Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
luefki

Bewertungen

Insgesamt 29 Bewertungen
Bewertung vom 12.06.2024
Zeit zu verzeihen
Lind, Hera

Zeit zu verzeihen


ausgezeichnet

Sehr fesselnd
Zeit zu verzeihen ist ein unglaublich fesselnder Roman in dem zum Ausdruck kommt wie
viel Kraft uns die Liebe und die Hoffnung gibt. Die Romanfiguren Rosa und Clara erleiden
unermesslich viel Leid, körperlich aber auch seelischen Schmerz, gehen in ihrem Leben
durch die Hölle, und doch hält die Hoffnung auf ein Wiedersehen mit ihren Lieben sie am
Leben. In ihrer Trauer um das eigene Schicksal und das Unrecht, das sie ertragen müssen,
geben sie sich nicht geschlagen, sondern hoffen voll Zuversicht auf ein Wiedersehen und
eine bessere Zukunft.
Die Zeit nach 1945 mit Flucht und Vertreibung hat den Menschen damals wahrlich viel
abverlangt. Aber auch die Zeit in der DDR mir Freiheitsbeschränkungen und Beobachtung
durch die Stasi ist kein leichtes Thema. Hera Lind hat es geschafft einen sehr zu Herzen
gehenden spannenden Roman zu schreiben, ich konnte das Buch kaum zur Seite legen.

Bewertung vom 14.02.2024
Sturmmädchen
Bernstein, Lilly

Sturmmädchen


gut

Gereizt hat mich das Buch von Lilly Bernstein, weil es 1933 in der Eifel
beginnt, wo Hitler seine Spuren hinterlassen hat.

Heute bangen wir wieder um Frieden, Menschlichkeit und Demokratie .

Welche Rolle spielt die Freundschaft dreier Heranwachsender in der Nazizeit?

Die Geschichte der Jüdin Margot ,des "Hinkemädchens" Elli, der Frohnatur
Käthe wird erzählt.

In welche Konflikte geraten die heranwachsenden Mädchen aus
unterschiedlichem sozialem Milieu, weil ihre Zukunft durch die
Hitlerzeit bestimmt wird?


Lilly Bernstein hat mich durch ihr bildhaftes Erzählen hineingenommen in
die Lebensumstände der Menschen dieser Zeit in der Eifel, wie sie
wohnen, wie sie arbeiten, wie ihre Herkunft ihren Alltag bestimmt.

Und wie dadurch auch ihre Alltagsentscheidungen beeinflusst werden: In
wen darf ich mich nicht verlieben, wie gefährlich ist meine Entscheidung
für mich und andere, wofür setze ich mich ein, kämpfe ich?
Freundschaft und Liebe auf dem Prüfstand

Besonders das "Hinkemädchen" Elli hat mich beim Lesen neugierig gemacht:
Wie geht diese Geschichte aus?

Das Buch endet im Mai 1940- da ist die "dunkle Zeit" noch nicht vorbei.

Ein lesenswertes Buch, gerade in unserer jetzigen unruhigen Zeit von
Kriegen und wachsenden Unsicherheiten.

Bewertung vom 27.10.2023
Das einzige Kind
Lind, Hera

Das einzige Kind


ausgezeichnet

Herzzerreissender Roman

Djoko hat keine einfache Kindheit. Seine Mutter, welche selbst noch sehr jung ist, bestraft ihn häufig sehr hart für kleinere Vergehen. Dann wünscht sich Djoko das doch sein Vater da wäre, denn dann fallen die Bestrafungen nicht so hart aus. Djoko und seine Eltern haben ein ärmliches Leben auf dem Land und doch machen sie das beste draus. Plötzlich fangen die Unruhen im damaligen Jugoslawien an und Djokos Vater kämpft für sein Land. Dabei flüchten sie von einem Ort zum nächsten. Djoko erfährt viel Leid und auch allein muss er immer weiter und weiter, denn kaum gibt es Lichtpunkte passiert wieder etwas unvorhergesehenes und Djoko ist wieder allein.

Hera Lind schafft es in ihrem Roman die Geschichte des kleinen Djoko wirklich fantastisch wiederzugeben. Djoko der heute Franz Peters-Engl heißt hat eine wirklich traumatische Kindheit und der Autorin gelingt es diese spannend, fesselnd und leidenschaftlich zu erzählen. Doch ist natürlich nicht sicher inwieweit die erlebten Ereignisse damals tatsächlich stattgefunden haben. Und doch gibt es auch heute wieder Kinder die viel schlimmes durch Krieg und Naturkatastrophen mitmachen müssen.
Das Buchcover finde ich gar nicht passend, denn schließlich war Djoko doch ein kleiner schwarzgelockter Bube.

