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Berlin

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Insgesamt 277 Bewertungen
Bewertung vom 26.09.2024
Stürmisch die Nacht (eBook, ePUB)
Ohlandt, Nina; Wielpütz, Jan F.

Stürmisch die Nacht (eBook, ePUB)


sehr gut

Der Kurzkrimi „Stürmisch die Nacht“ gehört in die Jahreszeitenreihe der Krimis von Nina Ohlandt. Leider verstarb die Autorin 2020 und Jan F. Wielpütz schrieb die Fortsetzung.
Auf Sylt besitzen der Flensburger Hauptkommissar John Benthien und sein Vater ein schönes altes Kapitänshaus und wollen Weihnachten gemütlich auf der Insel verbringen. In diesem Jahr ist es besonders stürmisch und Fischkutter suchen Zuflucht im Lister Hafen. Der Hafenmeister macht eine schreckliche Entdeckung: Thore Hansen, der Kapitän eines der Boote, treibt leblos im zugefrorenen Hafenbecken.
So stehen dem Team von John Benthien umfangreiche Recherchearbeiten bevor. Der Autor erzählt eine spannende Geschichte mit vielen unterschiedlichen Handlungssträngen. Der Schreibstil ist flüssig und gut lesbar.
Da die Anzahl Verdächtigen überschaubar ist und ein richtiges Motiv fehlt, gestalten sich die Ermittlungen zäh.
Lange bleibt es im Dunkeln welche Ermittlungsansätze zielführend sind und welche in Sackgassen enden. Dann geschieht ein zweiter Mord an dem Maschinisten des Kutters. Das Tempo bei den Ermittlungen nimmt zu und bald gibt es eine heiße Spur. So gelingt es dem Team die beiden Mordfälle, die in einem Zusammenhang stehen, schlüssig und nachvollziehbar aufzuklären.
Der Schreibstil ist flüssig und gut lesbar.
Fazit:
Ein interessanter Krimi mit Lokalkolorit, der mit einigen unerwarteten Wendungen punkten kann. Leider erreicht dieser Krimi nicht die maximale Spannung, die Nina Ohlandts Erzählweise auszeichnete. Auch bleiben die Protagonisten etwas farblos, obwohl Herr Wielpütz Komponenten aus früheren Fällen, wie den Foodblog und die Hilfe von Johns Vater einbaut. Deshalb vergebe ich nur 4 Sterne.

Bewertung vom 11.09.2024
Mörderisches Santorin - Zoe und die tödliche Kreuzfahrt (eBook, ePUB)
Humberg, Christian

Mörderisches Santorin - Zoe und die tödliche Kreuzfahrt (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Zoe Dahlmann, die aufgrund eines geerbten Restaurants vor kurzem von Frankfurt nach Santorin ungezogen ist, hat sich mittlerweile auf der Insel Thirasia gut eingelebt und schnell Freunde gefunden. Ihr kleines Restaurant Sunrise läuft gut und ist bei Einheimischen und Touristen, die manchmal auch nach Thirasia kommen, sehr beliebt. Das hat sie der guten Küche von Alexandros, einem Einheimischen, der schon bei ihrer Tante Sophia geholfen hat zu verdanken. Mit Leon, der sie von Beginn an in allen Situationen, inklusive einer Mordaufklärung sehr unterstützt hat, ist sie inzwischen liiert.

Eines Tages kommt ihre beste Freundin Sonja zu Besuch, die in einem Preisausschreiben eine Kreuzfahrt nach Santorin gewonnen hat. Doch die Freude währt nur kurz, denn plötzlich steht Kommissar Spanos in der Tür und verhaftet Sonja wegen Mordverdacht. Für Zoe ist es ein déja-vu.

Was war passiert? Die Bewohnerin der Nachbarkabine von Sonja wurde tot aufgefunden. Zwischen beiden Schiffskabinen gab es eine Verbindungstür, die nicht verschlossen war. Beide Frauen stammten aus Frankfurt und die Ermordete war einmal Patientin im Krankenhaus, wo Sonja arbeitet und außerdem wohlhabend. Alles spricht für Kommissar Spanos dafür, dass Sonja die Mörderin ist. Zweifel hat er keine und für ihn ist der Fall schon gelöst.

