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Benutzername: 
MissSophi
Wohnort: 
Langgöns

Bewertungen

Insgesamt 70 Bewertungen
Bewertung vom 24.02.2019
Leuchtturmliebe / Liebe auf Norderney Bd.1
Römer, Lotte

Leuchtturmliebe / Liebe auf Norderney Bd.1


ausgezeichnet

Endlich wieder Neues aus der Feder von Lotte Römer, der Autorin, die es wie keine zweite schafft, Menschen und Gefühle so in Sätze zu verpacken, dass sie vor meinem inneren Auge lebendig werden.
Diesmal geht es um Nina, die auf Norderney einen Neuanfang starten will. Eine junge Frau, die nach einer bitteren Enttäuschung, dem Leben nochmal eine Chance geben will und die trotz einiger seelischen Verwundungen den Lebensmut noch nicht verloren hat und neugierig ist, auf das, was sich ihr bietet.
Für mich war es beim Lesen, als hätte ich einen Kurzurlaub gebucht. Ich befand mich mitten in Norderney und habe mit Nina mitgefiebert, ob ihre Geschäftsidee aufgeht. Sehr gerne wäre ich bei der Eröffnung dabei gewesen, denn auch ich liebe Marzipan und Leuchttürme.
Für mich geht es in diesem Buch darum, dass es doch möglich ist, dass jeder Topf sein Deckelchen findet. Egal welche Lebensgeschichte man mitbringt, egal, was einem alles schon widerfahren ist, es gibt immer Hoffnung, vor allem dann, wenn man mit offenen Karten spielt.
Ich bin sehr glücklich, dieses Buch gelesen zu haben, es hat meine Welt ein bisschen froher, ein bisschen heller gemacht. Es ist so geschrieben, dass man wirklich total eintauchen kann und sich völlig fallen assen kann. Ich freue mich schon, dass es eine Fortsetzung geben wird, die ich mit Spannung erwarte.

Bewertung vom 23.01.2019
Lieder von Morgen
Green, Rune L.

Lieder von Morgen


ausgezeichnet

Dieses Buch ist der absolute Wahnsinn. Es hat mich so tief berührt, dass es an Stellen meiner Seele kam, die auch mir noch verschlossen waren. Ein unglaubliches Werk. Ich habe noch niemals in meinem Leben so viele Tränen vergossen beim Lesen und ich habe schon sehr viele Bücher gelesen.

Die Autorin schafft es mühelos ein Tabu-Thema unserer Gesellschaft in den Mittelpunkt eines Buches zu stellen und macht dabei einen Aufruf an alle Leser: wo steht Ihr? Wo wollt Ihr hin? Lebt ihr? Diese Fragen muss sich ein junger Mann gefallen lassen, der sein Leben eigentlich schon aufgegeben hat. Und dann ändert sich für ihn alles in der Begegnung und in der Beziehung zu einer todkranken jungen Frau.

Das ist „echt“, was wir da zu lesen bekommen. Es ist erlebt und nach erlebbar und das ist es, was mich so ergriffen hat. Da schreibt nicht jemand ÜBER etwas, von dem er gehört hat und fasziniert ist, sondern da schreibt sich jemand einen tiefgreifenden Lebensabschnitt von der Seele. Sie schreibt VON etwas, was greifbar wird in den Zeilen und es geht nicht darum Mitgefühl erhaschen zu wollen – im Gegenteil. Es ist ein Appell, der sich an die richtet, die nicht minütlich mit dem Tod konfrontiert sind und holt die ab, die es sind. Findet Worte für eine Welt, die Gesunden normalerweise verschlossen ist. Lässt und Leser einen Einblick bekommen für den ich sehr dankbar bin und voller Demut kann ich dieses Buch nur jedem wärmstens empfehlen.

Was aber mein allergrößter Wunsch wäre, dass sich jemand findet, der diese Lieder von morgen auf eine CD bringt, dass sich jemand angesprochen fühlt und das Vermächtnis in Melodien umsetzt und für alle hörbar macht.

Ich empfinde tiefe Dankbarkeit für dieses Buch und zolle der Autorin meinen höchsten Respekt. Danke für den Mut und die Hoffnung, die aus den Zeilen spricht. Hoffentlich lesen viele Menschen dieses Buch und wenn jemand eine Musik dazu schreibt, dann wird es auch einen Film geben – der aber niemals an das Buch heranreichen wird.

Eine absolute Leseempfehlung – eher ein Appell, dass es jeder gelesen haben muss.

