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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
limay
Wohnort: 
Bad Münder

Bewertungen

Insgesamt 18 Bewertungen
12
Bewertung vom 21.05.2024
Der Wald
Catton, Eleanor

Der Wald


weniger gut

In der Regel lese ich Bücher, deren Schreibstil so kurzweilig ist, dass ich sie kaum aus der Hand legen mag.
Bei diesem hochwertigen Buch einer Booker-Preisträgerin habe ich mir viel versprochen. Immerhin greift ihr Roman aktuelle umwelt- und gesellschaftspolitische Themen auf und ist damit nah am Puls der Zeit. Grundsätzlich gefällt es mir gut, der wachsenden Urbanisierung mit Begrünung ungenutzter Flächen entgegenzutreten und jungen Leuten zu ermöglichen, sich für gutes Klima und Nachhaltigkeit einzusetzen. Wie im echten Leben gibt es auch dabei einen Gegenspieler, der sich im Spiel der Täuschung nach eigenen machthaberischen Interessen zu beweisen versucht. Im Grunde genommen doch ein interessanter Plot. Doch nun kommt mein großes ABER. Ich bin kein Mnesch für Mainstream und lese durchaus gemischten Lesestoff. Dennoch kann ich mich mit diesem Buch nicht anfreunden. Es ist mir schlichtweg zu wenig Tempo im Lesestoff vorhanden. Charaktere werden sehr deutlich charakterisiert und auf hohem technischen Schreibniveau dargestellt, jedoch sind hierbei deutlich ein paar Seiten zu viel und lassen die Handlung schwerfällig in Fluss kommen.
Sehr schade für mich persönlich, denn dieses Buch habe ich oft aus der Hand gelegt.
Vielleicht findet es andere Liebhaber, denn schriftstellerisch hat Eleanor Catton den Buchpreis allemal verdient.

Bewertung vom 23.02.2024
Der späte Ruhm der Mrs. Quinn
Ford, Olivia

Der späte Ruhm der Mrs. Quinn


gut

Als ich das Buch gelesen habe, lief in meinem Kopf ein Kino á la Rosamunde Pilcher ab. Die Szenen sind so bildlich geschrieben, dass die Atmosphäre einer heimeligen Umgebung mit liebevollen Freunden und Familienmitgliedern ein gemütliches Eintauchen in den Lesestoff verursacht hat.
Für meinen Geschmack fehlten eigentlich nur noch die Rezepte zu den geschmackvoll klingenden Kapitelüberschriften.
Die Protagonistin Jenny sucht in reifem Alter eine neue Herausforderung und meldet sich heimlich bei einer Backshow an. Sie selbst räumt sich keine Chancen ein und zeigt große Unsicherheiten und weil Selbstvertrauen. Dennoch ist sie ehrgeizig und stellt sich nicht nur den Herausforderungen des Backens, sondern auch unbekannten Aufgaben des Alltags. Mit jedem neu gefundenen Kontakt zu Mitgliedern der Show oder dem Team wächst ihre Zuversicht und sie teilt ihre Erinnerungen und Verbundenheit zu bestimmten Rezepten stückchenweise mit. Als sie als Teilnehmerin ausgewählt wird, weiht sie ihren Mann Bernard in ihr Geheimnis ein. Sie wird an einer Fernsehshow teilnehmen und hat sich hinter seinem Rücken beworben. Bernard ist stolz auf sie und unterstützt sie moralisch und auch persönlich, als das TV-Team zu einer Homestory ins gemeinsame Haus kommt. Der Schreibstil ist so liebevoll und harmonisch, dass diese Szenen wie aus einer Kitsch-Romanze zu kommen scheinen. Doch ein Geheimnis hält Jenny ihrem Bernard noch vor!
Rückblenden lassen Schritt für Schritt Einblicke in ihre Vergangenheit zu und ein für damalige Zeiten unmoralisches Problem greifbar werden. Neben der aktuellen Situation der Backshow und dem Mitfiebern für jede Runde, wird somit auch eine andere Seite von Jenny gezeigt und macht die gesamte Story dadurch interessanter.
Als Freundin historischer Romane oder Krimis war dies ein Ausflug in ein anderes Genre, das mich aber nicht vollends überzeugen konnte. Das Buch ist jedoch zweifelsohne gut geschrieben und lässt sich recht schnell und einfach lesen. Wie gesagt, es fehlt eigentlich nur noch ein Rezeptheft zu den klangvollen Namen der Kapitelüberschriften...