Doch Zoe glaubt an die Unschuld ihrer Freundin und muss in diesem Fall wieder ermitteln, um den wahren Täter zu finden und ihn Kommissar Spanos präsentieren.
Es gibt einige Tatverdächtige, wie Zoe und Leon bald herausfinden. Sie recherchieren im privaten Umfeld der Toten und stoßen auf Erstaunliches. Dabei müssen sie natürlich auch auf dem Kreuzfahrtschiff recherchieren, was dank Sonjas Keycard kein Problem ist – bis sie sich beim ersten Besuch sich einer Waffe gegenüber sehen.
Welche Abenteuer die beiden noch erleben beschreibt Christian Humberg sehr anschaulich und humorvoll. Mit dem zweiten Krimi der Reihe Santorin – Sunrise „Mörderisches Santorin – Zoe und die tödliche Kreuzfahrt“ ist ihm ein perfekte Fortsetzung der Reihe gelungen. Sein Schreibstil ist flüssig und sehr gut lesbar. Der Autor beschreibt in diesem Krimi sehr anschaulich die wunderschöne Insel Santorin mit ihren traumhaften Meeresblicken und den weißen Häusern sowie das Leben auf einem Kreuzfahrtschiff. Ein Background mit Urlaubsfeeeling pur in diesem spannenden Krimi.

In einem packenden und hochdramatischen Finale, wird der Fall logisch und in sich schlüssig gelöst. Zoe und Leon sind ein perfektes Team und habe es wieder einmal geschafft den wahren Täter zu entlarven. Die facettenreichen Ermittlungen und Spuren werden gekonnt zu einem packenden und unerwarteten Finale geführt.

Fazit:
Ein gut ausgedachte Geschichte, die in sich schlüssig gelöst wurde und eine gelungene Fortsetzung. Mich hat dieser Griechenland-Krimi gefesselt und mir eine wirklich spannende Lesezeit beschert. Deshalb vergebe ich nicht nur 5 Sterne, sondern auch eine klare und eindeutige Leseempfehlung. Ich freue mich schon auf die nächste Folge dieser Krimi-Reihe.

Bewertung vom 06.09.2024
Das Grab auf Norderney (eBook, ePUB)
Hardinghaus, Christian

Das Grab auf Norderney (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

„Das Grab auf Norderney“ von Christian Hardinghaus, erschienen im August 2023 bei dp DIGITAL PUBLISHERS GmbH, ist die überarbeitete Neuauflage des Krimis „Die Hexe von Norderney“ und jetzt der Auftakt einer Norderney- Krimireihe.

„Die Leiche der seit zwei Tagen vermissten Merle Onken wird im Wattenmeer gefunden und für die Polizei in Norderney steht fest, dass es sich um einen tragischen Selbstmord handeln muss.“ (aus der Inhaltsangabe des Verlages). Nur ihre Mutter glaubt nicht daran, obwohl Merle wegen ihrer roten Haare und ihrer Interessen von den Mitschülern gemobbt wurde. Jedoch die Kripo Norden glaubt ihr nicht und will den Fall schnellstmöglich zu den Akten legen.

Aus ihrer Jugend kennt Merles Mutter den Bremer Kommissar Kummer und bittet ihn um Hilfe. Als er erfährt, dass Merle seine Tochter aus der kurzen Affäre mit ihrer Mutter ist, nimmt er sich der Sache an und erlebt selbst auf der Insel weitere Überraschungen. Irgendwie ist hier manches seltsam und skurril.

Als noch zwei weitere Jugendliche sterben werden auch von der Kripo Norden die Ermittlungen wiederaufgenommen und die Hilfe von Kommissar Kummer wird schnell akzeptiert.
Christian Hardinghaus erzählt auf wenigen Seiten eine sehr spannende Geschichte, die den Leser sofort in ihren Bann zieht. Die Schauplätze der Ermittlungen wechseln schnell und bringen Tempo. Die Spurensuche führt immer wieder in die Vergangenheit – hier scheint der Schlüssel für die Lösung zu liegen. Doch auch die Gegenwart darf nicht vernachlässigt werden.

Das Team der Nordener Kripo um Kommissar Rickmer hat mit dem Kriminaltechniker Bärlein einen äußerst kompetenten und fähigen Mitarbeiter in ihren Reihen, der schnell Sachverhalte analysieren und Zusammenhänge erkennen kann. So gelingt dem Team alles lückenlos aufzuklären und die Sicherheit auf Norderney für die Urlauber wieder herzustellen. Für Kommissar Kummer steht demnächst ein Umzug auf die Insel an, denn sein Lebensweg nimmt nach den Ermittlungen eine neue Richtung.

