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lehmas

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Insgesamt 111 Bewertungen
Bewertung vom 04.09.2018
Achtung, gruselig! / Tiergeister AG Bd.1
Iland-Olschewski, Barbara

Achtung, gruselig! / Tiergeister AG Bd.1


sehr gut

Arik, der kleine Dackel läuft bei Gewitter durch einen Wald und findet den Weg nach Hause nicht. Schließlich fällt er in eine Grube, wo er schließlich von Kaninchen Honig, Katze Tara, Chamäleon Plato und Wüstenspringmaus Chili gefunden wird. Die 4 klären Arik über den Grund auf, warum er den Wald nicht verlassen kann: er ist gestorben. Sie nehmen ihn mit zu Haustiergeisterschule Spuk-Ekelburg. Arik ist ziemlich verwirrt. So richtig begreift er noch nicht, was da geschieht und auch die Unterrichtsfächer wie Geistermathe, Schauermusik und Gestaltwandeln sind für ihn sehr fremd und haben das Ziel die Menschen in Angst und Schrecken zu versetzen.

Was nachts die Geisterschule ist, wird am Tag zur Schule Sankt Ethelburg und Arik liebt Menschenkinder. Es passt ihm so gar nicht, dass er seine geliebten Zweibeiner nun erschrecken soll. Also gründet er mit Tara, Honig, Plato und Chili die Tiergeister AG mit dem Ziel, den Kindern zu helfen. Davon dürfen die Lehrer natürlich nichts mitbekommen.

Das Geisterthema wird hier gekonnt mit den Alltagsthemen Haustier und Schule verknüpft. Während ich die Geschichte gut, aber nicht fesselnd genug fand, war mein Sohn begeistert und will noch mehr von den Tiergeistern hören. Und letztendlich ist es ja die Meinung des Kindes, die hier zählt. Sympathisch sind die Geistertiere und auch die Kinder auf jeden Fall!

Was wir beide toll fanden , waren die vielen Geräusche, die im Text mit größerer Schrift hervorgehoben werden und auch das Vorlesen lebendig machen. An diesen Stellen übernimmt auch gern der Sohn das Vorlesen. Auch die farbigen Illustrationen, die in Büchern der Altersklasse "ab 8" eher selten vorkommen, haben uns sehr erfreut.

Fazit: Eine schöne Geschichte über spukende Geisterhaustiere in einer optisch sehr ansprechenden Umsetzung! Mein Gespenster-Fan war begeistert!

Bewertung vom 23.08.2018
Scarlett Bd.1
Remington, Laurel

Scarlett Bd.1


ausgezeichnet

Scarlett hat ein riesiges Problem: den Blog ihrer Mutter. Seit ihr Vater die Familie verlassen hat, ist ihre Mutter damit beschäftigt, mit ihrem Blog Geld zu verdienen, um die Familie über Wasser zu halten. Und das macht sie auch sehr erfolgreich, allerdings auf Kosten ihrer Tochter Scarlett, die oft das Thema ihres Blogs ist und die Themen sind leider oft peinlich. So erzählt Scarlett zu Hause fast nicht mehr, hat keine Freunde und ist auch nicht in einen der vielen Schulclubs tätig.

Dann ereignen sich 2 Dinge, die ihr Leben verändern. Es kommt eine neue Schülerin an die Schule - Violet - und ihre alte (ihr fast unbekannte) Nachbarin Mrs. Simpson kommt ins Krankenhaus. Eines Abends hört Scarlett seltsame Geräusche wie ein Schreien durch die Wand. Sie geht hinüber, entdeckt den Schlüssel zum Haus unter der Fußmatte und geht ins Haus. Ursache des Lärms ist die hungrige Katze. Auf der Suche nach Katzenfutter entdeckt Scarlett eine umwerfende Küche und ein altes handgeschriebenes Rezeptbuch.

Scarlett kann dann auch gar nicht anders. Unter dem Vorwand die Katze zu füttern, fängt sie an zu backen. Sie startet mit Zimtteilchen. Als sie von Violet und ihrer Tante (eine Immobilienmaklerin) im Haus überrascht wird, backen die Mädchen zusammen. Das Ergebnis ist absolut köstlich! Am nächsten Schultag stellt Violet die Zimtteilchen heimlich in die Kantine, als Kostproben vom geheimen Kochclub. Die süßen Dinger gehen weg wie nichts. Die Schüler teilen sogar untereinander und es herrscht eine fröhliche Atmosphäre. Nur Scarlett hat ein Problem, denn sie denkt, Violet habe sie verraten. Am Nachmittag treffen sie sich wieder im Haus, legen ihre Differenzen bei und beschließen, der alten Mrs. Simpson Haferkekse ins Krankenhaus zu bringen.