Den Roman empfehle ich gerne weiter. Ich habe ihn gerne gelesen.

Bewertung vom 30.07.2023
Die Schwabinger Morde / Fräulein Anna, Gerichtsmedizin Bd.2
Aicher, Petra

Die Schwabinger Morde / Fräulein Anna, Gerichtsmedizin Bd.2


sehr gut

Unterhaltsamer Krimi

Angesichts des derzeit herrschenden Krieges und der weltpolitischen
Situation war ich gespannt auf dieses Buch von Petra Aicher.

Wie geht eine junge Autorin, die meine Tochter sein könnte, mit dem
Thema Krieg um?

Wie werden politische Ereignisse in die Handlungen einfließen?

Welche Sprache findet sie für die handelnden Personen, um im
Zusammenhang von Krieg und Gesellschaftskrise einen Fall zu klären?

Petra Aicher führt mich nach München in das Jahr 1914.

Dort arbeitet die junge Anna in der Gerichtsmedizin, die beim Anblick
des kleinen toten Körpers auf dem Obduktionstisch, mit Tränen ringt.

So nimmt die Geschichte ihren Lauf.

Herr von Weynand, der als Klatschreporter Fritz Nachtwey an Annas Seite
erscheint, unglücklich verheiratet ist, wittert eine Geschichte für den
Münchner Generalanzeiger.

Das Detektivpaar übernimmt.

In dem leicht zu lesenden Buch - flüssig geschrieben - begegnen mir
Klatsch und Tratsch und Münchner Milieu, ein wenig Politik. Und am Rande
doch das Kriegsgeschehen, locker zwischendurch eingeflochten.

Auf Seite 295 lässt die Autorin Erich Mühsam zu Herrn Nachtwey sagen:
"Sind Ihnen die Grafen und Prinzessinnen ausgegangen, deren sittliche
Verfehlungen Sie aufdecken können, wenn Sie sich jetzt schon für Lyriker
und Schriftsteller interessieren?"

Mich hat dieser Krimi immerhin dazu gebracht, mich mit dem, was 1914 in
Sarajewo begann, zu beschäftigen.

Und wer einen unterhaltsamen Krimi im Münchner Milieu lesen möchte, wird
mit dem Ermittlerduo Anna und Fritz sicher nicht enttäuscht.

Bewertung vom 09.05.2023
Mit dem Mut zur Liebe
Lind, Hera

Mit dem Mut zur Liebe


ausgezeichnet

Wunderschöner manchmal auch trauriger Roman
Dieter ist noch ein kleiner Junge als Dresden vollkommen zerstört wird. Vorher zeigt sich schon, dass er sehr tapfer ist und den armen versucht zu helfen. In einer Nacht im Februar 1945 wird ihr Haus und der Luftschutzkeller zerstört, sodass er zusammen mit seiner Mutter und seinem älteren Bruder Manfred flieht. Zunächst entlang der Elbe, erreichen sie nach einiger Zeit den Ort Clausnitz an dem sich seine Mutter und sein Vater kennengelernt haben. Zunächst geht es ihnen etwas besser doch nachdem die Russen einmarschiert sind und sie so viele Gräueltaten erleben flüchten sie schnell weiter zu Dieter seinem Opa nach Chemnitz. Doch da fehlt es an Liebe sodass es zurück nach Dresden geht.
Nachdem Krieg lernt Dieter die 2 Jahre ältere Johanna kennen und verliebt sich mit seinen noch jungen Jahren Hals über Kopf in sie. Er versucht alles um sie wiederzutreffen. Gelingt es ihm passiert kurz danach wieder etwas was sie trennt. Schlussendlich finden sie doch wieder zusammen wollen aber nicht in der DDR bleiben. Es gibt einige spannende Momente auf ihrer Flucht denn sie wussten ja nicht „Wer ist Freund“ und „Wer ist Feind“. Man war sich ja nie so sicher wer für die Stasi arbeitete und Spitzel war.

