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Sonnenschein
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Schleswig

Bewertungen

Insgesamt 100 Bewertungen
Bewertung vom 09.12.2022
Herzschuss / Kreuthner und Wallner Bd.10
Föhr, Andreas

Herzschuss / Kreuthner und Wallner Bd.10


gut

Kommissar Wallner und Polizeihauptmeister Kreuthner ermitteln wieder. Diesmal ist Kreuthner jedoch selbst der Verdächtige, denn der werte Gatte seiner Jugendliebe Philomena wurde ermordet. Philomena wurde von ihrem Mann, dem Abgeordneten Gansel, misshandelt und Leonhardt Kreuthner hat das herausgefunden. Kommissar Wallner muss sich aber nicht nur mit diesem Fall herumschlagen, er hat auch noch eine neue Chefin bekommen, mit der er sich herumschlagen muss.

Soweit kurz zum Inhalt. Die Covergestaltung hat mich sofort hier angesprochen, ebenso der Klappentext. Beim Lesen wurde ich jedoch mit den Protagonisten nicht wirklich warm. Besonders der Charakter des Leonhardt Kreuthners war mir zu übertrieben. Auch erschien mir die Geschichte letztendlich ein wenig zu konstruiert. Es war für mich alles in allen nicht wirklich ein humorvoller Regional-Krimi. Hier würde ich nur eine bedingte Weiterempfehlung geben.

Bewertung vom 24.11.2021
Sternenwende / Gut Greifenau Bd.6
Caspian, Hanna

Sternenwende / Gut Greifenau Bd.6


ausgezeichnet

Die Bestseller-Autorin Hanna Caspian hat mit "Sternenwende" das letzte Kapitel in der Roman-Reihe Gut Greifenau aufgeschlagen.

In dieser Geschichte geht es u.a. um Katharina, die im Berlin 1929 einen schweren Schicksalsschlag hinnehmen und ihren Traum, als Ärztin zu praktizieren, wohl begraben muss. Und dann ist da auch noch die Weltwirtschaftskrise, die den Menschen, auch der Grafenfamilien, enorm zusetzt und vieles abverlangt. Da ist es dann nicht verwunderlich, das der Graf Konstantin seine politische Haltung langsam in eine rechte Richtung ändert, sehr zum Kummer von Rebecca. Katharina findet mit ihren Kindern Trost auf dem Gut und beginnt, sich mit dem Verwalter Albert anzufreunden. Da entdeckt sie sein Geheimnis!

Was für ein großartiges Finale hat die Autorin hier geschrieben. Trauer, Dramatik, Liebe, Verrat - es ist alles vorhanden. All die lieben und auch gehassten Protagonisten kommen vor und irgendwie meint man schon, man gehört selbst irgendwie zu dieser Familie. Der Schreibstil ist wieder einmal flüssig und sehr gut zu lesen, diese Lektüre konnte ich auch deshalb kaum aus der Hand legen. Was soll ich noch sagen, packend, spannend und sehr unterhaltsam. Schade, das diese Reihe nun sein Finale gefunden hat - aber man soll ja bekanntlich aufhören, wenn es am schönsten ist. Und das war dieser Roman!

Bewertung vom 10.11.2021
Das Leben, ein großer Rausch / Die Polizeiärztin Bd.2
Sommerfeld, Helene

Das Leben, ein großer Rausch / Die Polizeiärztin Bd.2


gut

Die Autorin Helene Sommerfeld hat mit "Das Leben ist ein großer Rausch)einen zweiten Teil über die Polizeiärztin Magd Fuchs geschrieben.

1922 werden in Berlin grausame Überfalle auf junge Frauen begangen. Als die Polizeiärztin Magda Fuchs und der Kommissar Kuno Mehring zu einem brutalen und scheinbar sinnlosen Mord an einer jungen Frau gerufen werden, so stellt sich die Frage, ob dieser Mord mit den Überfallen zusammenhängt. Denn in diesen, für viele sehr schweren Zeiten, haben die jungen Frauen im horizontalen Gewerbe etwas Geld verdient.