Bewertung vom 09.08.2023
Und morgen ein neuer Tag
Alexander, Claire

Und morgen ein neuer Tag


sehr gut

Ein sehr kurzweiliges Buch mit tiefgründigem Inhalt. Das bunte Cover lässt eine Fröhlichkeit erahnen, die ich im Roman erst suchen musste. Lebenslust suggerierend und melancholisch deprimierend, denn die Protagonistin Meredith führt ein isoliertes Leben.
In selbst gewählter Einsamkeit verlässt sie ihr sicheres Heim nicht. Wie einfach doch alles durch Onlineeinkäufe und Homeoffice geregelt werden kann... Ihre soziale Isolation wird durchbrochen, wenn Freundin Sadie (mit und ohne Kinder) hereinschneit und eine Spur echter Menschlichkeit hinterlässt. Meredith und sie schwelgen in Erinnerungen, die durch Rückblenden auch auf den Grund der selbst gewählten Isolation hinweisen. Denn dann kommt harter Tobak auf den Tisch: Kindheit ohne echte Mutterliebe und Fürsorge, Alkoholmissbrauch naher Familienangehöriger, körperliche Gewalt und zu guter Letzt sexueller Missbrauch ohne, dass ihr ihre Familie echten Glauben daran schenkt.
Meredith verschanzt sich und lenkt sich durch eine neues Hobby ab: Backen. Wie gut, dass wöchentlich Besuch vom sozialpsychiatrischen Dienst kommt, um sich die herrlichen Backwaren schmecken zu lassen. Es bahnt sich eine Freundschaft an. Meredith lässt Tom stückweise in ihre Lebenswelt eintauchen. Durch eine Onlineselbsthilfegruppe kommt auch die junge lebenslustige Celeste in ihr Leben, auch wenn diese ebenfalls ein belastendes Ereignis auf ihren Schultern trägt. Gemeinsam bestärken sich die beiden und wagen den Schritt in ein mutigeres Leben. Meredith gelingt im wahrsten Sinne des Wortes der Schritt vor die eigene Haustür. Sie sieht nach drei Jahren Isolation die Lebendigkeit ihrer eigenen Straße und geht Schritt für Schritt in die sie umgebende Welt hinaus. Auch das Verhältnis zu ihrer Schwester bessert sich mit einem gemeinsamen Vorhaben. Nach langer Zeit kommt eine Unbeschwertheit in Meredith's Leben zurück, die sie jahrelang ausgeschlossen hatte.

Bewertung vom 09.08.2023
Spüre. Liebe. Atme.
Berlinger, Claudia

Spüre. Liebe. Atme.


ausgezeichnet

Wie oft vergisst man, was im Leben zählt? Wie oft steht die Welt still, der Moment zieht trotzdem vorüber und die Luft bleibt uns weg?
Das Buch fand den Weg in einem bitteren Moment zu mir. Ein wichtiger Mensch ist sterbenskrank und zieht ein letztes Mal um. Im Hospiz soll der letzte Atemzug getätigt werden. Für alle ein Schock, aber eine Umgebung, in der Liebe, Fürsorge und Zuneigung gelebt werden. Spüre.Liebe.Atme - ein passender Titel?!
Ich nahm das Buch zur Hand und las die vielen Geschichten für mich allein. Nur die passendste wollte ich laut im Hospiz vorlesen. Doch welche passte für den ausgewählten Moment? Bewusstes Atmen, wenn der letzte Atemzug näherrückt... ist das nicht irgendwie grotesk? Nein, denn jeder Atemzug ist kostbar! Die Auswahl fiel auf die Geschichte eines Sommertages. So schön bildhaft beschrieben, dass es ein jeder/eine jede nachspüren kann. Wind, Salz, Möwen, Sand unter den Füßen ... das spürte ich.
Ich selbst spürte eigentlich nur noch Leere und Traurigkeit, denn das Unvermeidliche kam näher. Trotzdem wollte ich mein tumbes Gefühl bewusst durchbrechen und begann, die Übungen im Buch durchzuführen. Ich kam wieder zu mir und spürte, dass der Tag mehr Leben bekommen kann, wenn ich es zulasse.
Die Gelegenheit, meine ausgewählte Geschichte im Hospiz vorzulesen, ergab sich nicht mehr. der letzte Atemzug kam zu früh. Dennoch hat es mir geholfen, Momente für mich ganz bewusst zu gestalten, auf mich zu achten, mich zu spüren und wahrzunehmen. Das bewusste Atmen erinnert mich dabei daran, wie kostbar es sein kann, das Leben in sich aufzunehmen, dafür zu danken und das, was das Leben an Gelegenheiten schenkt, zu lieben.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 05.05.2023
Die Kinder von Beauvallon - Der Spiegel-Bestseller nach wahren Begebenheiten
Storks, Bettina