Fazit:
Ein kurzweiliger Krimi mit Lokalkolorit und Mystik, der von Beginn fesselt und mit einigen unerwarteten Wendungen punkten kann. „Das Grab auf Norderney“ ist absolut gelungen und Lesevergnügen pur. Der Schreibstil des Autors ist flüssig und liest sich sehr gut. Spannend und unterhaltsam – deshalb vergebe ich gern 5 Sterne und empfehle das Buch allen Freunden von guten Ostfrieslandkrimis. Ich freue mich schon auf neue Fälle der Norderney-Reihe.

Bewertung vom 16.08.2024
Bretonische Sehnsucht / Kommissar Dupin Bd.13
Bannalec, Jean-Luc

Bretonische Sehnsucht / Kommissar Dupin Bd.13


ausgezeichnet

Der dreizehnte Fall von Kommissar Dupin ist ungewöhnlich und geheimnisvoll. Er muss in Vertretung auf die abgelegene bretonische Insel Île d'Ouessant. Raue See und Gezeitenstromschnellen umgeben die kleine Insel am Rand der Biskaya.

„Ein keltischer Musiker wurde am Ufer angeschwemmt. In seinem Haus entdeckt die Polizei einen Hinweis, der mit einem uralten dunklen Ritus in Verbindung gebracht wird.“ (aus der Inhaltsangabe des Verlages. Das bedeutet für Kommissar Dupin – er muss sich zunächst mit keltischer Geschichte, Sagen und Mysterien verfassen. Dabei läuft sein Kollege Riwal, der ein wanderndes bretonisches Lexikon ist, natürlich zur Höchstform auf. Er lässt an seinem umfangreichen Wissen nicht nur seinen Chef, sondern auch den Leser teilhaben. Manchmal hatte ich den Eindruck ich lese eine Reiseführer, doch bald wird klar, warum dieses Wissen für den Fall so wichtig ist.

Jean-Luc Bannalec erzählt eine spannende Geschichte mit viel Lokalkolorit und zauberhaften Landschaftsbeschreibungen. Die Lösung des Falls gestaltet sich schwierig. Irgendetwas verschweigen die Einwohner der Insel und auch, dass die Nichte des Präfekten eine der führenden Musikerinnen der Insel ist, macht die Situation für Dupin komplizierter. Da Nolwenn sich gerade auf einem Segeltörn am anderen Ende der Welt befindet, muss sich Dupin immer wieder den Fragen des Präfekten stellen und Auskünfte erteilen.

Dabei handelt es sich auch um weitere Tote, die an der Küste gefunden werden und eigentlich als Zeugen befragt werden sollten. Nichts deutet auf eine schnelle Lösung hin, im Gegenteil. Zunächst muss geklärt werden, ob hier Zusammenhänge bestehen.

Wie es Kommissar Dupin und seinen Kollegen gelingt Licht in das Dunkel zu bringen und die Mordfälle zu lösen möchte ich nicht verraten, denn den Leser und die Ermittler erwarten noch einige Überraschungen.

Fazit:
Der Krimi ist gut strukturiert aufgebaut, hat viele Handlungsansätze, die nicht geradlinig zur Lösung führen. Ein phantasievoll ausgedachte Geschichte, die in sich schlüssig gelöst wurde. Mich hat der Krimi „Bretonische Sehnsucht“ gefesselt und mir eine wirklich spannende Lesezeit beschert. Deshalb vergebe ich eine 5 Sterne sowie eine klare und eindeutige Leseempfehlung.

Bewertung vom 26.07.2024
TOD AM BERG
Reinsch, Moni

TOD AM BERG


sehr gut

Mit „Tod am Berg“ hat die Autorin Moni Reinsch ihren ersten Südtirol-Krimi geschrieben, der spannend und sehr gut lesbar ist.
Der Banker Raphael, der fast sein ganzes Vermögen in der Wirecard-Affaire verloren hat, beschließt etwas Neues zu wagen. Bei seiner Arbeitsstelle kündigt er und bucht ein Fremdenzimmer in Südtirol. Er muss einfach raus aus seinem alten Leben und weg von seiner nervenden Familie. Das verstehen aber nur sein bester Freund Alain und sein Neffe Raoul, die ihn auch in Südtirol besuchen werden.