Da das Amt einer Polizeiärztin nicht für ein ausreichendes Einkommen sorgt, muss Magda eine weitere Arbeit annehmen und so eröffnet sie eine eigene Praxis. Auch ihre Bekannten, die Medizinstudentin Celia, die Anwältin Ruth und die Schauspielerin Doris haben in ihren Leben den ein oder anderen Kampf auszufechten.

Dieser Roman versprach mir eindeutig einen spannenden Roman vor historischer Kulisse. Die Protagonisten wurden sehr gut uns anschaulich beschrieben. Der Handlungsstrang selbst hat mir da weit weniger gefallen. Ich bin davon ausgegangen, das hier doch Magda Fuchs im Vordergrund dieser Geschichte steht, das ist aber absolut nicht der Fall. Ihre Bekannten bekamen im gleichen Anteil die Aufmerksamkeit der Autorin. Wenn das Wort "Polizeiärztin" nicht auf dem Titel stehen würde, so wäre ich sicher von anderen Voraussetzungen ausgegangen, denn der Schreibstil hat mir durchaus gefallen. So habe ich doch eher einen Kriminalroman erwartet, und das war dieses Buch nun nicht.

Bewertung vom 10.11.2021
Betongold
Weber, Tanja

Betongold


gut

Der ehemalige Mordermittler "Smokey" Frey macht krankheitsbedingt kilometerlange Spaziergänge durch seinen Heimatort Giesing. Dieses, gelegentliches Canabisrauchen und seine Besuche in der Stammkneipe sollen so die Schmerzen vergessen lassen. Dann wird die Leiche eines sehr guten Freundes gefunden und Smokey hat auf seinen Spaziergängen viel Zeit um über diesen Toten nach zu denken.

Mit "Betongold" hat die Autorin einen Kriminalroman geschaffen, mit dem ich mich anfangs schwer tat. Die Protagonisten waren alle etwas skurril, die Schreibweise gewöhnungsbedürftig. Die Zeitreisen von Vergangenheit und Gegenwart nicht immer für mich nachvollziehbar. Aber irgendwann konnte ich mich damit durchaus anfreunden. Der Handlungsstrang mit der Münchener Immobiliensituation und den daraus resultierenden Geschäften an sich nicht neu. Aber letztendlich doch ein unterhaltsamer Roman, den ich aber auch nicht als reinen Krimi sehe.

Bewertung vom 23.09.2021
Der schwarze Winter
Lindemann, Clara

Der schwarze Winter


sehr gut

Die Autorin Clara Lindemann hat mit "Der schwarze Winter" einen bewegenden Roman über die unmittelbare Nachkriegszeit in Hamburg geschrieben.

Die Geschichte spielt sich im Winter 1946 ab, dem Winter mit unglaublicher Kälte und für uns unvorstellbaren Hunger. Zwei Schwestern schlagen sich von einem Bauernhof, auf dem sie untergebracht wurden, nach Hamburg durch. Die Stadt liegt jedoch in Trümmern und die britischen Besatzer lassen niemanden in die Stadt hinein. Unterkunft und Essensmarken gibt es nur noch auf dem Schwarzmarkt, ein blühendes Geschäft. Auch die Schwestern Silke und Rosemarie versuchen hier Fuß zu fassen. Silke wird sogar eine Bar für britische Soldaten eröffnen können. Ein enormer Erfolg , der natürlich Neider auf den Plan ruft.

Der Roman ist sehr gut geschrieben und auch flüssig zu lesen. Die Darstellungen der extrem schweren Zeit, sei es Hunger, Kälte oder Anderes, sind eher oberflächlich beschrieben. Die wirkliche Dramatik konnte ich leider nicht empfinden. Die Protagonisten haben mir auf ihre Art gefallen, sie waren gut dargestellt. Hier hatte ich doch eher den Eindruck, alles lief irgendwie wie geschmiert. Insgesamt eine gute Lektüre, bei der man durchaus entspannen kann. Aus diesem Grund vergebe ich dann auch vier, nicht all zu kritische, Sterne.

Bewertung vom 21.09.2021
Wildtriebe
Mank, Ute

Wildtriebe


sehr gut

In ihrem Roman "Wildtriebe" schreibt die Autorin Ute Mank über das Leben von drei Generationen von Frauen, die alle unter dem Dach eines Hofes leben.