Die Kinder von Beauvallon - Der Spiegel-Bestseller nach wahren Begebenheiten


ausgezeichnet

Normalerweise lasse ich es immer ein wenig sacken, bevor ich eine Rezension schreibe. Aber heute habe ich das Gefühl, sofort schreiben zu müssen. Gerade habe ich das Buch aus den Händen gelegt und in kurzer Zeit durchgelesen. Es ist ein wunderbarer Roman, der wahre Begebenheiten mit einer fiktiven Handlung erzählt. Die Schreibweise von Bettina Storks lässt sich gut erfassen und im Kopf Bilder entstehen. Ich konnte sozusagen wie in einem Film in dieses Buch eintauchen. Daher bekommt "Die Kinder von Beauvallon" eine absolute Leseempfehlung für all diejenigen, die sich für wahre historische Begebenheiten interessieren.
Zum Inhalt: Das Buch berichtet aus vielen Sichten, wie jüdische Kinder durch eine von der französischen Résistance geführte Organisation (OSE) vor den "Boches" (Bezeichnung für Nazis) und den Vichy-Polizisten systematisch versteckt werden. In einem abgelegenen Internat im Ort Dieulefit werden diese Kinder beschult und fernab des Krieges durch 3 warmherzige Leiterinnen mit Liebe erzogen. Der Roman erzählt dabei einerseits die Fluchtgeschichten mithilfe der Fluchthelferin Jolie, dann wiederum auch die Sicht der Kinderprotagonisten Lily und Jean. Dies geschieht durch Rückblenden, denn im realen Zeitstrahl wird die ganze Story durch eine Radiomoderatorin in den 1965er Jahren als Geheimprojekt eines badischen Radiosenders recherchiert. Agnes hat dabei ein ganz persönliches Motiv, denn Lily ist ihre totgeglaubte Kinderfreundin, die im Jahr 1940 aus dem gemeinsamen Wohnort Sulzburg nach Frankreich in das Lager Gurs deportiert wurde.
Die Art, diese Geschichte so aufzubereiten und aus diesen verschiedenen Sichtweisen ein umfangreiches Bild darzustellen, hat mich sehr berührt. Danke für dieses wunderbare Buch!

Bewertung vom 02.02.2023
Willodeen - Das Mädchen und der Wald der verschwundenen Tiere
Applegate, Katherine