Bewertung vom 04.12.2018
Der Insasse
Fitzek, Sebastian

Der Insasse


ausgezeichnet

Schon lange habe ich nichts mehr von dem Autor gelesen, aber dieses Werk hat mich sehr interessiert.

Es war nicht eine Sekunde langatmig und ich hatte nie den Eindruck, dass der Spannungsbogen unterbrochen gewesen wäre – im Gegenteil. Atemlos bin ich durch die Seiten geflogen, immer mit dem Gefühl, ich hätte eine Ahnung, wie alles zusammenhängen könne und nein: es kam alles anders. Und selbst am Schluss, beim großen Finale, wo sich das Dickicht aufzulösen scheint und man innerlich aufatmet, weil man da nie drauf gekommen wäre, ist es doch nochmal ganz anders. Großartig.

Welches Opfer bin ich bereit zu bringen, um zu erfahren, was mit meinem Kind passiert ist? Bin ich bereit, mich vollständig aufzugeben?

Intrigen und Missstände werden aufgedeckt und ich könnte mir vorstellen, dass diese nicht nur der Phantasie des Autors entspringen. Wird immer zum Wohle des Patienten in einer Hochsicherheitseinrichtung entschieden? Haben die das Sagen und die Entscheidungsvollmacht, die den Patienten im Blick haben, oder spielen andere Faktoren eine Rolle?

Ich kann dieses Buch nur jedem weiterempfehlen, der spannungsreich unterhalten werden möchte und der bereit ist, hinter die Fassade zu blicken.

Besonders ist auch der Bereich der Danksagung gestaltet. Das hat mir sehr gefallen und großen Spaß beim Lesen bereitet.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 20.11.2018
Der Tod uns scheidet
Schwermer, Melisa

Der Tod uns scheidet


ausgezeichnet

Ich habe das Buch in einem Rutsch gelesen, was schon mal eindeutig für das Buch spricht.

Es beginnt mit einer spannenden Szene – aber dann erst werden wir mit einbezogen. Flüssig geschrieben nimmt uns Melissa Schwärmer mit in die Geschichte um eine junge Frau, die eigentlich nur ihren Geburtstag feiern wollte. Fesselnd und mit immer mehr Details wird der Leser auf die ein oder andere Fährte gelockt, bis dann endlich klar wir, wer hinter all dem steckt.

Mir hat besonders gut das neue Ermittlerduo der Kripo Frankfurt gefallen – Helga Kannengießer ist eine Nummer für sich und ich begrüße sehr, was mit ihrem Erscheinen in dem Buch so nebenbei vermittelt wird. Sie ist eben keine der üblichen Kandidaten für den Job und sich hat sich in mein Herz gestohlen. Aber auch ihr Kollege hat es in sich, der eigentlich nur noch seine Zeit bis zur Rente absitzen möchte und Helga zugeteilt bekommt, damit sie den ein oder anderen Kniff von einem alten Hasen lernen kann. Seine Eigenart, Helga mit den unterschiedlichsten Namen zu betiteln hat mich immer wieder schmunzeln lassen.

Im übrigen hat mir auch die Story gut gefallen – geht es doch auch darum, wer eigentlich der Schulidige an der Zerrüttung einer Ehe/Beziehung ist. Kann man das so genau definieren?

Ein spannendes Lesevergnügen, für das ich liebend gerne 5 von 5 möglichen Sternen vergebe.

Bewertung vom 18.11.2018
Der Tag, der mein Leben veränderte
Müller, Luise

Der Tag, der mein Leben veränderte


gut

Meine Meinung:

Mit großer Spannung habe ich mich an die Lektüre gemacht, da ich sehr gerne Lebensberichte lese. Leider wurden meine Erwartungen nicht ganz erfüllt, da ich die Hauptprotagonistin als farblos empfunden habe.

Luise Müller nimmt uns ein Stück mit auf ihrem Lebensweg und gewährt uns Einblicke in ihre persönliche Welt. Sie spricht offen über Psychiatrie und Therapie, von Diagnosestellung und dem Wunsch, wieder am Leben teilnehmen zu können. Sehr beeindruckend ist ihr (Über)Lebenswille und die damit verbundene Kraftsammlung, um sich Stück für Stück das Leben wieder zu erobern.

Mich beeindruckt es sehr, dass Luise Müller sich entschieden hat, damit an die Öffentlichkeit zu gehen und damit auch ein Stück Aufklärungsarbeit über „Borderliner“ leistet. Dafür hat sie meinen vollsten Respekt.