Ich könnte jetzt immer weiter erzählen, aber ich will jetzt nicht zu viel verraten. Es ist auf jeden Fall ein Buch, dass die Emotionen des Leser anspricht. Man leidet mit Scarlett, man freut sich als sie das Backen für sich entdeckt, fiebert bei den Geheimnissen rund um den geheimen Kochklub mit und gegen Ende rollen dann auch schon mal die Tränen.

Ich war sehr überrascht über die vielen tiefergehenden Botschaften, die in diesem Buch versteckt sind. Es rückt zum Beispiel die alten alleinlebende Menschen in den Mittelpunkt, das Miteinander und die gegenseitige Unterstützung und dass ein mit Liebe bereitete Essen eine gute Grundlage für wichtige Gespräche ist. Nicht umsonst heißt es auch "Liebe geht durch den Magen".

Dieses Buch hat mich absolut begeistert. Ich konnte es tatsächlich kaum aus der Hand legen. Ich liebe ja ohnehin Bücher, die sich mit dem Thema Kochen und Backen beschäftigen und die liebe Scarlett hat es direkt in mein Herz geschafft!

Bewertung vom 20.07.2018
Fräulein Apfels Geheimnis / Das Hotel der verzauberten Träume Bd.1
Mayer, Gina

Fräulein Apfels Geheimnis / Das Hotel der verzauberten Träume Bd.1


ausgezeichnet

Joëlle und ihre Familie sind auf dem Weg in den Urlaub. Das Ziel ist ein Clubhotel am Strand mit allem drum und dran. Die Vorfreude ist groß und Entsetzen auch, als sie statt im erträumten Hotel an der Nordsee, in einem kleinen Örtchen an der Ostsee landen, 400km weit vom eigentlichen Ziel entfernt. Wie das passieren konnte? Joëlles Mutter hat sich bei der Eingabe des Ziels ins Navi vertan. Nur ein kleiner Buchstabenverwechsler, aber mit großer Auswirkung. (An der Stelle muss ich aber auch sagen, dass der Fahrer sich nicht beschweren sollte. Bei 400km Differenz hätte es ihm auch schon früher auffallen können, dass die Strecke nicht stimmt.) Da es schon spät ist, beschließen sie, die Nacht im örtlichen Hotel zu verbringen. Hier werden sie von Frau Apfel, Dackel Dornröschen und Gans Agathe empfangen.

Als dann auch noch das Auto kaputt ist und die Beschaffung der Ersatzteils längere Zeit in Anspruch nimmt, passt das Joëlle und ihrem Bruder Lancelot ganz gut, denn schon in der ersten Nacht haben sie herausgefunden, dass in diesem Hotel etwas nicht stimmt. Und nach und nach kommen sie einem magischen Geheimnis auf die Spur.

Diese spannende Feriengeschichte wird uns von Joëlle erzählt. Joëlle ist übrigens französisch und heißt "Freude". Und der Name passt auch prima zu ihr, denn im Freuen ist sie echt gut und dass ihr Nachname dann auch noch Fröhlich ist, passt doppelt. Bei ihrem Bruder Lancelot hingegen hatten die Eltern nicht so ein gutes Händchen bei der Namenswahl. Die beiden sind typische Geschwister, die sich auch mal streiten, aber insgesamt gesehen geben sie ein gutes Team ab. Obwohl Joëlle diejenige mit der besonderen Fähigkeit ist und auch die Geschichte erzählt, haben Lancelot und Benny auch eine große Rolle inne. Das Buch ist somit wunderbar für Mädchen und Jungen geeignet.

Ich liebe ja besondere Nebendarsteller, die einem Buch einen besonderen Charme geben. In diesem Fall sind es der Dackel Dornröschen und die Gans Agathe. Eine im Haus lebende Gans ist schon ungewöhnlich und ein Dackel mit dem Namen Dornröschen allemal.

Die Illustrationen wurden von Gloria Jasionowski erstellt. Erfreulicherweise sind sie in Farbe, was in Kinderbüchern ab 8 Jahren eher selten vorkommt. Vor jedem Kapitel gibt es eine kleine Illustration und etwa in der Mitte zusätzlich einige komplett eingefärbte Seiten mit einem Bild.