Willodeen - Das Mädchen und der Wald der verschwundenen Tiere


gut

Das Buch ist für Kinder ab 10 Jahren empfohlen worden. Genau diese Altersklasse habe ich täglich vor mir. Als ich das Buch mit dem schönen Cover in den Händen hielt, dachte ich sofort "das wird meiner Klasse aber gefallen". Eine Geschichte, in der es um besondere Tiere und den Schutz von unbeliebten Lebewesen geht, das muss doch auf Interesse stoßen.
Leider gilt das jedoch nicht für alle meine Schützlinge, die die Vorlesezeit während unserer Frühstückspause lieben. Sie konnten sich gut in die Szene eindenken und auch manche kleine Zeichnungen im Buch halfen dabei - besonders gut kam der Summbärchenbaum mit den vielen Nestern an - doch insgesamt bewertete die Hälfte der Klasse das Buch als nicht so spannend. Selbst die Magie, die im Laufe des Lesens hinzukommt und dem Buch eine magische Note gibt, konnte die negativ eingestellte Hälfte nicht überzeugen. Die anderen konnten sich gut in die Szenen reinfühlen, so dass wir die Themen "außgestoßen/ausgegrenzt werden/Unbeliebtheit/Tierschutz/sich für andere einsetzen" dann auch im Ethik-Unterricht mit den Szenen im Buch diskutieren konnten.
Anklang gefunden hat die Geschichte aber bei meiner 11 jährigen Tochter. Sie hat schon eine Buchreihe über ein im Wald lebendes Mädchen, das magische Fähigkeiten besitzt mit Genuss gelesen und war auch diesem Buch gegenüber sehr aufgeschlossen.
Grundsätzlich kann ich sagen, dass die Themen des Buches (schützenswerte Wesen, Naturverbundenheit, Schicksal, Freundschaft) durch das magische Element gut miteinander verwoben sind. Gerade als die Figur Connor in Willodeens Leben tritt, um mit ihr ein magisches Geheimnis zu lüften, kommt eine besondere Dynamik ins Spiel. Doch trotzdem musste ich feststellen, dass dieses Buch nicht für jede/n Leser/in geeignet ist und die Lust am Lesen aufrecht erhält.

Bewertung vom 23.10.2022
Tartarus - Dein Wissen ist tödlich
Fassnacht, Lucas

Tartarus - Dein Wissen ist tödlich


gut

Tartarus ist ein ohne Zweifel spannender Roman, der recht schnell zu lesen ist. Wissenschaftlich gesehen zweifle ich beschriebene Handlungsweisen an, auch die Randgeschichte, in der ein Doktorand ein die Menschheit bedrohendes Komplott zwischen Geheimdienst, Wissenschaftlern und anderen Organisationen aufdeckt, entzieht sich meiner realitätsliebenden Vorstellung. Doch lesenswert ist es allemal.
Aktuellen Bezug, in dem Parallelen zur Forschung bezgl. SARS-Cov19 gezogen werden, hat das Buch auch.
Gestört haben mich die vielen Akteure im Buch. Da war für meinen Geschmack zu viel los. Aber trotzdem kann das Buch mit einem abendfüllenden Film gut mithalten!

Bewertung vom 02.08.2022
Ich bin Joy / Joy Applebloom Bd.1
Valentine, Jenny

Ich bin Joy / Joy Applebloom Bd.1


ausgezeichnet

Was für ein schönes Kinderbuch!
So fange ich eigentlich keine Rezensionen an, aber ich bin sehr begeistert. Für meine zehnjährige Tochter ist es oft nicht einfach, den passenden Lesestoff zu finden. Entweder sind ihr die Themen zu kindisch oder aber bei denjenigen, die einen Fantasiereich abdecken, sind ihr die Bücher zu dick und die Schrift zu klein. Ich hatte es schon aufgegeben, ein Buch zu finden, bei dem sie ausdauernd liest ohne dass es sie zu sehr anstrengt. Mit diesem Buch ist es gelungen. Auch ich hatte es in zwei Stunden durchgelesen und mir gespannt die darin enthaltene Leseprobe für den zweiten Band angeschaut. So viel zur Lesetechnik: Einfach strukturierter Aufbau, gute Schriftgröße, gut eingeteilte Kapitelmenge und Lesevergnügen durch angemessenen Satzbau und verständliche Sprache.
Zum Inhalt: hier geht es um Themen wie Freundschaft, Neuorientierung und um Umweltschutz/Nachhaltigkeit. Also genau das, was in den letzten Jahren auch immer mehr in der jungen Gesellschaft ankommt. Selbst auf Greta Thunberg wird verweisen! Joy Applebloom, ein zehnjähriges Kind einer alternativ lebenden Familie auf Sansibar muss sich von einem paradiesischen Leben verabschieden. Ihre Eltern ziehen zurück in Mamas Heimat: England. Für Joy klingt das nach einem Abenteuer, denn sie war noch niemals dort. Positiv gestimmt verbreitet sie Freude und sieht in allen kommenden Veränderungen immer etwas Gutes - ganz im Gegensatz zu ihrer Schwester, die auf keinen Fall ihr jetziges freies Leben verlassen möchte. Am Ende kommt ales ganz anders. Die Schwester kann sich prima anpassen und findet Gefallen an der Schule. Für die Freilernerin ein echtes Novum! Doch für Joy sieht die Sache ganz anders aus. Sie fällt durch ihr Verhalten auf und mag sich gar nicht anpassen. Freunde findet sie auch schon mal gar nicht. Was ist mit ihm Positivismus?
Besser wird es, als sie sich mit der alten Schulhofeiche beschäftigt. Die strahlt Kraft, Sicherheit und Ruhe aus - genau der richtige Zufluchtsort während der Schulzeit. Wie schön, dass sich damit ein Schulprojekt verbinden lässt. Sie schließt Freundschaft mit Benny und recherchiert über das "Leben" der alten Eiche. Doch dann soll diese Eiche einem neuen Schulgebäude weichen. Das geht gar nicht für die beiden Freunde, so dass sie kurzerhand alle Hebel in Bewegung setzen und sich gegen die Fällung des Baumes einsetzen.
Welches Geheimnis dabei noch gelüftet wird und welche Rolle der Großvater noch spielen wird, solltet ihr selbst herausfinden.

