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Lettereater
Wohnort: 
Düsseldorf

Bewertungen

Insgesamt 28 Bewertungen
Bewertung vom 11.12.2024
Ausweglos
Faber, Henri

Ausweglos


sehr gut

Der Titel Ausweglos könnte auch Atemlos heißen. Der Einstieg in diesen Thriller ist spannend, in jedem Kapitel werden unterschiedliche Personen und ihre Hintergründe und Erlebnisse vorgestellt und auch die Zeit wechselt. Das Erzähltempo ist durchweg hoch. Kurze stakkatohafte Sätze halten die Spannung hoch.

Auch der Inhalt hält verspricht atemlose Spannung. Ein Serientäter verstümmelt eine Frau in ihrem Schlafzimmer, nachdem er einen Nachbarn mit Schlüssel gezwungen hat ihm Zutritt zu der Wohnung zu ermöglichen. Der Nachbar liegt schwer verletzt im Krankenhaus, ist bisher aber der einzige Zeuge.

So weit so gut. Es klingt nach einem fulminantem Thrillerdebut.
Es gibt vier Ich-Erzähler und mit keinem von ihnen werde ich warm. Weder der verbissene Polizist, noch der Mann, der den Mörder zur Nachbarin geführt hat, noch seine Frau, die mit dem Leben hadert, weil sie nicht schwanger wird und auch alle anderen handelnden Personen sind keine Sympathieträger.

Trotzdem rätselt man die ganze Zeit mit, es gibt unerwartete Wendungen und ein Hollywood Ende.
Insgesamt eine Leseempfehlung..

Bewertung vom 09.12.2024
Der König
Nesbø, Jo

Der König


sehr gut

Jo Nesbo gelingt es immer wieder mich mit seinen Büchern in den Bann zu ziehen.

Auch Der König gehört zu den Kriminalromanen, die ich unbedingt lesen wollte. Erstaunlicherweise habe ich von dem Vorgänger: Ihr Königreich, gar nichts mitbekommen.

Der Auftakt ist ruhig, die Sprache gewählt und die Erzählfigur Roy berichtet bei der gedanklichen Vorbereitung auf einen Bestechungsversuch, dass sie bereits mehrere Morde verübt hat. Man mag es kaum glauben, aber Roy ist der klein gewachsene ältere Bruder von Carl, dem König eines kleinen Bergdorfes in Norwegen, der von Kindheit an dem Bruder den Rücken frei gehalten hat und mit ihm schon einige Verbrechen verübt hat.
Trotzdem ist mir Carl, im Gegensatz zu seinem Bruder, auf unerklärliche Weise sympathisch.

400 Seiten später stehe ich Roy etwas skeptischer gegenüber. Zu viele Morde, Bestechungsversuche und Erpressungen haben ihren Tribut gefordert.

Es gelingt Joe Nesbø hervorragend die Beweggründe jeder handelnden Person zu beschreiben und auch ich als Leserin gelange vollständig in den Strudel der Handlung. Das Buch ist toll geschrieben, aber die Harry Hole Reihe war mir lieber.

Bewertung vom 19.08.2024
Du kennst sie
Jennett, Meagan

Du kennst sie


gut

Als ich den Klappentext gelesen habe war ich nicht besonders interessiert.
Das hat sich nach der Leseprobe total geändert.
Die Barkeeperin vergleicht ihre Gäste und vor allem Männer mit unliebsamen Insekten und ist mehr als verärgert über ihr unhöfliches, schlechtes und aufdringliches Benehmen.
Als ein Mann sie besonders übel belästigt, wehrt sie sich und tötet ihn. Ich schreibe bewusst, dass sie ihn tötet und nicht ermordet, denn man könnte es vielleicht noch als Notwehr betrachten.
Aber danach kommt es zu Morden und ihr Verhalten wird immer bizarrer.

Ihre weibliche Gegenspielerin ist eine Polizistin, die immer wieder im Schlaf oder Halbschlaf die Leichen ihrer vorherigen Fälle vor sich sieht und in der männerdominierten Polizeiarbeit keinen leichten Stand hat, bis auf ihren direkten Chef, der sie fördert.

Die Sicht der Erzählerin wechselt kapitelweise zwischen den beiden Protagonistinnen. Das ist gut gemacht.