Hera Lind erzählt diesen Tatsachenroman sehr spannend und interessant. Das kommt wahrscheinlich auch durch die Tatsache, dass es in Dieter und Johanna ihrem Leben sehr spannend zuging. Das Buch liest sich wirklich flüssig und man erhält auch viele Hintergrundinformationen. Durch den Klappentext dachte ich zunächst dass sich das Buch inhaltlich viel um die Liebesgeschichte und die Flucht drehen wird. Das erste Drittel ging dann aber zunächst über Dieter und sein Leben am Ende des Krieges. Dieses war aber wie schon gesagt auch sehr interessant.

Ich finde den Roman wirklich toll und lesenswert.

Bewertung vom 08.01.2023
Cäcilias Erbe / Gut Erlensee Bd.2
Weinberg, Juliana

Cäcilias Erbe / Gut Erlensee Bd.2


ausgezeichnet

Träume vom Lehrerinnendasein und der großen Liebe

Cäcilia macht eine Ausbildung zur Lehrerin. Es ist 1922 und das Gesetz das Lehrerinnen nicht verheiratet sein dürfen wurde gerade abgeschafft. Trotzdem will Cäcilia daran festhalten.
Als sie dann endlich im Beruf anfängt zu arbeiten macht der Pastor, welcher ihr Vorgesetzter ist nicht einfach und auch durch andere Dorfbewohner werden ihr Steine in den Weg gelegt. Hinzu kommt, dass sie sich verliebt, aber sie will ihre Gefühle mit Rücksicht auf die Arbeit nicht zulassen.

Der Roman ist von Anfang bis Ende spannend geschrieben. Auch das Geheimnis um ihren Vater bleibt dramatisch. Hierdurch und auch durch den flüssigen Schreibstil liest sich das Buch fast in einem durch. Man mag es fast nicht zur Seite legen.
Das Buch ist Teil der Serie „Gut Erlensee“. „Cäcilias Erbe“ ist der zweite Band. Ich habe den ersten Band nicht gelesen. Da die Handlung nicht direkt auf den ersten Band aufbaut ist alles gut zu verstehen.

Mir hat der Roman sehr gefallen und ich kann ihn nur weiterempfehlen.

Bewertung vom 11.12.2022
Labyrinth der Freiheit / Wege der Zeit Bd.3
Izquierdo, Andreas

Labyrinth der Freiheit / Wege der Zeit Bd.3


ausgezeichnet

Interessanter und spannender Roman

Andreas Izquierdo – Labyrinth der Freiheit

Isi, Carl und Artur sind schon seit ihrer Jugend Freunde. Sie haben bereits viel miteinander erlebt als 1922 in Berlin wieder einige dramatische und spannende Ereignisse ihren Lauf nehmen. Die drei kämpfen mal in eigener Sache und doch helfen sie sich gegenseitig aus dem Schlamassel. Artur muss am meisten einspringen um vor allem Isi hier und da zu helfen. Carl der sich meist eher zurück hält kommt zum Ende nicht umhin um auch mit vollem Einsatz für Isi und ihre Freundschaft zu kämpfen.

Im Buch wird aus der Sicht von Carl erzählt. Er berichtet von den Ereignissen rund um Isi, Artur und ihm selbst. Der Roman beginnt spannend mit einer Verfolgungsjagd in Isi‘s Zuhause und endet auch tragisch für sie. Zunächst versuchen die drei Freunde herauszubekommen wer ihnen böses will und die Jagd wird immer verzwickter.

Die Kapitel sind sehr spannend aufgebaut und man erhält viele Hintergrundinformationen zu dem Leben während der Weimarer Republik. Schade dass ich die Karte hinten im Buch erst nach der Hälfte entdeckt habe. Andreas Izquierdo erreicht sein Publikum durch seinen gelungenen Schreibstil, der Hoffnung auf das Gute und durch die tolle Handlung.

Am Ende des Buches habe ich gesehen das dies schon der dritte Teil dieser Reihe ist. Die Handlung selbst ist als einzelnes Buch sehr gut zu folgen, ich denke aber, das die ersten Teile sicher genauso spannend sind und die Zusammenhänge noch besser zu erkennen sind.

Bewertung vom 20.07.2022
Als das Böse kam
Menger, Ivar Leon

Als das Böse kam


sehr gut

Sehr spannend und fesselnd

Juno hat die meiste Zeit ihrer Kindheit auf einer kleinen Insel verbracht. Dort lebt sie mit ihrem Bruder Boy und ihren Eltern. Sie ist 16 und muss wie andere Kinder auch nach verschiedenen Regeln leben jedoch werde diese ihr ziemlich deutlich eingeschärft. Sie weiß, dass schon am gegenüberliegenden Ufer Gefahr lauert und das macht sie und Boy auch ein bisschen neugierig.