Er trifft außerhalb der Saison in Südtirol ein und der Beginn verläuft auch nicht ganz optimal. Aber nach einem Wechsel der Unterkunft und der Bekanntschaft mit seinem neuen Vermieter Luis, zu dem er schnell einen Draht hat, lebt er sich allmählich ein. Seine Wandertouren werden länger und seine Kondition besser. Doch dann passiert es. Er findet nicht nur erschossene Tiere, sondern auch die eine oder andere Leiche. Dabei geraten Luis und er selbst ins Visier der Polizei, die eigentlich ständig mit Kompetenzgerangel beschäftigt ist.

Moni Reinsch erzählt eine ungewöhnliche Geschichte, die mich als Leser schnell gefesselt hat. Nur die rivalisierenden Polizeieinheiten, deren Vertreter und Vertreterinnen allesamt stur, verbissen und faul zu sein scheinen, haben mich etwas verwirrt. Hingegen hat mir gefallen, wie Raphael mit diesen Schwierigkeiten zurechtkommt und mit Hilfe von Luis und seiner Nichte Maria ermittelt.
Doch dabei wird es bald hoch gefährlich, als Raphael selbst zwischen die Fronten von Kriminellen gerät. Mehr möchte ich hier aber nicht verraten.

Moni Reinsch gelingt es mit unerwarteten Wendungen und einem vielschichtigen Personenspektrum Spannung aufzubauen und den Leser zu fesseln. Ihr Schreibstil ist flüssig, routiniert und lässt sich sehr gut lesen. Die geschilderten Charaktere sind authentisch und gut ausgearbeitet.

Aus meiner Sicht kann ich diesen Krimi als unterhaltsame und fesselnde Urlaubslektüre mit kleinen Einschränkungen empfehlen. Gern vergebe ich 4 Sterne.

Bewertung vom 08.07.2024
Unheilvolles Lançon / Capitaine Roger Blanc ermittelt Bd.11
Rademacher, Cay

Unheilvolles Lançon / Capitaine Roger Blanc ermittelt Bd.11


sehr gut

Schauplatz des neuen Provence-Krimis von Cay Rademacher ist das exklusive provencalische Weingut Chateau Richelme. Hier wird mit modernster Technik gearbeitet, auch Drohnen kommen zum Einsatz, um einen Schädlingsbefall der Weinstöcke rechtzeitig zu erkennen. „Als eine Kameradrohne eine leblose Frau filmt, alarmiert die Winzerin Capitaine Blanc. Doch als er das Weingut erreicht, ist die Unbekannte verschwunden. Es gibt keine Vermisstenmeldung.“ (aus der Inhaltsangabe des Verlages)

Doch als Blanc und seine Kollegen auf dem Weingut erste Recherchen machen, wird ihr Misstrauen geweckt. Niemand möchte etwas mit der Polizei zu tun haben; entsprechend spärlich sind auch die Auskünfte.
Doch bald wird klar hier ist nichts so idyllisch wie es scheint. Der Winzer liegt im Sterben, seinen einzigen Sohn hat er enterbt und ein englischer Makler zeigt großes Interesse am Weingut und der Winzerin.

Geschickt wird in den Krimi auch immer etwas Privates der Ermittler einbezogen. Obwohl Blanc und die Untersuchungsrichterin Aveline ihre Affäre längst beendet haben, beinhaltet die Begegnung der beiden im Krankenhaus von Marseille mehr als nur die Besprechung des aktuellen Falls. Warum ist Aveline hier Patientin?

Blancs Mitarbeiterin Fabienne, die wie immer durch ihre Computerkenntnisse Informationen gewinnt, die auch dem aktuellen Fall bald eine neue Richtung geben, hat eigene Zukunftspläne, die sie nicht für immer an diesem Arbeitsplatz halten werden.

Der Schreibstil von Cay Rademacher ist flüssig, fesselnd und informativ. Er erzählt eine spannende Geschichte mit unerwarteten Wendungen, denn die Unbekannte ist die Frau des Vorarbeiters auf dem Weingut. Doch warum hat ihr Mann sie nicht als vermisst gemeldet? Niemand weiss ob sie noch lebt oder wo sie ist.

Doch je tiefer die Ermittler in die Geschichte und die Gegenwart des Weingutes eintauchen, desto rätselhafter wird der Fall. Eine Lösung des Falls scheint in weiter Ferne. So müssen sich die Polizisten mit verschiedenen Hypothesen helfen, die hier leider dem Buch nicht gut bekommen. Die Überlegungen, so schlüssig sie auch sein mögen, ziehen sich in die Länge und sind der Spannung abträglich.