Aber dennoch bleibt sie mir zu fade, zu unscheinbar – als wäre es eine Ansammlung von Geschehnissen, die sie abspult. Ich hätte mir mehr Substanz gewünscht, mehr Inhalt. Sie beschreibt zwar offen ihre Erlebnisse, aber bleibt als ganzer Mensch mit ihren Gefühlen und Empfindungen ungreifbar – zumindest habe ich es so empfunden.

Auch das Cover trifft – vor allem mit der roten Schrift – so überhaupt nicht meinen Geschmack, aber ich bin kein Maßstab, sondern äußere nur mein Empfinden.

Alles in allem gebe ich dem Buch drei von fünf möglichen Sternen und denke, dass die Autorin uns eine Menge zu sagen hat, es aber vielleicht zusammenhängender und fesselnder rüberbringen könnte.

Bewertung vom 15.11.2018
Dein Fleisch und Blut
Makarewicz, Nicole

Dein Fleisch und Blut


ausgezeichnet

Schon allein der Titel und das super gewählte Cover hat mich so angesprochen, dass ich mir das Buch gekauft habe Ein Thriller, der unter die Haut geht und der sehr gut recherchiert und geschrieben ist

Leah Sebelia ist die Hauptprotagonistin, die mir im Laufe des Buches immer mehr ans Herz gewachsen ist. Sie ist eine knallharte Journalistin, die sich wie ein Terrier in ein Thema verbeissen kann und es auch tut. Nichts ist ihr dann heilig und selbst ihre Beziehung zu Max legt sie auf Eis, um sich ungestört ihrem Thema zu widmen. Sie ist dabei, ein Buch über Kinderpornographie zu schreiben und geht jeder Spur nach. Diese Tatsache macht sich auch jemand zu nutze, der sie in ein "Spiel" hineinzieht, aus dem sie nur mit großer Not entkommt. Aber sie trägt Wunden davon und ob sich das am Ende alles auszahlt?

Ich persönlich ziehe den Hut vor jedem Autoren, der sich dieses Themas annimmt und sich nicht scheut, Dinge klar beim Namen zu nennen. Denn genau das, was in dem Buch so klar beschrieben wird, ist keine Fiktion der Autorin, sondern bitterböse Wahrheit. Auch heute gibt es im Untergrund organisierten Handel mit Menschen - der mit Kindern ist besonders lukrativ. Alles ist perfekt durchorganisiert und wenn, dann muss mal ein "kleiner Fisch" dran glauben, aber die Drahtzieher sind über allem erhaben und haben nicht selten hohe Ämter inne, sodass sie sich gut abschirmen können. Die Opfer sind für ihr Leben gezeichnet und werden bis zum letzten Atemzug an ihren Verletzungen kranken.

Nicole Makarewiczs Gabe ist es, selbst tiefberührende Themen so anzufassen, dass sie eine abgerundete Geschichte ergeben, die den Leser in seinem Bann hält. Die Protagonisten schleichen sich in das Herz des Lesers und man wünscht sich, dass es weitergeht, mit Leah und mit all den anderen. Die Grundidee mit dieser Hauptperson lässt vieles möglich werden und ich bin gespannt, welche Fährte Leah wieder aufnimmt, oder ob sie sich vielleicht mit den Folgen des Missbrauchs für die Opfer weiter auseinandersetzt.

Ich habe es sehr genossen, dieses Buch zu lesen, zumal ich - aus persönlichen Gründen - sehr an diesem Thema interessiert bin und daher beurteilen kann, dass es sich um Wahrheit handelt - traurige, bittere Wahrheit.

Bewertung vom 10.11.2018
Traumatisiert
Kreutzer, Jochen

Traumatisiert


ausgezeichnet

Es ist eine Novelle – kurz und knackig. Man findet sich unmittelbar mitten im Geschehen, bei dem Versuch von Thomas sein Gedächtnis wieder zu finden. Nur Brückstücke tauchen immer wieder vor seinem inneren Auge auf.

Ein Besuch beim Psychiater impliziert, dass er eine schwere Traumatisierung erlitten hat und behandlungsbedürftig ist. Tag für Tag bekommt er einen Termin beim dem Arzt, der laut seinen Notizen immer neue Ideen hat, worunter Thomas leidet.

Aber der fügt sich nicht willenlos in sein Schicksal – er selbst macht sich auf die Spur und findet immer mehr Zusammenhänge, von denen die Polizei und der Psychiater schon lange nichts, wissen will.

Für mich zeigt diese Novelle auch auf, wie schnell man abgestempelt wird und in den Fängen der Psycho-Doktoren landet und egal, wie wahr die Wahrheit ist, sie ist nur ein weiteres Symptom einer Erkrankung.