Fazit: Ein spannende Feriengeschichte mit magischen Elementen rund ums Träumen!

Bewertung vom 27.04.2018
Vanille, Erdbeer und Magie / Der zauberhafte Eisladen Bd.1
Schmidt, Heike Eva

Vanille, Erdbeer und Magie / Der zauberhafte Eisladen Bd.1


ausgezeichnet

Elli, von ihrer Mutter aufgrund ihres Lockenkopfs liebevoll Elli Spirelli genannt, ist mit ihrer Familie umgezogen. Ganz neu ist die Stadt für Elli nicht, da ihr Großvater Leonardo hier eine Eisdiele betreibt. Allerdings geht es für Elli in eine neue Schule und das bereitet ihr Bauchschmerzen. Aber als sie vor dem ersten Schultag noch bei Leonardo in der Eisdiele vorbeischaut und eine Portion seiner neusten Eiskreation nascht, ist alles gar nicht so schlimm. Mutig tritt sie vor die neue Klasse und stellt sich vor. Sie findet auch ganz schnell Anschluss und neue Freunde. Aber Stück für Stück scheint sie dem Geheimnis von Großvater Leonardo, der mit seinem Eis die Stimmungen seiner Gäste beeinflussen kann, auf die Spur zu kommen. Und die Anzeichen mehren sich, dass Elli die Fähigkeit des magischen Eismachens geerbt hat.


Ich finde den Beginn des Buchs richtig klasse. Die Mutter bittet Elli das Huhn aus dem Backofen zu holen. Damit ist allerdings nicht das Essen gemeint, sondern ein echtes Huhn, das den Namen Ente hat. Elli hat sich mal eine Ente gewünscht, aber ein Huhn bekommen, genau wie ihre beiden Brüder. Also halten die Sonntags auf der Dachterasse 3 Hühner: Ente, Lady Gacker und Picksel. Eine super Idee mit den 3 verrückten Hühnern. Die peppen die Geschichte nochmal richtig auf und machen sie einzigartig. Für mich sind die Hühner sogar DAS Highlight im Buch, da es durch sie immer wieder zu witzigen Situationen kommt. Man könnte auch sagen, es sind richtige Charakterhühner.

Das Buch lässt sich leicht lesen. Es ist der erste Band einer Reihe, aber in sich geschlossen, so dass keine Fragen offen bleiben. Aber man möchte natürlich schon wissen wie es weitergeht. Die Illustrationen von Daniela Kunkel passen perfekt und es hätten gerne noch ein paar mehr sein dürfen. Immer wieder tauchen am Seitenrand auch kleine Hühner auf. Diese sehen genauso lustig aus, wie sie in der Geschichte sind. Ich liebe solche kleinen Akzente.

Fazit: Eine Geschichte über Eis, Magie, das schlechte Gewissen, die Schule und ein paar witzige Hühner.

Bewertung vom 25.04.2018
Das verflixte neue Schuljahr / Ellas Welt Bd.1
Costain, Meredith

Das verflixte neue Schuljahr / Ellas Welt Bd.1


ausgezeichnet

Heute möchte ich euch Ellas Tagebuch vorstellen. Ich weiß, Tagebücher anderer Leute darf man nicht lesen, aber in diesem Fall hat Ella es erlaubt. Nur Olivia, Mama, Papa, Max und Penny haben absolutes Leseverbot.

Anhand Ellas Tagebucheinträgen können wir Ella in ihr neues Schuljahr begleiten und das fängt gar nicht gut an. Sie ergattert zwar einen Fensterplatz, aber ihre beste Freundin Zoe taucht nicht auf. Die Lehrerin setzt dann ausgerechnet auch noch Penny Parker auf den Platz neben Ella. Katastrophe! Der Ärger ist vorprogrammiert. Penny lässt Ella nicht nur vor der Lehrerin schlecht dastehen, sondern klaut auch noch das Thema für die Gruppenarbeit.

Dieses Tagebuch ist wunderschön gestaltet. Die i-Punkte sind kleine Herzen. Es gibt jede Menge Doodles. Auch sind immer mal falsch geschriebene Wörter durchgestrichen. All das macht dieses Tagebuch persönlich. Ein richtiges kleines Schmuckstück!

Das Buch ist mit seinen 128 Seiten durch seine lockere Gestaltung und die kurzen Kapitel ruckzuck gelesen. Das wäre dann auch meine einzige Kritik. Das Lesevergnügen war viel zu schnell vorbei. Es hätte gern noch ein bisschen mehr Geschichte sein dürfen.