Erst als es einen versuchten Mord in Marseille gibt, kommt wieder Bewegung und Tempo in die Story. In einem packenden und hochdramatischen Finale wird der Fall logisch und in sich schlüssig gelöst.

Aus meiner Sicht ist „Unheilvolles Lancon “ eine klare Leseempfehlung für alle, die einen gut durchdachten Krimi mit authentischen Persönlichkeiten, spannenden Ermittlungen und einem neuen Blick auf die Provence lesen möchten. Gern vergebe ich 4 Sterne und freue mich auf den nächsten Fall.

Bewertung vom 27.06.2024
Auricher Kiste. Ostfrieslandkrimi
Windebruch, Martin

Auricher Kiste. Ostfrieslandkrimi


ausgezeichnet

Beim Spielen und Schwimmen im ostfriesischen Nordgeorgsfehnkanal entdecken Schüler im Wasser eine große Kiste mit der Leiche eines Mannes. Aber wer ist der Tote?
In ihrem 10. Fall müssen die Auricher Ermittler Wiebke Jacobs und Dr. Evert Brookmer zunächst die Identität des Mannes klären. Da die Leiche schon einige Tage im Wasser lag ist das gar nicht so einfach. Die örtlichen Vermisstenmeldungen geben einen Hinweis.

Es scheint sich um einen ostfriesischen Unternehme zu handeln, den seine Ehefrau als vermisst gemeldet hat. Erst der Zahnstatus klärt eindeutig die Identität des Mannes, der einem Verbrechen zum Opfer gefallen ist.
Doch die Suche nach Motiv und Täter gestaltet sich zäh. Die Ermittler konzentrieren sich auf das berufliche Umfeld des Opfers, das sich als vielschichtig und spannend erweist. Es geht um die Suche und Bohrungen nach Gas ist Ostfriesland, die in der Region nicht unumstritten ist. Eine Bürgerinitiative protestiert massiv dagegen.

Martin Windebruch erzählt eine vielschichtige und komplexe Geschichte, die interessante Einsichten in die Konflikte zwischen der Bewahrung von Natur und wirtschaftlichen Interessen ermöglicht. Dabei arbeiten Wiebke und Evert als Team richtig gut zusammen und ergänzen sich. Insbesondere die bodenständige Wiebke ist mit ihrem Wissen um ihre ostfriesische Heimat sehr sympathisch. Auch Evert, der in dem Labrador Retriever Fiete einen treuen und anhänglichen Freund gewonnen hat, kann mit Sach- und Menschenkenntnis überzeugen.

Der Schreibstil von Martin Windebruch ist flüssig und informativ. Die handelnden Personen sind sehr gut beschrieben und charakterisiert. Menschenkenntnis und auch eine Prise Humor bereichern den Krimi.
Doch plötzlich gibt es einen weiteren Mordfall. Der Geschäftspartner und alleinige zweite Firmeninhaber wird tot aufgefunden. Das Tempo bei den Ermittlungen nimmt zu und bald gibt es eine heiße Spur. So gelingt es dem Team die beiden Mordfälle, die in einem Zusammenhang stehen, schlüssig und nachvollziehbar aufzuklären.

Fazit:
Ein interessanter Krimi mit Lokalkolorit, der viele Verdächtige vorweist und mit einigen unerwarteten Wendungen punkten kann. Spannend und überraschend – deshalb vergebe ich gern 5 Sterne und empfehle das Buch allen Freunden von guten Ostfrieslandkrimis.

Bewertung vom 31.05.2024
Die Toten von Mallorca
Späne, Klaus

Die Toten von Mallorca


ausgezeichnet

Der neue Krimi von Klaus Späne „Die Toten von Mallorca“ ist der dritte Fall für Chefinspektor Pau Ribera, der aus der katalonischen Stadt Lleida stammt und seit einiger Zeit in der Jefatura in Palma tätig ist.