Zuerst hat mich das wunderschöne Cover in den Bann gezogen, der Klappentext erschien mir dann auch sehr interessant.

Die Leben der alten Großbäuerin Lisbeth, ihrer Schwiegertochter Marlies und der Enkelin Joanna könnten natürlich unterschiedlicher nicht sein. Jede ist ein Kind ihrer Zeit, das macht die Autorin recht deutlich. Lisbeth, für die der Hof das Wichtigste im Leben ist, Marlies, die sich nicht wirklich mit dem bäuerlichen Leben abfinden kann und Joanna, die in die große weite Welt aufbricht.

Mit leichter Hand und flüssig wurde dieser Roman geschrieben, so dass das Lesen angenehm und kurzweilig war. Ich hätte mir etwas mehr Tiefgang gewünscht und an der ein oder anderen Stellen etwas mehr Ausführlichkeit. Nichts desto Trotz war dieser Roman für mich ein angenehmes Lesevergnügen.

Bewertung vom 26.05.2021
Zeit des Wandels / Die Alster-Schule Bd.1
Kröhn, Julia

Zeit des Wandels / Die Alster-Schule Bd.1


gut

Mit dem ersten Teil der Alster-Schule "Zeit des Wandels" hat die Autorin Julia Kröhn einen Roman um die Reformpädagogik vor dem Hintergrund des aufziehenden Nationalsozialismus geschrieben.

Zum Inhalt:
Hamburg 1931: Ein neuer Geist weht durch die Schulen der Weimarer Republik. Wo einst der Rohrstock regierte, erobern sich die Schüler den Stoff nun mit Kopf, Herz und Hand. Felicitas, die gerade eine neue Stelle als Lehrerin angetreten hat, ist beseelt von den Idealen der Reformpädagogik. Auch Sportlehrer Emil scheint ein Verbündeter zu sein, ist er doch heimlich in sie verliebt. Doch das bürgerliche Leben, das er anstrebt, scheint mit Felicitas' Freiheitswillen nicht vereinbar. Ganz anders sieht es bei ihrer Freundin Anneliese aus, die alles daransetzt, Emil für sich zu gewinnen. Während Annelieses und Emils aufkeimende Zuneigung einen Keil zwischen die Freundinnen treibt, ziehen auch am Horizont der Geschichte dunkle Wolken auf: Die Nazis ergreifen die Macht, und auf dem Schulhof weht die Hakenkreuzfahne. Felicitas und ihre Kollegen müssen eine Entscheidung treffen: Wollen sie zum Dienst am Führer erziehen? Oder ihren Idealen treu bleiben?

Die Inhaltsangabe hat mich sehr gefesselt, aber beim Lesen des Romans wurde ich doch sehr enttäuscht. Die Protagonisten waren mir in ihrer Darstellung sämtlich unsympathisch, hier konnte ich mich mit niemanden anfreunden. Die Geschichte versprach doch eine gewisse Spannung, mir erschien sie einfach nur langatmig und kein bisschen packend. Besonders Felicitas, auf die ich lt. Inhaltsangabe große Stücke gesetzt habe, hat mit ihrer Darstellung enttäuscht. Alles in Allem ein historischer Roman im Bereich Mittelmaß.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 26.05.2021
Die Experten
Kröger, Merle

Die Experten


gut

Von dem Thriller "Die Experten" der Autorin Merle Kröger habe ich mir leider mehr versprochen, als dieser eher dokumentarischer Familienroman letztendlich hergab.

Zum Inhalt:
Rita Hellberg, Tochter eines Ingenieurs, will ihre Eltern in Kairo eigentlich nur besuchen. Doch der Vater entscheidet: Die Familie gehört zusammen. Ägyptens Präsident Nasser träumt von einer afrikanischen Rüstungsindustrie, und so baut der Vater einen Jagdbomber. Während ihre Mutter sich dem Leben in Kairo verweigert, erkennt Rita bald, dass es für sie keinen besseren Ort geben kann, um ihre eigene Zukunft zu betreten. Sie lässt sich mitreißen in eine faszinierende Welt im Umbruch. Erst mit der Zeit wird ihr klar, dass sie mitten in einem Konflikt gelandet ist, in dem um historische und zukünftige, um weltpolitische und regionale Interessen mit allen Mitteln gekämpft wird. Jeder beobachtet jeden, Bomben explodieren, Menschen sterben. Rita Hellberg muss sich entscheiden, wo sie steht.

