hätten.
Ich war rundum zufrieden mit dem Lesevergnügen.

Bewertung vom 28.10.2024
Wenn nachts die Kampfhunde spazieren gehen
Brüggemann, Anna

Wenn nachts die Kampfhunde spazieren gehen


ausgezeichnet

Absolut empfehlenswert
Der aktuelle Roman von Anna Brüggemann ist wirklich ein Roman über Mütter und Töchter und über eine Familie mit starken Frauen.
"Wenn nachts die Kampfhunde spazieren gehen" ist der Titel des Buches und so zeigt das lila Cover mit rosaroten Schrift auch leicht verschwommen Lichter der Stadt im Abendschein . Dieser Titel ist natürlich als Metapher zu verstehen, und im Grunde ist es mir auch egal, wie das Buch heisst. Es beginnt im Jahr 1998, Regina und Edgar leben mit ihren Töchtern Antonia uns der anderthalb Jahre jüngeren Wanda in Bielefeld in gutbürgerlichen Verhältnissen. Regina hat eine gutgehende Psychiatrie-Praxis aber es wurmt sie immer noch, dass sie ihre Doktorarbeit zugunsten der Familie nie beendet hat. Antonia hat gerade ihr Abitur bestanden und ist bemüht, ihre eigenen Wege zu gehen, vor allem ihrer Mutter nichts zu erzählen und möglichst das Gegenteil von dem zu tun, was ihre Mutter such wünscht.
Wanda dagegen ist bemüht, alles so zu tun, dass ihre Mutter mit ihr sehr zufrieden ist. Dies bezahlt sie mit einer latenten Essstörung.
Das Buch reicht von 1998 bis 2022, das Jahr, in dem Regina stirbt. Im Grunde genommen geht es aber auch weiter zurück und weist ebenso in die Zukunft.
Inzwischen selbst Mütter gehen Antonia und Wanda sehr unterschiedliche Wege und kämpfen praktisch ein Leben lang um die Liebe ihrer Mutter.
Das Buch hat mich so ergriffen, denn unter der Idylle des Bildungbürgertums brodelt es eigentlich ununterbrochen.
Einfach nur glücklich ist hier niemand doch das ust so typisch in diesem Akademikermilieu. Zumindest wird ganz bewusst gelebt und sich mit seiner Frauenrolle auseinandergesetzt.
Ich kannte Anna Brüggemann bisher nur als Schauspielerin und bin jetzt von ihrer anderen Seite als Autorin sehr begeistert.

Bewertung vom 20.10.2024
Coco und die Revolution der Mode
Johannson, Lena

Coco und die Revolution der Mode


sehr gut

Frühe Jahre einer Ikone
Die aktuelle Romanbiographie "Coco" von Lena Johannson recht sich in die atb-Reihe "Mutige Frauen zwischen Kunst und Liebe". Das Cover zeigt die junge Gabrielle Chanel vor der Stadt Paris und ist in dem für die Buchreihe typischen Graubraun gehalten.
Das Buch umfasst die Zeit von Gabrielles Geburt bzw. Kindheit bis zu ihrem endgültigen Durchbruch als Hutmacherin und Modedesignerin in Paris im Jahre 1915. Die Jahre 1915 bis 1971 (ihr Todesjahr) sind ausgespart.
Gabrielle hat sich tatsächlich aus ärmsten Verhältnissen mit ihrer Energie, ihrem Ehrgeiz und ihrem Talent zu einer der berühmtesten Modedesignerin hochgearbeitet. Sie hat sich auf intelligente Art finanzielle Unterstützung z.B. durch Boy Capel organisiert - aber ohne sich in eine finanzielle oder emotionale Abhängigkeit zu begeben.
Ein wenig hapert es aus meiner Sicht an Emotionen in dem Buch, das überrascht mich etwas. Mit Gabrielle oder Coco bin ich nicht wirklich warm geworden.
Vielleicht ist sie auch eine zwiespältig Persönlichkeit, die sich übrigens im zweiten Weltkrieg etwas zu deutschfreundlich verhalten hat.