Ella selbst ist mir sehr sympathisch. Sie spricht viele Sorgen und Probleme von Kindern im Schul- und Familienalltag an. Was mir sehr gut gefallen hat, ist das Ella bei einer ihr gestellten Mutprobe das Herz hat, sich gegen den "Gruppenzwang" zu stellen und "Nein" sagt. Hier wird sie auch durch die Gemeinschaft belohnt. Für mich eine sehr wichtige Botschaft. Man muss nicht alles mitmachen!

Fazit: Ein locker leicht zu lesendes Mädchenbuch, das sich vorwiegend um die Probleme des Schulalltag dreht. Witzig geschrieben und liebevoll gestaltet!

Bewertung vom 10.03.2018
Die Bremer Stadtmusikanten - was wirklich geschah: Oskar ganz nach oben
Zillgens, Gerlis

Die Bremer Stadtmusikanten - was wirklich geschah: Oskar ganz nach oben


ausgezeichnet

Wusstet ihr schon, dass die Bremer Stadtmusikanten einmal zu fünft waren? Nein? Dann solltet ihr euch dringend auf den neusten Stand bringen und die „Die Bremer Stadtmusikanten – Was wirklich geschah“ lesen. Der kleine Oskar war nämlich ganz oben und nicht der Hahn und das wurde uns von den Gebrüdern Grimm einfach unterschlagen!

Aber beginnen wir von vorn: Oskars Eltern müssen länger verreisen und so soll Oskar zu seinem Opa Otto nach Bremen und nach den Herbstferien sogar dort zur Schule gehen. Nun ist Oskar nicht gerade der größte und mutigste Hund und in der neuen Klasse gibt es auch ein paar finstere Hundegesellen. Hinzu kommen dann noch andere Herausforderungen, die den kleinen Oskar an sich zweifeln lassen. Zuhause bei Opa Otto, der mit Eselin Agatha, Katze Pummelchen und Hahn Schröder zusammenwohnt, bricht er dann in Tränen aus und gesteht seine Probleme. Aber Oskar ist auch ein kreatives und schlaues kleines Kerlchen. Er hat die Vision eines Turms, der aus den 5 WGlern besteht und wie dieser Monsterturm dann Rambo und Honda zu Tode erschreckt. Agatha, Otto, Pummelchen und Schröder sind sehr motiviert, diese Idee umzusetzen, aber sie sind alt und nicht in bester Verfassung. Aber Oskar wäre nicht Oskar, wenn er nicht auch für dieses Problem eine Lösung finden würde: er engagiert das mutige Pudelmädchen Tiramisu als Fitnesstrainierin. Und dann kommt der große Tag, der noch einiges mehr an Überraschungen bereithält.

Nachdem Gerlis Zillgens uns vor einem Jahr die Wahrheit über den Froschkönig erzählt hat, gibt sie nun auch die brisanten Insiderinformationen zu den Bremer Stadtmusikanten preis. Auch diese Neuinterpretation eines bekannten Märchens der Gebrüder Grimm, die in der Reihe „Was wirklich geschah“ des Südpol Verlags erschienen ist, konnte uns wieder voll überzeugen. Viele originelle Kleinigkeiten und witzige Dialoge sorgten immer wieder für Lacher und Gekicher.

Mit dem kleinen Oskar haben die jungen Zuhörer oder Leser eine Figur, mit der sie sich identifizieren und mit der sie mitfiebern können. Er muss sich in eine bestehende Klasse eingliedern, kommt vom Land in die Stadt, trifft auf viel Unbekanntes und wird dann auch noch gemobbt. Wie gut, dass er in Pudelmädchen Tiramisu eine neue mutige Freundin findet. Denn zusammen ist man immer stärker als allein!

Das Buch ist für fortgeschrittene Erstleser zwischen 7 und 9 Jahren konzipiert. Die Kapitel sind schön kurz und auf jeder Doppelseite gibt es tolle farbige Bilder zu bestaunen. Die Illustratorin Katja Jäger hat wieder ganze Arbeit geleistet. Sie hat einen ganz besonderen Stil, der an einen Mix aus Scrapbooking und klassischer Illustration erinnert. So tauchen auf den Hintergründen immer wieder tolle grafische Muster auf. Das Buch kann auch jüngeren Kindern schon vorgelesen werden.