Bewertung vom 12.05.2022
Bullet Train
Isaka, Kotaro

Bullet Train


gut

Ehrlich gesagt, habe ich eine Weile gebraucht, um in den Lesefluss zu kommen. Für mich waren die parallel verlaufenden Beweggründe und Eindrücke der einzelnen Protagonisten nur sehr schwer zu einem Gesamtbild zusammenzusetzen. Doch nach etwa 100 Seiten war ich voll in der Geschichte drin und konnte ein Gesamtbild erkennen. Spannend ist, dass es Verwicklungen zwischen den beauftragten Killern gibt, die erst nach und nach aufgedeckt werden.
Der Titel weckte Lust auf ein spannendes Abenteuer - die Verfilmung dazu kenne ich noch nicht, kann mir aber ein spannendes Actionbundle vorstellen.

Bewertung vom 14.02.2022
Ein Zesel zieht ein / Grimm und Möhrchen Bd.1
Schneider, Stephanie

Ein Zesel zieht ein / Grimm und Möhrchen Bd.1


sehr gut

Ein Zesel zieht ein - was für ein schönes Thema für den Unterricht!
Ich habe dieses Buch für meine erste Klasse erstanden und gleich Ideen zur vertiefenden Arbeit im Unterricht im Kopf gehabt. Ein Buchhändler bekommt Besuch von einem wundersamen kleinen Freund- ein Zesel. Mit dieser Info und ohne das Buch zu zeigen, startete ich meinen Kunstunterricht. Denn nun durften meine Ersties herausfinden, was ein Zesel denn nun sein könnte. Recht schnell kamen sie auf ein Tier. Sie rieten also munter drauf los und bald wussten sie, aus welchen Tieren der Zesel besteht. Dies nahm ich zum Anlass, die Kinder einen Zesel zeichnen zu lassen. Dazu schauten wir uns Bilder und Schleich-Figuren von Esel und Zebra an. Rein äußerlich gleichen sich die Tiere, daher legte ich den Schwerpunkt auf die Farbgestaltung. Herrlich war das!
Erst zum Schluss zeigte ich das Buch und dann legte ich mit dem Vorlesen los. Die Kinder waren sehr gespannt. 1 Kapitel passt perfekt in unsere Frühstückspause, so dass sie jeden Tag aufs Neue leise wurden, um dem neuen Kapitel zu lauschen.
Als es um die seltenen Wörter ging, gab es teilweise schon Fragezeichen, so dass wir auch den Deutschunterricht mit diesem Buch bereichern konnten.
Nun aber mal zum Inhalt. Der kleine Zesel spazierte bei Grimm in die Buchhandlung und bringt Schwung in das einst eher monotone Leben des alten Mannes. Die Rahmenhandlung hat daher schon Parallelen zu Pettersson und Findus - also alter Mann und kleiner Freund erleben die Welt mit anderen Augen. Auch das Herz einer Frau soll erobert werden, da hilft der kleine Zesel gut nach.
Somit ist also irgendwie alles dabei -nicht zu vergessen sind die wunderbaren kleinen Illustrationen, auf die sich nicht nur meine Schüler gefreut haben.
Insgesamt ein wirklich toll geschriebenes Kinderbuch!

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