Ivar Leon Menger hat mit seinem flüssigen Schreibstil durchgehend die Spannung aufrechterhalten. Selber wollte man auch sehr schnell erfahren was es nun mit den „Fremdlingen“ auf sich hat. Das Buch ist aus der Sicht Junos geschrieben, wie sie das ganze wahr nimmt, wie sie selber denkt und lebt. Nach einer Weile erfährt man was es mit den „Fremdlingen“ und „Wächtern“ auf sich hat und das Blatt wendet sich. Juno zweifelt was sie glauben soll. Ihre Gefühle werden sehr schön beschrieben. Man konnte sich auch gut in die ganze Situation hineinversetzen. Das Ende war auch sehr spannend, ich könnte mir aber vorstellen, dass es dann vielleicht nicht mehr ganz in die Kategorie Thriller fällt… Die Reaktionen ihrer Eltern fand ich auch ein bisschen übertrieben.

Alles in allem aber sehr interessant und spannend erzählt. Ich habe das Buch fast in einem durchgelesen, da es sehr fesselnd war.

Bewertung vom 06.06.2022
Die Freundinnen vom Strandbad - Wellen des Schicksals / Die Müggelsee-Saga Bd.1
Heiland, Julie

Die Freundinnen vom Strandbad - Wellen des Schicksals / Die Müggelsee-Saga Bd.1


ausgezeichnet

Von Freundschaft, Liebe und Familie in der DDR

Betty, Martha und Clara verbringen im Sommer schon immer viel Zeit im Strandbad am Müggelsee. Sie sind 13 als ein Gast einen Badeunfall hat und sie alle drei helfen, sodass nichts Schlimmeres passiert. Die drei Mädchen kennen sich bereits ein wenig aus der Schule, doch nach diesem Ereignis sind sie nicht mehr zu trennen. Sie werden beste Freundinnen mit allem was dazu gehört.
Vier Jahre später stehen sie alle drei vor verschiedenen großen Entscheidungen in ihrem Leben. Die Lage in Ostberlin wird für sie schwierig und doch haben sie hier alles, oder etwa nicht?

Die Autorin hat hier einen tollen Roman geschrieben. Das Leben dreier unterschiedlicher Frauen in Ostberlin wird beschrieben. Man erhält einen Einblick in das Leben jugendlicher in der noch jungen DDR.
Abwechselnd wird aus der Sicht von Betty, Martha und Clara erzählt. Der Schreibstil ist fließend und es wird spannend erzählt. Man kann mitfiebern und sich gut in die Handlung hineinversetzen.
Schade ist, dass auf dem Cover nur zwei der drei Freundinnen abgebildet sind, wo es doch gerade um die drei Freundinnen geht.

Mir hat das Buch sehr gefallen, am Ende habe ich gesehen das es sogar einen zweiten Band gibt. Inhaltlich kann also noch vieles passieren um das Blatt zu wenden. Ich bin gespannt.

Bewertung vom 01.05.2022
Ein Präsident verschwindet / Philipp Gerber Bd.2
Langroth, Ralf

Ein Präsident verschwindet / Philipp Gerber Bd.2


sehr gut

Spannender Politthriller zum mitfiebern

Ralf Langroth – Ein Präsident verschwindet

Als Verfassungsschutzpräsident Otto John plötzlich verschwindet übernimmt unter anderem auch Philipp Gerber die Ermittlungen, denn auch sein Chef weiß, das Philipp auch ein kleines bisschen privat in der Sachte drin steckt und das könnte ihnen womöglich helfen.
Es beginnt eine spannende Suche und die Frage nach dem „Warum“. Ist Otto John freiwillig nach Ost-Berlin gegangen oder wurde er gezwungen. Während der Suche gibt es immer wieder Gegenschläge und einige Tote. Philipp wird immer wieder überrascht und möchte auch herausfinden wie seine Freundin Eva Herden mit in der Sache drin steckt. Anscheinend hat sie ihm nicht immer die Wahrheit erzählt.

Der Thriller ist spannend geschrieben. Man kann sich gut in die Situation hineinfinden und fiebert und rätselt fleißig mit wie alles wohl zusammenhängt.
Die Mischung aus wahren und fiktiven Gegebenheiten ist dem Autor gut gelungen, man könnte meinen alles hätte sich so abgespielt.