Bewertung vom 26.02.2018
Tante Dimity und der verlorene Schatz / Tante Dimity Bd.21
Atherton, Nancy

Tante Dimity und der verlorene Schatz / Tante Dimity Bd.21


ausgezeichnet

Lori, gebürtige Amerikanerin, hat vor vielen Jahren ein Cottage in England geerbt. Dort wohnt sie nun mit ihrem Mann, den Zwillingssöhnen Will und Rob, Baby Bess sowie ihrer verstorbenen Tante Dimity (von der sie auch das Cottage geerbt hat). Ja, ihr habt richtig gelesen, die Tante ist schon verstorben, aber auf unerklärliche Weise lebt noch ein Teil von ihr in einem Buch. Wenn Lori sich mit dem Buch unterhält, erscheinen Dimitys Antworten auf den Seiten des Buchs. Das Cottage steht im kleinen Dörfchen Finch, das sich irgendwo in der Nähe von Oxford befinden muss. Und wie es in einem Dorf so ist, jeder kennt jeden, es gibt den Dorfklatsch und wenn jemand hinzuzieht, wird das sofort genau unter die Lupe genommen. Und so haben sich viele der Dorfbewohner gaaaanz zufällig in der Nähe des Cottages getroffen, um den Einzug eines älteren Paares zu beobachten. Als Kisten mit der Aufschrift Museum gesichtet werden, entsteht sofort das Gerücht, der Neue will ein Museum eröffnen. Womöglich auch noch mit Museumscafé, was Konkurrenz für die anderen Geschäfte bedeuten könnte. Es stellt sich dann aber heraus, dass James‘ Sondengänger ist und mit seinen Metalldetektor verschiedene Sachen aufspürt und sammelt. Dieses Hobby wird schnell zum neuen Trend im Dorf und befördert so einiges zu Tage.

Auch Lori findet auf dem Speicher ihres Cottages einen längst vergessenen Armreif ihrer Tante Dimity. Als sie Dimity darauf anspricht, kommt heraus, dass diese das Schmuckstück von einem Verehrer in ihrer Londoner Zeit geschenkt bekommen hat. Sie bittet Lori, ihren alten Freund wiederzufinden und den Armreif und eine Nachricht zu übermitteln. Allerdings kennt sie nur dessen Spitznamen Badger und nicht den richtigen Namen. Einziger Anhaltspunkt ist ein kleines Café in London. Ob Lori nach so langer Zeit Badger noch finden kann?

„Tante Dimity und der verlorene Schatz“ ist nun schon der 21. Band dieser Reihe. Es war nicht mein erster Band, ich kenne aber auch nicht alle. Man kann die Bücher durchaus unabhängig voneinander lesen, aber ich denke, es macht mehr Spaß, wenn man in etwa die Reihenfolge einhält und so auch die Entwicklung von Loris Familienleben besser verfolgen kann. Nancy Atherton hat einen unterhaltsamen und leicht lesbaren Schreibstil und man fühlt sich schon fast wie ein Teil des kleinen Dörfchens. Ich freue mich jedenfalls jedes Mal, wenn ich Finch und Lori mit ihrer Familie besuchen darf. Wie jedes Dimity-Buch hat übrigens auch dieses wieder ein Rezept zum Nachbacken im Anhang.

Dass die Reihe jetzt unter Wohlfühlkrimi vermarktet wird, halte ich für etwas übertrieben. In diesem Fall sollte Lori jemanden aus Dimitys Vergangenheit finden. Ja, dafür braucht es etwas detektivischen Spürsinn, aber im Vordergrund der Geschichte steht nicht wirklich ein Fall wie ihn ein eingefleischter Krimifan erwarten würde, wenn er das Wort Krimi liest. Im Vordergrund steht mehr das Mit- und Gegeneinander im Dörfchen Finch, was sehr unterhaltsam ist. Dimitys Auftrag bringt Spannung in die Geschichte, aber ich würde es nicht als Krimi titulieren.

Fazit: Ein unterhaltsamer neuer Band über das Dörfchen Finch!

Bewertung vom 22.01.2018
Möhrenklau im Bärenbau / Rotzhase & Schnarchnase Bd.1
Gough, Julian;Field, Jim

Möhrenklau im Bärenbau / Rotzhase & Schnarchnase Bd.1


ausgezeichnet

Der witzige Titel, der sanfte Bär und der aufmüpfig wirkende Hase in der winterlichen Landschaft erweckten sogleich unsere Aufmerksamkeit. Es verhieß eine witzige winterliche Waldgeschichte!