Es ist Herbst und die Sonneninsel Mallorca zeigt ihre ungemütliche Seite. Es beginnt mit dem Wetterphänomen Gota Fria, wenn in kürzester Zeit heftige Unwetter wie aus dem Nichts entstehen. Davon wird Pau Ribera überrascht, aber auch von der Mitteilung sein, dass sein altes Auto nicht mehr repariert werden kann. Dann kommt die Nachricht, dass in der Bucht von Palma ein Umweltschützer tot aufgefunden wurde. Außerdem kam im mallorquinischen Hinterland eine deutsche Radfahrerin zu Tode. Vom beteiligten Auto fehlt jede Spur.

Bei den Ermittlungen stoßen Pau Ribera und seine Kollegen, die ehrgeizige und talentierte Christina Blum und ihr erfahrener, aber relativ gelassener Kollege, Quique Montoya bald auf Erstaunliches. Was hatte ein Umweltschützer, die sich vor allem für Seegraswiesen engagiert mit einem Golfclub und der Wasserbehörde zu tun?

Die Story, die Klaus Späne erzählt, ist komplex und vielschichtig. Am Anfang werden sehr viele Personen in die Geschichte eingeführt, die eine nebensächliche oder eine wichtige Rolle spielen. So ist man als Leser gefordert aktiv in diesem Fall mitzudenken. Die Beschreibung der Natur und die Ortskenntnis der Autos bereichern den Krimi. Als es einen weiteren ungeklärten Todesfall eines Privatdetektivs gibt, steigt die Spannung weiter an.

Der Schreibstil von Klaus Späne ist flüssig und sehr gut lesbar. Es kennt sich auf der Insel bestens aus und so sind die Recherchen des Polizeiteams dicht an der Realität, wenn es um die schwierige und komplexe Versorgung der Insel mit Trinkwasser geht. Der Wasserbedarf steigt permanent und Trockenzeiten häufen sich. Bei knappen Gütern ist Bereicherung und Korruption nicht auszuschließen. Das merken auch Pau Ribera und sein Team und kommen bei ihren Ermittlungen den Tätern immer näher.
Ein dramatisches Finale mit zwei Schauplätzen lässt die Spannung noch weiter steigen und gibt dem Krimi eindrucksvolles Ende, das einem die Protagonisten noch sympathischer macht.
Die Kriminalgeschichte ist gut durchdacht und in sich schlüssig gelöst. Die Personen sind authentisch und ihre Handlungsweisen nachvollziehbar.

Fazit:
Eine gut ausgedachte und komplexe Geschichte, die überzeugend gelöst wurde. Mich hat dieser Mallorca-Krimi gefesselt und mir eine wirklich spannende Lesezeit beschert. Deshalb vergebe ich nicht nur 5 Sterne, sondern auch eine klare und eindeutige Leseempfehlung. Für mich war es die erste Begegnung mit Pau Ribera und ich werde unbedingt die beiden Vorgängerbände lesen. Ich freue mich auf weitere Fälle.

Bewertung vom 27.05.2024
Norderneyer Weststrandmord. Ostfrieslandkrimi
Bekker, Alfred

Norderneyer Weststrandmord. Ostfrieslandkrimi


ausgezeichnet

Der neue Krimi von Alfred Bekker beginnt dramatisch. Am Weststrand von Norderney läuft das Ausflugsschiff LEMURIA auf Grund. Alle Passagiere können aber das Schiff unbeschadet verlassen, darunter auch der charismatische und exzentrische Privatdetektiv Wieland von Bröking. Er ahnt noch nicht, dass ihn in den nächsten Tagen viel Arbeit erwartet.

Als sich der Inselpolizist am nächsten Tag den Ort des Geschehens aufsucht, um sich ein Bild der Ereignisse zu machen, erreicht ihn die Nachricht von einem Toten in einem Hotelzimmer. Es war ein Passagier der LEMURIA.
Zur Unterstützung macht sich Hauptkommissar Manno Lewert von der Polizei Norden auf den Weg nach Norderney. Kurze Zeit später erfahren die Ermittler von einem weiteren Toten – auch er war an jenem Abend auf der LEMURIA.

Akribische Ermittlungsarbeit und witzige Dialoge wechseln sich in diesem Ostfrieslandkrimi von Alfred Bekker ab und haben mich äußerst gut unterhalten. Der Autor erzählt eine spannende Geschichte. Sein Schreibstil ist flüssig und sehr gut zu lesen. Die handelnden Personen sind sehr gut beschrieben und charakterisiert. Menschenkenntnis und auch eine Prise Humor bereichern den Krimi.