Die Geschichte gefällt mir grundsätzlich auch. Wer hat nicht schon mal gesagt: Ich könnte den umbringen? Aber das bleibt nur eine befreiende Spinnerei und keine Mordserie einer Verrückten.
Die Barkeeperin Sophie ist für mich und meinen Lesegeschmack zu brutal, darum leider nur 3 Sterne.

Bewertung vom 01.06.2024
Anna O.
Blake, Matthew

Anna O.


sehr gut

Das ist mein erster Thriller von Matthew Blake. Mir gefällt sein unaufgeregter informativer Schreibstil und das Thema finde ich außerordentlich interessant.

Ich bin als Kind mehrfach schlafgewandelt und habe heute als Erwachsene sehr verworrene und aufregende Träume. Ich fand es immer schon spannend, ob man im Schlaf Taten begehen kann, von denen man hinterher nichts weiß und die man nicht bewusst begangen hat.

Die Geschichte wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt, zum Beispiel aus der Perspektive von Ben, dem behandelndem Psychologen, oder es gibt Einblicke in das Notizbuch der vermeintlichen Mörderin Anna.
Das Thema hat mich gepackt, aber trotzdem gab es keine Identifikationsfigur für mich. Ich habe mit niemandem wirklich mitgelitten, sondern blieb immer die grübelnde Leserin von außen.
Die Aufklärung zum Schluss hat mich umgehauen.

Bewertung vom 04.05.2024
Bedrohliche Provence / Commissaire Leclerc Bd.10
Lagrange, Pierre

Bedrohliche Provence / Commissaire Leclerc Bd.10


ausgezeichnet

Ex-Commissaire Albin Leclerc lebt in einem kleinen französischem Dorf und wird von der Dorfgemeinschaft geschätzt, weil er schon eine Reihe von Mordfällen geklärt hat, obwohl er nicht mehr im Dienst ist und weil er ein hervorragender Boule Spieler ist.

Ich habe schon einige Fälle von ihm gelesen und die schöne Beschreibung der französischen Lebensart bei gleichzeitig gut entwickeltem und logischem Kriminalfall haben mir immer gut gefallen.

Auch die Hintergründe für den aktuellen Fall sind von Pierre Lagrange sehr gut recherchiert worden. Ich habe Sachen über Entführungen, Warlords und verwickelte Geheimdienste gelernt, die mir so nicht bekannt waren. Sehr informativ, teilweise lustig, wenn der Mops von Albin Leclerc ins Spiel kommt und immer schön zu lesen.

Auch der 10. Band der Teihe erhält von mir eine Leseempfehlung!

Bewertung vom 26.02.2024
Stimme der Angst / Max Bischoff - Mörderfinder Bd.4
Strobel, Arno

Stimme der Angst / Max Bischoff - Mörderfinder Bd.4


ausgezeichnet

Ich habe alle vorhergehenden Mörderfinder Bände von Arnim Strobel gelesen und geliebt. Auch Band 4 ist sehr spannend!

Der Fallanalytiker Max Bischoff begegnet auf der Beerdigung seines Mentors Bormann einer rätselhaften Frau, die seiner ermordeten großen Liebe Jenny auf‘s Haar gleicht. 5 Jahre ist Jennys Tod her und Max macht sich noch immer verantwortlich für ihren qualvollen Tod.
Und wieder werden ihm nahe stehende Menschen entführt oder überfallen und Max versucht zusammen mit dem befreundeten Psychologen Dr. Marvin Wagner das Schlimmste zu verhindern.

Es wird aus der Sichtweise verschiedener Personen berichtet und häufig wechselt die Szene im spannendstem Moment, so dass man immer weiter lesen möchte. Das Ende ist tatsächlich unerwartet und vielleicht auch nicht 100 Prozent realistisch, aber aufgrund des herrlich hohen dauerhaften Spannungsbogens nehme ich das gerne so an.

Bewertung vom 06.12.2023
Kaltblütige Lügen / Die San-Diego-Reihe Bd.1
Rose, Karen

Kaltblütige Lügen / Die San-Diego-Reihe Bd.1


ausgezeichnet

Karen Rose ist ein Garant für gute Unterhaltung. Ich liebe es, wenn die Bücher nicht zu dünn sind und über 500 Seiten reichen, um eine spannende Geschichte zu erzählen und aufzulösen.
Katherine McKittrick vom San Diego Police Department ist bei einer Pflegefamilie aufgewachsen und ihre Pflegeschwester ist mit sechzehn Jahren verschwunden und wurde nie gefunden.
Darum ist Katherine zur Polizei gegangen. Und es gibt eine Reihe vermisster Mädchen in dem Alter. Sie arbeitet mit dem selben Polizisten zusammen, der vor vielen Jahren das Verschwinden ihrer Stiefschwester untersucht hat. Ein Serienmörder Täter seit über 20 Jahren junge blonde zierliche Frauen und Kit und ihr Kollege Baz ermitteln auf Hochtouren. Dann taucht der Psychologe Sam Reeves auf, der sich als geheimer Hinweisgeber herausstellt. Kit fühlt sich zu ihm hingezogen, aber kann sie ihm trauen?