Wie alles zusammenhängt? Lesen Sie diese meisterhafte Novelle und lassen Sie sich mit hineinziehen, in die verzweifelte Suche nach Erinnerungen – an die Wahrheit und immer wenn Sie denken, Sie hätte es durchschaut, wird sie Jochen Kreutzer eines besseren belehren.

Von mir fünf von fünf möglichen Sternen, weil ich großartig unterhalten wurde und mir am Ende gewünscht habe, dass es ein Thriller von wesentlich längerer Lesedauer sein möge.

Bewertung vom 05.11.2018
Puppenmutter
Korten, Astrid

Puppenmutter


sehr gut

Dies war nicht mein erstes Buch von Astrid Korten, von daher hatte ich relativ hohe Erwartungen, die nur zum Teil erfüllt wurden.

Ein Thriller, der quasi auf drei Ebenen spielt und immer mal die Sichtweise wechselt. Für mich waren gerade die Einschübe aus der Psychiatrie sehr verwirrend und oftmals sehr kryptisch und für mich nicht ganz nachvollziehbar.

Mit der Hauptfigut, Tessa, bin ich bis zum Schluss nicht richtig warm geworden. Ihre Schlussfolgerungen waren für mich nicht nachvollziehbar und klangen teilweise sehr konstruiert. Dennoch hat mich das Buch gefesselt – ich habe es in einem Rutsch durchgelesen, was durchaus für den Spannungsaufbau spricht und dafür, dass Astrid Korten es immer schafft, den Leser zu packen.

Die Story ist sehr komplex und je weiter man in den Seiten versinkt, desto mehr stellt man fest, dass alle irgendwie beteiligt sind und ihre Finger im Spiel haben. Jede/r verfolgt andere Interessen und die Hauptgeschädigte ist Tessa, die ihren Weg finden muss und zwischendurch nicht mehr weiß, wem sie noch trauen kann. Für meinen Geschmack lässt sie sich zu schnell wieder auf Beziehungen ein, die vorher alles in Schutt und Asche gelegt haben, aber das ist nur meine persönliche Meinung.

Der Thriller hat mich gut unterhalten, wobei mich die Rechtschreibfehler und fehlenden Worte und falsche Namen sehr gestört haben.

Bewertung vom 04.11.2018
Winterkalt: Thriller
Shepherd, Catherine

Winterkalt: Thriller


ausgezeichnet

Mit großer Erwartung habe ich mir das neue Buch von Catherine Shepherd gekauft. Ich habe bisher alles von ihr gelesen und habe mich sehr über eine Fortsetzung rund um Julia und Florian gefreut und ich wurde nicht enttäuscht.

Catherine Shepherd steigert sich mit jedem neuen Band und man fragt sich, ob das überhaupt möglich ist. Aber es ist eine große Freude ihre Werke lesen zu dürfen und wer Spannung und eine gut aufgebaute Story sucht, wird auch diesmal wieder fündig.

Julia Schwarz hat sich in „Winterkalt“ mit mehreren Neuerungen abzufinden. Da Ihr getöteter Assistend nun fehlt und eigentlich nie wieder zu ersetzen ist, muss seine Stelle doch neu bestückt werden, da Julia sonst vor Arbeit nicht mehr hinterher kommt. Wie ist die Neue? Mich hat sie überzeugt aber ich hoffe, dass sie Julia nicht auf Dauer die Show stiehlt. Überhaupt ist das eine Begabung von Shepherd die Charaktere so zu zeichnen, dass man sie klar vor Augen hat, ohne das sie bis ins kleinste Detail beschrieben werden müssen.

Beeindruckende Hintergrundwissen über Körper, wie sie sich bei verschiedenen Tötungsarten verhalten und verändern – aber auch über Köln – wußten Sie wie viele Brücken die rechte und die linke Rheinseite verbinden? Das nur am Rande.

Ich bin durch das Buch geflogen, habe es mit großer Aufmerksamkeit gelesen und bin innerlich allen Spuren gefolgt, die Shepherd sorgsam ausgelegt hat. Aber am Ende führte sie doch einen anderen Weg, den ich nicht im Blick hatte.

Wieder ein unterhaltsamer und temporeicher Thriller, der auf weitere Werke hoffen lässt und den man in seiner bizarren Art zu töten niemals vergisst. Einzig und allein die Diagnose am Ende lässt für mich Diskussionen offen – aber das hat wohl am meisten mit mir zu tun.