Bewertung vom 17.10.2024
Das zweite Kind
De Franchi, Marco

Das zweite Kind


ausgezeichnet

Spannung und Gänsehaut
Fesselnder italienischer Krimi mit einigen Wendungen, bis endlich das Rätsel um die vielen entführten Jungen und Frauen und die Morde gelöst werden kann.
Schauplätze sind die Toskana (Volterra), Umbrien, Bologna, Rom und das Veneto.
Was mit einem entführten Zwölfjährigen beginnt, dessen Doppelgänger ebenfalls verschleppt worden ist, wird zu einem Suchspiel der Kunstgeschichte. Es sind Menschen verschwunden, die den Personen auf Gemälden von Caravaggio wie aus dem Gesicht geschnitten sind.
Nicht alle Ermittler bei der italienischen Polizei sind an der Aufklärung interessiert und werfen der Hauptermittlerin Dottoressa Valentina Medici und ihrem Kollegen Dr. Fabio Costa Steine in den Weg.
Erst spät wird ihnen klar, dass es mehr als einen Entführer gibt. Es handelt sich um ein Geflecht aus Verbrechen, die schon seit Jahrzehnten unter den Tisch gekehrt wurden. Gelingt es, das Rätsel zu lösen.

Bewertung vom 05.10.2024
Kein Land in Sicht
Pertl, Christina

Kein Land in Sicht


weniger gut

Verwirrend
Das beste an diesem ersten "Krimi für Sarah Peters" ist das Cover, dass aus einer Montage aus einem Bullauge vor der tosenden See besteht.
Vor allem aus dem Klappentext konnte ich entnehmen, dass Sarah Peters, die Kreuzfahrtschiffe hasst, auf einem solchen Schiff als Animateurin unter dem Pseudonym Stephanie Mayrhofer eingeschleust worden ist. Offensichtlich hat sie zudem ihr Gedächtnis verloren, so dass sie nicht einmal ihrer Aufgabe als Animateurin gerecht werden kann, sondern vollkommen hirnlos durch die Gegend stolpert. Sie weiß nicht, was sie da soll. Und ich als Leserin weiß es leider auch. Zwischendurch spricht noch Peters ebenfalls eingeschleust Kollege Michael mit sich selber. Er wird in einem Käfig auf dem Schiff gefangen gehalten und kann sich ebenfalls an nichts erinnern.
Soweit bin ich gekommen und möchte das Buch hier beenden. Ich finde es gar nicht spannend und verstehe leider nicht, was dieses Durcheinander soll.
Schade, hatte etwas anderes erwartet.

Bewertung vom 24.09.2024
Sing, wilder Vogel, sing
O'Mahony, Jacqueline

Sing, wilder Vogel, sing


ausgezeichnet

Beeindruckend
Das Cover ist wie immer bei Diogenes sehr ansprechend und zeigt ein in rosa und rot gehaltenes Bildnis einer jungen Frau.
Inhaltlich bin ich überwältigt. Es sind historische Themen aufgegriffen worden, wie die Hungersnot und die Tragödie von Doolough in Westirland im Jahre 1849. Bei diesem Hungermarsch sind die Menschen betrogen worden, viele erfroren und verhungerten.
Honora (oder auch "Nell") überlebt diesen Marsch, wenn auch nur unter schwersten Umständen. Das und dass sie schon bei der Geburt unter einem schlechten Zeichen geboren wurde, geben ihr die Kraft, nach Amerika auszuwandern.
Eindrücklich wird ihr Lebensweg und ihre verzweifelte Suche nach wirklicher Freiheit im Roman geschildert.
Interessant ist sie Darstellung aus ihrer Sichtweise und ihre inneren Monologe, mit denen sie sich Kraft und Zuversicht einredet.
Ein wunderschönes Buch mit Hintergrund.