Die Ermittlungen fordern viel von den Ermittlern. Auch der geniale Super-Recognizer von Bröking findet lange nur einzelne Puzzleteile, die aber noch lange kein vollständiges Bild ergeben. Doch es kommt noch ärger als ein dritter Toter gefunden wird.

Die Ermittlungen geraten schnell unter Zeitdruck, denn niemand weiß, ob der Täter wieder zu schlägt. Alfred Bekker erzählt auf wenigen Seiten gekonnt eine ungewöhnliche Geschichte, die den Leser unterhält. Sein flüssiger Schreibstil und ostfriesisches Lokalkolorit tragen dazu bei.

Endlich scheint es eine Spur zu geben, die wieder an den Ausgangspunkt, den Norderneyer Weststrand führt. Hier kommt es plötzlich zu einem hochdramatischen Finale, in dem der Inselpolizist Tjark Drönkemeier zeigen kann, was wirklich in ihm steckt.

Fazit:
Ein kurzweiliger Krimi mit viel Lokalkolorit, der von Beginn an unterhält und mit einigen unerwarteten Wendungen punkten kann. Ein phantasievoll ausgedachter Fall, der überzeugend gelöst wurde. Mich hat „Norderneyer Weststrandmord“ gefesselt und mir eine wirklich spannende Lesezeit beschert. Deshalb vergebe ich eine 5 Sterne sowie eine klare und eindeutige Leseempfehlung.

Bewertung vom 17.05.2024
Inselnebel auf Spiekeroog. Ostfrieslandkrimi (eBook, ePUB)
Menzel, Marlene

Inselnebel auf Spiekeroog. Ostfrieslandkrimi (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Dieser erste Teil der neuen Krimireihe „Anke Petersen und Reik Büttner ermitteln“, die auf der schönen Insel Spiekeroog spielt, ist absolut gelungen.

Marlene Menzel erzählt mit Humor eine unterhaltsame und spannende Geschichte, die alles enthält, was man von einem ostfriesischen Krimi erwartet: ein ungleiches Ermittlerduo, liebenswerte Inselfriesen, alte Sagen, die bezaubernde Natur und einen kniffligen Fall.

Im November wird im Watt ein Toter auf der Insel gefunden, am Vortag herrschte ein dichter Nebel. Doch schnell ist klar – es war kein Unglücksfall, sondern Mord. Wer ist der Tote? Der erfahrene Kommissar Büttner, der hier schon sehr lange tätig ist, kennt ihn flüchtig.

Hajo Osterkamp ist vor etwa 10 Jahren auf die Insel gezogen, hat aber kaum Kontakt zu den Einheimischen gesucht. „Sowohl Hajos zerstrittene Familie als auch die restlichen Inselbewohner konnten den Eigenbrötler nicht leiden, aber wäre einer von ihnen imstande, einen Mord zu begehen? Selbst seinem einzigen Freund Ole kann man nicht trauen, geschweige denn Hajos Kindern, die den Vater offenkundig verachtet haben.“ (aus der Inhaltsangabe des Verlages)

Es gibt zwar viele Verdächtige und auch an Motiven mangelt es nicht. Das bedeutet viel Arbeit für die beiden Inselpolizisten, die sich trotz ihrer unterschiedlichen Art sehr gut ergänzen. Reik Büttners Menschenkenntnis und seine umfangreiche Berufserfahrung lassen ihn Lügen und Halbwahrheiten schnell erkennen. Auch seine junge Kollegin Anke beobachtet Zeugen und Verdächtige genau. Dabei muss ihr Temperament manchmal von ihrem Kollegen etwas gebremst werden, doch er schätzt ihre unkonventionelle Arbeitsweise und ihre weibliche Intuition.

Die Handlung war durchweg fesselnd, mit vielen überraschenden Wendungen. Der Schreibstil von Marlene Menzel ist flüssig, informativ und sehr gut lesbar. Die facettenreichen Ermittlungen und Spuren werden gekonnt zu einem unerwarteten Finale geführt. Es passt alles. Doch das Ende macht nicht nur die beiden Ermittler nachdenklich.

Fazit:
„Inselnebel auf Spiekeroog" ist ein absolut gelungener Ostfrieslandkrimi, der mich von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt hat. Ich kann das Buch allen Krimifans wärmstens empfehlen, die auf der Suche nach einem packenden Rätsel sind. Ich freue mich schon auf weitere Fälle des Spiekerooger Teams. Gern vergebe ich 5 Sterne.