Der Bär wacht im Winter auf, weil im jemand auf die Nase getreten ist und muss feststellen, dass er beraubt wurde. Seine ganzen Vorräte sind weg! Da er nun schon mal wach ist und den vielen Schnee sieht, beschließt er, die Gelegenheit zu nutzen und einen Schneemann zu bauen. Als er die immer größer werdende Schneekugel vor sich herrollt, ertönt plötzlich eine grießgrämige Stimme. Es ist nicht die Kugel, sondern der Hase darunter. Ein ziemlich schlecht gelaunter Hase. Hase beschließt nun auch einen Schneemann zu bauen, der viel größer und besser werden wird als der des Bären. Aber dann taucht der Wolf auf!
Wie erging es uns nun beim Lesen?

Ich habe das Buch meinem 4 Jährigen vorgelesen. Er hat sich mächtig gefreut, ein so langes Bilderbuch vorgelesen zu bekommen. Das Bild-Text-Verhältnis kann man sich wie in einem klassischen Bilderbuch für die Altersgruppe 4-6 Jahre vorstellen, allerdings von der Buchlänge wie 3 Bilderbücher am Stück. Jackpot für den kleinen Räuber, der natürlich die ganze Geschichte auf einmal vorgelesen bekommen wollte und so das Zubettgehen noch ohne große Diskussion herauszögern konnte. Aufmerksam lauschte er der Geschichte, war beeindruckt wie die Lawine ein Loch in den See riss, war fassungslos über das Essverhalten des Hasens, lachte über die frechen Worte des Hasen, warf beim Auftauchen des Wolfs aufgeregte Kommentare dazwischen und freute sich über das schöne Ende der Geschichte. Am liebsten hätte er sich die Geschichte gleich nochmal angehört, aber das muss bis morgen warten.

Als Vorleserin fand ich die Karte zum Einstieg toll. Meine Kinder lieben Karten in Büchern und auf diesem Exemplar gibt es viel zu entdecken und wir sind gespannt was die beiden Freunde in Zukunft noch alles in diesem Waldstück erleben werden. Die erste Seite hat mich kurz verwirrt. Sie beginnt mit "Als der Dieb wieder ging...". Ich habe kurz gestutzt, weil man so abrupt in die Geschichte geschmissen wird. Intuitiv hätte ich hier erst den Diebstahl selbst näher beleuchtet. Aber nach kurzer Prüfung sah ich ein, dass es tatsächlich die erste Seite mit einem eher ungewöhnlichen Einstieg ist. Ein paar Seiten weiter bin ich über das "sie" gestolpert. Im Buch werden "Bär" und "Hase" als Eigennamen benutzt. Und Bär ist eine Bärin. Auch hier hatte ich, wahrscheinlich durch das männliche Wort "DER Bär", automatisch vermutet das es ein männlicher Bär ist. Nach den (wirklich kleinen) Anfangsverwirrungen lief es dann aber flüssig und ich konnte meine Vorlesestimme auch entsprechend an die Figuren anpassen.

Die Geschichte erzählt uns, wie die freundliche und sanfte Bär und der griesgrämige Hase mit Identifikationsproblemen Freundschaft schließen. Zentrum des Ganzen ist der Bau eines Schneemanns, über dessen Bau der Hase eine beachtliche Entwicklung hinlegt. Die Illustrationen von Jim Field passen hervorragend zum Stil der Geschichte und bringen den Charakter der Figuren und ihre Emotionen sehr gut zum Ausdruck. Sie sind in schwarz, weiß und blau gehalten, was die winterliche Umgebung betont. Bei meinem Sohn sind die Bilder sehr gut angekommen und die Gestaltung einfach mal erfrischend anders.

Die Altersangabe seitens des Verlags ist auf 6-8 Jahre gesetzt worden. Ich finde es gar nicht so leicht, hier eine Altersempfehlung abzugeben. Hat das Kind schon Ausdauer beim Zuhören, spricht nichts dagegen, das Buch schon ab 4 Jahren vorzulesen, da es wie ein Bilderbuch aufgebaut ist. Allerdings ist es sehr viel länger. Durch die genannten Punkte ist es aber auch interessant für Kinder, die das Selberlesen gerade für sich erobern, also in der vom Verlag vorgeschlagenen Altersklasse 6-8 Jahre.

Fazit: Eine witzige, um nicht zu sagen rotzfreche Geschichte, die von der Entwicklung einer Freundschaft erzählt und wunderbar passend illustriert wurde.