Bewertung vom 08.09.2024
In den Wald
Vaglio Tanet, Maddalena

In den Wald


sehr gut

Waldesruhe
Das Buch "In den Wald" führt eine Idee aus, die sich ähnlich im winzigen Dorf Biella im Piemont etwa in den 70er Jahren zugetragen hat. Interessant ist, dass die Autorin selber dort geboren ist.
Ein Mädchen, Giovanni, 11 Jahre, das die dortige Internatsschule besucht, sie von Nonnen geleitet wird, liegt eines morgens tot im Gebirgsbach. Sie hat sich wohl umgebracht. Ihre Lehrerin Silvia verschwindet noch am selben Tag im Wald, weil sie sich Vorwürfe macht. Sie hat die Mutter über das wiederholte Schule schwänzen von Giovanna informiert.
So die Handlung. Das Buch ist in einer angenehmen und verständlichen Sprache geschrieben.
Ich persönlich tue mich etwas schwer damit, dass es kaum befriedigende Erklärungen für all diese Vorfälle gibt. Die Vergangenheit bleibt vage. Und die Protagonisten bleiben vage und ohne Ausstrahlung. Keine einzige Figur ist mir sympathisch oder hat irgendeine Strahlkraft.
Vielleicht weil das Dorf insgesamt abgeschottet und voller Traurigkeit wirkt.

Bewertung vom 06.09.2024
Juli, August, September
Grjasnowa, Olga

Juli, August, September


ausgezeichnet

Intensiv
Das Cover von Olga Grjasnowas neuem Roman "Juli August September" gefällt mir gut. Hinter dem Titel erkennt man eine Menge leerer Rotweingläser auf einer Tischplatte - dazwischen Kerzen, Korken und Chips. Es waren halt sehr intensive 3 Monate im Leben von Lou.
Lou ist Kunsthistorikerin mit jüdisch russischem Background ebenso wie ihr 2ter Ehemann Sergej, ein berühmter Konzertpianist. Töchterchen Rosa ist ca. 5 uns die Familie lebt jetzt in Berlin.
Lou und ihr Mann haben eine schwierige Zeit, warum, erfährt man im Laufe des Romans. Lou entschließt dich, mit ihrer Mutter und Rosa zum 90. Geburtstag von Großtante Maya zu fahren, der auf Gran Canaria gefeiert werden soll. Der Rest der Verwandtschaft wohnt in Israel, Lou und ihre Mutter sind von der Familie stark distanziert. Doch Lou möchte endlich mehr über ihre Wurzeln und auch über ihre jüdischen Wurzeln erfahren, um ihrer Tochter etwas writergeben zu können. Ausserdem will sie Klarheit bekommen, wie es um ihre Ehe steht.
Das Buch spielt in Berlin, Gran Canaria und Tel Aviv. Die Sprache ist dicht und flüssig, ich habe es in einem Rutsch runtergelesen. Sehr empfehlenswert.

Bewertung vom 06.09.2024
Die Frauen von Maine
Sullivan, J. Courtney

Die Frauen von Maine


ausgezeichnet

Geheimnisvolles Geflecht
Im Mittelpunkt des Romans "Die Frauen von Maine" steht die Historikerin Jane Flanagan und ein geheimnisvolles halbverfallenes viktorianisches Haus auf den Klippen. Das Cover - ein Gemälde - zeigt ebenfalls eine einsam wirkende junge Frau, die auf ein einsam gelegenes Haus schaut.
Der Roman ist mehr als vielschichtig. Nicht nur das Leben von Jane und ihrer Familie birgt viele Geheimnisse, die nach und nach aufgedeckt werden. Die Villa am Meer ist noch viel geheimnisvoller als Jane es gedacht hatte. Von diesem Haus fühlt sie sich seit ihrer Jugend magisch angezogen. Es geht um Frauen, ihre Geschichten und die wunderbaren Verflechtungen ihrer Leben. Sehr spannend sind auch die Rückbezüge auf die amerikanischen Ureinwohner Maines.
Ich werde das Buch noch einmal lesen um alle Puzzlesteine richtig einzuordnen. Ein lesenswertes Buch, das auch eine gewisse Leichtigkeit enthält.