Vom Grundsatz her würde ich sagen, Merle Kröger hatte hier eine gute Idee zu einem Thriller, hat diese aber nicht entsprechend umsetzen können. Die Geschichte erschien mir einfach nur langatmig und ohne Spannung zu sein. Mich konnte diese Lektüre nicht fesseln. Für Leser von politisch-dokumentarischen Familienromanen mag dieses Buch interessant sein, für mich war es das nicht.

Bewertung vom 25.05.2021
Der Zirkus von Girifalco
Dara, Domenico

Der Zirkus von Girifalco


ausgezeichnet

Mit dem Roman "Der Zirkus von Girifalco" entführt uns der Autor Domenico Dara in die Welt eines süditalienischen Dorfes.

Zum Inhalt:
Girifalco, ein beschaulicher Ort, feiert im Hochsommer das Fest des Dorfheiligen San Rocco. Das ist der Höhepunkt des Jahres und ein großartiges Familienfest. Dieses Jahr nun verirrt sich ein Zirkus hierher und nimmt einen mysteriösen Einfluss auf die Dorfbewohner. Alle sind in Unruhe und Erregung, geheim gehaltene Hoffnungen der Dorfgemeinschaft scheinen sich erfüllen zu können. Das Schicksal nimmt seinen Lauf.

Zu Beginn dieses Romans werden die Dorfbewohner vorgestellt, Archidemu, ein Menschen- und Sternenbeobachter, die verbitterte Mararosa,die allen nur das schlechteste wünscht oder auch Don Venanziu, der geheime Liebhaber der Dorffrauen. In einer wunderbaren Sprache werden die Protagonisten, der Zirkus und die Verhältnisse zueinander dargestellt. Mal komisch, dann wieder tragisch aber immer liebevoll, eine fast märchenhafte Lektüre. Mir hat es sehr gefallen, hier über die Hoffnungen und Träume zu lesen, ohne das es in Richtung Kitsch abdriftet. Eine unterhaltsame Geschichte, die ich gerne weiter empfehlen möchte.

Bewertung vom 25.05.2021
Orangen für Dostojewskij
Dangl, Michael

Orangen für Dostojewskij


ausgezeichnet

Der Autor Michael Dangl hat mit "Orangen für Dostojewskij" einen interessanten Roman über die (fiktive) Begegnung zwischen dem Schriftsteller Dostojewskij und dem Komponisten Rossini geschrieben.

Zum Inhalt:
Fjodor M. Dostsjewskij ist bereits 40 und befindet in einer beruflichen und privaten Krise. Als Schriftsteller ist er im Westen unbekannt, er erfüllt sich aber seinen Traum und besucht Venedig. Dem grüblerischen und schwermütigen Asketen berührt die schöne und lebhafte Stadt Venedig nicht. Zufällig begegnet er aber einen lebenden Legende, dem alternden Komponisten Gioachino Rossini. Der barocke Genussmensch, Inbegriff mediterraner Leichtigkeit und Allegria, verzaubert mit Lebensfreude. Trotz der großen Gegensätze erleben wir eine gewisse Annäherung dieser beiden Künstler.

An welch wunderbaren Gedanken lässt uns hier der Autor Dangl teilhaben, die erdachte Begegnung zweier großartiger und doch so unterschiedlicher Menschen. Man kann sich sofort in den depressiven Dostojewskij hineinversetzen, aber auch in Rossinis Lebensfreude. Die Geschichte hat einen durchgängigen roten Faden und ist in einem flüssig geschriebenen Schreibstil gehalten. Auch die Stadt Venedig wird einem in dieser Lektüre ans Herz gelegt. In den privaten Notizen Dostojewskijs findet sich der Ausspruch: ich habe Venedig noch mehr geliebt als Russland. Und mit diesem Roman bekommt man die Liebe auch spüren. Ich habe mit Begeisterung gelesen und kann nur eine unbedingte Weiterempfehlung aussprechen.