Bewertung vom 19.11.2023
The Institution
Fields, Helen

The Institution


sehr gut

Jeffrey Deaver hat recht. Mit The Institution hat Helen Fields einen spannenden Thriller geschrieben.

Der Ort der Handlung sorgt schon für Nervenkitzel. Es ist ein Hochsicherheitsgefängnis für psychisch kranke Serienmörder. Dort geschieht ein furchtbarer Mord an einer hochschwangeren Pflegerin, der auch noch das Baby aus dem Bauch geschnitten wird. Sorry, die Handlung ist so blutig. Eine junge Forensikerin und ein ehemaliger Polizist werden undercover eingeschleust und sollen herausfinden, wo das entführte Baby ist.

Die fünf Insassen und das Personal wissen nichts von dem Mord, bis auf die Täter natürlich.

Der Schreibstil ist flüssig und flott. Es gibt genug Bösewichter um sich aufzuregen, aber leider werden manchmal nach meinem Geschmack zu viele Klischees bedient. Insgesamt war der Thriller sehr gut zu lesen und ich habe immer schneller gelesen, um endlich die Auflösung zu erfahren.

Bewertung vom 19.10.2023
Tief im Schatten / Hanna Ahlander Bd.2
Sten, Viveca

Tief im Schatten / Hanna Ahlander Bd.2


ausgezeichnet

Viveca Sten beherrscht die Kunst spannende und mitreißende Krimis zu schreiben. Schon den ersten Fall von Hanna Ahlander (Kalt und still) habe ich verschlungen und auch Tief im Schatten zieht mich sofort wieder in den Bann.

Es gibt einen brutalen Mord, Ermittler und Angehörige mit denen man mitfühlt und eine sehr sympathische Hanna Ahlander, die für Gerechtigkeit einsteht und dafür ihren Job in Stockholm verloren hat und nach Äre versetzt wurde. Sie und ihr Kollege Daniel stehen unter enormem Druck, was sich zulasten von Daniels Familienleben auswirkt.

Sehr spannend ist auch der zweite Erzählstrang, der von einer jungen Frau in einer sektenartigen Kirchengemeinschaft erzählt.

Das Cover ist ähnlich gestaltet wie das erste, mit hohem Wiedererkennungswert. Schön ist die rote Schrift auf dem Weiß des Schnees.

Ich möchte nicht zu sehr auf den Inhalt eingehen, um nicht zu spoilern. Dieser Roman ist flüssig zu lesen, man glaubt immer wieder den Mörder zu kennen und es gibt mehrere Tote. Ich gebe eine Leseempfehlung ab!

Bewertung vom 04.09.2023
Unter falscher Flagge / Polizeitaucherin Svea Roth Bd.1
Jansen, Marc

Unter falscher Flagge / Polizeitaucherin Svea Roth Bd.1


gut

Marc Jansen hat mit Polizeitaucherin Svea eine interessante Serienfigur geschaffen, die nach der Trennung von ihrem Mann alleine auf einem gemütlichem Hausboot lebt. Vor zwei Jahren ist ihre Tochter bei einem Unfall gestorben und nur beim Tauchen kann Svea völlig abschalten.

Zusammen mit einem strafversetztem Kollegen aus Berlin bearbeitet sie den Mord an dem Bauunternehmer Teschner, der bei einer Party auf Bord einer Yacht von radikalen Umweltaktivisten erschossen wird.

Die Handlung ist spannend und es gibt immer wieder neue und auch unerwartete Wendungen. Leider gefällt mit die Sprache an einigen Stellen gar nicht. Wahrscheinlich soll es besonders witzig sein, aber ich verstehe den Humor nicht, zum Beispiel „der Flur war so trostlos wie eine nackte Katze auf einer kaputten Neonröhre“. Darum kann ich leider nur 3 Sterne geben.